Wer Nichts Wagt, Kann Nichts Verlieren
Seltsame Begegnungen der Nacht
Plötzlich spürte sie einen Blick auf sich ruhen, der nicht von IHM kam. Sie betrachtete das Dach gegenüber ihrem und konnte eine Gestalt erkennen. Es war zwar weniger eine Gestalt, als nur ein Schatten, doch wusste sie, dass sie von diesem, was auch immer es war, beobachtet wurde. Es kümmerte sie wenig. Sie hatte keine Angst vor ES und auch keine Lust herauszufinden was ES war, deswegen begab sie sich ihrer alten Beschäftigung wieder und beobachtete die sitzende Gestalt am Fenster. Ein Zugwind kam auf, obwohl es Windstill war. Der Zugwind endete so plötzlich, wie er anfing. „Du beobachtest mich.“ Sprach sie in ruhigem Ton, die Gestalt am Fenster nicht aus den Augen lassend. Der Schatten, der soeben noch auf dem gegenüberliegenden Dach war, stand nun hinter ihr. Er stellte fest, dass das gesprochene, mehr eine Tatsache, als eine Frage war, aber antwortete dennoch. „Man sollte dich eben stets im Auge behalten.“ Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie erkennen, dass die Person, einen langen, dunkelbraunen Mantel und einen ebenso dunkelbraunen, fast Cowboy ähnlichen Hut, nur flacher, trug. Der Hut bedeckte zur hälfte seine schwarzen Augen und Nase und Mund wurden durch ein rotes Tuch bedeckt. Anscheinend wollte der Fremde nicht erkannt werden, sonst würde er an so einem heißen Tag, oder eher Nacht, nicht so herumlaufen. Er hatte was zu verheimlichen und das gefiel ihr, aber nicht nur das, sondern auch seine Stimme, wie sie fand, sehr erotisch klang. Ob er sich wohl auf ein kleines Spiel einließe? „Hm…und was wäre…wenn ich das gar nicht will?“ Sie fand es amüsant, dass jemand glaubte, ein Auge auf sie werfen zu müssen. Immerhin konnte und musste sie stets auf sich alleine aufpassen, weil ein gewisser Herr, keine Zeit und kein Interesse dafür hatte. Sie war immer allein gewesen, schon von Kindesbeinen an, also warum glaubte plötzlich jemand Fremdes auf sie aufpassen zu müssen? War er einfach nur Notgeil oder Hirnkrank? Doch sie ließ ihren Gedanken wieder fallen, als er ihr antwortete. „Das kannst du nicht beeinflussen…es ist, wie es ist.“ Seine Stimme war ruhig und recht freundlich. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht. „Bist du Notgeil oder einfach nur Hirnkrank?“ Sie musste diesen Gedanken einfach aussprechen. Wie ihr aber auffiel, ließ er sich durch nichts aus der ruhe bringen. Seine Stimmelage veränderte sich nicht. „Weder…noch…ich will dich lediglich vor einem großen Fehler bewahren.“ „Wessen Fehler?“ „Den Fehler…hier zu bleiben.“ „Woher…“ „Ich kenne dich…ich beobachte dich schon seit einigen Monaten…von Planet zu Planet bin ich dir gefolgt.“ Sie ließ sich ihr lächeln nicht nehmen. „Da hast du aber eine menge arbeit hinter dir.“ „Allerdings…und nun ist es meine Aufgabe, dich davon abzuhalten hier zu bleiben.“ „Deine Aufgabe? Wer stellt dir denn deine Aufgaben?“ „Das hat dich nicht zu interessieren.“ Sie stand auf, drehte sich zu ihm um und blieb nur einige Zentimeter vor ihm stehen. Mit ihrem Zeigefinger strich sie sanft über seine verdeckte Brust und knabberte leicht, mit einem begierdendem Blick, an ihrer Unterlippe. „Ach…und was hat mich dann zu interessieren?“ gab sie gespielt neugierig von sich, aber mit einem wollüstigem unterton. Zu ihrer Überraschung, verzog er keine einzige Miene. Ein ernster Blick und keine Anstalten, weder ihre Geste zu beachten, noch sie von sich weg zudrücken. Wie eine Statue stand er da, starrte sie an, als ob es ihn kalt ließe. Sowohl spielte er ihr Spiel, als auch nicht. Das machte doch so gar keinen Spaß! Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er sie an ihren Armen packte und sie gegen die nahe liegende Wand drückte. Ein paar Steine prasselten, durch die Wucht, auf die Straße hinunter. Er drückte sie fest gegen die Wand. Sie konnte weder Arme, noch Körper bewegen. Sein Gesicht war dicht neben ihrem und die Blicke der beiden stur geradeaus gerichtet. Sie konnte seinen Atem auf ihrem linken Ohr spüren. Er durchbrach die kurzweilige Stille, indem er ihre Frage flüsternd beantwortete. „Dich hat nur eines zu interessieren…wenn dir dein Leben lieb ist, dann wirst du diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen…ansonsten bist du des Todes.“ Sie fand es seltsamer weise immer noch amüsant. „Willst du mir drohen?“ „Nein…ich will dir helfen.“ „Ich brauche keine Hilfe.“ „Hör zu…jemand ist hinter dir her…“ Sie unterbrach ihn. „Ich weis…Konar…nur zur deiner Information…ich habe keine Angst davor IHM gegenüber zu treten.“ „Du bist krank…du kannst ihn nicht besiegen, niemand kann das.“ Er wand sich wieder von ihr ab und kehrte ihr den Rücken zu. Die junge Frau näherte sich ihm und blieb dicht hinter ihm stehen. „Hm…weist du das so genau?“ „Versteh doch…einen Schatten kann man nicht bezwingen. Du rennst in dein verderben…man kann ihn nicht besiegen, geschweige den töten…was bringt es dir dann gegen ihn zu kämpfen?“ Er verschwand genauso plötzlich, wie er auftauchte, ins Nichts. Nachdenklich sah sie wieder zum Fenster hinüber, aber ER war nicht mehr da. Somit ging auch sie wieder ihren Weg.
Son Goku betrat Son Gohans Zimmer. Der Junge sah von seinen Hausaufgaben auf und lächelte seinem Vater entgegen. „Das Essen ist fertig, Son Gohan.“ „Ich komme.“ Son Gohan stand auf und lief mit seinem Vater in die Küche, wo sie sich sogleich an den Tisch setzten. Chichi brachte das restliche Essen zu Tisch und setzte sich ebenfalls. Die beiden Saiyajins langten ordentlich zu. Während Chichi das Essen genieste, schaufelten die Saiyajins das Essen in sich hinein. Chichi war es zwar schon gewöhnt, doch missbilligte sie so ein verhalten bei Tisch. „Ihr Vielfraße…habt ihr keine Tischmanieren?“ Die beiden Saiyajins sahen auf. „Oh…entschuldige Mutter.“ Kam es auch sogleich von Son Gohan, der sich nun gerade an den Tisch setzte und in ruhe aß. „Was hast du denn, Schatz…ich esse doch immer so!?“ Chichi sah ihren Mann wütend an. „Kannst du dich nicht einmal wie ein normaler Mensch benehmen und Tischmanieren zeigen!!!“ schrie sie den verdutzten Son Goku an, der sein typisches Goku Grinsen aufsetzte. „Schon gut Chichi…ich werde mein bestes geben.“ Chichi wandte sich von Son Goku wieder ab, weil sie wusste, dass bei ihm das Beste genau so gut war, wie das Schlechteste, auf Tischmanieren bezogen. Son Goku unterdessen setzte sich gerade an den Tisch und versuchte so zu essen, was ihm allerdings nicht wirklich gelang. Immer wenn er mit den Stäbchen etwas zum Mund führte, fiel es wieder runter. Chichi, die das ganze beobachtete, fing plötzlich an zu Lachen. Es war einfach zu komisch, wie Son Goku sich anstellte. Son Gohan und Son Goku schauten Chichi verwirrt an, bis sie kapierten, weshalb sie lachte. Die beiden mussten unweigerlich mitlachen. Nach dem Essen saßen die beiden Saiyajins noch gemeinsam am Tisch und unterhielten sich, während Chichi den Abwasch erledigte. „Na Son Gohan…hast du Lust auf einen Nacht Spaziergang?“ „Ja klar!“ Son Gohan war sofort einverstanden, wenn da Chichi nicht wäre. „Nein…Son Gohan geht nicht…er hat noch Hausaufgaben auf.“ „Aber Mama…“ „Kein aber…zuerst die Hausaufgaben und dann das Vergnügen!“ „Ja.“ Murmelte Son Gohan und ging wieder in sein Zimmer, um Hausaufgaben zu machen. „Aber Chichi…“ wollte Son Goku Son Gohan verteidigen. Doch Chichi war schon wieder gereizt. „Kein aber…du kannst von mir aus tun und lassen was du willst…“ sie setzte einen sehnsüchtigen und zugleich traurigen Blick auf „…aber unser Sohn soll doch mal ein großer Wissenschaftler, oder Anwalt, oder noch besser, ein berühmter Arzt werden…“ ihre Stimmlage schwank wieder auf gereizt „…aber dir ist das total egal!“ „Das stimmt doch gar nicht…ich meinte nur…“ doch Chichi unterbrach ihn wieder. „Nichts meintest du…mach du von mir aus deinen nächtlichen Spaziergang, aber Son Gohan bleibt hier!“ Son Goku gab sich geschlagen und verließ das Haus. Sein Weg führte an das Fenster von Son Gohans Zimmer. Er warf einen Blick hinein und sah Son Gohan über seinen Hausaufgaben sitzen. Klopf! Klopf! Son Gohan blickte auf, wanderte mit seinem Blick zum Fenster und sah seinen Vater, der ihm fröhlich zuwinkte. Der junge stand auf, lief zum Fenster und öffnete dieses. „Vater was machst du denn da draußen?“ „Stell keine Fragen und komm raus, bevor deine Mutter noch was merkt.“ Zögernd nickte Son Gohan, sprang zum Fenster hinaus und folgte seinem Vater. „Mutter wird ausrasten.“ „Darum werden wir uns auf dem nach Hause Weg Sorgen machen.“ Der Junge nickte seinem Vater zu. Sie gingen schweigend nebeneinander durch den nahe gelegenen, dichten Wald. Geräusche des Nachtlebens waren zu vernehmen.
Die junge Frau schritt ebenfalls durch den dichten Wald, nur hatte sie ihn beinahe schon durchquert. Ihr Ziel war ein Wasserfall, der in einen kleinen Fluss mündete, am Ende des Waldes. Sein rauschen war bereits zu hören, es musste also nicht mehr weit sein. Wenige Minuten später war der Wasserfall auch schon zu sehen. Sie schwebte bis zur Mitte des Wasserfalles und flog hindurch. Dahinter befand sich eine kleine Höhle, mit diversem Kleinkram, wie einen Rucksack, Feuerholz, Essensreste und eine Tüte. Eine Tüte? Was da wohl drin war? Die junge Frau hatte diese Höhle nur durch Zufall gefunden und sich darin einquartiert. Sie ging langsam auf die Tüte zu. Man konnte ja nie wissen, was sich in so einer Tüte alles befand. Sie ging in die Hocke und stupste die Tüte, mit dem einem Stock, an. Nichts. Noch einmal stupste sie die Tüte an. Wieder nichts. Also nahm sie die Tüte in die Hand, öffnete sie und zum Vorschein kam etwas, dass in Folie eingepackt war. Sie nahm es heraus, es fühlte sich warm an, und riss die Folie herunter. Zum Vorschein kam dieses Mal frisches, warmes Essen. Das hatte sie ja seit Tagen