Rinhs Light
Die Farthlyn wurden entzündet
Es herrschte Leben auf dem Platz. Die Menschen gingen und kamen und niemand schien sie zu bemerken. Die zarte Gestalt im Schatten der Gasse. Sie zog ihre Kapuze tief ins Gesicht, obwohl die Sonne schien drehte sich um und verschwand. Sie musste sich in der Stadt auskennen, den mit sicheren Schritten lief sie durch die verschlungenen Gassen. Ihr Blick wanderte über die Burg, welche über dem Städtchen aufragte. Aus dem Fels herausragend, in hellen Sandsteinen gebaut wirkte sie wie eine schützende Hand über den Häusern. Nun bückte sich die Gestalt und verschwand in einem Schacht. Vorsichtig verschloss sie die Falltüre wieder und zog erst dann die Kapuze aus ihrem Gesicht. In dem faden Fackellicht erkannte man das Gesicht eines jungen Mädchens. Ihre Haut war hell und rein, ihre Haare schwarz wie die Nacht. Sie legte den Umhang in ein Loch in der Wand und ging dann schnellen Schrittes voran. Das Licht reichte kaum von Wand zu Wand, doch kein einziges mal stolperte sie. Und da erschien auch schon eine weitere Falltüre. Ohne zu zögern stiess sie diese auf und fand sich in einer Vorratskammer wieder. Sie schob eines der Regale beiseite und kam in ihr Zimmer. Es war gross und hell. Reichbeschmückte Möbel standen in dem Raum. Schnell zog das Mädchen ihre braunen Hosen und das gelbliche Hemd aus. Sie zog aus einer Kiste ein Kleid in dunklem Blau. Sie zog es über und strich den samtigen Stoff glatt. Mit einem weiteren Griff in die Kiste holte sie ein blaues mit perlenbesticktes Band hervor. Sie öffnete das Band welches ihre Haare unter der Kapuze zusammengehalten hatten. Ihre schwarzen Haare fielen glatt und seidig bis zu ihrer Taille. Schnell flocht sie aus dem Deckhaar einen kleinen Zopf, welcher sie mit dem Band schmückte. Sie ging zum Fenster und blickte hinab auf die kleine Stadt. Da erkannte sie an der Mauer einige Männer der Armee. Sie trieben ihre Pferde durch die ganze Stadt an. Schnell drehte sich das Mädchen um und ging in die Gänge der Burg. Irgendetwas musste passiert sein. Sie stiess die grosse Türe zum Saal des Schlosses auf. Im selben Moment öffnete sich eine andere Türe und von draussen kamen sieben Männer. Ohne auch nur jemanden zu beachten, gingen die kräftigen Männer auf das Ende des Saales zu, wo erhöht ein Tisch mit Stühlen stand. An diesem sass ein Mann mit grauen Haaren. Seine leichte Rüstung schimmerte farbig durch das Licht, welches durch die schönen Bleifenster schien. Das Mädchen ging hinter den Säulen zum Tisch und setzte sich unauffällig an diesen. Der Blick des Mannes fiel auf sie: „Hanna, meine Tochter, was machst du hier?“ Hanna lächelte und sprach: „Ich möchte wissen was in unseren Ländern vor sich geht!“ „Ich denke nicht, dass dies einer Königstochter zusprechen dürfte. Unser Land steht kurz vor einem Krieg und die Geschichten drehen sich nicht um Liebe und Glück“, der Anführer der Truppe blickte sie eisig an, doch Hanna blieb sitzen wo sie war. Nun wandte sich der Anführer dem König zu, doch dieser sagte nur: „Wen ich jetzt sagen würde, sie müsse gehen, würde sie aufstehen und sich entfernen. Doch ich möchte dass meine Tochter selbst entscheiden kann. Mein Volk ist später ihres, meine Länder die ihren. Sie soll wissen was mit ihnen geschieht!“ Da stand Hanna auf und stellte sich neben ihren Vater. Inzwischen war ein alter Greis zum Tisch gekommen. Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht als er den Gesichtsausdruck des Ritters sah. Sein Blick wanderte danach zu Hanna, welche ihm leicht zunickte. „Wie sie wollen“, begann der Ritter: „auf den Wiesen vor dem Walde Zergon fanden wir heute Morgen ein abgebranntes Zeltdorf. Als wir den Rauch sahen und näher ritten, erkannten wir, dass es überfallen wurde. Alles war zerstört, die Erde schwarz und von Leichen übersäht. Wir durchsuchten die anliegenden Ländereien, doch fanden wir niemanden mehr.“ Es wurde Still in dem Saal. „Beinahe täglich höre ich nun diese schrecklichen Neuigkeiten, täglich kommen die Taahls näher.“, der König verstummte wieder. „Wer waren die Opfer?“, Hanna ballte die Hände zu Fäusten. „Zu letzt sahen wir den Stamm Fal De`reon in dieser Umgebung.“, antwortete der Mann. Eisiges Schweigen legte sich über die kleine Gruppe. Hanna bemerkte einen Schatten am Eingang und blickte vorsichtig auf. Sie erkannte zwar nicht genau das Gesicht, doch sie wusste wer versteckt im Schatten der Säule stand. Ihr Vater atmete tief ein und sprach dann: „Es ist an der Zeit…wir haben schon zu lange gewartet! Margal…“, sein Blick wanderte zu dem alten Mann. Dieser antwortete: „Ein trauriger Tag für die Rinh. Seit über hundert Jahren wurde die Gemeinschaft der Grossen nicht mehr zusammen gerufen. Ich werde alles vorbereiten!“, der Greis Margal drehte sich um und verschwand durch eine kleine Tür. „König! Lasst mich die Besten Krieger des Landes zusammenrufen für diese Aufgabe!“, der Ritter meldete sich wieder zu Wort. „Nein!“, Hanna setzte sich gerade hin. Der Blick des Ritters lag böse auf ihr. Sie blickte zu ihrem Vater und wartete bis dieser ihr das Wort übergab. „Es ist die falsche Zeit auf Tapferkeit und Stärke zu achten und untereinander zu buhlen! Das Land braucht jeden einzelnen Krieger mit seiner Kraft um unser Königreich vor den bevorstehenden Angriffen der Thaals zu schützen. Jemand anders muss gehen!“, sie blickte ihren Vater an. Mit einem seufzen liess er sich noch weiter in den Stuhl sinken. „Du bist deiner Mutter zu ähnlich! Nichts hält dich auf! Ungern lass ich dich, meine geliebte Tochter, gehen. Doch du hast recht. Die Ritter benötigen wir hier, du hast die Erlaubnis zu gehen!“ Der Ritter stand etwas irritiert vor dem König: „Denken sie nicht, dass es eindeutig zu gefährlich ist?“ „Nein, ich kenne meine Tochter genau!“, er blickte sie fest an.
Das Mädchen schrie und Tränen rannen über ihre Wange. Grob riss eine Hand sie an den Haaren herum. Sie standen vor einer Bergkette, steil und bedrohlich ragte sie auf und hinter den scharfen Gipfeln stiegen dunkle Rauchschwaden auf. Der Taahl, welche das Mädchen mit sich schleifte blickte gierig auf die junge Frau vor ihm. „Bringt sie zur Festung!....Aber lebend! Ich habe noch viel vor mit ihr!“ , die Dämonin strich sanft durch die braunen Locken des Mädchens. Dann verschwand sie auf einmal.
„Larana, schon zurück?“, ein grosser Dämon stand vor der weisshaarigen Frau. Diese blickte ihn kühl an und lief an ihm vorbei. Auf dem Gesicht des geflügelten Dämons bildete sich ein lächeln. „Was bringst du uns heute?“, fragte er und lief der Schönheit nach. „Wüsstest du wohl gerne. Warte ab!“, sie standen vor einer grossen Türe. Larana hob die Hand und klopfte. Es schien als ob hinter der Tür eine riesige Halle wäre, den das Echo des Klopfen drang zu ihnen zurück. „Larana tritt ein! Hawk du wartest! Ich möchte dich nachher noch sprechen!“, eine tiefe, kalte stimme drang zu ihnen. Der Dämon mit dem weissen und dem schwarzen Flügel lehnte gegen die Wand und blickte Larana nach, welche durch die Türe eintrat. Die weisshaarige ging quer durch die Halle auf den grossen Tisch zu und setzte sich. Ihr gegenüber sass Telgorth. Seine schwarze Rüstung glänzte im roten Licht des Feuers. Seine langen, knochigen Finger waren von einer pechartigen Flüssigkeit überzogen und aus den Spitzen ragten lange, rote Krallen. Ein prachtvoller, dunkler Mantel war über seine Schultern gelegt. Sein Gesicht verdeckte ein Helm, mit dem Gesicht eines Drachen. Seine Augen leuchteten rot und die Haut darum schien ebenfalls schwarz wie seine Hände zu sein. Die Temperatur im Raum nahm deutlich ab, obwohl mindestens vier Feuer brennten. Neben Telgorth sass eine weitere junge Frau. Sie hatte kurze, schwarze Haare, und rote, lederne Flügel. Sie lächelte Larana an und entblösste zwei spitze Eckzähne. Larana fuhr sich mit der Zunge über ihre eigenen scharfen Eckzähne und richtete ihren Blick wieder zu Telgorth.
„Erzähl!“, war der knappe Befehl. Larana begann auch sofort von ihrem Überfall auf die Fal De`reon zu berichten.
Leichtfüssig lief sie. Eine zarte Gestalt in einem leichten Gewand. Sie ging zügig durch den lichten Wald und sprang über die kleinen Bäche. Obwohl der Boden feucht ist, hinterlässt sie keine Spuren in der Erde. Vor ihr öffnete sich eine Lichtung. In mitten dieser stand ein grosser Torbogen aus weiss, gelblichem Marmor. Der polierte Stein, blitzte im morgendlichen Sonnenlicht auf. Hinter dem Bogen standen Häuser. Sie waren aus dem selben Stein, strahlend und fein verziert. Ranken, Blüten und Fabelwesen waren in den Stein gemeisselt. Die Garten vor den Häusern waren gepflegt und akkurat angelegt. Doch die Elbin würdigte der Schönheit der Stadt keinen Blick sondern lief immer noch schnell und steuerte zielstrebig den grossen Palast an. „Aaliyha, wo hin so eilig?“, ein grosser schlanker Elbe kam auf die blonde Frau zu. „In den Turm Erlons!“, sagte diese knapp und verschwand sogleich durch das weisse Portal. Im Innern des Palastes schimmerte das Sonnenlicht bunt durch die vielen grossen Fenster. Aaliyha stieg die grosse Wendeltreppe nach oben und öffnete die Türe in einen grossen hellen Raum. Sie sah nichts, und trat geblendet in den Raum. „Endlich, wo warst du?“, eine weitere Elbin stand vor Aaliyha. Diese schüttelte nur den Kopf und lief zu einem Brunnen in der Mitte des Raumes. „Was ist passiert?“, die kurzhaarige blickte die Frau vor sich an: „Ich habe deinen Ruf viel zu spät empfangen!“. Aaliyha stellte sich vor den Brunnen und schloss die Augen. Leise begann sie zu sprechen. Es war eine Art Gesang. Aaliyha spürte wie die anderen 5 Elben im Raum, sich ebenfalls um den Brunnen stellten und ihre Gedanken Aaliyha übergaben. Langsam sank sie in dicken