Die Gedanken sind frei...!
Treasure Island
Zorro hatte sich zurückgezogen und saß nun nachdenklich im Krähennest. Ihn beschäftigte noch immer die Frage, warum er auf einmal Gedanken lesen konnte. An der Sache musste es doch irgendeinen Haken geben, aber welchen? Da er selbst nach stundenlangem Grübeln keine Antwort gefunden hatte, beschloss er es vorerst gut sein zu lassen. Kaum hatte er das beschlossen war er auch schon eingeschlafen (typisch)!
„Hey Zorro, wach auf du hast den ganzen Tag verschlafen! Komm wenigstens zum Abendessen, “ rief Nami und weckte ihn damit unsanft aus seinem Traum. „Is ja gut, ich komm ja, “ murrte er und sprang leichtfüßig aufs Deck. „Wir kommen übrigens heute noch auf einer Insel an. Wenn ich mich nicht irre auf Treasure Island.“ Der Schwertkämpfer folgte der Navigatorin in die Kombüse und prompt war da wieder dieser Gedankenschwall vor dem er heute Morgen Reißaus genommen hatte. Bei so einem Gedankenbrei verstand man ja kein Wort!
Er setzte sich neben seinen Kaptain und belud seinen Teller mit Sanjis leckerem Essen. Während er aß, versuchte er immer wieder die Gedanken der anderen auszublenden, er konzentrierte sich so stark er konnte auf Nami. Er wollte nur hören was sie denkt, der Rest war erst mal außen vor und es klappte! Er konnte Namis Gedanken wahrnehmen.
Treasure Island…das hört sich gut an, angeblich sollen sich dort die tollsten Schätze aus allen Epochen stapeln. Da wird doch was für mich dabei sein …. … Zorro … … argh nicht schon wieder! Dieser Kerl geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Schon seit wir Alabasta verlassen haben schwirrt er mir im Kopf rum. Aber liebe ich ihn oder ist es Schwärmerei? Aber bin ich dafür nicht zu alt? Hach ist das kompliziert und selbst wenn ich ihn liebe, dieser Eisklotz – ich korrigiere – dieser unglaublich gut aussehende Eisklotz empfindet wahrscheinlich nichts für mich. Ich gerate aber auch immer an die Falschen und dann ist da noch Ruffy. Ich fühl mich irgendwie zu beiden hingezogen oh man Nami entscheid dich endlich. Na jetzt esse ich erst mal…hm das schmeckt ja richtig gut…
Zorro war mittlerweile rot wie eine Tomate. Er hatte ja erwartet in den Gedanken seiner Freunde intime Details zu erfahren aber nun war er überrascht und vor allem verlegen. Nami fand also das er unheimlich gut aussieht? Das Leben war wirklich voller Überraschungen! Zorros Neugierde wuchs und er wollte zu gerne Wissen was in Ruffys Kopf vor sich ging.
Er konzentrierte sich nun vollständig auf den Schwarzhaarigen und was er hörte war nicht weniger erstaunlich als Namis Gedankengut.
Das schmeckt unheimlich gut…hm…mehr davon (holt sich Nachschlag) also wenn ich eine Frau wäre würde ich Sanji heiraten, dann gäbe es wenigstens immer gutes Essen. Aber ich bin ja Gott sei dank ein Mann. Ist ja auch egal. Obwohl so egal ist das gar nicht, also ich bin ein Mann und Nami ist eine Frau. Na das passt ja wie die Faust aufs Auge. Sie ist hübsch, intelligent und zielstrebig, ok sie ist auch etwas brutal aber hey nobody is perfekt. Ob sie mich wohl mag? Also als Mann! Na ich werde sie bei Gelegenheit mal fragen, ich kann ja auch ganz anders sein. Ordentlich und kultiviert, aber für den Alltag ist mir das zu stressig, ausgelassen, fröhlich und verfressen ist viel leichter umzusetzen und macht Spaß! Hui wenn ich weiter so viel denke bekomm ich noch ´nen knoten ins Hirn oder meine Haare werden so grün wie Zorro seine ha ha ha
Dieser Einblick reichte Zorro vollkommen aus. Er hatte seinen Kaptain vollkommen fehleingeschätzt und das passierte ihm äußerst selten, da er in der Regel eine sehr gute Menschenkenntnis besaß, aber Ruffy war ja auch nicht mit anderen zu vergleichen, aber das er Gefühle für Nami hat ist der Hammer. Das musste Zorro erstmal verdauen. Nami hatte Gefühle für ihn und für Ruffy und Ruffy liebte Nami und er selber? Wen liebte er eigentlich? Er wurde jäh aus seinen Grübeleien gerissen. „Hey Zorro, du bist ja so abwesend? Ist alles in Ordnung?“ fragte Chopper um seiner Rolle als Arzt gerecht zu werden. „Ja alles in bester Ordnung, “ gab Zorro zurück und widmete sich nun ausschließlich seinem Essen.
Einige Stunden später kamen sie auf Treasure Island an, sie vertäuten die Flying Lamb und beschlossen sich die Insel erst am nächsten Morgen anzuschauen, da es bereits dunkel war.
Die Crew begab sich also zu Nachtruhe und ließ den nächsten Tag einfach auf sich zukommen.
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Kühle Morgenluft wehte über die Flying Lamb und Nami genoss es wie der Wind ihr Haar umspielte. Sie hatten bereits alle gefrühstückt und die Navigatorin konnte es kaum erwarten, die Insel endlich unter die Lupe zu nehmen. Sie wartete nur noch auf Vivi, die ihre Handtasche im Zimmer vergessen hatte.
„So wir können los, “ verkündete die Prinzessin und band sich beim laufen noch schnell die Haare zu einem Pferdeschwanz. „Na endlich. Ich kann’s kaum erwarten.“ Die beiden Mädchen machten sich auf den Weg in die Stadt, Vivis Ziel waren ganz klar die Boutiquen, Nami hingegen wollte lieber Erkundigungen anstellen über die alten Schätze. Sie einigten sich also darauf erst Shoppen zu gehen und danach ein paar Kneipen abzuklappern.
Die Jungs hingegen hatten sich noch nicht geeinigt wer aufs Schiff aufpassen sollte. Normalerweise war das ja Zorros Job oder besser gesagt, er tat es sonst immer freiwillig. Heute hatte er jedoch andere Pläne. Er wollte herausfinden ob er auch von anderen Menschen die Gedanken lesen konnte oder ob es sich auf die Crew beschränkte. „Also wer bleibt jetzt hier?“ fragte Ruffy ungeduldig, immerhin wartete eine neue Insel auf ihn die es zu entdecken galt. „Ich muss Medizin und einige andere Substanzen besorgen, “ lehnte Chopper danken ab, schnappte sich seinen Rucksack und sprang von Bord.
„Ich bin dafür das Sanji hier bleibt, “ war Lysop ein. „Aber ich muss neuen Proviant besorgen du Erbsenhirn. Warum bleibst du nicht hier?“ fragte er und zog eine Schnute. „Weil…ja weil…ich könnte das Schiff gar nicht verteidigen ha!“ „Da hat er Recht, “ warf Ruffy ein. „Also ist es beschlossen. Heute passt Sanji mal auf, “ befahl Kaptain Ruffy und hackte sich bei Lysop ein. „Wir gehen dann mal viel Spaß!“
Auch Zorro sah zu das er schleunigst davonkam, damit es nicht wieder eine Diskussion mit Sanji gab. Der war nämlich echt wütend das er jetzt dazu verdonnert wurde auf der Lamb zu bleiben. Naja ihm sollte es egal sein. Er hatte jetzt wichtigere Dinge zu tun. Gut gelaunt mischte Zorro sich unters Volk. Lauschte hier und da was die Menschen so dachten. Teilweise war es eher langweiliges Zeug aber einiges war auch ganz interessant. Er beschloss seine letzten paar Berry in ein schönes, kühles Bier zu investieren.
Er wollte gerade durch die Kneipentür gehen, als ihm eine schwarz gekleidete Frau auffiel. Nicht etwa wegen ihren Klamotten, immerhin hatte er schon einige Freaks gesehen, nein sie starrte ihn an. Nicht etwa ein zufälliger Blick, nein ihre Augen durchbohrten ihn förmlich. Das kam ihm sehr suspekt vor und er beschloss die Gedanken der Frau zu lesen, vielleicht verbarg sich darin ja eine Antwort.
Er konzentrierte sich also auf die Dame und hörte folgendes:
Hallo junger Mann, dir macht es wohl Spaß in die Gedanken anderer zu sehen. Das ist aber nicht nett!
Zorro erschrak. Sie hatte ihn durchschaut, aber wie um alles in der Welt war das möglich? Er ging auf sie zu, zögerte noch kurz und warf dann alle Bedenken beiseite. „Wer sind Sie?“ fragte er mit etwas zittriger Stimme, immerhin hatte sie sein kleines Geheimnis mir nichts dir nichts aufgedeckt. „Viktoria, “ stellte die junge Frau sich vor. Sie konnte sich ein siegreiches Grinsen nicht verkneifen, weshalb Zorro umso misstrauischer wurde.
„Was geht hier vor?“ fragte der Schwertkämpfer wütend. Der würde das Lachen schon noch vergehen, dachte er. „Folge mir und ich werde dir alles erklären. Hier sind mir jedoch zu viele Menschen, “ antwortete sie und lief davon. Zorro tat was er tun musste und folgte ihr. Nach einiger Zeit kamen sie an einer kleinen Hütte ein wenig abseits der Stadt an. Zorro folgte ihr ins innere der Behausung und hielt es dann nicht länger aus. „Jetzt erzählen sie mir schon endlich was hier vorgeht! Woher zur Hölle wissen sie das ich Gedankenlesen kann?“ fragte er wütend. „Oh bis eben war ich mir noch nicht sicher, aber du hast meine Zweifel gerade zerstört, “ antwortete sie und setzte sich in einen Sessel. Sie bedeutete Zorro es sich in dem Gegenüberliegenden gemütlich zu machen und er tat wie ihm geheißen.
„Nun du wirst dich gewundert haben, das ausgerechnet dir diese Gabe zu Teil geworden ist, immerhin hast du keine Teufelsfrucht zu dir genommen, “ setzte Viktoria an. Zorro nickte zustimmend. „Ich mach es ganz kurz: Ich hab die Magic-Magic-Frucht gegessen und einen Zauber ausgesprochen, eigentlich sollte er mich treffen aber ich habe mich irgendwie verhaspelt und so ist der Zauber willkürlich auf irgendjemanden übergegangen. Und so wie es aussieht bist du dieser Jemand. Bedauerlicher Weise gehört der Gedankenzauber zu solchen, die nur einmal in 100 Jahren ausgeführt werden können, “ endete sie.
„Tja das nenn ich Pech, “ erwiderte Zorro trocken. Jetzt wo das Rätsel um diese Fähigkeit gelöst war, sah er keinen Grund noch länger in der Gegenwart dieser Dame zu verweilen. Viktoria hingegen hatte andere Pläne. „Wie heißt du eigentlich?“ fragte sie erst einmal um sich ein wenig Luft zu verschaffen. „Zorro, “ antwortete der Schwertkämpfer knapp. „Gut Zorro, da du jetzt diese Fähigkeit besitzt und nicht ich, muss ich mir was einfallen lassen. Ich hab diesen Zauber ja nicht zum Spaß ausgesprochen, “ dachte sie laut. „Da muss ich dir einen Strich durch die Rechnung machen, was auch immer du planst ich werde dir nicht dabei helfen, denn ich bin Pirat und