Konoha Academy
Schooltime is the best Time of our Lifes
Sight-seeing
Kapitel 2 Sight-seeing
Eine halbe Stunde später saß die Familie Greywood in dem kleinen Restaurant und wartete auf das bestellte Essen. „Sollen wir uns nach dem Essen mal deine neue Schule besichtigen, Shan?“ Mr Greywood sah seine Tochter fragend an, während er einen Schluck von seinem Getränk nahm.
Zustimmend nickte Mrs. Greywood: „Das wäre doch eine hervorragende Gelegenheit, Schätzchen!“
„Okay, klar!“ Ergeben nickte Shana, doch sie war auch neugierig auf ihre neue Schule, weswegen die Zustimmung ihr nicht schwer fiel.
Eine junge Frau trat an ihren Tisch. Auf einem Tablett drei große Schüsseln Ramen, die sie vor die Gäste stellte.
„Guten Appetit“, sagte sie mit ruhiger Stimme und deutete eine leichte Verbeugung an. In einem noch holprigen Japanisch antworte die Familie: „Doumo Arigatou!“ Die Frau entfernte sich wieder und die Greywoods begannen zu essen. Während des Essens teilte Mr. Greywood seiner Familie mit, dass er bald nach Osaka und in einige andere Städte reisen würde, um eventuell noch einige Filialen seines Unternehmen zu eröffnen. Dafür musste er sich jedoch erst einen Überblick über die Städte verschaffen, um potentielle Standorte zu wählen.
Mrs. Greywood würde auch hier wieder die Leitung der Firma mittragen und wollte nebenbei ihren Beruf als Unternehmens-Managerin wieder aufnehmen, da sie der Meinung war, Shana wäre nun alt genug damit klar zukommen auch mal eine längere Zeit alleine zu sein. Shana hatte kein Problem damit, sie war sowieso oft mit Freunden, die sie hoffte zu finden, unterwegs und verbrachte auch viel Zeit mit zeichnen, was sie lieber alleine tat. Sie hatte auch an ihrer neuen Schule, der Konoha Academy, als Pflichtkurs, beziehungsweise AG, den Kunstkurs genommen. Im Gegensatz zu ihren Eltern hatte sie die mathematisch-logischen Gene nicht vererbt bekommen. Shana fragte sich sowieso öfters mal sie die künstlerische Begabung mitbekommen hatte. Ihre Eltern hatten null Talent und Verständnis für Kunst, dennoch unterstützten sie Shana immer so gut sie konnten auch in dieser Sache, wofür die Braunhaarige ihnen wirklich dankbar war.
Die Konoha Academy lag nicht weit entfernt von dem Penthouse das die Greywoods nun bewohnten.
Es waren nur drei Stationen mit der U-Bahn, die nun auch die Familie nutzte und dann die letzten 700m zu Fuß bis zu dem großen Schulgebäude.
Die Konoha Academy bestand aus mehreren Gebäuden. Ein großes Hauptgebäude in dem alle Räume, von den Fach- und Internatsräumen abgesehen, untergebracht waren stand im Mittelpunkt. Das Gebäude mit den Fachräumen befand sich rechts und die Internatsräume links davon. Der Schulhof verband alle drei miteinander.
Hinter dem Hauptgebäude fanden sich noch eine Sporthalle, ein Dojo, Sportplätze und ein Schwimmbecken, da die Konoha Academy großen Wert auf Sport legte. Aber auch eine große Küche für die Schüler gab es.
Mrs Greywood sah sich auf dem Schulhof um. Wen konnte man hier denn frage,ob man sich mal auf dem Schulgelände umsehen durfte?
Sie entdeckte eine grüne „Insel“ auf in der Mitte des Schulhofes unter deren Baum ein Mann im Schatten saß. Zielstrebig ging sie hinüber und zog dabei ihren Mann und ihre Tochter mit sich.
„Ohayou gozaimasu“, grüßte sie und wartete auf eine Reaktion. Diese kam auch. Der Mann mit den grauen Haare ließ sein Buch mit dem Titel „Itcha itcha paradise“ langsam sinken und sah die Familie mit einem verwirrt-freundlichen Blick an. „Ohayou.“
Seine angenehm ruhige Stimme passte irgendwie nicht zu seinem Buch und seinem leicht verstrubbeltem Aussehen.
Mrs Greywood ergriff erneut das Wort. „Wir wollten fragen, ob man sich die Schule ansehen darf. Wissen Sie unsere Tochter wird ab nächster Woche ebenfalls hierhin gehen.“ Dabei legte sie einen Arm um Shana, die sich das widerwillig gefallen ließ.
Der Grauhaarige nickte. „Ah. Natürlich dürfen Sie sich die Schule dann schon einmal ansehen.“
Er lächelte nun gedankenverloren mit geschlossenen Augen.
„Arigatou“, sagte nun auch Mr Greywood und die Familie verabschiedeten sich noch kurz von dem grauhaarigen Mann.
Danach gingen sie zum großen Hauptgebäude der Schule, wo sich ihre Wege allerdings trennte, weil Shana die Kunsträume besichtigen wollte, ihre Eltern jedoch die normalen Klassenräume. Sie verabredeten also in einer halben Stunde wieder genau hierher zu kommen.
Shanas Eltern gingen also in das Hauptgebäude hinein, während diese nach rechts zu den Fachräumen ging.. Als sie allerdings im Hauptgebäude stand wusste sie nicht wo sie hinmusste, denn das Gebäude war riesig und sie sah nirgendwo einen Lageplan.
Zu ihrem Glück kam ihr allerding eine Junge mit roten Haaren entgegen. Er war fast ganz in schwarz gekleidet, schwarzes T-Shirt, dunkelblaue Jeans und schwarze Chucks. Ziemlich düster, aber auch ziemlich attraktiv. In seiner Hand hielt er einen Skizzenblock auf dem Shana eine recht stümperhafte Zeichnung erkennen konnte. Es sollte wohl einen liegenden Menschen darstellen, allerdings hatte dieser unterschiedlich lange Arme und Beine, an einer Hand nur vier Finger und eine riesige Nase. Naja, vielleicht war es abstrakte Kunst. Außerdem konnte es Shana sowieso egal sein, da sie ja nur den Weg wissen wollte und nicht eine Kunstkritik abgeben musste.
„Entschuldigung, kannst du mir den Weg zu den Kunsträumen zeigen?“, fragte sie ihn freundlich. Der Junge jedoch sah sie abweisend an. „Was fragst du mich?“, sagte er brüsk und ging einfach weiter, ohne sie noch einmal anzusehen.
Shana war ziemlich vor den Kopf geschlagen und konnte erst einmal nichts sagen.
„Entschuldige bitte meinen Bruder. Er ist immer so unfreundlich“, sagte eine Stimme etwas über Shana. Auf der Treppe stand ein blondes Mädchen und schaute sie mit verschränkten Armen an.
„Oh, okay“, sagte Shana unsicher.
„Die Kunsträume sind ganz oben“, sagte das Mädchen noch und verließ dann ebenfalls das Gebäude.
Shana war etwas verwirrt von der Ablehnung der beiden, doch ging dann die Treppen hinauf um die Kunsträume zu suchen.
Sie waren nicht besonders schwer zu finden. Sie lagen direkt am Anfang des ersten Stocks. Wie Shana mit Kennerblick feststellte waren sie echt gut ausgestattet. Es gab extra Räume für Töpferarbeiten und einen riesigen Brennofen für die fertigen Arbeiten. Wenn einem Farbe, oder Leinwand ausgegangen war, konnte man welche in der Schule erstehen. Der Farbdrucker und der Laptop standen allen frei zur Verfügung. Auch die Kunsträume an sich waren schön, denn sie lagen so, dass viel Licht in sie fiel und man so besser arbeiten konnte. Alles in allem konnte Shana sich nicht beschweren und es schien, als wäre sie hier gut aufgehoben.
Sie ging nun wieder nach unten um sich mit ihren Eltern zu treffen. Die waren allerdings noch nicht da, doch das Mädchen von vorhin stand an die Mauer des Gebäudes gelehnt da und sah gedankenverloren auf den Schulhof. Als sie Shanas Schritte hörte sah sie jedoch auf.
„Ach du schon wieder? Was machst du eigentlich hier?“, fragte sie nicht unfreundlich.
„Ich besichtige die Schule. Wenn das neue Schuljahr anfängt bin ich auch hier“, erklärte Shana. Das Mädchen nickte verstehend.
„Und wieso bist du hier? Es sind doch noch drei Tage Ferien“, wollte die Brünette wissen.
„Ich lebe hier im Wohnheim. Meine beiden Brüder und ich fahren während der Ferien so gut wie nie nach Hause. Unser Vater lebt mit seiner neuen Frau in Thailand und dann haben wir sowieso keine Lust da zu sein“, sagte das Mädchen und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Shana schaute etwas betreten drein, wollte das Gespräch aber nicht abreißen lassen.
„Du hast zwei Brüder?“, fragte sie deshalb.
„Ja. Gaara und Kankuro. Sie sind beide älter als ich. Gaara ist achtzehn. Du hast ihn ja gerade getroffen. Kankuro ist neunzehn und ganz anders als Gaara. Er ist nicht so unfreundlich und still, sondern eher ein offener Typ. Er geht jetzt auf die Konoha-University hier in der Nähe, war aber bis vor kurzem auch hier“, erklärte die Blondine und Shana hörte ihr interessiert zu.
„Wow“, seufzte sie dann und ließ die Schultern hängen, denn sie hatte sich immer Geschwister gewünscht, „Sag mal, wie heißt du überhaupt?“
„Temari Sabakuno“, antwortete die Blondine.
„Hi, ich bin Shana Greywood“, sagte die Brünette lächelnd.
„Nett dich kennen zu lernen“, sagte Temari und lächelte ebenfalls.
„Woher kommst du denn?“,fragte Shana sie weiter.
„Aus Kanada und du?“, erwiderte das blonde Mädchen.
„Aus England“, antwortete Shana, doch in diesem Moment kamen ihre Eltern und sie mussten das Gespräch beenden.
„Okay, ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns bestimmt noch“, sagte das braunhaarige Mädchen und winkte Temari zum Abschied kurz zu.
„Ja, bestimmt“, antwortete sie lächelnd.
Shana grinste und lief dann zu ihren, vor Begeisterung sprudelnden Eltern.
„Oh Schatz, diese Schule ist wunderbar“, trillerte Mrs Greywood und nahm Shana glücklich in den Arm, wobei sie ihr die Luft abdrückte.
„Ja, sie ist wirklich schön“, japste Shana und versuchte sich aus dem Klammergriff ihrer Mutter zu befreien.
Als sie endlich Zuhause ankamen, war Shana ziemlich fertig. Ohne viele Worte zu verlieren ging sie in ihr Zimmer und ließ sich dort in ihr breites Himmelbett fallen. Sie dachte darüber nach wie ihr erster Schultag wohl verlaufen würde. Sie hoffte, dass sie ihn überleben würde, ohne sich den Hals zu brechen oder in irgendein Fettnäpfchen zu treten. Das wäre ein bisschen zu grausam.
Allerdings wäre es auch ziemlich grausam, wenn alle Jungs auf der Konoha-Academy so unfreundlich wären wie dieser Gaara heute Nachmittag. Ok, das wäre ziemlich unwahrscheinlich. Aber hoffentlich sahen sie alle so gut aus wie er. Das wäre doch mal eine schöne Überraschung und eine wahre Wonne während der ganzen langweiligen Mathestunden.