Shadow Play

Kapitel 2

So, hier kommt das zweite Kapitel, es ist etwas länger als das erste^^
Vielen vielen Dank an alle, die mir einen Kommi geschrieben haben, ich freu mich natürlich auch bei diesem Chap über Kommentare und Kritik^^
So, ich hör dann jetzt mal auf zu labern, viel spaß^^
Lg, Lod


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Endlich spürte ich, dass sich der Griff löste, und ich konnte mich umdrehen.
„Leise“ sagte der Fremde nur. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, da er die Kapuze seines Mantels tief ins Gesicht gezogen hatte. Ich wich einen Schritt vor ihm zurück, blieb jedoch im Schatten der Bäume. „was ist dort geschehen?“ fragte ich, meine Stimme zitterte leicht. Der Mann lachte. „Du siehst doch, was dort geschehen ist, die Häuser wurden angezündet.“ Sagte er.
„Ja, das sehe ich! Aber wieso?“ fragte ich, egal wie wütend ich in diesem Moment auf meine Eltern war, ich sorgte sich dennoch um sie, als ich durch die Bäume auf die Häuser sah, ich hatte Angst dass in meinem Dorf etwas ähnliches geschehen würde.
„Die Menschen aus diesem Dorf sind arm“ sagte er „sehr arm. Sie haben sich geweigert den Soldaten Nahrung zu geben.“ Ich sah erneut zu den Resten des Dorfes, die Reiter ritten gerade aus dem Dorf, ich hörte sie bis hierher lachen. Diese Menschen mussten sterben weil sie arm waren? Ich sah erneut zu dem Fremden, ich war ihm gegenüber noch etwas misstrauisch. Gerade verließ er den Schutz der Bäume und trat hinaus auf den Weg. Er sah zum Dorf, hinter dem die Sonne gerade versank, dann ging er darauf zu. Ich fragte mich, ob er wohl verwandte in dem Dorf hatte. Wohl nicht, sonst hätte er nicht gelacht. Ich wusste nicht weshalb, doch ich folgte ihm. Wahrscheinlich wollte ich einfach nicht alleine sein. Ich musterte ihn neugierig, er war groß und sah recht kräftig aus. Er hatte ein Schwert an seinem Gürtel. Ich zweifelte nicht daran, dass er es schon häufig benutzt hatte. Wir erreichten das Dorf und der Fremde begann in den zerstörten Häusern nach überlebenden zu suchen. An vielen Stellen loderten noch Flammen, einige Häuser brannten noch lichterloh, dadurch war es hell genug um gut zu sehen.
Ich wünschte es wäre nicht so, ständig fiel mein Blick auf abgetrennte Körperteile, oder Gesichter, die zu einem stummen schrei erstarrt waren. Ich hörte ein röcheln und als ich mich umdrehte sah ich, dass der Fremde sich über einen Mann beugte, der unter einigen Dachbalken begraben auf dem Boden lag. Er sah bereits mehr tot denn lebendig aus, und als der Mann den Mund öffnete um zu sprechen, kam nur ein Schwall Blut heraus. Ich wandte den Blick ab, mir war übel und wenn ich mehr gegessen hätte, so hätte ich mich sicher übergeben müssen. Ich hörte, wie der Fremde sein Schwert zog und kurz darauf wie der Stahl Fleisch durchtrennte. Mir wurde noch schlechter. Noch immer wagte ich es nicht, mich umzudrehen. Ich hörte wie der Fremde das Schwert zurück in die Scheide schob und weiter ging. Ich folgte ihm, wagte jedoch nicht auf den Boden zu blicken. Nach einer weile, es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, drehte der Fremde sich um und ging zurück zu der kleinen Baumgruppe. Ich folgte ihm und ließ mich dort auf dem Boden nieder.
„Wieso tut jemand etwas so Abscheuliches?“ fragte ich, doch der Fremde gab mir keine Antwort. Ich war müde und so legte ich mich schlafen, da ich nichts Wertvolles dabei hatte was er hätte stehlen können machte ich mir wegen dem Fremden keine Sorgen.
Als ich am nächsten Morgen erwachte war der Mann verschwunden. Ich stand auf und entdeckte frische Hufabdrücke im Boden. Ich wunderte mich, dass ich das Pferd nicht bemerkt hatte, doch schließlich dachte mir, dass es unnütz war darüber nachzugrübeln und setzte mich auf den Weg, wo die Sonne mich etwas aufwärmte, und frühstückte. Danach stand ich auf und sah zu dem Dorf. Im hellen Tageslicht sah es noch furchtbarer aus, das Bild der Zerstörung was sich mir bot war grausam. Noch immer loderten Flammen in den Ruinen der vollkommen zerstörten Häuser. Ich ging einige Schritte auf das Dorf zu, dann blieb ich verunsichert stehen. Ich wollte nicht in das Dorf, noch immer sah ich die Gesichter vor mir, wie sie stumm schreiend und vorwurfsvoll zu mir herauf starrten. Doch schließlich zwang ich mich weiter zu gehen, und als ich das Dorf betrat schlug mir Augenblicklich der Geruch des Todes ins Gesicht.
Ich spürte seine Anwesenheit beinahe, es war fast so als würde er seine langen dürren Finger nach mir ausstrecken um mich mit sich zu nehmen in sein kaltes Reich. Ich lief schaudernd weiter, auch wegen der Kälte, denn die Sonne wurde von den tief hängenden Wolken beinahe gänzlich verdeckt. Zarte Nebelschleier bedeckten den Boden und krochen um meine Füße. Der Wind, der mir die Haare ins Gesicht wehte, säuselte in den dürren Blättern der Bäume. Ich lief schneller, bis ich schließlich rannte, ich wollte fort von diesem Dorf, wo der Tod in den zertrümmerten Häusern lauerte.
Erst als ich das Dorf längst hinter mir gelassen hatte, und man kaum noch etwas von den Trümmern sah, ging ich wieder langsamer. Ich hatte furchtbare Angst davor, dass sich mir im nächsten Dorf was ich erreichen würde, ein ähnliches Bild des Schreckens bieten könnte. Doch ich musste ins nächste Dorf um etwas zu essen zu bekommen. Mein Brot würde schließlich nicht ewig reichen. So ging ich widerwillig weiter, einfach der Nase nach. Ich wusste nicht, wie weit das nächste Dorf entfernt war, und welche Richtung der kürzeste Weg war, es konnte gut und gerne noch eine Woche oder länger dauern, bis ich das nächste Dorf erreichen würde. Ich ging so schnell weiter wie ich konnte, immer wieder erblickte ich Hufspuren auf dem Boden. Scheinbar waren die Reiter, die das Dorf entzündet und die Bewohner niedergemetzelt hatten, ebenfalls in diese Richtung geritten.
Der Tag war schnell vorüber und als es dämmerte legte ich mich schlafen. Am nächsten Morgen erwachte ich kurz vor Sonnenaufgang. Ich aß etwas und ging zum Bach, der nahe des Weges leise dahinplätscherte. Ich trank etwas und spritze mir etwas vom kalten wasser in das Gesicht um vollends wach zu werden, dann ging ich weiter, bis ich mich schließlich abends wieder schlafen legte. So verging die ganze nächste Woche, am sechsten Tag aß ich den Rest von meinem Brot, es wurde allerhöchste zeit, dass ich das nächste Dorf erreichte. Doch ich hatte kein Glück, es dauerte eine weitere halbe Woche die ich hungerte, bis ich schließlich in der ferne Rauch aufsteigen sah, und die Umrisse eines kleinen Städtchens in der Dämmerung ausmachte. Zögernd ging ich näher, ich fürchtete mich davor, wieder ein zerstörtes Dorf zu finden, doch die Häuser standen noch, und einige kleine Kinder, die noch zu jung waren um ihren Elter bei der täglichen Arbeit auf dem Hof oder in der Schmiede oder sonst wo zu helfen, spielten zwischen den Häusern. Das Dorf schien recht wohlhabend zu sein, denn die Kinder trugen zwar einfache, doch saubere Kleidung und waren gut genährt.
Ich ging an einigen Häusern vorbei, ich hatte noch nie gebettelt und es wiederstrebte mir sehr, dies nun tun zu müssen um nicht zu verhungern.
Zögernd ging ich zu einem Haus und klopfte. Eine alte Frau öffnete die Tür. „Guten Abend“, sagte ich zögerlich, dann fasste ich mir ein Herz und fuhr fort: „Entschuldigen sie, aber, ich habe kein Geld und…“ die Alte ließ mich nicht einmal aussprechen und führte mich sogleich in das behagliche und warme Haus hinein. Gut, warm war vielleicht etwa übertrieben, aber immerhin war der kalte Wind ausgesperrt. Die Alte hatte gerade eine Suppe über dem Feuer hängen, also gab sie mir einen Teller und sah lächelnd zu wie ich den Teller innerhalb von wenigen Sekunden leerte.
„Habt vielen Dank“ sagte ich höflich, doch die Alte lächelte nur und füllte den Teller von neuem. Während ich auch diesen leerte, stand die Alte auf und da sie bemerkt hatte, dass ich nicht einmal eine Wasserflasche dabei hatte, brachte sie mir eine. In der warmen Hütte und mit vollem Magen bemerkte ich plötzlich wie müde ich war. Die alte Frau lächelte leicht als sie es bemerkte, und führte mich in ein kleines Zimmer, in dem nichts weiter als ein Feldbett und ein kleiner Holzschrank stand. Ich bedankte mich sicher an die tausend Mal bei der Frau, dann legte ich mich hin, und war innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen. Ich musste wirklich sehr erschöpft gewesen sein, denn ich erwachte erst am späten Nachmittag. Ich stand auf und ging hinunter, die alte Frau war gerade in der Küche und kochte Tee, ich fragte mich, ob sie wohl allein hier wohnte.
„Wie geht es dir, Mädchen?“ fragte sie mich freundlich, ohne sich umzudrehen. „Gut, und danke“ antwortete ich, als die Alte sich zu mir umdrehte und mir eine Tasse von dem frisch gebrühten Tee gab. Ich setzte mich an den Tisch, die Alte setzte sich gegenüber von mir hin und sah mich an, sie hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Sie nippte an ihrem Tee und musterte mich weiter, ich erwiderte den Blick der Frau verunsichert und fragte mich worüber sie nachdachte. Wir tranken schweigend unseren Tee, ich seufzte als ich ihn ausgetrunken hatte und sah aus dem Fenster, es sah furchtbar kalt draußen aus.
Die Frau schien meine Gedanken zu erraten und sah mich weiter an.
„Bleib doch noch einen Tag hier, es wird sowieso bald dunkel“ bot sie an und ich lächelte dankbar. „das ist wirklich sehr freundlich von euch, ich würde sehr gerne noch hier bleiben“ sagte ich, die Frau lächelte freundlich, sie war vielleicht auch froh, wenn sie etwas Gesellschaft hatte. Wir saßen noch eine Weile da und tranken unseren Tee, die Frau hatte mir nachgeschenkt, dann stand sie auf und legte etwas Holz auf dem Feuer nach. Ich erhob mich ebenfalls, um der Alten etwas zur Hand zu gehen, denn scheinbar wollte diese nun das essen vorbereiten. Sie winkte
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