Shadow Play
Kapitel 6
So, da wäre ich mal wieder^^
Hier kommt also Kapitel 6 und ENDLICH wird es spannend xD
Hm... also ich habe das Gefühl, langsam wäre es an der Zeit Michaels Beweggründe zu erklären, aber da müsst ihr euch leider immer noch ein wenig gedulden xD
Kommt aber noch! ...früher oder später xD
Also, ich wünsche euch viel Spaß beim lesen ^__^
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Ich folgte Michael durch die dunkle Höhle.
Außer unseren Schritten und unserem Atem war es vollkommen still, genau wie schon den Tag zuvor.
Ich fragte mich langsam doch, wie lange wir wohl noch durch diese Höhle gehen würden, schon jetzt war ich die ständige Dunkelheit leid, draußen würden uns wenigstens de Sterne etwas Licht spenden, wenn wir wie zuvor auch nachts reisen würden.
Ich fragte mich, ob Michael wirklich nur wegen dem Schnee so spät abends aufgebrochen war, oder ob es daran lag das er, wie ich vermutete, gesucht wurde und sich daher nicht erlauben konnte tagsüber zu reisen.
Vielleicht hatte er ja Angst, dass ihn irgendjemand erkannte?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als der Boden unter mir plötzlich ein wenig zu beben schien und ich wieder dieses dumpfe Grollen vernahm.
Michael wirkte ebenfalls beunruhigt, er sah hinauf zur Decke, die hier ziemlich hoch war, wie hoch konnte ich nicht sagen, denn wegen dem schwachen Licht sah man es nicht.
Dann ging alles ganz schnell. Es krachte laut, Nox riss sich los und galoppierte erschrocken davon. Michael war mit einem Satz bei mir und drückte mich gegen die Höhlenwand, schützte mich mit seinem Körper vor den nun herunter prasselnden Felsbrocken. Ich blickte erschrocken über seine Schulter, immer mehr Felsbrocken lösten sich von den Wänden und stürzten herab.
Es kam mir vor als stünden wir stundenlang dort, doch sicher waren es nur wenige Minuten.
Als schließlich keine Steine mehr hinab fielen und es wieder ruhig war verharrte Michael dennoch so.
Ich sah ihm in die strahlend grünen Augen, mein Herz schlug mir bis zum Hals, ob das wegen dem Schreck war, oder einfach nur weil Michael mir gerade so nahe war, kann ich nicht sagen.
Michael verharrte noch einen Moment so, er schien sichergehen zu wollen, dass es wirklich vorbei war, bis er schließlich einen Schritt zurück trat und mich freigab.
Ich bedankte mich ein wenig zittrig und sah mich im schwachen Licht der Fackel, die Michael noch immer in der Hand hielt um.
„Verdammt.“ Hörte ich ihn nach einem Moment sagen und folgte seinem Blick.
Der Weg den wir eigentlich hatten gehen wollen war ziemlich verschüttet. Wir gingen etwas näher dort hin, doch der Weg schien vollkommen verschütte zu sein, nicht die kleinste Lücke war dort zu sehen.
Plötzlich bückte Michael sich und zog meine Tasche unter ein paar Steinen hervor. Entweder hatte Nox sie verloren, oder er lag jetzt da unten.
Mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran.
Michael sah noch einen Moment auf den gigantischen Steinhaufen, dann schulterte er meine Tasche.
„Wir müssen wohl oder übel zurück. Hoffen wir das nicht noch mehr verschüttet wurde.“ Meinte er. Ich nickte und folgte ihm langsam, als er sich umdrehte und mit mir in die Richtung ging aus der wir kamen. Er drehte sich nicht noch einmal um.
Jetzt sah der Weg ganz anders aus, überall lagen Steinbrocken herum und an manchen Stellen war etwas aus den Felswänden herausgebrochen.
Schweigend gingen wir nebeneinander her, es war merkwürdig nicht Nox‘ Atem und seine Schritte neben den unseren zu hören.
Ich hatte ihn mittlerweile wirklich lieb gewonnen, und wollte einfach nicht wahrhaben, dass ich ihn wohl eben das letzte Mal gesehen hatte.
Auch wenn er nur ein Pferd war, ich trauerte um ihn. Doch ich riss mich zusammen, er war schließlich Michaels Pferd gewesen und nicht meins. Ich sah zu Michael.
Er wirkte nachdenklich wie immer, aber ich glaubte auch ein klein wenig Trauer in seinen Augen erkennen zu können. Wir gingen schweigend weiter, wie lange kann ich nicht sagen, aber ich denke, dass es schon ziemlich lange war.
Schließlich blieb Michael stehen und setzte den Rucksack ab. Hier lagen schon keine Steine mehr herum, scheinbar hatte es nur dort hinten so gebebt.
Michael entzündete eine weitere Fackel aus meiner Tasche und steckte sie in die Halterung an der Wand. Dann nahm er schweigend einige Decken aus der Tasche und gab sie mir. Fast schon unfreundlich wünschte er mir eine gute Nacht und setzte sich, seinen Rücken lehnte er gegen die Felswand, dann schloss er die Augen. Ich sah noch eine Weile zu ihm, dass er nicht übermäßig freundlich gewesen war nahm ich ihm nicht übel.
Ich seufzte leise und schloss schließlich die Augen um zu schlafen, und es dauerte wirklich nicht sehr lange, bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel.
Die ganze Nacht lang träumte ich wirres Zeug von einstürzenden Höhlen und Nox wie er um sein Leben rannte und schließlich doch immer von den herabstürzenden Steinen begraben wurde.
*****
Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich wie gerädert.
Diese Nacht war wirklich furchtbar gewesen. Vielleicht hätte ich besser gar nicht schlafen sollen.
Michael schien noch zu schlafen, er saß noch immer an der Felswand, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hielt den Kopf gesenkt.
Ich setzte mich leise auf, dann ging ich zu meiner Tasche und holte eine weitere Fackel heraus, die ich ebenfalls entzündete, da die beiden anderen beinahe heruntergebrannt waren.
Ich seufzte leise und sah mich um, fast schon rechnete ich damit, dass ich Nox irgendwo stehen sah, aber dem war natürlich nicht so.
Ich holte etwas zu Essen aus meiner Tasche und frühstückte.
Kurz darauf schlug Michael die Augen auf.
„Morgen.“ Meinte er nur kurz.
„Morgen.“ Meinte ich betont freundlich, dann aß ich weiter.
„Willst du nichts essen?“ fragte ich, nachdem Michael mir nur eine Weile beim essen zugeschaut hatte, aber keine Anstalten machte ebenfalls etwas zu essen.
„Nein. Wer weiß wie lange wir hier noch festsitzen. Wir sollten uns die Vorräte gut einteilen, und ich bin es gewohnt mit wenig Nahrung auszukommen. Iss nur.“ Meinte er, er klang nun wieder ein wenig freundlicher.
Ich nickte. „Okay.“ Meinte ich und aß noch etwas, dann packte ich die Reste wieder ein.
Sehr viel hatte ich nicht mehr gegessen, ich wollte mir nicht den Bauch vollschlagen, wenn Michael gar nichts aß. Wir blieben noch einen Moment schweigend sitzen, dann erhob Michael sich schließlich.
„Komm, gehen wir weiter.“ Meinte er, er war wieder in seinen kühlen Tonfall zurückgefallen.
Ich seufzte und stand auf.
Michael drückte mir eine der Fackeln in die Hand, er selbst nahm die andere und meine Tasche. Wir gingen los, und die ganze zeit schwiegen wir uns nur an.
Das schweigen war nicht so gut zu ertragen wie sonst, Michael machte die ganze Zeit einen ziemlich kühlen Eindruck, so dass ich es auch nicht wagte ihn anzusprechen.
Es kam mir vor als würden wir ewig schweigend durch die Dunkelheit laufen, als ich schließlich langsam müde wurde und Michael stehen blieb und die Tasche absetzte, hatte ich das Gefühl wir wären tagelang durchgelaufen.
Sicherlich waren wir in Wirklichkeit genauso lang gelaufen wie sonst, aber dieser Tag kam mir einfach so endlos vor.
Mein Zeitgefühl hatte ich sowieso schon lange verloren, ich wusste nicht einmal, ob gerade Tag oder Nacht war.
Ich war wirklich froh, wenn wir wieder aus dieser Höhle draußen waren.
Michael setzte sich an die Höhlenwand und ich legte mich etwas entfernt von ihm auf den Boden um zu schlafen.
Wenn ich schlief würde die Zeit wenigstens schneller vergehen.
Und hoffentlich wäre Michael den nächsten Tag auch wieder besser gelaunt. Ich verstand ja, dass er nicht gerade glücklich darüber war, dass Nox tot war, aber trotzdem hoffte ich auf Besserung seiner Laune.
Die zweite Nacht in Folge schlief ich mit meinen Gedanken an Nox ein.
*****
Als ich den nächsten Morgen die Augen aufschlug fühlte ich mich um einiges besser als den Tag zuvor.
Ich hatte entgegen meiner Erwartung gut geschlafen und als mir Michael, der bereits wach war, einen guten Morgen wünschte klang er wirklich wieder ganz normal, wenn nicht sogar freundlich.
Ich wünschte ihm ebenfalls einen guten Morgen, nach dem Frühstück gingen wir wieder weiter.
Ich kann nicht genau sagen, wie lange wir gingen, da mein Zeitgefühl wie schon gesagt ziemlich zu wünschen übrig ließ, aber irgendwann kamen wir an eine Abzweigung.
Michael bog ohne zu zögern nach links ab und ich folgt ihm. Kurz darauf wurde die Luft frischer, wir schienen dem Ausgang näher zu kommen.
Innerlich jubelte ich bereits, die Enge der Höhle war nichts für mich, allein schon im Gebirge außerhalb der Höhle hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Berge immer näher zusammenrutschten und kurz davor waren mich zu zerquetschen.
Michael bemerkte meine Euphorie, und als ich zu ihm sah huschte sogar ein kleines Lächeln über sein Gesicht.
Ich lächelte ebenfalls, es freute mich, dass er scheinbar wieder bessere Laune hatte.
Wir gingen weiter, aber es schien sich doch noch ganz schon zu ziehen bis wir den Ausgang erreichen würden.
Als wir nach einer ganzen Weile um eine Ecke bogen, sah ich erfreut, dass es am Ende des Ganges hell war. Ich wollte schon etwas schneller gehen, aber da bemerkte ich verwirrt, dass Michael stehen blieb.
„Warum gehen wir nicht weiter?“ fragte ich und blinzelte ihn verwirrt an.
„Weil wir sowieso eine Pause machen müssen und wir hier drinnen geschützt sind falls es ein Unwetter geben sollte.“ Meinte er und setzte sich auf den Felsboden. „Die Gegend hier ist bekannt für das wechselhafte Wetter.“ Fügte er hinzu.
Ich seufzte und ließ mich, wenn auch widerwillig neben ihm auf dem harten Boden nieder.
Er hatte ja recht, aber ich hatte mich schon so darauf