Bleib bei mir!

One Short

Ich saß auf der Bank an dem Weg, welcher aus Konoha führte und wartete auf ihn. Langsam wurde es dunkel und ich fing an zu zittern, doch ich war mir sicher, dass er heute gehen würde, darum hatte ich mir geschworen hier auf ihn zu warten.

Die Sonne verschwand nun ganz hinter den Bäumen und stahl der Umgebung ihre letzten Farben, alles wurde grau und schwarz.
In diesem Augenblick kam er, mit einem Rucksack und dem kühlen und unbeteiligten Gesichtsausdruck den er immer, wie eine festgewachsene Maske, trug. Doch wen man ganz genau hinschaute sah man seine versteckten Gefühle, die Trauer und Einsamkeit.
Ich sah sie und wieder spürte ich diesen Drang, ihm zu beweisen dass er nicht alleine auf der Welt ist, dass es Leute gibt die sich um ihn sorgen und ihn mögen.

Langsam kam er näher, immer noch dem Weg folgend, der ihn aus Konoha führen würde – und weg von mir.
Ich hielt den Kopf gesenkt. Ich war mir sicher, dass er mich bemerkt hatte, doch wie erwartet ging er an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen oder gar stehen zu bleiben.

„Sasuke“, flüsterte ich leise. Ich wusste dass er mich hören konnte, doch er ging weiter.
„Bitte warte!“
Er blieb stehen und ohne sich umzudrehen fragte er: „Was willst du?“
„Warum gehst du?“
„Das weißt du ganz genau, Sakura.“
„Ist dir deine Rache wirklich so wichtig, dass du dein Leben dafür zerstören willst?“
„Die Rache kann mein Leben nicht zerstören, die Rache ist mein Leben.“
Diesen Satz sagte er so emotionslos, dass es mir kalt den Rücken herunter lief. Wie kann jemand nur so etwas sagen. Gerade so als währ ihm sein Leben nichts wert, so als würde er es sofort und ohne zu überlegen wegschmeißen, wenn er dafür seine Rache bekäme.

Nun genau das tat er gerade. Er ging zu Orochimaru, obwohl er und seine Handlanger gerade den Hokage und viele Ninjas umgebracht hatten. Und das nur weil Orochimaru ihm Kraft versprochen hatte.
Ihm war es egal, ob er zum Nuke-nin wurde.
Ihm war es egal, dass somit seine Freunde gezwungen waren ihn auszuliefern sollten sie ihn je wieder sehen.
Ihm war es egal, dass er deswegen nie mehr sein Heimatdorf betreten dürfte.
Ihm war es egal, wie sehr er seine Freunde damit verletzte.
Ihm war es egal, wie sehr er mich damit verletzte.

„Aber warum? Was bringt dir deine Rache? Sobald du sie vollendet hast bist du alleine! Was willst du danach tun? Als Nuke-nin einfach wieder nach Konoha kommen und dir ein neues Leben aufbauen? Das währe dann unmöglich und das weißt du! Also was willst du nach deiner Rache tun?“, fragte ich verzweifelt. Ich merkte wie langsam die Tränen in mir aufstiegen, obwohl ich mir doch geschworen hatte, nie mehr vor ihm zu weinen, nie mehr schwach zu sein.
„Wenn ich nicht bei meiner Rache sterben sollte, ist es danach sowieso egal, sobald ich Itachi umgebracht habe hat mein Leben keinen Sinn mehr“, wieder diese emotionslose Stimme, doch dieses mal waren es seine Worte die mich trafen. Ich sprang auf und lief zu ihm, bis ich nur noch einen Meter hinter ihm stand.
„Das kannst du doch nicht ernst meinen!“, schrie ich schon fast. „Wir sind doch keine Maschinen, die es nur gibt damit sie einen Auftrag erfüllen und sobald das getan ist, entsorgt werden! Wir leben um zu leben, um glücklich zu sein, um Freude zu empfinden, vielleicht auch um manchmal traurig zu sein, aber doch nicht um eine einzige Aufgabe zu erfüllen und danach nutzlos zu sein! Das Leben besteht aus vielen kleinen Aufgaben! Vielen schönen Momenten, in denen man glücklich ist! Du kannst doch nicht dein ganzes Leben einer Aufgabe widmen die dich leiden lässt, nach der du dich nutzlos fühlst und die dir nur die Lust am Leben nimmt!“ Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Er konnte doch nicht einfach sein Leben so wegschmeißen!
„Das mag vielleicht auf dich zu treffen, aber mir wurde die Lust am Leben schon genommen, als die wichtigste Person in meinen Leben meine Familie umbrachte.“ Ja, das war ein grausames Erlebniss für ihn, doch musste er sich sein Leben danach noch mehr zerstören?

Traurig blickte ich zu Boden. Doch was ich da sah überraschte mich. Vor ihm war ein kleiner, runder, nasser Fleck. Genauso einer wie vor mir hunderte waren, verursacht durch meine Tränen. Er weinte doch nicht etwa? Seine Stimme hatte geklungen wie immer! Genauso kalt und abweißend. Außerdem ein Sasuke Uchiha würde nie in der Öffentlichkeit weinen!

Da! Ein zweiter nasser Fleck erschien auf dem Boden. Ich ging um ihn herum, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Tatsächlich! Sein Blick war in die Ferne gerichtet, auch sein Gesichtsausdruck hatte sich kaum verändert, aber seine Augen glitzerten nass und strahlten so viel Trauer aus, wie ich es bei noch keinem Menschen gesehen hatte.
Langsam bahnte sich eine dritte Träne den Weg zum Boden.

Ohne es zu merken legte ich meine Arme um ihn. Als mir bewusst wurde was ich da tat machte ich mich innerlich darauf gefasst, dass er mich wegstoßen und anschreien oder einfach gehen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Ihm Gegenteil. Ganz sachte, als wüsste er auch nicht genau was er tun sollte legte er seinen Kopf auf meine Schulter.

So standen wir eine Weile. Man sah schon den Mond am Himmel und langsam kamen auch die Sterne zum Vorschein. Nach ein paar Minuten oder Stunden - ich hatte keine Ahnung mehr - fühlte ich wie seine Tränen weniger wurden, bis sie schließlich ganz verschwanden.

„Willst du wirklich gehen?“, fragte ich leise. „Du könntest in Konoha bleiben und mit Naruto und mir im Team ein glückliches Leben führen. Wenn du deine Rache doch nicht ganz vergessen kannst, warte doch wenigstens bis es einen neuen Hokage gibt. Das ist meistens ein gutmütiger und vor allem starker Ninja, bestimmt ist er bereit dich zu trainieren! So kannst du in Konoha bleiben und wirst trotzdem stärker“, und noch leiser fügte ich hinzu: „So kannst du bei mir bleiben…“

Langsam hob er den Kopf und sah mich an, diesmal lag ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht, als er sagte:
„Über diesen Vorschlag könnet ich nachdenken. Vor allem gegen das letzte habe ich nichts!“

Er schaute mir tief in die Augen und als seine Lippen meine verschlossen wusste ich dass er in Konoha bleiben würde.


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So das wars, ich hoffe es war nicht zu schlecht und ihr lebt noch. Wenn ihr es bis hierhin ausgehalten habt, dann schreibt bitte, bitte Kommis, damit ich mich verbessern kann und euch des nächste mal vielleicht weniger quäle. =)
Natürlich sind auch positive Kommis willkommen!^^
Und bitte vergebt mir meine fehler, ja?

heagdl
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