Wolveslife
Das große Tal
Eine neue Ära
-Glaube an deine Träume denn sie geben dir Hoffnung-
Die Kälte und der Schnee hatten sich verzogen, die Hirsch-Herden waren zurückgekehrt, die meisten Vögel waren von ihrer Reise in den Süden zurück und jeder der Wölfe spürte es, der Frühling war zurückgekehrt. Aber nicht nur der Wald hatte sich verändert, besonders Trino spürte es: Lina war anders geworden. Seit sie ohne Draw von der Patrouille zurückgekehrt war, hatte sie sich anders verhalten als sonst. Sie hatte sich um die kranken und um die Jungen Wölfe gekümmert. Sie war mit den Jungwölfen auf Jagd gewesen, hatte den niederen Rängen an besonders schlechten Tagen ihren Teil des erlegten Tieres überlassen. Sie kümmerte sich nicht mehr um die Menschen im Wald, solange sie nicht ihrer Höhle zu nah kamen, waren sie ihr völlig egal, ihre ganze Aufmerksamkeit hatte dem Rudel gegolten. Trotz ihrer Bemühungen aber überlebten fünf Wölfe den Winter nicht. Dafür setzte sich Lina nun noch mehr für den Rest des Rudels ein. Besonders bei der Jahresmond-Jagd zeigte sich Lina von ihrer besten Seite. Allen Wölfen aus ihrem Rudel gefiel die neue Lina, sie hatte sich komplett verändert, nur in manchen Fällen hielt sie an ihren alten Idealen fest. Das störte aber niemanden, für sie war Lina nun erst eine richtige Alpha-Wölfin geworden, und so behandelten sie auch alle.
Lina lag vor dem Eingang ihrer Höhle unter dem großen Baum und sah den jüngeren Wölfen beim spielen zu. „Lina.“ Mosko trat keuchend vor sie. „Wir haben schon wieder ein neues Rudel gesichtet. Es ist schon das fünfte diese Woche und sie verkleinern unser Revier immer mehr.“ Langsam erhob sich Lina. „Wir müssen was tun, sonst haben wir bald kein Revier mehr“, redete Mosko weiter. Lina nickte, „Ja, du hast Recht Mosko. Wir müssen etwas unternehmen. Die Frage ist nur woher kommen plötzlich diese ganzen Rudel?“ „Aus Östlicher Richtung nehme ich an. Vermutlich sind sie über den Roên gekommen.“ „Ja, das währe logisch, wir sollten unsere Reviergrenzen besser bewachen.“ Mosko nickte. „Gut. Mosko geh du zu den anderen und sag ihnen das wir von nun an, an unseren Grenzen patrouillieren werden. Du und Nacho seid die erste Patrouille, morgen sind Narsk und Monak dran.“ Mosko nickte noch einmal, als Zeichen das er verstanden hatte. Dann machte er sich auf den Weg um den Rest des Rudels die Nachricht zu übermitteln. Lina ging unterdessen zu Trino.
Trino saß auf dem großen Hügel und überblickte den Wald. Lina setzte sich neben ihn und blickte eine Weile stumm in die Gegend. Dann meinte Trino, „Irgendetwas stimmt nicht. Die Rudel haben im Osten mehr Revier und mehr Wild als wir hier. Wieso kommen sie?“ „Ich weiß es nicht“, gestand Lina, „aber so wie es aussieht haben wir bald kein eigenes Revier mehr.“ „Wir sollten sie vertreiben, so wie wir es mit den Menschen gemacht haben.“ „Krieg bringt nichts Trino. Wir bekommen dadurch nur noch mehr Feinde. Nein, wir müssen ein Rudel finden das sich uns anschließt, …“ „Das wird nicht leicht werden. Unser Ruf ist nicht der beste“, wandte Trino ein. „… oder“, fuhr Lina fort, „wir müssen uns einem Rudel anschließen.“ „Das ist nicht dein ernst!“ „Doch.“ Lina sah traurig auf den Boden. „Das ist die einzige Möglichkeit, für uns, wenn sich kein anderes Rudel uns anschließen will.“ Trino schüttelte denn Kopf, Lina war zwar eine bessere Alpha-Wölfin geworden, aber sie hatte ihre Härte verloren, und ein Gewissen bekommen, und das war für einen Alpha-Wolf mit ihren Problemen nicht gerade vorteilhaft.
Trino schüttelte noch einmal den Kopf und stand auf, „Ich geh zurück zum großen Baum.“ Lina nickte, „Gut, ich komm gleich nach.“ Trino ging, blieb aber nochmal stehen und wandte sich um. Lina schaute verträumt in den Himmel. Trino schüttelte wieder nur den Kopf. Sie würden nie ihr Revier behalten können, wenn Lina so weiter machte. Dann ging er weiter in den Wald.
Lina und Trino hatten Patrouille. An diesem Tag war es ungewöhnlich heiß, ein Zeichen dafür das bald wieder Sommer sein würde. Trino mochte den Sommer es war eine schöne Jahreszeit, nachts war es nicht zu kühl und es war leicht Beute zu machen.
Aber Lina schien in diesen Tagen noch unkonzentrierter als sonst, sie träumte oft vor sich hin, und die Probleme des Rudels schienen ihr mehr und mehr aus der Sicht zu gleiten.
Trino wollte die Patrouille nutzen um mit Lina zu sprechen, aber sie hörte ihm nicht mal zu und schließlich gab er es auf, so gingen sie still schweigend vor sich hin.
Die Blätter der Bäume erzeugten ein rauschen, das Trino schaudern lies, Lina schien es aber nicht zu stören, sie ging unbeirrt weiter. „Lina…!“, Trino stockte, eigentlich hatte er sie etwas fragen wollen, aber Lina war abrupt stehen geblieben. Trino sah sie nur verwirrt an, doch dann spürte er es auch. Irgendetwas stimmte nicht.
Sie waren mitten auf einer Wiese am Rande des Waldes angelangt, der Wind spielte mit den Blättern der Bäume, das Gras wölbte sich, und schien sie zurück in den Wald treiben zu wollen.
In den Büschen auf der anderen Seite der Wiese knackte etwas.
„Was wollt ihr hier?“, fragte Lina kalt. Trino schauderte es er hatte lange nicht mehr so einen Tonfall bei ihr gehört.
„Wir wollen reden“, kam es aus den Büschen zurück, dann traten fünf schwarze Wölfe aus dem Gebüsch hervor.
„Das ist unser Terrain, verschwindet!“ Lina sah sie nicht an während sie sprach sie blickte ziellos über die Wiese.
„Wir wollen mit eurem Alpha-Wolf sprechen.“
„Der steht vor euch“, sagte Lina mit einer Art lächeln, nun schaute sie die fünf Wölfe direkt an.
„DU?!“, fragte einer, und musste ein Lachen unterdrücken.
„Hast du ein Problem damit?“, fragte Lina und fletschte die Zähne.
Der Wind lies ihr Fell zerzausen und die Blätter erzeugten ein merkwürdiges Rauschen, was alles so idyllisch erschienen lies.
„Na gut, komm mit“, knurrte einer der fünf, er schien nicht sonderlich glücklich darüber das eine Wölfin das Kommando über eines der stärksten Rudel im ganzen Land besaß.
Lina und Trino folgten den fünf schwarzen Wölfen, über einige Wiesen und durch ein kleines Waldstück, schließlich kamen sie auf einer großen Wiese an. Diese wurde in Mondsichel-Form von einem dünnen Wald umschlossen. Weit im Süd-Osten erkannte man einen riesigen einzelnen Berg auf dem eine große schwarze Burg thronte. Die Wölfe hielten auf einen Hügel zu, der auf der nördlichen Seite eine Öffnung in das innere des Hügels hatte.
Drei der Wölfe gingen voran in die Höhle hinein, die anderen zwei betraten hinter Lina und Trino die Höhle. Die Wölfe führten sie durch ein geflächt aus Höhlen und Gängen, bis sie schließlich in einer großen in den Stein gegrabenen Höhle ankamen. Der erste ihrer Begleiter ging zu einem alten, gebrechlich aussehenden, Wolf, und flüsterte ihm etwas zu. Der alte Wolf erhob sich schwer fällig, sein Fell war vom alter grau und weiß gefärbt. Langsam und wackelig kam er auf sie zu.
„Du bist also Lina? Die Lina?“, fragte er mit seiner alten und tiefen Stimme.
„Ja“, antwortete Lina knapp.
Der alte Wolf nickte anerkennend. „Lysko, würdest du dich bitte um unsere Gäste kümmern?“ Ihr Begleiter nickte nur stumm.
Er schritt an Lina und Trino vorbei, und sagte im vorbei gehen, „Folgt mir.“
Trino und Lina wandten sich von dem alten Wolf ab und folgten Lysko zurück in das Höhlenlabyrinth.
„Meinst du das war eine gute Idee?“, fragte ein Wolf den alten, als Lina und Trino verschwunden waren.
„Das wird sich noch herausstellen… das wird sich noch herausstellen.“
also den ersten Teil find ich ist beschiessen geworden, den Rest (ab: Sie waren mitten auf einer Wiese am Rande des Waldes angelangt,...) find ich eigentlich sehr gelungen (XD das hört sich voll komisch an)
ab jetzt wirds etwas kompliezierter deshalb hab ich mir überlegt (damit ihr nicht ganz so durcheinander kommt) das ich sowas wie ein kleines Lexikon mache
also:
Teil 1
das Jahr
Monde: ein Mond steht für einen vergangenen Tag (ursprünglich war ein Mond mal ein Monat)
Mondwende: Ende des Monats (alle 26 Tage, mit Neumond)
Jahreswende: Ende des Jahres immer am kürzesten Tag des Jahres (23 Dezember)
Jahresmond: Erster Vollmond nach Rückkehr der Schwalben
Letzter Herbstmond: Freudenfest (kap2) & Ende der Jagdsaison ; sobald die Vögel aus dem Norden komen und die Hirsche sich auf den Weg in den Osten machen
(ich hoffe jetzt gibt es etwas mehr klarheit ^^)
eure
shadow