Bloody Rose

Das Leben eine Bluttrinkers

Todestag (Teil 2)

„Hm, ist mir ziemlich egal. Ich setze mich trotzdem neben dich.“, sie ging halb um den Tisch herum, wobei sie bei mir angelangt wäre. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Süßer, süßer Vinvin.“, hauchte sie mir ins Ohr.
Mir lief ein kalter Schauer den Rücken runter und ihr Parfüm verschaffte mir Übelkeit. Wenn ich mich nicht täuschte roch es nach Zuckerwatte. Wer bitte schön verwendet so ein Parfüm? Das zahle ich dir heim, teuflisches Weib.
Cassandra ließ von mir ab und wollte sich auf den Stuhl neben mich setzen. Mit einer schnellen Bewegung zog ich den Stuhl nach hinten, so dass sie auf dem Boden landete.
Alle hatten sich von ihren Gesprächen abgewendet und sahen Cassandra an. Dann brach ein riesen Gelächter über sie herein. Ihr Gesicht wurde in rote Wut getaucht und sie sprang wie von einer Tarantel gestochen auf. Das wunderte mich bei diesen Ansätzen.
Plötzlich erstarb das Gelächter wieder. So wütend hatte ich Cass noch nie gesehen und die anderen wahrscheinlich auch nicht.
„Vincent sei Glücklich das du so süß bist sonst, sonst…“, schrie wie mich förmlich an.
„Sonst was?“, sagte ich gelassen, so als ob sie mich jeden Tag anschreien würde.
„Argh!“, stieß sie von sich und stampfte wütend zur Tür. Victorica war gerade zurück gekommen und stand mit offenem Mund in der Tür. Sie hatte wohl alles mit angesehen. Cassandra schubste sie unsanft aus dem weg und stampfte wütend aus dem Raum.
Victorica taumelte ein paar Schritte zurück kam aber dann zum stehen. „Was hat die denn gestochen?“, sagte sie überrascht und kam auf ihren Platz zu. Langsam ließ sie sich auf den Stuhl sinken. Ich drehte mich halb zu ihr. „Was meinst du? Das sie so wütend war oder das sie dich geschubst hat? Ersteres müsstest du eigentlich wissen wenn du gesehen hast was passiert ist und das nehme ich an.“
„Nein, ich meine Ja.“
„Was denn nun?“
„Na ich meine ich habe schon gesehen was du gemacht hast, nur wieso lässt sie ihr Wut an mir aus?“
„Ist das denn nicht offensichtlich?“
„Nein.“
„Du warst gerade in der Nähe und deswegen hat sie dich als Sündenbock auserkoren.“
„Na super.“
„Ja ich weiß. Ist das nicht toll?“, sagte ich und grinste.
„Nein ist es nicht.“, brummte sie.
Der Lehrer betrat den Raum und schloss die Tür. Von Cassandra war nichts zu sehen und ich war mir sicher dass sie nicht mehr auftauchen würde.

Der Rest des Schultages verlief eher ruhig. Cassandra lief mir zwar über den Weg, doch sie suchte jedes Mal das Weite. Angst konnte sie nicht haben, denn das erschien mir ein bisschen übertrieben. Morgen würde sie mich bestimmt wieder bis zum Wahnsinn treiben. Aber ich hatte mich leider getäuscht. Als ich an der Bushaltestelle auf den Bus wartete sah ich sie auf mich zukommen. Victorica wäre eigentlich bei mir gewesen, doch sie hatte sich heute mit einer Freundin verabredet und das nutzte Cass jetzt aus.
Ihre Absätze hinterließen auf dem Boden tiefe abdrücke. „Vincent, das was du heute in Englisch gemacht hast fand ich sehr gemein.“
Wow. Seid wann sagt sie bitteschön meinen vollständigen Namen?
Ich sah sie kurz an und drehte mich dann um. Der Bus war gekommen und ich stieg ein. Umdrehen musste ich mich nicht um zu erfahren dass sie hinter mir war. Man hörte es auch an dem Klacken ihre Schuhe.
„Vincent wieso redest du nicht mit mir?“
Ich antwortete ihr nicht und setzte mich auf einen Platz. Natürlich nahm sie neben mir Platz.
Eulenkrugstraße. Der Bus kam zum stehen, fuhr aber gleich danach mit knurrendem Motor weiter.
„Hallo? Dass du mir jetzt nicht antwortetest finde ich wirklich unhöflich.“, sagte sie mit schon fast wütender Stimme.
U-Bahn Meiendorfer Weg. Ich sprang von meinem Platz auf und stieg aus. Eigentlich müsste ich noch eine weitere Station weiterfahren, doch mit Cass würde ich das nicht aushalten.
Ich nahm den Weg der neben der Straße lag. Er wurde aber durch ein riesiges Buschwerk von der Straße getrennt an dem die Autos vorbei schossen. Auf der anderen Seite breitete sich ein Teil des dunklen Waldes aus.
Der Bus fuhr an mir vorbei. Das hochgewachsene Unkraut hinderte mich daran zu sehen ob Cass noch im Bus saß.
Klick, klack, klick, klack…
Tja jetzt wusste ich wo sie war. Genau hinter mir.
„Vincent bleib gefälligst stehen.“, am Rhythmus ihrer Klackenden Absätze, erkannte ich das angefangen hatte zu laufen – so weit das mit diesen Monsterschuhen möglich war-.
Sie erschien zu meiner Rechten und wurde langsamer. „Vincent was soll der ganze Misst? Du hast dich nicht mal entschuldigt für das in Englisch.“
„Du nervst…“, nuschelte ich kaum hörbar.
„Was?“, rief sie.
„Ich habe gesagt: Du N-E-R-V-S-T.“, das letzte Wort buchstabierte ich langsam für sie. „Verstanden?“
Ich beschleunigte meine Schritte. Das Buschwerk zu meiner Rechten ließ ich hinter mir so dass die Straße sehen konnte. Zu meiner Linken verlief eine Reihe Reinhäuser.
Plötzlich tauchte Cassandra wieder neben mir auf.
„Lass mich doch einfach in Ruhe Cass.“, sagte ich unfreundlich.
„Vinvin du bist so gemein…“, ihre Stimme war brüchig und leise. Sie war stehen geblieben.
Als ich merkte dass sie nicht mehr neben mir war, drehte ich mich um.
Tränen. Das waren doch tatsächlich Tränen die da ihre Wangen hinab liefen.
Ich ging wieder zu ihr blieb vor ihr stehen. „Cass du… du weinst ja.“
Sie nickte und ihre Stimmer klang bitter: „Ja ich weiß.“
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte also schwieg ich.
„Vincent ich kann dich nicht verstehen. Wieso willst mich nicht? Ist es wegen meinen Klamotten? Ist es wegen meinem Charakter? Ich ändere es. Ich werde es für dich ändern. Nur tu mir das nicht an. Bitte zeig mir nicht deine kalte Schulter.“ Sie trat einen Schritt auf mich zu und wollte mich mit ihren Händen berühren.
„Nicht Cass…“, sagt ich und trat zurück.
„W-Wieso nicht?“
„Weil du mich mit deinem Geheule nicht rumbekommst. Das ist doch alles nur eine Verarsche. Ich kenn dich viel zu gut. Du würdest niemals weinen. Du würdest dich niemals für jemanden anderen ändern. Du bist einfach zu selbstverliebt.“
Cassandra grinste und fing an zu lachen. „Echt schade das, das nicht bei dir klappt. Ich habe schon so manchen Jungen mit dieser Tour rumbekommen.“ Sie hob ihre Hände und wollte mich berühren.
Ich Schritt zurück und sie kam immer näher. Irgendwann war es so weit dem ich auf der Straße stand.
Obwohl sie nicht mehr auf mich zukam ging ich weiter zurück. Ich war total auf sie konzentriert.
„Vincent komm wieder zurück.“, ihre Stimme klang unruhig.
„Wieso sollte ich?“
„Vincent ich habe gesagt du sollst zu mir kommen.“
Ich seufzte und ging langsam zurück.
„Gib der Tante einen Kuss.“, sagte sie und wollte ihr Arme um mich schlingen.
Ich wich ihr gerade noch aus und wollte auf die andere Straßenseite zu rennen als ihr schriller Schrei mich innehalten ließ.
„Nein Vincent. Nicht stehen bleiben. Renn weiter.“
Was soll das denn schon wieder? Erst soll ich zur ihr gehen dann soll vor ihr weg rennen.
Doch ich erkannte erst was sie mir sagen wollte als der riesige Laster genau vor mir war.
„Vincent!!!“, schrie sie.
Der Laster erwischte mich mit 60 km/h und riss mich mit. Mein Schädel schlug auf dem Boden auf und ich hörte es gefährlich knacken. Ich hörte etwas Schweres auf den Boden fallen. Wahrscheinlich war der Laster umgekippt. Jemand hob mich hoch und spürte nur schmerzen. Ein dumpfes Geräusch, das wie eine Explosion klang erfüllte für einen kurzen Moment die Luft und eine heiße Druckwelle überflutete meinen Körper. Der Laster war in die Luft gegangen.
Warme Flüssigkeit lief mir in den Nacken und durchnässte mein T-Shirt.
Werde ich jetzt sterben?, war mein letzter Gedanke bevor mich Dunkelheit umhüllte.



So Leute. Jetzt bin ich endlich damit fertig.
Sorry dass das Kapitel so langweilig ist, aber anders ging es nicht.
Die Story beginnt ja eigentlich erst ab dem nächsten Kapitel.
Also Geduld haben^^
Mina ~.~
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