Fanfic: Unbezwingbar
Untertitel: Wenn sich alles verändert
Kapitel: Der Anfang vom Ende
A/N: Hier hätte ich das erste Kapitel zu meiner neusten Fanfiction. Ich wünsche euch viel Spaß damit und bedanke mich auch gleich mal für eure lieben Kommentare. Ich hab mich echt gefreut!
Zudem muss ich euch vorsorglich noch mal auf die Daten am Anfang des Kapitels hinweisen. Es könnte wohl zu Verwirrungen kommen, deshalb ist es besser, ihr seht euch auch das Datum des Prologs noch einmal an, falls ihr euch nicht mehr dran erinnern könnt und ich bezweifle, dass es anders ist :D
Und jetzt noch einmal: Viel Spaß!
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Kapitel 1: Der Anfang vom Ende
~ Konohagakure, 19.06., 18:45 ~
Das Gesicht in die Hände gelegt beugte sie sich über ihren Schreibtisch. Sie fühlte sich miserabel. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so schlecht und unfähig gefühlt. Dabei war es doch ihr Job, stark zu sein. Es war ihr Job, kühlen Kopf zu bewahren. Doch wieso nur schaffte sie es dieses Mal nicht? Wieso schwirrten so viele Gedanken auf einmal in ihrem Kopf herum, dass sie schon Kopfschmerzen davon bekam? Wieso konnte sie nicht einfach rational an die Sache herangehen und sich einen guten Plan überlegen? Wieso?
Fragen, auf die sie keine Antwort fand. Und die auch die ANBU-Einheit ihr nicht beantworten konnte, die vor wenigen Minuten ihr Büro verlassen hatte. Als Hokage wurde sie natürlich als erste darüber in Kenntnis gesetzt, doch das half ihr keineswegs aus ihrer misslichen Lage heraus.
Verdammt, was sollte sie nur tun? Es war zum Verzweifeln. Dabei war es gar nicht ihre Art, so früh den Kopf hängen zu lassen. Nicht umsonst war sie die Hokage Konohagakures und hatte sich den verdienten Ruf einer brutalen Medic-Nin eingehandelt.
Aber das hier war definitiv eine andere Sache. Eine schwerwiegende, kritische Lage. Denn gerade hatte ihr die ANBU-Einheit berichtet, dass es erneut Mordanschläge geben hatte und viele unschuldige Passanten getötet worden waren. Und wessen Schuld war das? Natürlich. Ihre! Es war schließlich ihr Land und sie hatte dafür zu sorgen, dass auch alles richtig lief und nicht irgendjemand wahllos in ihren Wäldern töten konnte. Doch was sollte sie nur tun, wo sie doch noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung hatte, wer dafür verantwortlich sein konnte? Alle Ermittlungen waren bisher ins Leere verlaufen. Keine der ANBU-Einheiten, die sie bisher beauftragt hatte, war in der Lage gewesen, ihr nützliche Informationen zu überbringen. Niemand konnte ihr aus dieser misslichen Lage heraushelfen. Nichts und niemand.
Seufzend legte die Hokage ihre Hände auf den Tisch und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Fad und trostlos, wie immer. Die Regale standen ordentlich in einer Reihe, die Bilder hingen gerade an der Wand und Shizune hatte sogar vor kurzem den kleinen Schrank mit ihren Unterlagen aufgeräumt. Seufzend wandte Tsunade ihren Blick ab und stand auf. Ihr Kopf schmerzte, als hätte sie nächtelang Sake getrunken und sie hatte das Gefühl, dass der Schmerz auch noch lange ihr Begleiter sein würde.
Behutsam trat sie an die große Fensterfront ihres recht kleinen Büros und starrte hinaus. Ein dunkles Wolkennetz hing über Konohagakure und tauchte das Dorf selbst am Tag in ein dunkles Licht. Seit Tagen hatte die Sonne nicht mehr geschienen. Zwar hatte es nicht geregnet, doch die Stimmung in ihrem Dorf war trotzdem bedrückt, genauso wie der Himmel. Auch jetzt sah sie kaum einen Dorfbewohner. Es war eigenartig, da doch sonst das Dorf voll regem Treiben war und alle friedlich ihre Wege gingen. Doch heute war es anders. Kein Mensch war zu sehen, abgesehen von den wenigen Nachzüglern, die noch schnell einige Einkäufe erledigen mussten oder denen, die von der Arbeit nach Hause gingen. Es war deprimierend, zu sehen, wie der Himmel die Stimmung kontrollierte. So gerne würde sie etwas gegen diese chronische Traurigkeit tun, die ihr Dorf zu befallen schien, doch sie wusste nicht was.
Genauso wenig wusste sie, welche Schritte sie als nächstes einleiten sollte, um die unbekannten Mörder in ihrem Land zu fangen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, um sie zu finden und unschädlich zu machen. Sie wusste einfach gar nichts. Sie war so machtlos und unfähig wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Niemals zuvor war sie so einflusslos wie in diesen Tagen und das, wo sie doch Hokage war und zu den mächtigsten Oberhäuptern der Ninjawelt gehörte.
Was konnte nur passiert sein, dass sie auf einmal so einen Rückschlag erleben musste? Was konnte passiert sein, dass ihr Dorf, ihr Land so leiden musste?
Sie musste doch etwas ausrichten können!
Seufzend ließ sie ihren Blick über die Dächer schweifen und starrte in den Wald hinein. Das Grün war durch das schwache Licht ungewöhnlich dunkel und strahlte etwas Mysteriöses aus. Doch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte und wollte, schloss sie entnervt die Augen.
„Was willst du?“, fragte sie in den Raum, als sie jemanden bemerkte. Ein großgewachsener, weißhaariger Mann trat an den Schreibtisch heran und betrachtete lächelnd ihren Rücken.
„Dich fragen, wie es dir geht, vielleicht?“, antwortete er mit sanftem Unterton und einem Grinsen im Gesicht.
„Wie es mir geht, he? Wie soll es mir schon gehen, Jiraiya?“, fragte sie wütend und fuhr herum, um ihn mit ihren böse funkelnden Augen zu fixieren. „Schon wieder wurden Menschen getötet! Und sie hatten noch nicht mal den Hauch einer Chance, sich zu retten und zu fliehen! Sie wurden einfach umgebracht! Zack und tot! Wie soll es mir schon gehen, he? Wie?“
„Wir werden das schon schaffen. Wenn die ANBUs—“
„Ja, klar. Immer höre ich das gleiche! Seit Wochen sagt man mir, wir würden es schon schaffen. Nur wie? Wie sollen wir es schaffen? Wie sollen wir die Mörder finden und fangen? Wie sollen wir die Dorfbewohner vor weiteren Anschlägen schützen? Wir haben doch nicht mal einen Anhaltspunkt, Jiraiya!“, unterbrach Tsunade ihn wütend. „Und ich weiß mittlerweile einfach nicht mehr, was ich tun soll! Noch nie in meinem Leben war ich so machtlos wie jetzt“, fuhr sie ein wenig leiser fort, starrte ihn aber immer noch wütend an. Seufzend trat Jiraiya an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schultern, um sie zu beruhigen. Eigenartigerweise ließ sie das zu, ohne einen ihrer üblichen Wutanfälle zu bekommen.
„Die Dorfbewohner wissen, dass du alles versuchst. Sie sind dir nicht böse. Sie machen dich nicht dafür verantwortlich, das muss dir bewusst werden“, entgegnete er mit einer außergewöhnlichen Ruhe in der Stimme, während immer noch sein typisches Grinsen auf seinen Lippen lag. „Setz dich nicht so unter Druck, dann wird dir auch wieder etwas einfallen, Tsunade. Unter Stress kann man nicht richtig arbeiten, das musst du doch am besten wissen, oder?“, fügte er lachend hinzu.
„Das Dorf verlässt sich darauf, dass ich dem ein Ende setze. Und das habe ich bisher nicht getan. Wie kann ich mich da nicht unter Druck setzen? Die Zeit wird knapp, die Morde häufiger und alles, was ich tun kann, ist warten, bis mir einer der ANBU-Einheiten mehr sagen kann!“, erwiderte sie mürrisch und verschränkte die Arme vor der Brust, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.
„Was willst du denn sonst machen? Dich selbst auf den Weg machen? Du weißt genau, dass das nicht geht!“, entgegnete Jiraiya nun auch etwas lauter und wirbelte Tsunade herum, um in ihre Augen blicken zu können, doch er hielt sie weiterhin an den Schultern fest.
„Und wenn das die einzige Möglichkeit ist, um doch noch etwas auszurichten?“, schrie sie ihn an. „Wenn das die einzige Möglichkeit ist, dem ein Ende zu setzen?“
„Tsunade, du darfst es nicht! Du musst hier bleiben und dich um das Dorf kümmern! Wenn dir etwas passiert—“, versuchte Jiraiya sie umzustimmen und schüttelte sie heftig, doch er wurde von Tsunade unterbrochen.
„Wenn ich hier bleibe, nütze ich dem Dorf noch viel weniger! Ich muss jetzt los, um etwas auszurichten! Das ist die einzige Chance, diese verdammten Mörder zu finden und zur Strecke zu bringen!“, fuhr sie ihn scharf an, während sie Jiraiyas Hände von ihren Schultern schlug.
Noch bevor Jiraiya etwas erwidern konnte, hörten sie laute Schritte auf dem Gang, gefolgt von lautem Klopfen gegen die Bürotür. Ehe Tsunade dem ungebetenen Besucher Einlass gewähren konnte, wurde die Tür aufgestoßen und ein Mann in schwarzer Uniform und ANBU-Maske betrat den Raum.
„Ich habe wichtige Neuigkeit, Hokage-sama!“, sagte er, während er die Türe wieder schloss.
Augenblicklich spannten sich Tsunades Muskeln an. ‚Wichtige Neuigkeiten’ hatte er gesagt. Könnte es sein, dass er—?
„Was sind das für Neuigkeiten, Tenzo?“, sprach sie ihre Gedanken laut aus und sah ihn erwartungsvoll an. Wenn er tatsächlich diese Informationen hatte, könnte sie nach so vielen Wochen endlich etwas ausrichten und einen guten Plan entwickeln!
„Es geht um die Vorkommnisse der letzten Wochen, Hokage-sama. Meine ANBU-Einheit hat herausgefunden, dass es sich bei den—“
„Moment mal“, unterbrach Jiraiya ihn und lief kopfschüttelnd um den Tisch herum, um sich zwischen Tenzo und Tsunade zu stellen und von einem zum anderen zu schauen. „Soll das etwa bedeuten, ihr habt jetzt endlich herausgefunden, wer dafür verantwortlich ist?“, fragte er Tenzo mit verwundertem Gesichtsausdruck.
„Hai, so ist es, Jiraiya-sama“, antwortete dieser ernst, nachdem er seine Maske abgenommen hatte. Sein Gesichtsausdruck war ernst und verheißungsvoll und seine braunen Augen sahen abwechselnd zwischen ihm und Tsunade hin und her.
„Jiraiya, halt deine Klappe“, mischte sich nun auch Tsunade wieder ein. Sie hatte sich, während Jiraiya und Tenzo miteinander gesprochen hatten, wieder hinter ihren Schreibtisch gesetzt, ihr Kinn auf ihre Hände gestützt und wütend zwischen den Beiden hin und her gesehen. Nun wandte sie sich wieder Tenzo zu und blickte erwartungsvoll hoch. „Sprich