Fanfic: Remember...
Kapitel: Nightmare...?
Kapitel 5: Nightmare...?
Seit dem Zwischenfall nach der Party waren zwei Wochen vergangen.
Maya war am nächsten sofort zu ihrer Freundin gegangen und hatte sich tausendmal entschuldigt, dass sie sie alleine gelassen hatte, das würde nie mehr vorkommen.
Nein, das würde es nicht, hatte Lefia ihr darauf geantwortet, weil sie nie wieder mit ihr auf solch eine Party gehen würde.
Die Abfuhr hatte Maya relativ gut aufgenommen und war seitdem nicht täglich bei Lefia aufgetaucht um ihr zu helfen.
Sie hatte ihre Freundin auch dazu gezwungen zu einem Arzt zu gehen und sich den Fuß noch mal genauer ansehen zu lassen.
Lefia hatte zwar erst gemurrt, sich dann aber dem Willen ihrer Freundin gebeugt und war gegangen. Man sagte ihr, dass sie den Fuß drei Wochen lang nicht belasten solle und erschöpft war sie danach zu Hause angekommen.
Marik hatte sie in der Zwischenzeit auch nicht mehr gesehen, aber seine Worte wollten ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Sie musste ihn noch einmal zur Rede stellen um heraus zu finden, was das sollte.
Jedoch waren nach diesem nächtlichen Überfall auch wieder ihre, wenn man es denn so nennen konnte Albträume zurückgekehrt. Das merkwürdige daran war, dass sie immer den gleichen Traum zu haben schien:
Sie stand auf einem Marktplatz, umgeben von hunderten anderen Menschen, welche sich an den verschiedenen Ständen vorbeischoben und versuchten, die Marktschreier zu ignorieren, welche lautstark ihre Ware präsentierten. Lefia war auch Mitten in diesem Treiben. Sie und die anderen Menschen trugen alle merkwürdige Kleider: Es waren meist weiße Baumwolllaken, die um den Körper gewickelt und an der Schulter mit einem Knoten zusammengehaltent wurden. Die Frauen trugen alle sehr viele goldene und bronzefarbene Armreifen und schwatzten hier und da mit anderen Leuten.
Sie selber sah nur in eine Richtung , in welcher ein Mann verschwand und fühlte einen stechenden Schmerz im Herzen. Er kam ihr irgendwie bekannt vor und sie wollte seinen Namen rufen, aber er wollte ihr nicht einfallen. Doch der Mann schien das zu spüren und wollte sich umdrehen, aber immer kurz bevor sie sein Gesicht sehen konnte erwachte Lefia schweißgebadet und mit zugeschnürter Kehle aus dem Schlaf.
Es war immer derselbe Traum, aber er ging nie weiter bis zu dieser Stelle.
Was hatte er zu bedeuten?, fagte sich die Schwarzhaarig in dieser Nacht wieder.
Sie war gerade wieder hochgeschreckt und lag nun bewegungslos in ihrem Bett. Der Schweiß lief ihr kalt den Rücken runter und verursachte, dass ihr Nachthemd unangenehem an ihrem Körper klebte. Die Schwarzhaarige drehte sich auf den Rücken und betrachtete abwesend die Decke. Wie spannend doch weiße Raufasertapete sein konnte. Der Mond schien hell in ihr Zimmer und hatte gerade seinen Höchststand erreicht, was bedeutete, dass es wohl noch mitten in der Nacht war.
Seufzend stand sie auf und humpelte langsam ins Badezimmer um sich zu duschen und ein anderes Nachthemd anzuziehen. Ihr Fuß schmerzte immer noch und Lefia hatte sich geschworen nie wieder solche Mörderschuhe anzuziehen, egal wie schön sie auch sein mochten.
Erleichtert ließ sie sich das warme Wasser über den Körper laufen und versuchte auch ihre Gedanken wegzuspülen. Sie muste sich schon über genug Sachen den Kopf zerbrechen, da waren ihre Träume nur ein Hindernis.
Frisch geduscht ging sie wieder in ihr Zimmer und wollte sich hinlegen, als ein markerschütternder Schrei zu hören war.
Das kam doch eindeutig aus der anderen Wohnung, dachte Lefia und richtete sich wieder in ihren Kissen auf.
Wohnte neben an nicht Marik? Aber was bitte brachte ihn dazu so zu schreien?
Besorgnis machte sich in Lefia breit und sie lauschte angestrengt nach weiteren ungewohnten Geräuschen. Plötzlich hörte man etwas auf den Boden fallen und zerbrechen. Nun war die Schwarhaarige erst recht alarmiert. Sie stand auf, zog sich noch schnell ihren Morgenmantel an und verließ ihre Wohnung.
Vor Mariks Wohnung blieb sie erst einmal stehen und lauschte erneut auf fremede Geräusche, doch es war nichts mehr zu hören. Vorsichtig klopfte Lefia an die Tür und wartete, aber nichts geschah. Sie probierte es erneut, diesmal aber etwas lauter.
"Marik?", rief sie leise und wartete auf eine Regung, welche jedoch ausblieb.
Toll, und was soll ich jetzt bitte machen, dachte sie sarkastisch und knetete ihre Finger.
Vielleicht..., dachte die junge Frau, machte ein paar Schritte zurück und ging in die Knie. Hoffentlich lag sie mit ihrer Vermutung richtig, dachte Lefia und hob den Läufer hoch, der sich vor der Eingangstür befand.
Ein triumphierendes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit und ihre dunkelvioletten Augen funkelten in der Dunkelheit der Ganges, welcher nur durch das kalte Licht des Mondes erhellt wurde.
Entschlossen nahm sie den Schlüssel und schloß damit die Tür auf. Vorsichtig trat Lefia ein und sah sich um, was aber nicht sehr hilfreich war, da die Wohnung in tiefes Schwarz gehüllt war.
So leise wie möglich trat sie ein und schloss die Tür hinter sich wieder. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und sie konnte schemenhaft die einzelnen Gegenstände sehen. Langsam ging sie weiter auf das Zimmer zu, von dem sie hoffte, dass es das Schlafzimmer war, da die Wohnungen vom Bauplan alle gleich geschnitten waren, aber man die Zimmeraufteilung selber bestimmen konnte.
Lefia bemerkte, dass die Wohnung nur sehr spärlich möbilisiert war, und dass sie so einen sehr sterilen Eindruck hinterließ. An der Tür zum Schlafzimmer angekommen lauschte sie wiederholt, aber auch dieses Mal war nichts zu hören. Die Schwazhaarige atmete noch einmal tief durch, dann drückte sie leise die Türklinke herunter und spähte in das Zimmer.
Warum lag den die Bettdecke auf dem Boden?, ging es ihr als erstes durch den Kopf, als sie das leere Bett vorfand. Dann schlüpfte sie vollkommen in das finstere Zimmer, in welchem sich nichts weiter als ein Bett, ein Schrank und ein kleiner Nachttisch befand.
Sie wollte gerade die Tür schließen, als jemand sie unsanft gegen dieselbige drückte.
Der Schreckensschrei, welcher ihrer Kehler entweichen wollte wurde durch den Schock im Keim erstickt.
Mit schreckgeweiteten Augen blickte sie in das Gesicht der Person, welche ihre Arme links und rechts von ihrem Körper festhielt. Anscheinend schien Marik noch nicht erkannt zu haben wer sie war und sein verzerrter Gesichtsausdruck machte ihr zum wiederholten Male angst. Sie versuchte den Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken, der ihr beinahe die Luft zum Atmen nahm.
"Marik... bitte...ich bin es doch..", versuchte sie ihm verzweifelt klar zu machen wer sie war, denn sein Griff wurde immer fester und er tat ihr Mittlerweile weh.
Doch Marik reagierte immer noch nicht. Lefia sah ihn genauer an und ihr stockte der Atem. Er schlief!!! Seine Augen waren geschlossen, aber sie bewegten sich unruhig hin und her und schienen sie auch so genau zu sehen.
Er schlafwandelte und träumte dabei anscheinend auch noch!.
Was sollte sie jetzt tun? Lefia hatte gehört, das man schlafwandelnde Menschen nicht wecken sollte, da sie sonst einen Schock erlitten. Die betroffenen Personen bekamen nicht mit, was sie machten wenn sie schlafwandelten, da sie am nächsten Morgen ja wieder in ihren Betten lagen.
Ihr Gehirn suchte fieberhaft nach einer Lösung für diese Lage, aber ihr wollte beim besten Willen nichts einfallen. Die Schwarzhaarige versuchte sich nochmal aus dem eisernen Griff dieses jungen Mannes zu winden, aber es hatte einfach keinen Sinn. Wie schon gesagt, sein Griff war eisern und sie war zu schwach um sich daraus zu befreien.
Ein ungutes Gefühl machte sich in Lefia breit und ihre Augen huschten unruhig hin und her, da Marik angefangen hatte ihrem Gesicht immer näher zu kommen. Es trennten sie nur noch wenige Zentimeter, doch da hielt Marik inne und Lefia hatte das Gefühl, dass er sie mit seinen Augen durchbohrte, obwohl diese geschlossen waren.
"Endlich bist du bei mir....Eftelia....", murmelte er kaum verständlich und überwand die letzten Zentimeter und verschloss Lefias Lippen mit seinen.
Diese hatte sich vollkommen versteift, als er diesen Namen geflüstert hatte und war nicht mehr im Stande gewesen ihren Kopf auf die Seite zu drehen. So verspannte sie sich nur noch mehr als sie seine warmen Lippen auf ihren spürte und sah ihn aus schreckensweiten Augen an.
Mariks griff lockerte sich langsam und er liebkoste Lefias Lippen so sanft, als würden sie bei der kleinsten Berührung zerbrechen.
Diese schmetterlingsleichte Berührung jagte der Schwarzhaarigen einen angenehm wohligen Schauer über den Rücken und sie schloss die Augen.
Marik indes machte sich, immer noch schlafend daran ihren Hals mit Küssen zu verwöhnen.
"Eftelia....", hauchte er wieder den Namen und das ließ Lefia aus ihrer Starre erwachen und wieder klar denken.
Sie schaffte es ihre Hand aus seinem nun etwas lockeren Griff zu entwinden, dann holte sie aus und...
KLATSCH!!!
Das hatte gessesen.
Marik schlug verwundert die Augen auf. Der plötzliche Schmerz hatte ihn aus seinem wunderschönen Traum gerissen und...
Was zum Teufel!?... Er war nicht in seinem Bett? A-aber...er war doch in seinem Bett eingeschlafen.
Irritiert sah er sich in seinem Zimmer, doch sein Blick blieb an einer zierlichen Person hängen, welche an seiner Tür lehnte und schützend die Arme um ihren zitternden Körper geschlungen hatte.
"Eftelia...?", entfuhr es Marik unkontrolliert und er musterte Lefia weiter. Nein...das war nicht Eftelia...das konnte sie nicht sein...aber, wer war es dann?, fragte sich der Weißhaarige und betrachtete sie genauer.
"Oh...nein...Verdammt!", fluchte er als er Lefia erkannte die da verstört an der Tür lehnte.
"Lefia..ich...", setzte er an, doch kaum dass die Schwarzhaarige ihren Namen gehört hatte zuckte sie zusammen und spürte wie die Tränen ihr in die Augen