Life must go on

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The Biggest Fault in My Life

The biggest fault in my life

Ganze fünf Jahre sind nun schon vergangen, seit dem es passiert ist. Seit fünf Jahren kämpfe ich nun um mein Leben, welches sich an jenem Tag vor fünf Jahren schlagartig änderte. Seit dem Tag fühle ich nichts anderes als Trauer, Wut, Verzweiflung und Angst.
Trauer, da ich etwas Wichtiges verloren habe.
Wut auf denjenigen, der es mit genommen hat,
Verzweiflung, weil mein Leben ein einziges Chaos ist und
Angst, dass ich meine Familie verliere.
Zwar beteuert mir meine Frau immer wieder, sie würde mich niemals verlassen, da ich doch ihre große Liebe sei, doch ich weiß es besser. Nie war sie da, als ich sie brauchte.
Wo war sie, als ich nach dem Unfall im OP lag?
Wo war sie, als ich aufwachte?
Wo war sie, als ich zu den unzähligen Nachuntersuchungen musste?
Wo war sie?
Jedenfalls nicht bei mir. Ich habe alles allein durchstehen müssen, während sie sich bei ihrem Lover herumtrieb. Nein, so ganz stimmte das nicht. Leila war bei mir gewesen, sie hatte mich durch die schwere Zeit begleitet und mir Mut gemacht, weiter zu leben. Leila, meine beste Freundin.
Meine Tochter kommt ganz nach ihrer Mutter, beide kommen nur noch zu mir, wenn sie Geld brauchen. Manchmal frage ich mich, ob Jill auch wirklich meine Tochter ist, sie ähnelt mir in keiner Weise. Wundern würde es mich jedenfalls nicht, nur verletzten, weil ich dann 16 Jahre mit einer Lüge gelebt habe. Dieser Gedanke jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich schiebe ihn schnell beiseite, als es auf einmal an der Tür klingelte. Da niemand außer mir da war rollte ich zur Tür hinüber und öffnete sie. Eine braunhaarige, schlanke Frau mittleren Alters stand vor mir auf der Türschwelle und lächelte mich an.
„Jake, hallo!“
„Hallo Leila, komm doch rein.“, begrüßte ich meine beste Freundin und Jugendliebe und machte Platz. Wir gingen in die Küche und Leila setzte sich an den Tisch und blickte sich um.
„Mann, mann Jake! Hier ist aber lange nicht mehr geputzt worden“, tadelte sie mich und rümpfte die Nase. „Was macht Suzie eigentlich den ganzen Tag lang?“ Bestürzt guckte ich in eine andere Richtung und sagte wie automatisch und mit schwerer Stimme: „Vermutlich amüsiert sie sich…“
Die Braunhaarige sprang von ihrem Stuhl, kam zu mir und umarmte mich mitfühlend. „Oh Jake! Das tut mir so leid!“, sagte sie mit leiser Stimme und ließ mich los. „Schon okay. Wer will auch schon so einen Krüppel wie mich zum Ehemann?“, fragte ich bitter und machte mich daran, den Kaffee aufzusetzen.
„Ach was, sag doch so etwas nicht!“, entrüstete sich Leila lautstark. „Suzie ist eine verwöhnte Göre, das hab ich dir gleich gesagt! Du verdienst eine bessere!“
„Ach ja?“, fragte ich skeptisch. Ich war fest davon überzeugt, dass es nirgends eine Frau gab, die sich auch nur annähernd für mich interessieren würde.
„Ja! Es gibt eine menge Frauen, die dich lieben würden, trotz des Rollstuhls!“
„Zum Beispiel?“, fragte ich mit monotoner Stimme und reichte Leila eine Tasse Kaffee.

„Siehst du, es gibt keine“, sagte ich nach einer Weile, als Leila nichts mehr sagte.
„Und trotzdem hast du eine bessere als Suzie verdient! Trenn dich endlich von ihr und fang wieder an zu leben!“ Ich stockte kurz und starrte sie ungläubig an. War das ihr Ernst? Ich sollte mich von Suzie trennen? Und was war mit Jill, unserer gemeinsamen Tochter? „Aber …“
„Nein! Denk erst gar nicht daran! Du musst endlich wieder einmal an dein eigenes Leben denken! Bist du dir überhaupt sicher, dass Jill wirklich deine Tochter ist?“ Sie hatte meinen Wunden Punkt getroffen. Schon lange zweifelte ich an der Vaterschaft von Jill. Warum? Weil ich weiß, dass Suzie mich mit Greg betrogen hat. Genau vor 16 Jahren, 9 Monate vor Jills Geburt. Konnte die Frau Gedanken lesen?
„Nein Jake, kann ich nicht. Aber du bist schon seit dem Kindergarten mein bester Freund, ich kenne dich!“ Ja, da hatte sie recht. Schon wieder. Leila hatte immer recht und deshalb werde ich ihren Rat auch befolgen und mich von meiner Frau trennen. Jawohl! Wir führten sowieso schon seit langem keine richtige Ehe mehr und wenn ich mich nicht belügen wollte, sollte ich mich von ihr trennen. Denn lieben tat ich sie nicht mehr, da war ich mir sicher. Doch da gab es einen Haken …
„Du… Leila?“
Sie lächelte ihr allwissendes Lächeln und streckte den Daumen in die Höhe. Sie sah richtig niedlich aus. „Ja. Du kannst bei mir einziehen, mein Appartement ist groß genug für uns beide und ich helf dir auch beim umziehen! Wann soll’s losgehen?“
Ich überlegte kurz. „Jetzt gleich?“
„Gut.“
„Leila du bist ein echter Schatz!“
„Du auch Jake!“, erwiderte sie leise und drückte mich kurz, als das schloss der Haustür klickte und die Tür geöffnet wurde. Leila löste sich aus der Umarmung uns Suzie trat in die Küche ein. Als sie uns bemerkte setzte sie ein unschuldiges Lächeln auf. „Hallo Schatz. Hallo Leila“, begrüßte sie uns gespielt freundlich und stellte ihre Handtasche in die Ecke.
„Suzie, wir müssen reden, jetzt“, sagte ich ernst und mit finsterer Miene.
„Ja, in der Tat, das müssen wir. Ich habe nämlich kein Geld mehr um mir …-“
„Es ist aus!“

„W- was?“
„Es ist aus. Ich lasse mich von dir scheiden“, sagte ich ruhig aber bestimmt und spürte Leilas Hand auf meiner Schulter.
„Du…du willst dich wirklich…von mir trennen, ja?!“, fragte Suzie mit einem Anflug von Panik in der Stimme. Ich nickte darauf nur. „Schön!“, keifte sie dann plötzlich und starrte mich (oder Leila?) wutentbrannt an. „Dann sieh zu, dass du dich vom Acker machst!“ Wütend schnappte sie sich ihre Tasche und wollte die Wohnung verlassen.
„Suzie!“
„Was?“
„Ist... also Jill… ist sie…?“
Suzie sah mich einen Moment lang verständnislos an, bis sie begriff. „Nein! Benni ist der Vater!“
Dann knallte sie die Tür zu und verschwand. Ich stieß einen langen Seufzer aus und versuchte, das Stechen in meinem Herzen zu ignorieren.
„Ich habe es gewusst…“. Sechzehn Jahre lang habe ich also mit einer Lüge gelebt… dieses Wissen aber bestärkte mich in meinem Vorhaben und ich wandte mich Leila zu, die mir erst einmal gratulierte.
Dann begannen wir damit, all meine Sachen zusammen zu packen und Leilas Schwester kam vorbei, und brachte sie zu Leilas Wohnung, da Leila hergelaufen war und außerdem kein Auto hatte. Wenige Minuten später, waren Leila und ich auch schon unterwegs zu ihrem Appartement. Da diese nicht sonderlich weit entfernt war, gingen wir zu Fuß und nahmen die Abkürzung durch den Park. Anfangs sagte keiner von uns ein Wort, bis Leila es nicht mehr aushielt und das Schweigen brach.
„Du, Jake?“
„Hm?“
„Also … vorhin, wo du gefragt hast… welche Frau jemanden wie dich… lieben würde…“
Was war denn mit Leila los? So sprachlos kannte ich sie ja gar nicht.
„Ja?“, half ich ihr weiter. „Was ist damit?“
„Nun, also… ich kenne jemanden… der wäre sehr… sehr, sehr gerne mit dir… mit dir zusammen …“, brachte sie schließlich mühsam hervor und setzte sich auf eine Parkbank. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie leicht zitterte.
„Und… wen?“, fragte ich vorsichtig und blickte sie fragend an. Leila errötete und starte wie gebannt auf den Boden zu ihren Füßen. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff.
D-du?“, fragte ich überrascht und wurde mit einer knallroten Leila beglückwünscht. Als Leila dann auch noch leicht mit dem Kopf nickte, beschleunigte sich mein Puls und meine Gedanken rasten wild durcheinander. „Aber… wie… warum…?“, fragte ich verdattert und sah so aus, wie ich mich fühlte. Verwirrt und unbeholfen.
„Oh Jake!“, rief meine beste Freundin und brach in Tränen aus. „ich habe dich immer geliebt! Als du mich damals verlassen hast und fragtest, ob wir nicht Freunde bleiben können, hast du mir mein Herz gebrochen! Und dann… als Suzie kam…“ Sie wurde immer leiser und brach dann schließlich ab. Weinend saß sie auf der Parkbank, wie ein kleines Häufchen elend und schüttelte sich vor lauter Schluchzern.
„Aber… aber…“, ich rang nach Worten. „Damals… mit Tim… und Kevin… du warst doch-“
„Glücklich? Oh nein Jake, ich war niemals glücklich! Das mit Tim war nur, damit du nicht weiterhin denkst, ich sei in dich verliebt und Kevin… Kevin war nur eine Ablenkung… außerdem wollte ich kein Mitleid von dir... All die Jahre, Jake, all die Jahre habe ich nur dich geliebt!“
Endlich sah sie mir in die Augen und ein komisches Kribbeln breitete sich in meinem gesamten Körper aus, vom Bauch angefangen bis in die Fingerspitzen. Ich spürte, wie mir immer wärmer wurde und mich Leilas Nähe nervös zu machen schien, als Leila sich vorbeugte und mir einen kurzen aber entschiedenen Kuss auf den Mund gab.
Und da begriff ich es, als ihre Lippen die meinen berührten und ihre Augen die meinen mit ihrem Blick fesselten, begriff ich es endlich. Die letzten 20 Jahre, sie waren eine einzige große Lüge gewesen. Ich erinnerte mich wieder, wieso ich Leila damals verlassen hatte. Ich hatte Angst gehabt, Angst, ich würde ihr nicht genügen und könne sie nicht befriedigen. Ein Feigling war ich gewesen und bin es wahrscheinlich heute noch. Später dann, als ich wieder Mut gefasst hatte, wollte ich unsere neu aufgebaute Freundschaft nicht zerstören und dann, dann kam Suzie…
„L… Leila…“, flüsterte ich und griff nach ihren Händen. „Leila… kannst du… kannst du m-mir… uns… noch eine Chance geben? Ich weiß jetzt endlich, was ich fühle! Suzie war eine einzige große Lüge, aber du… du bist was Besonderes! Ich war ein Dummkopf… ein jämmerlicher Feigling und…-“
Doch ich wurde unterbrochen. Leila war mir um den Hals gefallen und schluchzte in mein Ohr. „Oh Jake!“
Ich legte meine Arme um sie und hob sie auf meinen
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