Gin, Kira und der goldene Joint

~5~

Der Schock saß tief in Kira. Ein einziges Gespräch hatte derartige Auswirkungen auf sein Leben?! Nein, so etwas wollte er nicht. Am liebsten wäre er auf der Stelle weggerannt, doch sein Körper war so schwer, dass er nicht einmal aufstehen konnte. Gin dagegen setzte sich auf Kiras Bett und machte es sich gemütlich. Einige Minuten herrschte völlige Stille, einzig durchbrochen vom Atmen der beiden; der Mond schien durch das immer noch geöffnete Fernster in das Zimmer. Die Strahlen, die direkt auf die Blutlache am Boden trafen tauchten das Zimmer ebenso blutrot. Schließlich fing Kira sich wieder und schaffte es zurück auf seine Füße. „Kukuku… alles wieder gut Izuru?“, fragte Gin und grinste ihn dabei an. Der blonde schaute ihn einen Moment lang an, holte dann Luft und fing hysterisch an zu schreien: „Alles gut? Das soll ja wohl ein Witz sein?!“, er tappte sauer im Zimmer auf und ab, „Da wird ich fast getötet und alles soll gut sein? Das… das ist ja wohl… warum ich???“, das Ende seines Satzes ging in einem leisen Gewimmer unter, aber so wütend kannte Kira sich selbst nicht und am liebsten hätte er dem Grauschopf, der vor ihm saß, einen Schlag in seine grinsende Visage verpasst, doch noch bevor er diese Möglichkeit als Möglichkeit selbst realisieren und in Betracht ziehen konnte, war sein Körper wie gelähmt. Als er zu Gin blickte, schauten ihn zwei glühend rote Augen an, die etwas Bedrohliches an sich hatten. Je länger er hineinsah, desto unwohler wurde ihm. „Beruhige dich IZURU!“, befahl Gin ihm mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme und Kira blieb nichts anderes übrig als mit einem knappen „Ja!“ zu antworten.
Der Blondschopf holte tief Luft und sogleich lies seine Unruhe etwas nach. Gin stand wieder auf und wandte sich dem Fenster. „Wir brechen wohl so schnell wie möglich auf, es ist zu gefährlich weiter zu warten.“, er seufzte beim Abschluss seines Satzes. Kira blickte entgeistert auf seinen Rücken. Gin stieg aus dem Fenster und bevor er verschwand meinte er noch: „Du solltest dir angewöhnen die Fenster nachts nicht offen zu lassen…“
Kira schien mit der Situation noch immer sichtlich überfordert zu sein doch begab er sich zum Fenster, um es zu schließen, auch die Vorhänge zog er zu. Die Nacht ging nicht so schnell vorbei wie Kira es sich erhofft hatte, er lag schließlich die meiste Zeit wach und schien auf ein Zeichen zu warten. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Er sprang aus dem Bett und fing wie wild geworden an seine wichtigsten Sachen zusammenzupacken. Eine gute Stunde später war er bereit aufzubrechen, wohin auch immer, und weil er sonst nicht genau sicher wusste was er tun sollte machte er sich auf den Weg zum Tempel. Die Straßen waren noch unbelegt, nur hier und da sah man einen streunenden Hund oder Katze. Als er das Tor passierte stieg ihm ein seltsamer, aber irgendwie bekannter, Geruch in die Nase. Je weiter er voranging desto stärker wurde er. „Khihihi, da bist du ja Izuru.“, wurde der Ankömmling plötzlich von einem grinsenden Gin, der es sich auf einer Bank gemütlich gemacht hatte, begrüßt. „Ichimaru-san …“, Kira hatte ihn zwar hier erwartet – und seine Erwartung wurde durch den ungewohnten Geruch nur noch verstärkt – jedoch schon er trotzdem überrascht ihn hier anzutreffen. „Kya mein Guter, wenn du nun endlich da bist, dann können wir uns ja endlich alle nötigen Informationen beschaffen, die wir brauchen.“, immer noch grinsend sprang er auf die Beine, ging dann in die Knie und drückte seinen Joint am Boden aus, bevor den übrig gebliebenen Stängel in seine Tasche steckte. Er ging voran und betrat das Tempelgebäude, Kira folgte ihm. Sie liefen Treppe hinauf und Gänge entlang bis sie vor einer Tür anhielten. Gin riss die Tür auf und erschrocken fiel ein Mann von seinem Stuhl. „Ganz ruhig, ich bin´s doch nur!“, meinte Gin und trat ein. Der Mann stand wieder auf und als dann das Licht anging konnte Kira anhand seiner Kleidung erkennen, dass er ein einfacher Angestellter in der Verwaltungsabteilung sein musste. „Ichimaru-san was suchen sie hier?“, fragte der Verwaltungsangestellte verwirrt und verschlafen. „Ich brauch alle Unterlagen, die unsere kleine Prophezeiung betreffe, wir werden nämlich aufbrechen.“, erklärte Gin und begab sich an einen der Schränke. Der Angestellte hechtete zu ihm und zwang ihn von der Schublade abzulassen an der er sich gerade vergriff abzulassen. „Was sie suchen befindet sich hier.“, der Angestellte begab sich zurück an seinen Schreibtisch, schloss eine der Seitentüren auf und zog einen Stapel Akten heraus, den er auf dem Tisch ablegte. Gin stand im nächsten Moment schon neben ihm und fing an in den Akten herumzublättern. Nach kürzester Zeit hatte Gin alle, seiner Meinung nach, brauchbaren Materialien herausgefischt, eingesteckt und war schon wieder dabei den Raum zu verlassen. Kira folgte ihm ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren. Irgendwann machte Gin noch einmal halt, schob ein Brett vor einer alten Holztür zur Seite. „So, jetzt werden wir dir noch etwas zu deiner Verteidigung besorgen, warte hier.“, meinte Gin und verschwand in dem Raum der sich hinter der Tür verbarg. Als er Minuten später zurückkam gab er Kira etwas Längliches in die Hand. „Hier, pass gut darauf auf.“ Als Kira genauer hinschaute erkannte er, dass es sich bei dem länglichen Etwas um ein Schwert handelte.
Als sie das Tempelgebäude wieder verließen kramte Gin in den Papieren in seiner Tasche herum. Er zog eines heraus und meinte dann: „Also jetzt kann´s losgehen, kukuku
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