Shadow Play
Kapitel 7
So, hier kommt Kapitel 7 ^-^
Claire erfährt endlich die Wahrheit über Michael, und kaum hat sie die Erkenntnis, das Michael nicht das ist, was er zu seien schien verdaut, macht sie gleich bekanntschaft mit einer etwas anderen Seite an ihm...
Ich wünsch euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel, und ein großes Dankeschön an alle meine fleißigen Kommischreiber!
********************************************************
Michael sah mich noch eine ganze Weile so an.
„Nein, du hast recht, das bin ich nicht. Ich bin kein Werwolf. Ich bin ein Vampir.“ Meinte er schließlich gerade heraus.
Ich blinzelte. „Ein Vampir…“ wiederholte ich langsam.
Es war nicht so, dass ich ihm nicht glaubte, aber irgendwie wollte ich das nicht so ganz begreifen.
Schließlich wanderte meine Hand langsam zu meinem Hals und unbewusst strich ich dort über den Hals, wo die Hauptschlagader verlief.
Michael schmunzelte.
„Keine Sorge ich habe nicht von dir getrunken.“ Versicherte er mir.
Erst jetzt bemerkte ich, was ich da eigentlich gerade tat.
„Oh.“ Murmelte ich und ließ meine Hand wieder sinken.
Wir saßen eine Weile nur schweigend nebeneinander.
„Dann… dann stimmt das also mit dem Sonnenlicht?“ fragte ich nach einer Weile und sah ihn aufmerksam an.
Michael nickte.
„Ja, darum wollte ich nur nachts reisen. Es ist wohl sogar ganz gut, dass du es jetzt weißt. In der nächsten Zeit wäre es für mich wohl schwieriger geworden es vor dir geheim zuhalten.“ Meinte er.
Ich nickte, sah ihn kurz weiter an, ehe ich den Blick zum Fenster wandte.
Ich stand auf und hang eine Decke davor, damit am Morgen das Sonnenlicht nicht hineinfallen würde. Merkwürdigerweise verspürte ich keine Angst, obwohl ich die schauerlichsten Geschichten über Vampire und dergleichen gehört hatte.
„Und darum hast du auch nie irgendwas gegessen?“ fragte ich erneut nach.
Es wurde so viele über Vampire und andere Gestalten erzählt, und ich wusste nicht was davon stimmte und was nicht.
Allerdings hatte ich nie daran gezweifelt, dass es solche Wesen gab.
Michael nickte erneut.
„Ja.“ Meinte er wieder.
Wir schwiegen wieder eine Weile, plötzlich beugte Michael sich vor und schob den Ärmel meines Kleides nach oben.
„Was ist da passiert?“ fragte er, und deutete auf den großen Kratzer an meinem Arm, der zuvor vom Kleid verborgen gewesen war.
Er sah besorgt aus, dabei war es doch nur ein Kratzer.
Ich blinzelte ihn ein wenig verwirrt an.
Wie hatte er das bemerkt? Er hatte den Arm und den Riss im Kleid doch gar nicht sehen können, schließlich hatte er, bevor er sich vorgebeugt hatte nur meine andere Seite gesehen.
„Ähm… ich… ich hab mich da vorne am Gitter gekratzt.“ Meinte ich, als es mir nach einem Moment wieder einfiel. Michael sah mir tief in die Augen, sein Blick bohrte mich geradezu in mich hinein.
Ich wollte ihn schon fragen warum ich lügen sollte, als er seinen Blick von mir abwandte und in meiner Tasche nach einem weiteren Verband suchte.
„Gut.“ Meinte er, während er meinen Arm verband.
„Danke.“ Meinte ich, als er fertig war.
Ich schob den Ärmel wieder nach unten.
Ich sah zu Michael als dieser aufstand und zur Tür der Gefängniszelle ging.
Sein rechtes Bein belastete er dabei jedoch kaum, und es machte den Eindruck als hätte er Schmerzen.
Ich sah weiter zu ihm, half ihm jedoch nicht, da ich fürchtete ihn damit in seinem Stolz zu kränken.
Eben als wir nur gesessen hatten, hatte ich ihm gar nichts angemerkt, er war so normal gewesen, dass ich beinahe vergessen hatte, das er verletzt war, doch jetzt machte er wirklich einen ziemlich angeschlagenen Eindruck.
Michael war mittlerweile bei der Leiche des Werwolfs, er drehte ihn um und blieb einen Moment so sitzen, es sah so aus als würde er etwas ansehen, was konnte ich jedoch nicht erkennen, da er im Weg saß.
Schließlich erhob Michael sich jedoch wieder, er ging zurück zu unserer Zelle und schloss die Tür.
Als er plötzlich einfach zusammenbrach sprang ich auf eilte zu ihm und stützte ihn.
Ich brachte ihn vorsichtig zur Matratze, auf der er sich vorsichtig niederließ.
„Danke...“ meinte er, er lehnte sich gegen die Wand, sein Gesichtsausdruck war vollkommen normal, zeigte keine Anzeichen von Schmerzen, doch sein Atem ging heftig.
Auch, wenn man ihm nicht ansah, dass er Schmerzen hatte, die Verletzungen mussten höllisch wehtun.
Ich hoffte nur, dass sie sich nicht auch noch entzünden würden.
Ich setzte mich wieder neben Michael und lehnte mich ebenfalls an die Wand, so saßen wir eine Weile da, langsam spürte ich, dass ich müde wurde, und ehe ich mich versah, war ich an Michael gelehnt eingenickt, auch wenn ich eigentlich wach bleiben wollte.
+*+*+*+
Ich öffnete müde die Augen und sah direkt in Michaels Gesicht.
Ich blinzelte verwirrt, es dauerte einen kleinen Moment, bis ich begriff, dass mein Kopf auf seinem Schoß lag.
Ich stellte fest, dass er ziemlich kalt war, ich hatte eher mit Fieber gerechnet, aber er war wirklich eiskalt. Er schien auch noch blasser zu sein als bevor ich eingeschlafen war.
„Morgen.“ Begrüßte er mich mit seiner sanften Stimme, ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen als er seine Augen öffnete und mich mit seinen außergewöhnlichen Augen ansah.
„Morgen…“ murmelte ich noch immer ziemlich verschlafen.
„Wie geht’s es dir?“ fragte ich ein wenig besorgt, während ich mich aufsetzte und in der Tasche nach etwas zu Essen wühlte.
Ich machte mir Sorgen um ihn.
„Den Umständen entsprechend.“ Meinte er nur und sah mir dabei zu, wie ich Wasser und Brot aus der Tasche holte. Ich sah Michael an, doch nach einem Moment schloss Michael seine Augen wieder und lehnte sich an die Höhlenwand.
Ich wandte mich meinem Frühstück zu, das restliche Brot und Wasser steckte ich zurück in die Tasche als ich fertig war mit essen, aber ich holte auch eine Decke heraus, mit der ich Michael vorsichtig zudeckte, er schien wieder zu schlafen.
Ich musterte ihn besorgt, ich sorgte mich wirklich um ihn, doch ich wusste nicht, ob und wie ich ihm helfen konnte. Schließlich stand ich leise auf um mich wenigstens um Nox zu kümmern.
Ich gab ihm etwas Wasser aus einer der Wasserflaschen und streichelte ihn ein wenig.
Ich sah zum Fenster, vor dem noch immer das Tuch hang, doch es schien draußen hell zu sein.
Ich ging wieder zu Michael und setzte mich zu ihm, ich lehnte mich an die Höhlenwand und wartete einfach darauf, dass Michael wieder aufwachte.
Als ich das nächste Mal zu Michael sah, stellte ich fest, dass er schon wieder wach war.
Er bemerkte, dass ich ihn ansah und wandte seinen Kopf in meine Richtung.
Er sah mich eine ganze weile schweigend an, dann wanderte sein Blick jedoch nach unten und er sah auf meinen Hals. Ich sah Michael an, doch sein Gesicht war Ausdruckslos, ich konnte nicht erkennen was er dachte, oder was er vorhatte, aber ich vertraute ihm, er hatte mir schließlich die ganze Zeit noch nichts getan, ganz im Gegenteil, er hatte mich sogar beschützt.
Plötzlich wandte Michael jedoch ruckartig den Blick ab und stand auf.
Er ging zur anderen Seite der Zelle und lehnte sich dort gegen die Wand.
Ich sah besorgt zu ihm, doch er sah mich nicht einmal an. Nach einem Moment zog er seinen Umhang und sein Hemd aus und legte die beiden Kleidungsstücke beiseite, erschrocken stellte ich fest, dass die Verbände um seine Brust blutdurchtränkt waren.
Ich stand auf und befeuchtete ein Tuch mit Wasser und holte neue Verbände aus der Tasche, dann ging ich zu Michael der gerade dabei war, die alten Verbände abzuwickeln.
Als er fertig war stellte ich mich vor ihn und tupfte mit dem feuchten Tuch vorsichtig die Wunden ab.
Obwohl ich mir Mühe gab ihm dabei möglichst wenig wehzutun, zog er ein oder zwei Mal scharf die Luft ein, als ich versehentlich etwas stärker auf eine der Wunden drückte.
Sie mussten fürchterlich wehtun, und aus der größten von ihnen sickerte ein wenig Blut.
Diesmal achtete ich mehr darauf, wie er überhaupt aussah, doch ich säuberte dabei weiter die Wunden.
Michaels Schultern waren recht breit und auch wenn er kein Muskelpaket war, so sah man ihm doch an, dass er kräftig war, vor allem seine Arme wirkten kräftig, zweifelsohne vom Umgang mit dem Schwert.
Auch sein Oberkörper war fast weiß, seine Haut wirkte schon beinahe ein wenig grau, doch hier sah man keine Adern wie an seinen Handgelenken und an den Schläfen, nur an seinem Hals waren die Adern sichtbar.
Ich zuckte leicht zusammen und sah Michael ein wenig fragend an, als sich seine kalte Hand plötzlich um mein Handgelenk schloss.
Er zog mich sanft etwas näher zu sich, und ich spürte wie mein Herz wie wild klopfte.
Seine Augen glühten hell auf, sie waren wirklich beinahe gelb, als er sich langsam zu mir herabbeugte.
Als ich seine weichen, aber eiskalten Lippen auf meinem Hals spürte, lief mir ein kalter Schauder über den Rücken.
Ich spürte mein Herz noch schneller und heftiger klopfen, aber nicht vor Angst.
Ich wehrte mich nicht, und auch als ich kurz einen stechenden Schmerz dort spürte, wo Michaels Lippen lagen, blieb ich ruhig stehen.
Ich spürte, wie er das Blut aus der Wunde sog, es tat nicht weh, es war nicht einmal wirklich unangenehm.
Doch ich spürte, wie mir langsam etwas schwindlig wurde.
Michael legte seine kalten Arme um mich und hielt mich dadurch fest, ich hörte ihn in immer kürzeren Abständen schlucken.
Hatte er anfangs langsam getrunken, so trank er nun schnell, und plötzlich hatte ich Angst, dass er mich bis auf den letzten Tropfen aussaugen würde.
Ich wollte ihm sagen, dass er aufhören solle, aber mir kam nur noch ein schwaches „Michael“ über die Lippen, dann wurde mir schwarz vor Augen und ich verlor das Bewusstsein.
********************************************************
[i]So, das wars auch schon