Fanfic: Liebe und Katastrophen

Untertitel: Wenn die Neugierde siegt

Kapitel: Was geschieht bei Vollmond?

Es war wieder so weit, missmutig und einsam ging Remus Lupin die die Heulende Hütte. Seine Freunde würden heute nicht bei ihm sein und das tat ihm weh! Die Verwandlung war sehr schmerzhaft, aber mit ein wenig Beistand wurde sie erträglicher und er hatte das Gefühl; etwas von seiner Menschlichkeit beizubehalten. Dennoch wusste er, dass es zu gefährlich für die anderen Marauders war und hatte sie sogar gebeten, ihm nicht zu folgen. Sie hätten es riskiert, wären ihm trotz all der Verbote heimlich beigestanden und hätten damit ihre Schulkarriere auf Spiel gesetzt. Er spürte bereits wie es begann, er spürte tausend kleine Nadelstiche an seinem Körper und sein Kopf schmerzte schlimmer als je zuvor. Mit letzter Kraft stand er auf und überprüfte ob auch wirklich alles gut verschlossen war, dann ließ er auf eines der Sofas fallen und versuchte so gut es ging dagegen anzukämpfen. Das war ein natürlicher Schutzmechanismus, der die Verwandlung noch qualvoller machte!

Derweil saßen James, Sirius und Peter deprimiert im Gemeinschaftsraum, diesmal unter Aufsicht von Professor Slughorn. Er saß in einer Ecke, völlig versunken in sein Buch und schielte nur ab und zu ein wenig über den Seitenrand. Nojiko machte Hausaufgaben, Lily saß mit Malia und Dilia und noch ein paar Mädchen um einen Tisch und diskutierte. Sunny sprach nicht mehr mit den Freundinnen ihrer besten Freundin und bevorzugte es deshalb alleine zubleiben. Manchmal hörte man Schritte vor dem Portrait der fetten Lady, das waren Filch oder die Lehrer, die wieder Nachtwache hielten.

Remus schrie laut auf, es wurde immer schlimmer, er hielt es bald nicht mehr aus! Er hielt den Kopf in den Händen, auf denen sich langsam ein dichter grau brauner Pelz ausbreitete! Bald war es vorbei, dann war er wieder das mordende Ungeheuer. Er wollte nicht, er wollte dagegen ankämpfen, aber es war stärker als er. Mit einem letzten verzweifelten Schrei verwandelte sich Remus Lupin in einen Werwolf! Er wollte nur noch eines: raus. Seine Instinkte waren stärker als alles andere, er war gefangen und musste fliehen! Eine kleine vernünftige Stimme in seinem Kopf wollte ihn abhalten, aber sie war zu schwach. Der Werwolf rüttelte an der Tür, kratzte, er warf sich so fest er konnte dagegen bis das Holz brach. Mit einem berstenden Knall stürzte er durch den Eingang, Splitter steckten in seinem Körper und brannten höllisch.

„Was ist denn los mit dir? Du wirkst irgendwie abwesend!“ Sirius sah aus dem Fenster auf das Gelände und zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Krone, etwas stimmt nicht.“ Er war beunruhigt obwohl er nicht wusste, warum! Remus war in Gefahr, er spürte das ganz deutlich. „Du hast Recht, wir sollten mit Moony da draußen sein! Aber wir kommen hier nicht weg…“ Er sah sich um, Slughorn würde es bemerken und wenn nicht er, dann Evans und die würde sie verpetzen. „Das ist es nicht, Krone! Ich weiß auch nicht, aber… Halt mich jetzt nicht für verrückt: Moony steckt in Schwierigkeiten!“ Sirius meinte es todernst und als James das merkte, verging ihm das übliche belustigte Grinsen und er schluckte hart. „Wie meinst du das, Tatze?“ Doch Sirius zuckte nur mit den Schultern und starrte weiter aus dem Fenster.

Er sah sich um, um ihn herum war es völlig still! Das war ungewöhnlich, stellte der kleine menschliche Teil von Remus Lupin fest. Normalerweise würden wenigstens die Vögel singen oder hatte er sie mit seinem Ausbruch verschreckt? Egal, er wollte jagen! Der Werwolf schnüffelte nach einer Fährte, aber er witterte absolut gar nichts! Er rannte in den Wald, immer weiter hinein, der Jagdtrieb wurde immer stärker! Da, auf der Lichtung war jemand, er konnte es riechen und er spürte, wie seine Instinkte übernahmen. Remus wollte sich abhalten, aber er konnte es nicht! Es war einfach stärker als er!

Der Werwolf schlich sich durch die Bäume an sein Opfer heran, es war ein Mann, vielleicht um die vierzig und kräftig. Aber gegen ihn hatte er keine Chance und das wusste Remus. Er wollte umkehren, aber er konnte es nicht. Plötzlich hörte er etwas mit seinen feinen Ohren rascheln, es kam von der anderen Seite! Ein Geräusch, das er noch nie zuvor gehört hatte. Remus konzentrierte sich so fest er konnte auf die seltsamen Laute. Da drehte sich der Mann um, auch er hatte eine Bedrohung wahrgenommen. Remus war inzwischen völlig auf Verteidigung eingestellt, sein Nackenhaar stand aufrecht und die Fangzähne waren bereit jeden Angreifer zurückzuschlagen.

Nojiko saß über ihrem Aufsatz, das Tier was Dumbledore an der Tafel beschrieben hatte, war eine Hydra. Sie fragte sich, wofür das jemals nützlich werden konnte, diese Tiere waren schließlich extrem selten und in England fast völlig ausgestorben! Plötzlich lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken, sie zitterte sogar ein wenig. Was war das? Sie sah sich um, aber niemand anderes bemerkte es! Sie schrieb ihren letzten Absatz fertig, packte alle ihre Sachen ein und verabschiedete sich von Lily und den Maraudern. Sie wollte ins Bett und möglichst schnell schlafen. Das gelang ihr auch, aber in ihrem Traum sah sie Remus auf einer Lichtung im Wald stehen, er beobachtete etwas…

Remus zuckte zusammen als er das Gesicht seines Opfers im Mondlicht sah: Es war Professor Monlos! Er sah schlimm aus, die Kleider zerrissen und einige blutige Kratzer im Gesicht und an den Armen. Das hatte ihn hergelockt, das Blut dieses Menschen! Der Lehrer hielt einen Zauberstab in der Hand, doch der war zerbrochen! Was sollte das? Der Mensch in ihm war verwirrt, den Werwolf interessierte sein Opfer dagegen nicht mehr. Das Rascheln kam näher, es schien überall gleichzeitig zu sein! Links, rechts, es kam immer näher, das war sicher. Remus sprang aus dem Schutz der Bäume hervor und rannte auf die Lichtung. Er musste fliehen, denn er fühlte, dass diese Geräusche Gefahr bedeuteten!

Der Lehrer sah ihn an und schrie entsetzt! Richtig, er war ein Werwolf… Er musste es Monlos erklären, bevor der einen Fehler machte! Aber wie sollte er das anstellen? Remus blieb stehen, sie waren nun auf gleicher Höhe, direkt gegenüber. In den Augen seines Lehrers sah er Angst, aber die hatte nichts mit dem Werwolf vor ihm zu tun. Nein, es war mehr eine Mischung aus blinder Panik, Entsetzen und Schock! Er zitterte und unter seinen Augen waren tiefe blaue Ringe, die Haltung war gebückt und der linke Fuß stand seltsam ab. Langsam hob Monlos den Zauberstab, wobei die abgebrochene untere Hälfte auf den Boden fiel. Remus hörte das Rascheln, aber das kümmerte ihn im Augenblick nicht! Er wollte Monlos angreifen, seine Zähne in seinem Fleisch vergraben. Er hielt sich oder besser gesagt den Werwolf mit aller Kraft zurück.

„Hat er dich geschickt? Er kann mich noch so oft foltern, ich kann es ihm nicht sagen!“ Remus wusste nicht, wie ihm geschah. Der Mann hob seinen Zauberstab nun auf Augenhöhe, daraufhin sprang er in die Luft, bereit zum tödlichen Angriff! „Stupefy!“ Ein Blitz sauste durch die Luft und traf Remus direkt in die Brust. Er spürte den Schmerz, dann krachte er hart auf den kalten nassen Boden und blieb regungslos liegen.

Nojiko schreckte hoch, war das real gewesen? Ihr war etwas ähnliches schon einmal passiert, mit Sirius. Ihre Gabe spielte ihr manchmal diesen Streich… Sie war in Remus Gedanken gewesen, hatte gesehen was er sah und gefühlt was er fühlte. Sie machte sich Sorgen um ihren Freund und sprang auf. Sie wollte zum Fenster, sie musste ihn finden! „Nicht so schnell, junges Fräulein, wo wollen sie denn hin?“ Es war Slughorn, er stand mitten in dem Schlafsaal und betrachtete sie misstrauisch. „Es ist schon spät, sie gehen besser ins Bett, Ms. Strife!“ Sie hatte keine Wahl, sie tapste vorsichtig zurück und zog ihre Decke über den Kopf. Hoffentlich geht es Remus gut, war ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen.

Als Remus aufwachte spürte er zuerst einen stechenden Schmerz in der Brust. Was war geschehen? Und warum lag er in… Gras? Ja, er war eindeutig auf einer Wiese! Direkt über ihm war der blaue Himmel und wenn er den Kopf vorsichtig bewegte, dann konnte er die Bäume eines Waldes erkennen… Was war nur geschehen? Er rappelte sich langsam auf und klopfte Erde und Dreck von seiner Kleidung, da sah er es! Ihm stockte der Atem, das durfte nicht sein! Panisch lief er zu einem zerfetzten Umhang, auf dessen Vorderseite ein Hogwarts Wappen gestickt war. Er hob den schwarzen Mantel auf und spürte wie sein Puls schneller wurde. Der Umhang war nass und kalt, geschockt ließ er ihn wieder allen! Seine Handflächen waren rot, blutrot… Er blickte auf seine Füße, um ihn herum war eine große braunrote Pfütze! Er zitterte, Tränen liefen über seine Wangen und tropften in die Blutlache unter ihm.

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich um. Überrascht sah er in das Gesicht von Dumbledore und Nojiko! „Ich… ich wollte das… ich bin…“ Er wusste nicht was er sagen sollte! Er schämte sich, für das was er getan hatte und dafür, dass er den Rat des Direktors nicht befolgt hatte. Außerdem war ihm sein Ausbruch peinlich, er wischte sich schnell die Tränen mit seinem Ärmel von den Wangen. „Es ist in Ordnung, Mr. Lupin. Ms. Strife hat mir erzählt, was sich zugetragen hat. Wir wissen, dass sie unschuldig sind.“ Er sah seine Freundin überrascht an, aber aus ihrem Gesichtsausdruck wurde er nicht schlau. Wie konnte sie wissen, was passiert war, wenn er es nicht einmal selbst wusste. Dumbledore kniete nieder und schluckte schwer.

„Dieser Umhang gehörte einem unserer Lehrer, Professor Monlos. Ich bitte sie, keiner von ihnen darf etwas von diesem Zwischenfall in Hogwarts erwähnen!“ Während er das sagte, hob er den Mantel und ein Stück eines zerbrochenen Zauberstabes auf und schüttelte traurig den Kopf. „Aber wir dürfen es Sirius und James erzählen, oder?“ Dumbledore musterte
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