The demon in you

Kapitel 3

*guckt auf die Uhr* halb 2 gleich. Ich bin echt scheiß müde aber i-wie kann ich nicht schlafen. Naja, erfreut euch auch an diesem Kappi.

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Orrick schritt die Reihen zwischen den kämpfenden Schüler auf und ab.
„Rechts, links, rechts, gut abgewährt, ausweichen. He! Ausweichen!!! Sach ma hörst du schlecht!?“
Er ging auf einen seiner Schüler zu der vorsichtig eine frische Wunde auf seiner Wange betastete. Unwirsch schlug er dessen Hand weg und besah sich den Schnitt.
„Is nich Tief also mach dir keine Sorgen.“
Der Junge sah seinen Lehrer ungläubig an.
„Ach komm du Memme fang nicht an zu heulen. Geh ins Krankenzimmer, hol dir n Pflaster und dann geht’s weiter“
In diesem Moment schlug die große Turmuhr zum Mittagessen.
„Oder auch nicht“
Er sah zu wie seine Schüler Grüppchenweise ins Schloss zurückschlenderten, dann räumte er liegen gebliebene Übungsschwerter und von Schilden abgesplitterte Holzstücke weg.
„Glaubt du nicht, dass du sie ein bisschen zu hart ran nimmst?“
Orrick sah hoch zum Dach des Schuppens.
„Musst du eigentlich ständig da oben rumgammeln?“
„Tja ich hab halt viel Freizeit“
Lächelnd sprang Alvar herunter, trat beiseite und half ihm beim einräumen.
„Du hast noch immer nicht auf meine Frage geantwortet.“
Orrick seufzte.
„Nein find ich nicht. Noch sind es Kinder aber in einigen Jahren kämpfen sie im Krieg. Davor will ich ihnen möglichst viel beibringen.“
„Du hast also auch schon davon gehört?“
„Du meinst die Sache mit Deneuve?“
Alvar nickte
„Ich habs zufällig aufgeschnappt. Dachte wirklich der würde noch mal zur Vernunft kommen. So kann man sich irren“
Er schloss die Tür, nickte Alvar kurz zu und folgte seinen Schülern ins Schloss zum Mittagessen.

Saenna schloss die Tür hinter sich und ließ sich aufs Bett fallen, vergrub ihr Gesicht in den seidig weichen Kissen und dachte nach. Ein Krieg schien wohl nicht auszubleiben. In dem Fall müssten sie alle kämpfen. Sie strich vorsichtig über ihren Arm, dort, wo das Schlangen Zeichen in ihrer Haut saß. Sie konnte ihre Dämonen zwar gut genug kontrollieren um mit ihnen kämpfen zu können, doch das reichte ihr nicht.
Langsam rollte sich das Mädchen auf den rücken und besah sich ihr Zimmer bis ihr Blick auf eines der Schwerter fiel. Es war ihr nie wirklich aufgefallen. Sie hatte es immer als Dekoration gesehen, nie aber als tödliche Waffe. Ihre Hand glitt über den Griff des einen, dann packte die blonde zu und zog es ruckartig aus seiner Halterung, wobei sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten wegkippte. Das Schwert flog ihr aus der Hand und spaltete eine indische Vase zu ihrer linken.

Für eine Schrecksekunde blieb Saenna regungslos liegen, dann rappelte sie sich auf, zog das Schwert aus der Blumenerde und riss es erneut hoch. Diesmal zielte sie auf ihren Schrank, rann auf ihn zu, verfehlte ihn, die Klinge rutschte an der Seitenwand ihres Schreibtisches entlang und sie durchstach einen Schokopudding der noch von gestern in ihrer Schultasche geruht hatte. Zu ihrem erstaunen breitete sich dieser in immenser Geschwindigkeit in ihrer Tasche aus, versaute Schreibhefte und fand schließlich durch das soeben gestochene Loch einen Weg auf die frisch geputzten Steinfliesen.
Ein leises kichern erschreckte sie. Das Mädchen drehte sich um und sah Orrick im Türrahmen gelehnt. Er zwinkerte ihr zu und ihre Wangen glühten rot, angesichts dieser peinlichen Situation.
„Hast dir ja einen heißen Kampf geliefert“ seine Augen huschten über die zersplitterte Vase und die Blumen auf dem Boden, über das kleine Rinnsal Pudding neben ihrem Rucksack und blieben wieder auf ihr hängen, „nun… hast du gewonnen?“
Ein kleines, schüchternes Lächeln huschte über ihre Lippen. Natürlich wusste sie wen sie vor sich hatte.
„Ehm, tja, also. Das war jetzt so nicht geplant gewesen.“ Sie schaute zu Boden. Schon wieder wurde sie rot.
„Reicht es dir nicht zwei Dämonen unter Kontrolle zu haben? Willst jetzt auch noch Schwertkampf erlernen?“ Er sah nicht ärgerlich aus, eher belustigt angesichts des demolierten Zimmers und der Schüchternheit des Mädchens.
Sie sah zu ihm auf mit einem Gesicht, von dem sie hoffte, dass es Reue widerspiegelte.
Orrick kicherte erneut.
„Du brauchst gar nicht erst so zu tun als täte es dir leid. Wenn du mit dem Schwert kämpfen willst dann komm.“
Er sah sie an „du willst doch?!“
Saenna nickte.

Die blonde war noch nie im Übungsraum gewesen. Hier lagen allerlei Hanteln und dreckige, verschwitzte Handtücher in den ecken, Boxsäcke hingen von der Decke und ein beißender Geruch von Urin lag in der Luft.
Angeekelt rümpfte sie die Nase.
„Na wenn dich das schon stört sollten wir lieber gar nicht erst anfangen“ er lächelte sie schief an.
„Doch!“ platze es aus ihr heraus und sie wurde sofort wieder rot, als sie merkte wie laut sie das gesagt hatte.
„Na wenigstens hast du Willenskraft.“
Er ging zum Schrank hinüber, nahm zwei Katana heraus und warf ihr eins zu. Sie schaffte es noch so grade die Waffe aufzufangen bevor es ihren Schuh erreicht und diesen sicherlich durchbohrt hätte.
„Das wichtigste für den Anfang ist, dass du locker stehst und dein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilst. So hast du einen sicheren stand und kannst nicht so leicht umgeworfen werden.“ Er machte es ihr vor. Nach einer weile wurde sie besser, schaffte es auch einige Schläge Orrick’s zu parieren.
„Sehr gut,“ lobte dieser, „ich denke wir sollten damit Schluss für heute machen.“
„Können wir bitte noch mal?“
„Jetzt bloß nicht übermütig werden.“
„Och bitte nur einmal noch.“
Er seufzte und nickte, „fang an.“
Alle ihre Schläge wurden von Orrick abgewehrt und langsam trieb sie nach hinten immer näher der Wand zu. Um sie zu erschrecken machte der Junge einen plötzlichen Satz nach vorne. Das brachte Saenna zum stolpern, sie verlor das Gleichgewicht, fiel rückwärts und rammte mit dem Kopf gegen die Wand.
Der blonde kniete sich sofort zu ihr hinunter, „Saenna? Hey!“ er klopfte ihr leicht auf die Wangen doch Saenna war bereits bewusstlos.

//Sie saß in einer zugigen Holzhütte am Rande eines kleinen Dorfes. Das weiche Gras kitzelte bei jedem Windzug an ihren Beinen doch sie bekam es kaum mit. Sie saß einfach da und wartete, wartete darauf das die Sonne endlich aufging. Durch ein Loch im Holz beobachtete das Mädchen unablässig den Himmel. Bei den ersten Sonnenstrahlen stand sie auf und ging zum Markt hinunter. Wenn sie sich beeilte würde es keine 10 Minuten dauern und sie wäre da.
Die Frauen bauten noch die Marktstände auf. Perfekt. Besser hätte es nicht laufen können. Saenna passte den richtigen Moment ab, und schlenderte dann so unauffällig wie möglich über den Markt. Als eine Frau sich umdrehte und bückte um etwas aus einer Holzkiste zu nehmen packte sie zu und stopfte so viele Äpfel in ihre Tasche wie nur möglich. Die restlichen nahm sie in die Hand. Sie wollte sich gerade aus dem Staub machen, da packte eine kräftige Hand ihre Schulter und hielt sie fest.
Die blonde drehte sich entsetzt um. Zwei groß gewachsene, Muskelbepackte Männer standen hinter ihr.
„Wo willst du denn damit hin kleine Diebin?“
Voller Panik, schmiss sie ein paar Äpfel nach ihnen und rannte weg.
Sie kam nicht viel weiter als bis zur nächsten Straßenecke.
„So, nun reden wir mal Klartext. Wie heißt du?“
„Saenna“
„Und wie noch?“
Das Mädchen zuckte mit den Schultern.
„Wie alt bist du?“
Sie rechnete kurz an ihren Fingern.
„Sieben“
„Wo kommst du her?“
Keine Antwort. Das Mädchen sah nur betreten zu Boden.
„Wo kommst du her will ich wissen!?!“
„Gibt es ein Problem Monsieur?“
Neben Saenna war eine Schlosswache aufgetaucht.
„Äh…“ stotterte der Mann. Er war zwar ziemlich wütend, wollte jedoch nicht dass ein noch so kleines Mädchen wegen ein paar gestohlener Äpfel an die brutalen Wachleute geriet.
Er schüttelte den Kopf doch der Neuankömmling schien auch so verstanden zu haben.
„Gestohlene Äpfel so, so.“
Er nahm das Mädchen beim Kragen und schliff sie mit sich immer weiter in Richtung Burg.
„Saenna?“ jemand rief sie „Saenna? Hey hörst du mich?“ //
Sie öffnete vorsichtig die Augen. Ein aufgeregter Orrick kniete neben ihr.
„Saenna Gott sei dank dir geht es gut“.
Sie setzte sich auf. Jemand hatte sie ins Bett getragen und ihr einen Pyjama angezogen. Doch nicht etwa…
„Dir scheint es besser zu gehen. Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Schlaf gut“
Mit diesen Worten streichelte er ihr kurz über den Kopf und schloss leise die Tür.

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So, fertig. Danke fürs lesen und wär schön wenn ihr auch noch ein Kommi hinterlassen könntet,
eure Sweety
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