Fanfic: Die neue Lehrerin
Untertitel: Fortsetzung zu 'Das Geheimnis des Tropical Land'
Kapitel: Le petit Prince dans Le Grand Succès
Hallo an alle Leser,
hier das zweite Kapitel der Geschichte.
Wenn es Fragen, Meinungen etc gibt freue ich mich, sie zu lesen und nach Möglichkeit zu beantworten.
viel Spaß wünsche ich.
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Kapitel 2: Le petit Prince dans Le Grand Succès
Araide: „Kirika? Kirika Yuumura?“
Kirika: „Oh guten Tag, Doktor Araide. Sie arbeiten noch hier?“
Araide: „Äh nein, ich habe mittlerweile eine eigene Praxis, ich mache hier nur öfters Untersuchungen bei den Schülern. Aber seit wann bist du wieder in Japan?“
„Nun...“
„Ähem!“ kam es von den beiden anderen Schülerinnen.
Sonoko: „Herr Doktor? Könnten Sie uns bitte zu erst vorstellen, bevor Sie ihren Small Talk fortführen?“
Kirika: „Du? Bist du nicht... diese Tochter von einem Konzernbesitzer oder so? Damals, als ich hier war, ging zur Mittelschule doch so eine reiche Erbin. Die Andern meinten immer, sie sei sehr zickig gewesen.“ Sonoko's Blick verzog sich beim letzten Satz doch stark zum Negativen, während die anderen sich ein Kichern nicht verkneifen konnten.
„Wer ist hier zickig, Fräulein?“, doch Kirika schien sie schon gar nicht mehr zu beachten und drehte sich zu Ran.
„Dich kenne ich auch! Du warst damals in der Mittelschule die Freundin vom Kapitän der Fußballmannschaft.“
Ran's Gesicht färbte sich augenblicklich rot und sie versuchte das 'Missverständnis' schnell zu klären.
„Nein, nein! Wir waren nur befreundet, aber ich doch nicht 'seine Freundin', falls du das dachtest.“
„Ach so? Ich weiß nur, dass du bei jedem Spiel und bei jedem Wetter dabei warst und immer nur ihn angefeuert hast, so oft ich es beobachten konnte.“
Alle ihre Worte waren mit dieser Ruhe verbunden, als würde sie nichts dabei empfinden. Dann wieder so traurig, als hätte sie einfach keinen Platz dafür, als wären andere Ereignisse ihr dabei im Weg.
Araide: „Also, zur Vorstellung: Ran, Sonoko, das ist Kirika Yuumura, 20 bist du jetzt, oder?
Sie war bis vor vier Jahren hier bei uns an der Schule...“
Sonoko: „Jetzt erinnere ich mich! Ran hast du das vergessen? Das Mädchen damals, von der die Oberschülerinnen erzählt haben, dass immer nur trübsinnig war und nie mit ihnen etwas unternahm.“
„Hm...Ja, dunkel. Stimmt.“
Conan: 'Ja, ich erinnere mich auch, die stille Kirika haben sie sie genannt.'
Sonoko: „Das warst du. Ich habe dich einmal auf dem Nachhauseweg gesehen und sie gefragt.“
Ran: „Du hast, wenn ich mich recht erinnere, vor vier Jahren nicht nur die Schule, sondern auch Japan verlassen, Richtung...“
Araide: „Frankreich.“
Die Angesprochene nickte nur stumm und Sonoko fasste sich mit beiden Händen an den Kopf.
„Ah! Nicht schon wieder Französisch!“ Sie ahnte wohl, dass der Tag noch einiges für sie bereithielt. Jodie schlich sich nun an den Anderen vorbei, um auch endlich die Ehemalige begrüßen zu können.
„Hello. I am, ich meine, ich bin Jodie Saintemillion. Englisch-Lehrerin an dieser Schule.“
„Das überrascht mich.“
Eigentlich war es dieser plötzliche Sarkasmus, der nun Jodie überraschte. Aber sie versuchte, ruhig zu bleiben.
„Well, die Schülerinnen müssen mich, zumindest während des Unterrichts Miss Saintemillion nennen. Aber, da du wohl schon eine Alumni („Absolventin“, ist sie ja nicht wirklich) bist, kannst du mich auch Miss Jodie nennen.“
„Dann werde ich sie wohl besser mit Miss Jodie anreden.“
'Besser?' ging es allen durch den Kopf und für einen Moment schien der Ruhepol auf die Umstehenden abzufärben.
Araide unterbrach nach einer Weile neugierig das Schweigen.
„Also, nun sag schon, Kirika! Warum bist du damals eigentlich weggegangen?“
„Ich habe eine Pilgerfahrt in die Vergangenheit gemacht.“
„Du hast WAS WOHIN gemacht?????????“ kam es von allen gleichzeitig. Erneut fiel ein schüchternes Lächeln auf ihre Lippen.
„Sagen wir mal, ich musste einiges über mich selbst herausfinden.“
Sonoko: „Und dazu musstest du nach Frankreich?“
„Dort lebte die einzige Person, die mir dabei helfen konnte. Und sie kam auch jetzt wieder mit mir mit zurück nach Japan. Genau genommen warte ich jetzt gerade auf sie.“
Ran: „Moment. Sagtest du, du wartest hier,... auf eine Freundin,... aus Frankreich? Doch nicht etwa...“
„Kirika!“
„Mireille!“ sie konnte ihre Freude nicht zurückhalten, vergaß Ran und die anderen, lief an ihnen vorbei und fiel in der an der Tür stehenden Lehrerin um den Hals.
„Schön, dass du mich heute abholen kommst.“
Ein unwohliger Schauer überkam die Umstehenden.
„Mireille?!“
Sonoko trat zu Ran.
„Glaubst du, die beiden sind ein...“, diese stieß ihr aber leicht mit dem Ellenbogen in die Seite, um ihr deutlich zu machen, dass sie besser nicht weiterreden sollte.
Jodie: „Well, Sie haben interessante Freunde, Miss Bouquet.“ Sie überspielte ein leichtes Unbehagen durch ihren aufgesetzten Akzent, der Mireille's Ohren sichtlich Schmerzen bereitete.
„Bitte, Miss Jodie! Nennen Sie mich bei meinen Vornamen, so wie ich Sie. Es spricht sich wie die englischen Worte für mich - „me“ und Strahl - „ray“: „Me-ray“, Mireille.“
'Diese eingebildete... Nur, weil sie einen ein bisschen besseren Ausdruck hat. Das könnte ich auch, wenn ich damals den Schülern nicht diese Nummer vorgespielt hätte.'
Jodie's verstimmter Blick wurde von einem kaum zu erkennenden Lächeln gekontert, dass wirkte, als wüsste sie, was Jodie gerade dachte.
Erst jetzt wurde Mireille Conan gewahr, der an der Tür stand und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen die Szenerie stumm verfolgte. Sie bewegte sich die zwei Schritte, die sie eben noch auf ihre Freundin zu ging, wieder zurück und beugte sich mit fröhlicher Miene zu ihm runter:
„Salut. Je m'appelle Mireille.“
(Hallo. Ich heiße Mireille.)
„...Et...je... AAUUUUAAHH!!!!“
Seine Finger wurden hinter ihm in den Türspalt eingeklemmt.
Ran: „Oh mein Gott, Conan. Ist dir was passiert? Das tut mir schrecklich Leid! Ich muss mich an die Tür gelehnt und sie dabei bewegt haben.“
Sie sah sich sehr besorgt seine rot angelaufenen Finger an.
'Seit wann stand Ran denn hinter mir?'
„Ach, es ist nicht so schlimm.“
Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, Mireille zuckte für einen Augenblick und folgte dann wieder Ran's Ausdruck.
„Schon gut, kleiner. Du heißt also Conan, habe ich das richtig verstanden?“
Er nickte nur erstaunt. Jetzt erst begriff er, was Ran damit meinte, dass sie so anders spräche als Jodie. Er dachte immer, sie würde statt des breiten amerikanischen einen starken französischen Akzent haben. Aber, nein! Sie sprach perfekt japanisch, ohne die geringsten Probleme. Es schien sogar ein leichter Dialekt, wie in Tokio üblich, durch zu schimmern. Wenn man nicht ihr Gesicht kennen würde, müsste man glauben, sie wäre Japanerin.
Sie beugte sich langsam wieder hoch und holte ihre Uhr aus der Tasche. Ein kurzzeitiger Trauerblick überkam sie, als sie sie öffnete und die Zeit ablas.
Conan konnte das Emblem auf dem Deckel erkennen: Zwei kniende Frauen mit Schwertern in den Händen. Und er sah, dass die Glasabdeckung der Innenseite halb rausgebrochen war.
Ran: „Ihre Uhr... ist ja kaputt!“
Dieser Einwand bewirkte, dass die Lehrerin die Uhr erstmals in Anwesenheit der Schülerinnen länger als ein paar Sekunden geöffnet hielt und dadurch die Musik darin anfing, zu spielen. Eigentlich erwarteten Ran und Sonoko, dass sie die Uhr nun zuschlagen und sie belehren würde, sie nicht darauf anzusprechen, jedoch sie blieb stehen, ruhig stehen, verharrte, bis der Zyklus endete. Dann erst schloss sie den Deckel langsam wieder und steckte sie zurück, ohne einen Moment das Gesicht zu verziehen.
Conan: „Das ist ein Erbstück, oder?“
Die Lethargie der Anderen, die durch die Musik ausgelöst wurde, war jäh unterbrochen.
Mireille: „Wie kommst du darauf?“
„Zum einen der Blick. Die Uhr erinnerte Sie offensichtlich an ein trauriges Ereignis. Das lässt zwei Schlüsse zu. Entweder ein Familienerbstück von einem Verwandten, an dessen Tod sie dachten, oder ein Geschenk eines verflossenen Freundes.
Aber die Uhr sieht sehr wertvoll aus, obwohl ihr Glas gesplittert ist. In so einem Zustand gerät ein Geschenk aus nicht allzu ferner Vergangenheit eher nicht. Außerdem wirkt die Musik nicht wie für eine Junge Dame aus heutiger Zeit gemacht. Daher tippe ich auf die erste Variante.“
Ran: „Also, Conan, bitte! In beiden Fällen sollte man nicht nach so etwas fragen!“
Eine Art Resignation ging durch Mireille's Augen.
„Schon gut, Ran. Er hat recht.“
'Natürlich hat er Recht, Mademoiselle Bouquet, wie immer. Wie...immer...'
„Diese Uhr gehörte meiner Mutter, die, als ich noch ein Kind war, unglücklich verstarb. Sie ist die letzte Erinnerung, die ich noch an sie habe.“
Sie schloss am Ende des Satzes ihre Augen, um symbolisch das Gespräch zu diesem Thema zu beenden.
„Kirika. Wir sollten jetzt gehen.
Au revoir, mes Amis.
Et... Au revoir,... mon petit prince!“
Diese letzte Wendung, bei der beide bereits die Aula verlassen hatten und sich nur kurz noch umdrehten, galt eindeutig Conan.
Sonoko: „...mon...petit...prince??? Mein kleiner Prinz???“
Ran: „Heißt so nicht dieses Kinderbuch von Antoine de Saint-Exupery? Worum ging es da noch gleich?“
Araide: „Um eine kleinen Jungen, nicht von dieser Welt, der durch das All reiste.
Er traf dabei auf die Erwachsenen und durch seine scheinbare Naivität, seine Kindlichkeit, deckte er ihre Schwächen auf, ihre Fehler. Da gibt es doch auch ein berühmtes Zitat aus diesem Buch:
'On ne voit bien qu'avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux.'
'Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.'“
Sonoko: „Aaaahhhh! Kann es nicht endlich gut sein mit französisch für heute?“
Jodie: „Oh, du scheinst nicht unbedingt in