Love hurts

sasuxsaku

Kapitel 1

Kapitel 1


Die Arme hinter dem Kopf verschränkt lag ich auf meinem Bett und starrte gedankenverloren die weiße Decke meines Zimmers an.
Minuten lag ich schon so da und hing einfach meinen Gedanken nach und achtete nicht auf meine kleine Schwester, die durch die ganze Wohnung schrie, dass das Frühstück fertig sei. Ebenso wenig wie auf meine Mutter, die, in einem grünen Morgenmantel eingewickelt und mit verschlafenem Gesicht und zerzausten Haaren, in mein Zimmer geplatzt kam und mich dazu aufforderte, endlich aufzustehen.
Genervt schloss ich meine Augen und seufzte frustriert auf.
Wofür hatte man eigentlich ein Schild mit der Aufschrift ,,Bitte klopfen!” an der Tür hängen, wenn sich doch niemand daran hielt?
Nur manchmal war meine Familie doch so rücksichtsvoll und klopfte an, doch warteten sie nicht einmal ab, hereingebeten zu werden, sondern stürzten einfach ins Zimmer und müllten mich mit ihrem unwichtigem Zeug voll.
Wofür also hatte ich dieses verdammte Schild?!
Nachdem meine Mutter zum 3. Mal ins Zimmer kam und meine Schwester wahrscheinlich schon die Nachbarn wachgeschrieen hatte, kam ich ihren Bitten nach und richtete mich in meinem Bett auf.

Nach ca. 20 Minuten, die ich brauchte um mich zu duschen, anzuziehen und zurecht zu machen, ging ich, trotz der erfrischenden Dusche noch total verschlafen, in unsere kleine Küche und setzte mich meiner Schwester gegenüber, die in einem ihrer Ponyhofbücher versunken schien.
,,Morgen!”, gähnte ich ihr hinter vorgehaltener Hand zu.
,,Guten Morgen! Hast du gut geschlafen? Bist du schon aufgeregt? Ich konnte kaum ein Auge zu tun! Ich bin so aufgeregt! Hoffentlich wird mir die Schule gefallen. Und hoffentlich kommen Gaara, Yori-chan und ich in eine Klasse! Mein Gott, ich bin ja so aufgeregt! Wie findest du-”
,,Halt den Schnabel, Yuki! Du nervst!”, unterbrach ich genervt das Geschnatter meiner kleinen Schwester und band mir meine langen, rosa Haare zu einem Zopf zusammen.
Yuki starrte mich nur mit vernichtendem Blick an und schlug übertrieben laut ihr Buch zu, rutschte von ihrem Stuhl und stolzierte aus der Küche.
Meine Mutter, die gerade dabei war Kaffee zu machen, sah mich tadelnd an.
,,Sakura! Was für ‘ne Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Auch wenn du schlechte Laune hast, lass sie nicht an Yuki aus! Sie ist nun mal aufgeregt, aber dass war bei dir nicht anders, als du in die Mittelstufe kamst.”
Ich verdrehte nur leicht die Augen und nippte an meinem Glas Milch.
Ich war wirklich schlecht drauf, wusste nicht mal warum.
Und es war schon gemein, dass meine kleine Schwester dafür gerade stehen musste.
Ich liebte Yuki sehr und behandelte sie sonst wie den größten Schatz, den es gab.
Aber wenn sie so einen zulabert, wenn man gerade erst mühsam aus dem Bett gekommen ist, soll sie sich beklagen!
Ich stellte mein Glas ab und schielte zu meiner Mutter rüber, die mich mit einem Blick anschaute, der sagte: Entschuldige dich bei ihr!
Ergeben seufzte ich und schob den Stuhl zurück.
,,Na gut..”, murmelte ich leicht genervt.

Ich klopfte an Yuki’s Zimmertür und wartete, im Gegensatz zu ihr, bis sie die Tür aufriss und schroff ,,Was?!” sagte.
Innerlich seufzte ich.
,,Sorry. Ich wollte dich nicht so anschnauzen.”, nuschelte ich und lehnte mich an den Türrahmen.
Sie verzog leicht ihr Gesicht und machte keine Anstallten, etwas zu sagen.
Wenn sie jetzt eine große Entschuldigung von mir erwartete, in der ich sie anflehen würde, mir zu verzeihen, hatte sie sich gewaltig geschnitten.
Ich zwängt mich an ihr vorbei und ließ mich auf ihr Bett fallen.
,,Hey! Ich hab’s doch gerade erst ordentlich gemacht!”, rief sie empört.
Ich winkte nur ab und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen.
Gegenüber ihrem Bett stand ihr Schrank, an dessen Tür ein großer Spiegel hing.
Links davon stand im rechten Winkel ihr Holzschreibtisch und eine kleine Kommode.
In einer Ecke des Zimmers hatte sie eine Matratze hingelegt, auf der viele bunte Kissen lagen, in einer anderen stand ihr überfülltes Bücherregal. Sie war eine genauso süchtige Leseratte, wie ich.
An der gelben Tapete, die gut zu ihrer orangefarbenen Gardine passte, hingen viele Poster von Pferden auf einer Wiese.
Bei diesem Anblick runzelte ich leicht die Stirn. Mit 12 war ich schon lange kein Pferdefanatiker mehr gewesen.
Ich sah wieder zu meiner kleinen Schwester, die immer noch leicht säuerlich dreinblickte. Wahrscheinlich nahm sie mir immer noch übel, dass ich sie so angeschnauzt hatte und erwartete eine Erklärung für mein Verhalten, um die ich wohl nicht drumrum kommen würde, wenn ich wollte, dass sie wieder meine süße, niedliche Schwester werden würde und nicht erst nach ein paar Tagen, wenn die Erinnerung daran schon verflogen wäre.
Man, die konnte ja so schnell eingeschnappt sein!
,, Sei mir nicht böse, okay?!”, unschuldig sah ich sie an. Sie starrte immer noch so beleidigt, wie zuvor.
,, Keine Ahnung, warum ich so schlecht gelaunt bin...”, murmelte ich schließlich. Aber es stimmte schon. Ich war ja sonst immer bester Laune. Aber heißt das gleich, dass ich auch nicht mal schlecht drauf sein darf?! Obwohl es wirklich keinen Grund dafür gab...
In dem Moment hörte ich die Haustür ins Schloss fallen.
Okay... Es gab doch einen Grund!
Yuki war schon freudig kreischend aus dem Zimmer gerast und lief einem Mann in einem schwarzen Mantel entgegen, den sie laut mit den Worten ,,Daddy! Du bist wieder da!”, begrüßte.
Ich verzog nur leicht mein Gesicht und stand vom Bett auf und lehnte mich erneut an den Türrahmen, während ich zu sah, wie er Yuki in den Arm nahm und drückte.
Meine Mutter kam gleich aus der Küche in den Flur gewuselt und fiel ihm, nach dem er Yuki auf den Boden abgesetzt hatte, in die Arme und küsste ihn zärtlich.
Ich gab ein würgendes Geräusch von mir.
Beide ignorierten es und sahen so sich verliebt und sehnsüchtig an, als ob sie sich Monate nicht gesehen hätten. Mich überkam erneut ein Anflug von Übelkeit.
Es war doch nur eine Woche gewesen!
,,Ich dachte, du kommst erst morgen, Aoi!”
Er grinste leicht und strich Yuki durch die Haare, die ebenso rosafarben waren, wie die meiner Mutter und meine.
,,Ich verpass doch nicht den ersten Schultag meiner Kleinen in der Mittelstufe.”
Klar! Deiner Kleinen. Und was war verdammt noch mal so toll daran, in diese dumme Mittelstufe zu kommen?!
Der Blonde sah, den Arm um die Taille meiner Mutter geschlungen, zu mir und lächelte breit.
,,Sakura! Schön dich wiederzusehen. Wie geht’s?”, begrüßte er mich herzlich.
,,Hn.”, nuschelte ich nur und wand den Blick von den dreien ab und ging ins Badezimmer.
Da hatten sie den Grund für meine schlechte Laune.

Das leise Rauschen des Wasser, dass aus dem Wasserhahn des Waschbeckens kam, erfüllte das kleine Badezimmer. Ich ließ das kalte Wasser in meine Hände fließen und warf es mir ins Gesicht.
Das tat gut.
Ich schnappte mir ein Handtuch und trocknete mein Gesicht damit ab. Mein Spiegelbild sah mir entgegen. Meine Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und ein paar Strähnen fielen mir ins Gesicht und verdeckten meine große Stirn, meine smaragdgrünen Augen sahen mich tadelnd an. Meine blasse Haut schien in dem Badezimmerlicht noch weißer. Ich presste meine Lippen aufeinander - damit sie röter wurden und der Schuldgehfühlen wegen - und meine feinen Augenbrauen waren leicht zusammengezogen.
Schuldgefühle... Bestimmt nicht wegen ihm! Wenn schon meiner Mutter gegenüber, der ich weh tat, wenn ich mich so kalt benahm.... Aber ich konnte nicht anders.
Aoi gegenüber benahm ich mich wirklich wie das aller letzte. Von meiner sonst so fröhlichen Art, die heute wohl noch gar nicht zum Ausdruck kam, bekam er selten was mit. Ich konnte ihn einfach nicht leiden.
6 Jahre schon war meine Mutter mit ihm zusammen, nach dem 7 Jahre zuvor mein Vater seine Tochter und seine Frau verließ, das zweite Kind unterwegs.
Yuki hatte ihn schon längst als Vater akzeptiert, und war überglücklich gewesen, als er vor 3 Jahren zu uns zog.
Yumi, meine Mutter, liebte ihn über alles und es machte mich glücklich, sie ebenfalls glücklich zu sehen.
Dennoch konnte ich Aoi nicht leiden. Ich akzeptierte ihn nie als Vater, wie es Yuki tat und damit hatte er sich wohl schon längst abgefunden. Stattdessen versuchte er nun schon seit langem eine freundschaftliche Beziehung zu mir auf zu bauen. Ohne Erfolg. Fragt mich nicht, warum ich ihn so abwies, ich hab selbst keine Ahnung.
Ich akzeptierte ihn einfach nicht. Sah ihn nur als Freund meiner Mutter, was hoffentlich bald vorbei ging und sie auch ohne einen Mann glücklich werden würde. Sie hatte doch uns!
Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken.
,,Ist frei..”, murmelte ich der Tür entgegen und stieß mich mit den Händen vom Waschbecken ab, auf dem ich mich zuvor geschützt hatte.
Yuki kam ins Bad und stellte sich neben mich vor den Spiegel. Sie sah genauso aus wie ich in ihrem Alter, mit dem einen Unterschied, dass sie die exakt gleichen Augen hatte, wie mein Vater. Manchmal fragte ich mich, ob es meiner Mutter weh tat, ihr in die Augen zu schauen und darin unseren Vater zu sehen.
Ich sah auf sie herab und lächelte .
,,Süß siehst du aus, mit der Uniform. Richtig erwachsen.”, sagte ich sanft und strich ihr durchs Haar. Das Blau der Matrosenuniform ließ ihre Augen richtig strahlen.
Stolz grinste sie zu mir herauf.
,,Findest du? Ich freu’ mich voll. In der Grundschule hatten wir nie Uniformen.”
Ich schmunzelte leicht. In einer Woche, spätestens, würde sie die Nase voll davon haben, jeden Tag das gleiche tragen zu müssen.
Während ich mir die Zähne putzte, versuchte Yuki sich französische Zöpfe zu flechten und fluchte immer wieder leise auf, als es nichts wurde.
,,Lass mich mal.”, nuschelte ich durch den Zahnpastaschaum hindurch und spülte mir den Mund aus.
Meine Finger strichen sanft und
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