Fanfic: Liebe und Katastrophen
Untertitel: Wenn die Neugierde siegt
Kapitel: Spiel mit der Freundschaft
„Bevor wir unser Frühstück beginnen, möchte ich ihnen allen eine traurige Nachricht verkünden. Gestern Nacht ist Stanley Stevenson, Gryffindor Schüler, auf tragische Weise bei einem Unfall verstorben.“ Dumbledore senkte die Stimme, während das Getuschel begann. Plötzlich sprang Maike vom Ravenclaw Tisch auf und rannte schluchzend hinaus. „Was sollte das denn?“ Alice, die es sich neben Nojiko gemütlich gemacht hatte, sah ihr verwirrt nach. „Sie kannte ihn doch kaum!“ James, Sirius und Nojiko warfen sich betretene Blicke zu, anscheinend hatte Stan sein Ziel doch noch erreicht…
Zur Mittagszeit gab es bereits hundert Gerüchte über die Art und Weise von Stanleys Tod, einige völlig aus der Luft gegriffen und andere, die der Wahrheit sehr Nahe kamen. „Nein, er wurde im Verbotenen Wald gefunden…“ Flüsterte Malia einem Junge zu, als die beiden an den Maraudern vorbeikamen. Remus machte ein unglückliches Gesicht und seufzte tief, bevor er sich wieder hinter seinem Buch verkroch. „Moony, was ist denn los mit dir?“ James drückte die Lektüre so weit nach unten, dass sie ihrem Freund in die Augen sehen konnten. „Es ist Maike…“ Er wollte anscheinend nicht mehr sagen und begann wieder zu lesen. „Na, wenn du es uns nicht erzählen willst!“ Tatze schüttelte den Kopf und James zuckte mit den Schultern. „Also gut, ich war vorhin bei ihr und sie hat gesagt, jetzt haltet euch fest: Sie meint, dass Stanley die Liebe ihres Lebens war. Bis heute morgen wusste sie nicht einmal, dass er existiert!“ Er war wirklich wütend, etwas das man bei Moony selten sah. „Vergiss sie einfach, Mann! Sie ist nur ein Mädchen!“ Peter schaffte es auf wundersame Weise, dass falsche zu sagen und erntete dafür nur böse Blicke.
„Wir machen heute einen Männerabend! Sirius, was meinst du?“ James grinste über das ganze Gesicht und versuchte so, seine Freunde mitzureißen. „Hat Lily wieder nein gesagt?“ Sie hatten die Masche natürlich sofort durchschaut, also nickte Krone nur und meinte dann: „Komm schon, alter Junge! Nur wir vier! Entschuldige Nojiko…“ Die winkte ab, sie war auch daran gewöhnt. Typisch Marauder eben! „Also gut…“ Sirius war nicht begeistert, aber er gab sich geschlagen, da er wusste, dass ihn sein Freund sonst ewig nerven würde. „Meinetwegen!“ Remus schlug das Buch zu und seufzte. Ihm waren diese Männerabende ein Gräuel, doch es war ja lieb gemeint. Nun fielen alle Blicke auf Peter, der rot wurde und zu stottern begann. „Ich kann nicht… Sorry Leute aber… ich habe… schon was vor?!“ Er errötete noch mehr, so dass er aussah wie ein Weihnachtsapfel und starrte auf seine Füße. „Wurmschwanz hat ne Freundin!“ James sprang auf und begann laut zu singen. „Wurmschwanz hat ne Freundin, Wurmschwanz...“ Lachend verschwand er aus dem Gemeinschaftsraum, das Echo seines Gesanges hallte noch in den Gängen wieder!
„Wir sollten auch los!“ Nojiko wollte nicht noch mehr Ärger haben als ohnehin schon. Sie würde heute wieder nachsitzen und dann in den Schlafsaal gehen um den Jungs nicht im Weg zu stehen. Obwohl, sie würde gerne mal bei einem dieser Abende Mäuschen spielen, die sie nur unter sich verbrachten. Sie kamen gerade noch rechtzeitig in Zaubersprüche gestolpert und fingen sich dafür einen tadelnden Blick von Flitwick ein. Zu ihrem Horror saß Nojiko neben Snape, der in diesem Fach extrem schlecht war und ihre Hilfe benötigte. Er starrte sie die ganze Stunde an, was sie tunlichst ignorierte. „Du bist wirklich gut, für ein Reinblut!“ Ein Kompliment aus seinem Mund? Igitt!
Es gab wenige Menschen die Sunny so unsympathisch fand wie Severus, aber sie wollte ihm eine Chance geben. Vielleicht konnte er ja doch ganz nett sein! „Du musst das anders machen, so!“ Sie führte die Bewegung mit dem Zauberstab vor und lächelte ihm auf munternd zu, „Ich brauche keine Belehrung vor dir!“ Knurrte der kleine Junge mit der übergroßen Nase böse und Sunny beschloss es einfach gut sein zu lassen und ihn weiter zu ignorieren.
Es war abends, sie hatte eine anstrengende Stunde Nachsitzen hinter sich und ging in den Schlafsaal hinauf. Dort lag ein Buch: Quidditch im Wandel der Zeiten. Wer hatte ihr das geschenkt? Sie blätterte aufgeregt durch die Seiten, fand aber keinen Hinweis. Da waren unendlich viele Abbildungen von Spielern, Besen und Taktiken aber keine Nachricht. Die meisten wussten um ihre Leidenschaft für dieses Spiel, also könnte es von jedem kommen. Seltsam… Trotzdem freute sie sich riesig darüber und beschloss Lily zu fragen, ob sie jemand gesehen hatte, der das Buch hier hoch gelegt hatte. Die rothaarige Lieblingsschülerin aller Lehrer saß allein am Kamin und las eines ihrer unzähligen Bücher. Wie immer, wenn sie das tat, bekam sie gar nichts von ihrer Umgebung mit. Sie war völlig versunken in die Geschichte!
„Hey, störe ich?“ Lily zuckte zusammen als sie Nojikos Hand auf ihrer Schulter spürte. „Erschreck mich nicht immer so! Nein, du störst natürlich nicht.“ Sie sah traurig aus, wahrscheinlich wegen Stanley. Jeder war davon mitgenommen, besonders die Stimmung in Gryffindor war gedrückt. Es war, als hätte sich ein dunkler Schatten über die Schüler gelegt. „Ich habe mal eine Frage: Hast du heute jemanden gesehen, der dieses fantastische Buch auf mein Bett gelegt hat?“ Sie hielt es hoch und wartete auf eine Reaktion. „Nein, nicht das ich wusste. Als ich vor ein paar Minuten oben war, lag noch nichts da!“ Das war ja wieder einmal seltsam… Nojiko bekam eine Gänsehaut, da stimmte etwas nicht! Hatte sie alles gründlich durchsucht? Sie blätterte noch einmal jede Seite durch und da war es…
Quidditch – ich weiß, es ist nicht viel, aber es ist auch eine deiner großen Leidenschaften!
Ich liebe dich, mehr als dich jemals jemand geliebt hat und jeder Tag ohne dich ist eine Qual! Dich zu beobachten ist mein liebstes Hobby geworden, aber ich wünschte ich könnte mehr…
In liebe,
dein Verehrer
PS: Komm zur peitschenden Weide – jetzt!
Oh Gott! Sie zitterte, wurde blass und ließ das Buch auf den Boden fallen. Wieso hatte sie es eben noch nicht gesehen? Sie hielt diese Seite in der Hand, hatte die Bilder betrachtet aber erst jetzt war die Schrift erschienen! Lily las die Widmung durch und schluckte dann. „Was nun? Du willst doch nicht wirklich gehen, oder?“ Aber sie kannte ihre Freundin zu gut, sie würde dem nachgehen. „Doch, das muss aufhören. Es ist sicher nur ein schlechter Scherz! Wenn ich den erwische… Hey, mach dir keine Sorgen! Ich habe meinen Zauberstab und du weißt, ich bin verdammt gut!“ Sie wünschte nur, sie wäre halb so zuversichtlich wie sie klang! Mit einem aufmunternden Lächeln stand sie auf und drückte ihre Freundin. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich will nicht, dass dir was passiert!“ Lily war panisch, sie hatte Angst um ihre Freundin und nach den letzten Ereignissen übervorsichtig. Doch Nojiko würde sich nicht davon abbringen lassen, sie musste einfach gehen.
Mit klopfendem Herzen ging sie in den Schlafsaal, dann in das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Das Fenster hier drin war klein, aber noch immer groß genug für einen Vogel! Bevor sie neben der Weide landete, observierte sie das Gelände gründlich. Niemand war zu sehen, das gesamte Gelände lag dunkel und verlassen vor ihr. Selbst in Hagrids Hütte brannte kein Licht mehr! Es schien sicher zu sein… Als Falke waren ihre Augen gut genug um eine Maus im hohen Gras zu sehen, ganz zu schweigen von irgendwelchen Bedrohungen! Sie musste nur noch einen Platz finden um sich heimlich zurück zu verwandeln. Und das tat sie, hinter einem Gebüsch wurde sie wieder zum Mensch und sah sich ängstlich um. Ihre Hände schwitzten, sie zitterte und ihre Zähne klapperten aber niemand war da.
Plötzlich hörte sie etwas, dass ihren Atem stocken ließ! Das Rascheln, dasselbe das auch Remus gehört hatte. Ihr war, als würde eine Welle der Dunkelheit und Verzweiflung durch den Wald schwappen, über das Gelände und das Schloss! Remus hatte es in seiner Werwolfgestalt nicht bemerkt, aber die ganze Umgebung schien trostlos und verlassen. Die Vögel hatten aufgehört zu singen, alles war totenstill bis auf dieses Rascheln! Hatte sie es nicht auch leise auf dem Quidditch Feld damals gehört? Sie hatte es als Halluzination abgetan, aber jetzt! Was auch immer es war, es kam näher! Ihr würde es so ergehen wie Monlos, sie würde sterben! Aber warum sie? Panik erfüllte sie, Tränen sammelten sich in ihren Augen und ließen ihre Sicht verschwimmen. Aber dann schüttelte etwas in ihr die Starre ab und befahl ihr wegzulaufen.
Ihre Beine gehorchten und sie rannte so schnell sie konnte durch das Gras. In ihren Rippen spürte sie einen stechenden Schmerz, ihre Lungen brannten aber sie wusste, sie durfte nicht stehen bleiben. Endlich hatte sie Hogwarts erreicht, sie rannte in die Eingangshalle und wollte gerade auf die Treppe hinauf, da sah sie eine Gestalt nach unten kommen. Sie sprang in einen der Besenschränke von Filch und hielt den Atem an. Snape? Ja, er war es, kein Zweifel und neben ihm war Peter! Sie gingen still nebeneinander her und doch, man konnte nicht die geringste Feindseligkeit spüren! Was bedeutete das? Bevor sie sich weitere Gedanken machen konnten, verschwanden die beiden wieder und sie trat erschöpft aus dem Schrank. Leise und unbemerkt flog sie durch ein Fenster hinaus und direkt in den Schlafsaal, sie musste alleine sein. Lily schlief schon und auch sie fiel, kaum hatte sie das Bett berührt, in einen unruhigen Schlaf.
Woanders war an Schlaf gar nicht zu denken, Peter lief still neben Snape her und überlegte, was er sagen sollte. „Ich will nichts mit euch zu tun haben! Eure Drohungen machen mir gar nichts! Ihr tut meinen Eltern nichts!“ Ja, das sollte er sagen aber er konnte es nicht. Er verriet hier seine Freunde, doch er hatte keine