Winggoddess
Trennungsschmerz
[b]Vision of Escaflowne
Winggoddess
By Bijou
Gedankengänge mit gekennzeichnet
Wörtl. Rede mit ,,"
Schreie oder wenn jemand lauter wird sind
in GROßBUCHSTABEN
Betonungen unterstrichen
Worterklärungen:
Kata = Training,
Reihenfolge bestimmter Aufwärmübungen/gestellter
Kampf ohne Gegner
Sensei=Trainer,Meister,Lehrer
Kendo= Die japanische Schwertkunst
Disclaimer:
Keiner der Charaktere gehört mir und ich möchte kein Geld
mit dieser Geschichte verdienen.
Kapitel I
Trennungsschmerz
Es war ruhig in den Gängen des Westflügels,
im Schlosse von Farnelias.
Kein Wunder. Wer, außer dem Küchenpersonal,
den Dienern und Boten, die im Südflügel ihren alltäglichen Tätigkeiten
nachkamen, war schon um vier Uhr morgens wach?
Im Westflügel lagen zudem nur die Gemächer des Königs,
der Trainings Dojo und eine Waffenkammer,
in welcher die edelsten Raritäten ganz Gaeas,
die karmesinrot tapezierten Wände schmückten.
Der König lag auf seinem Bett und starrte zur Decke.
Van hatte auch in dieser Nacht nur ein oder zwei - Stunden Schlaf
finden können, so war er jetzt wieder, von einem unseligen Halbschlaf
zurück in den merkwürdigen Zwischenzustand
des Dahindösens gesunken.
Seine Gedanken, Gefühle und der immer vorhandene, leicht stechende Schmerz in seiner Brust, verhinderten seid jenem Tag vor nun genau fünf Jahren, dass der junge Herrscher auch nur eine Nacht Frieden gefunden hätte.
Frieden -
Van hatte die Bedeutung einst gekannt, doch nach so langer Zeit, so sehr er es auch versucht hatte, jenes süße Gefühl der völligen Freiheit und Einigkeit,
zwischen Geist, Seele und Körper, hatte er seid langem verloren.
Jeder Morgen der kam, war für Van de Farnel nicht nur der neue Beginn
eines, nicht enden wollenden Tages ohne Hitomi, nein, es war seid einigen
Monaten der Beginn eines sinnlosen und leblosen Tages geworden.
Denn mit ihr war auch seine Lebenslust gegangen.
Je länger die Zeit seinen Schmerz dehnte, umso mehr Kraft hatte
Van verloren.
Heute war er nur noch ein Schatten seiner selbst.
Noch immer war er Van de Farnel und noch immer König
eines einst zerstörten Reiches.
Ein Krieger, Mann und Herrscher der die Verantwortung der Welt auf seinen Schultern zu tragen schien.
Dennoch war der wahre Van, nur als Schatten in ihm vorhanden.
Der junge König stellte er sich immer öfter die Frage, ,,Wozu?" -
Wozu das alles, wenn es ihm so sinnlos vorkam ohne sie?
Die Antwort die Van darauf fand, hätte grausamer nicht sein konnen und das düstere Empfinden, allein zu sein, ohne Hoffnung Hitomi jemals wieder
zu sehen, zwang ihn immer mehr in die Knie.
Erbarmungslos.
Schmerzhaft und zerstörerisch.
Beinahe wunderte es Van, überhaupt noch die Kraft aufbringen zu können,
am Morgen, aufzustehen zu können und jeden verdammten
Tag die Rolle zu mimen, die ihm schon in jungen Jahren,
auferlegt worden war.
Er hasste es - hasste es hilflos zu sein - Nichts tun zu können um zu ändern ,
was sein Herz so sehr zerfraß.
Hitomi hatte, nachdem sie zur Erde zurück gekehrt war,
zwar telepatisch mit Van Kontakt aufgenommen und ihre Gefühle und
Gedanken mit ihm geteilt- was dieses warme Empfinden der Sehnsucht
vermittelt hatte und süßen Schmerz der Trennung körperlicher
Nähe verursacht hatte- ;
Doch dies dauerte nicht lange an.
Denn irgendwann, war es still geworden.
Unendlich still in ihm, als sie aufgehört hatte, mit ihm zu sprechen.
So sehr Van sich auch bemüht hatte Hitomi zu erreichen,
er schaffte es nicht mehr.
Eines nachts starrte er vom Dach des Palastes, mit blicklosen und leeren Augen zum Mond der Illusionen hinauf und als er heiße Nässe auf seinen Wangen spürte, brach sein Herz.
Hilflos hatte er sich damals, knieend auf seine Hände gestützt und
diesen Planeten, der viel zu strahlend, am Himmel seines Reiches stand,
verflucht.
Van hatte mit einem heiseren und brüchigen Schrei,
Hitomi verflucht und danach sich selbst,
weil er unfähig war ihr die Schuld zu geben...
Er konnte es einfach nicht.
Aber es tat weh.
Es tat so weh zu wissen, das dieses Band, welches ihn und Hitomi
einst verbunden hatte, einfach so zerissen war.
Aber was hatte Van auch erwartet?
Dass Hitomi ihr Leben auf der Erde nicht weiter leben würde, oder sich
keinen Freund suchen und mit diesem glücklich sein wollte?
Dachte Van denn ernsthaft, er könne Hitomi halten, obwohl sie in zwei verschiedenen Welten lebten?
Anfangs hatte sich der junge König eingeredet,
es wäre nur eine vorrübergehende Trennung
und er würde den Kontakt zu Hitomi, wieder finden.
Doch die Zeit verging und mit jeder Minute wurde ihm bewusster,
wovor er sich so sehr gefürchtet hatte:
Hitomi war verschwunden.-
Verschwunden aus seiner Welt, keine Liebe erreichte ihn mehr
und kein Gedanke von ihr war mehr zu fühlen.
Es war zu spät.
Alles war zu spät.
Van stürzte in einen bodenlosen Abgrund,
dessen tiefe nur mit der Dunkelheit, die sich in seiner Seele immer
mehr ausgebreitet hatte, zu vergleichen war.
Nun lag der junge König, wie immer wach auf seinem Bett, in dem Bewusstsein verloren zu haben, was ihn am Leben gehalten hatte.
Hitomi.
Argos, Vans Diener, hatte ein paar Mal an die Tür des jungen
Königs geklopft und wie jeden Morgen, keine Antwort von diesem erhalten.
Doch niemals hätte Argos gewagt, ohne diese ihm antrainierte Höflichkeit, einzutreten.
Nach dem fünften Klopfzeichen jedoch, betrat Argos dann meistens,
das Gemach. Jedes Mal, mit einer gut gewählten Entschuldigung,
für das scheinbar dreiste Eintreten.
,,Verzeiht mein ungehöriges Verhalten, Eure Majestät .
Euer Bad ist bereitet und Euer Frühstück, werde ich hierher stellen."
Dann verbeugte Argos sich ehrfürchtig und ging in dieser Haltung,
rückwärts wieder aus Vans Gemach hinaus.
Van ignorierte dieses morgendliche Zeremoniell.
Er wollte kein Frühstück.
Meistens ließ er es unbeachtet stehen, nachdem er es angewiedert angesehen
und sich davon weggedreht hatte.
Natürlich aß Van noch etwas- das nötigste-
Aber es war wie eine tote Angewohnheit. Etwas notwendiges, das sein musste. Weiter nichts.
Zu gerne wäre er einfach liegen geblieben, hätte sich einen Dreck um sein Reich, seine Aufgaben und sein Volk, gekümmert.
So egoistisch es klang. Wenn er litt, warum sollte Van dann
dafür Sorgen, dass es allen anderen an nichts fehlte?
War es denn gerecht, dass auch nur ein einziger Mensch in seinem Reich,
Freude empfand, wenn er selbst es schon so lange nicht mehr konnte?
Wieso ging einfach alles, so widerlich normal weiter,
obwohl alles in Van sich geändert hatte?
Weshalb wollte der junge König,
das alles um ihn herum zu Staub zerfiel...
Van erhob sich, ließ sein Frühstück stehen,
goss Wasser in eine Schale und nachdem er seine morgendliche Wäsche,
hinter sich gebracht hatte, zog er sich an und ging zum Dojo.
Trainieren war in letzter Zeit, zu Vans Hauptbeschäftigung geworden.
Nichts lenkte ihn besser ab.
Bei keiner anderen Sache, konnte er Schmerz besser ausdücken, als durch seine Kata, kraftverzehrende Bewegungen und präzise geführte
Schwerthiebe.
Es war eine Art Erlösung, wenn das eigene Herz um Ruhe flehte,
während es brennendes Adrenalin erzeugt durch Kmapflust,
pulsierend durch seine Adern presste.
Im Dojo vergaß Van Zeit, Schmerz und die Tatsache, am Leben zu sein.
Dort zählte nur, wie lange er sich auf den Beinen halten konnte, bis er vor Erschöpfung zusammenbrach und schweigend - manchmal für Stunden- auf dem Holzfußboden liegen blieb, ohne sich zu rühren.
Er lag dort und wünschte sich der Boden würde ihn,
und seine erbarmungslosen Gefühle, einfach verschlingen.
Frieden-
...
Das Schwert der de Farnels in seiner Hand, zog perfekte Linien,
durch die Luft und zischende Geräusche von Schwerthieben,
waren zu hören.
Harmonische Abläufe, die Folge von täglichem, harten Training,
hätten die größten Meister des Kendo, in tiefe Bewunderung und Faszination versetzt, hätten sie Vans kunstvolle Bewegungen gesehen.
Beinahe wie von selbst tanzte das Schwert blitzschnell durch die Luft, während er bei jedem zurückschwingen, seine eigene Haut immer nur um wenige Millimeter verfehlte.
Die Bewegungen des Königs, glichen die eines Katzenmenschen.
Schnell, elegant und kaum hörbar.
,,Beim Volk von Atlantis! Van!
Wüsste ich nicht, dass du ein lebender, atmender Mensch bist,
würde ich nun an meinem Verstand zweifeln und dich für ein Wesen,
das unmöglich ein Kind Gaeas sein kann, halten.
Etwas perfekteres wage ich mir nicht vorzustellen,
als das, was du mir gerade dargeboten hast."
Allen Shezar, der Ritter des Himmels, war unbemerkt vom jungen König, in den Dojo gekommen und hatte sich, bedacht darauf, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, an eine Ecke gelehnt, um den jungen Krieger zu beobachten.
Es war schon einige Monate her, seid Allen, Van besucht hatte.
Nun führte ihn, an diesem Morgen, eine Botschaft von Merle zum Schloss,
in der die kleine Angehörige des Katzenvolkes, inständig um Allens Hilfe gebeten hatte, Van ein wenig aufzumuntern.
Merle litt mit ihrem ,,Bruder" ihrem Freund, ihrem König.
Dem jungen Mann dessen Lächeln sie einst so geliebt hatte und
das jetzt erstorben war.
Merle spürte, dass sie Van verlieren würde, wenn alles so weiter ging,
wie bisher.
Denn nicht einmal mit Merle, redete der König Farnelias noch.
Nicht einmal ihr schenkte er noch ein Lächeln, geschweige denn seine kaum noch vorhandene Aufmerksamkeit.
Jedesmal, wenn sie ihren Van traf, schienen die kastanienbraunen Augen des jungen Mannes wieder ein Stück tiefer in die dunkle Verzweiflung, die ihn umgab hinabgesogen zu werden.
Niemals hätte Merle ertragen können, ihn zu verlieren, selbst wenn sie sehr gut wusste, was in Van vor sich ging und warum er sich