X, ein Zeichen der Liebe

Shinichi und Ran

Die SMS

Habe heute das Karate Turnier gewonnen. Mama war auch da und sie und Paps haben sich, ausnahmsweise, gut verstanden. Ich hoffe, die zwei finden wieder zusammen und Paps macht nicht wieder alles kaputt. Ich hatte gehofft, du würdest auch kommen, aber bestimmt hast du wieder an deinem Fall gearbeitet, musst mir bei unserem nächsten Treffen mehr darüber erzählen. Ich vermisse dich und hoffe, du kommst bald wieder. XXX Ran

Zuerst traute sie sich nicht, diese Nachricht an Shinichi zu verschicken. Sie wurde ziemlich verlegen, als sie sich vergegenwärtigte, welche Bedeutung das X hatte und dachte darüber nach, was Shinichi dazu sagen und wie er reagieren würde. Sonoko hatte gesagt, dass sie nur Angst davor hatte, dass er am Ende seiner Nachricht das X raus schmeißen würde.
Das war Schwachsinn. Nein, daran dachte sie nicht, vielmehr hatte sie die Sorge, was Shinichi denken würde, wenn er 'Kuss Ran' lesen würde. Zwar hatte sie ihm schon einmal eine Nachricht mit dem X geschickt, doch darauf hatte er nicht explizit reagiert. Vielleicht war es ihm unangenehm, sagte sich Ran immer wieder und drückte, versehentlich auf Senden. Das wollte sie nicht, sie wollte wieder zurück ins Textmenü, hatte aber statt den roten Knopf auf dem Handy den Grünen erwischt. Nun war es zu spät. 'Nachricht gesendet' erschien auf dem Display und Ran steckte das Handy sofort wieder weg, sehr zu Ungunsten von Sonoko, die neugierig neben ihrer Freundin stand.
„Was ist los? Nun sag schon“, hackte diese nach und versuchte nach dem Handy zu greifen. Zu spät. Ran bewahrte es wie ein Schatz auf.
„Komm lass doch, Sonoko, ist nicht so wichtig“, murmelte das andere Mädchen. Sie versuchte sich offensichtlich aus der Situation raus zu reden, was misslang, da sich Sonoko, ihrer Meinung nach, bestens in Herzensangelegenheiten auskannte. Seit sie mit Makoto zusammen war, schaute sie nicht mehr allen Kerlen nach und suchte auch nicht nach einem. Außer er war super süß, da änderte sie ihre Meinung schnell und das nur, um festzustellen, dass sie zu Makoto gehörte. Aber so war Sonoko eben und man musste sie selbst mit ihren kleinen Macken mögen.
„Und warum hat meine beste Freundin einen Rotschimmer auf der Nasenspitze? Denkst du mal wieder an Mister Oberbesserwisser?“, wollte die braunhaarige wissen.
Ran, die sich ertappt fühlte, wollte am liebsten das Thema wechseln, doch kannte sie Sonoko viel zu gut und wusste, dass diese dies wieder aufgreifen würde. „Wie kommst du nur auf die Vorstellung? Shinichi ist nicht alles und wenn du es wissen willst, ich freu mich einfach, weil ich den Wettkampf gewonnen habe und sich meine Eltern langsam wieder annähern“, antwortete Ran.
„Mir machst du nichts vor, dafür kenn ich dich schon viel zu lange und während des Wettkampfes, hast du immer wieder in die Reihen geguckt, in deinen Augen war Hoffnung geschrieben. Dabei hatte der Kerl es nicht einmal nötig gehabt, dir abzusagen“, Sonoko ballte die Faust. Das würde sie Shinichi nicht durch gehen lassen.
„So ist das doch gar nicht gewesen. Shinichi hat mir von Beginn an geschrieben, dass er mir viel Glück wünscht. Sicher konnte er wegen seinem Fall nicht kommen“, versuchte Ran ihre beste Freundin zu beschwichtigen.
„Alles bloß Ausreden. Wenn er mir in die Finger kommt, dann kann er was erleben“, drohte Sonoko. Durch ihren Blick ahnte Ran, dass diese es ziemlich ernst meinte und Shinichi nichts zu lachen haben würde.
„Aber Sonoko...das tust du nicht, ich werde mit ihm reden und ihm zeigen, wie viel mir seine Abwesenheit ausmachte“, funkelten Rans Augen, das es schon bedrohlich war. Ihre ganze Energie steckte sie nun in ihr Bein und trat, voller Wucht, gegen einen Pfosten. Dieser begann langsam zu bröckeln und es erinnerte sie an damals, wo er es doch tatsächlich wagte und ihre Verabredung ins Tropical Land vergaß.
„Solange du ihm nicht wild küssend um den Hals fällst, ist alles in Ordnung“, zog Sonoko sie auf und merkte, wie entschlossen das Mädchen doch eigentlich war. Nur gut, dass sie nicht sauer ist, sagte sich diese und hielt sich, mit weiteren Kommentaren, fürs Erste zurück.
Ran sollte schließlich nicht wütender werden und sie beim nächsten Mal als Pfosten nehmen.
„Sagst du mir, wenn er sich bei dir meldet?“, fragte sie vorsichtig, machte sich dennoch bereit, in Deckung zu gehen.
„Aber ja doch“, stimmte Ran dem zu. Vor Sonoko hatte sie keine Geheimnisse, auch wenn diese manchmal zu Übertreibungen neigte. Sonoko stöhnte erleichtert auf und machte sich dann mit Ran auf den Weg nach Hause.

„Ich bin wieder zu Hause“, rief Ran freudig, als sie in die Wohnung kam. Von draußen war es ruhig gewesen und da Eris Wagen immer noch vor der Tür stand, gab es noch Hoffnung. Eri und Kogoro waren zwar mit auf dem Wettkampf gewesen, gingen den Weg zusammen zurück, schneller als Ran und Sonoko, aber immerhin waren die Beiden zusammen nach Hause gekommen.
„Tut mir Leid, Ran. Mit deinem Vater halte ich es keine weitere Minute mehr aus. Sei mir nicht böse und komm doch morgen bei mir vorbei“, sprach Eri, während sie sich anzog und Kogoro sie, pantomimisch, nach äffte.
„Aber Mama“, murmelte Ran perplex und sah auf ihren Vater. „Mensch Paps, was hast du nun wieder gemacht? Kannst du nicht einmal freundlich zu Mama sein?“, war das wirklich zu viel gewesen, was Ran von ihm verlangte? Ihre Eltern hatten sich doch früher geliebt, die Gefühle konnten nicht so einfach weg gehen, besonders, weil Ran spürte, dass sie einander nicht gleichgültig waren.
„Dann soll Eri auch Rücksicht auf uns nehmen und endlich aufhören, für uns Kochen zu wollen. Diesen Fraß würde ich nicht einmal einem Tier geben, aber deine Mutter versteh das nicht...rede du mal mit der“, seufzte Kogoro, während er nun das Essen entsorgte. Wieder hatten sich die zwei wegen einem Essen gestritten. Kogoro seufzte und dachte daran, dass Eri nie dazu lernen würde, was ihre, nicht vorhandenen oder wie sie es beschrieb, ihre bescheidenen Kochkünste, anging.
„Versucht euch doch ein Mal nicht deswegen zu streiten, das bringt doch nichts. So kommt Mama bestimmt nicht wieder zurück nach Hause“, warf Ran ein. Ihre Eltern waren doch schon so lange getrennt gewesen und es wäre schön, wenn sie wieder zusammen kommen würden.
„Ach Mausebeinchen, es ist nicht immer einfach, besonders wenn Eri so kompliziert ist“, sprach Kogoro und machte sich schon auf eine Abreibung bereit, doch Ran verschwand einfach in ihrem Zimmer.

„Hmmm...eine Nachricht auf dem zweiten Handy“, murmelte Conan zu sich selber. Er lag in seinem Zimmer auf dem Bett und holte das besagte Handy raus. „Ach Ran“, zunächst huschte ein Lächeln über seine Lippen. Er freute sich ein wenig, dass sie immer noch an ihn dachte und ihm alle wichtigen Informationen über ihr Leben gab und er ärgerte sich, dass er nicht für sie da sein konnte, sie in den Arm nehmen konnte, wenn es ihr schlecht ging oder wenn sie einen Sieg zu verbuchen hatte. Das alles wollte er machen, aber als Conan konnte er schlecht, es wäre einfach nicht das Gleiche gewesen. Außerdem durfte er Ran nicht in Gefahr bringen, würde sie hinter alles kommen, dann könnte er sich auch gleich der Organisation ausliefern. Seufzend las er nochmals den Text in der SMS. Erst jetzt fiel ihm das X auf.
„X...verboten?“, seufzte er erneut auf. Was sollte das heißen, war er verboten gewesen oder warum schrieb Ran diesen Buchstaben vor ihren Namen?
Er wusste es nicht, er hatte so ein enormes Wissen, aber was das X hieß, dass hatte er nicht geahnt und so wie Ran es ihm erklärte, glaubte er es nicht. Dafür hatte sie viel zu komisch reagiert, als er nachgefragt hatte. Aber was bedeutete das X wirklich?
Na toll, Ran...was bedeutet das X? Was nur?
Conan konnte sich auf das alles einfach keinen Reim mehr machen, es verwirrte ihn viel zu sehr und er wollte so gerne wissen, was dieses X zu bedeuten hatte. Ran würde es ihm sicher nicht sagen und so entschloss er sich, bei Ai anzufragen. Per Telefon konnte er es wohl schlecht machen, die anderen würden viel zu neugierig mit hören, deswegen musste er selber zu ihr gehen.
„Ran...ich geh zum Professor“, rief Conan und zog sich an.
„Ja, ist gut“, kam es von dieser gerufen. Ran verharrte immer noch in ihrem Zimmer und so wie es aussah, wollte sie da nicht auf die Schnelle wieder raus kommen. Da Conan sich denken konnte, warum sie das tat, ließ er ihr den Spaß, nur wollte er eigentlich Kogoros Gesicht sehen, wenn dieser nach dem Abendessen verlangen würde und Ran immer noch bockig in ihrem Zimmer saß. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht und mit der Erlaubnis von Ran, die er als Oberschüler hätte nie gebraucht, machte er sich auf den Weg zu Professor Agasa.
Da er sich sehr gut auskannte, öffnete er einfach die Tür und ging rein. „Professor...sind Sie da?“, fragte er rufend.
„Wenn du den Professor suchst, er ist vorhin einkaufen gefahren“, sagte Ai. Sie stand hinter Conan. Nicht ganz, aber sie hatte ihn aus dem Fenster ihres Zimmers gesehen gehabt und war nach unten gegangen. Da sie ihn kannte, wusste sie auch, dass er einfach rein gehen würde, ohne zu klingeln. Deswegen positionierte sie sich neben der Tür und als Conan diese zu machte und nach vorne in das Haus des Professors lugte, musste sie nur still sein, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Und sie hatte es geschafft. Conan verzog sein Gesicht.
Im ersten Moment dachte er, die Männer in Schwarz hätten ihn gefunden, aber dann hörte er, wie Haibara leise kicherte, etwas, dass selten zu hören war.
„Du findest das mal wieder lustig“, räusperte er sich und hatte einen wütenden Unterton mit eingebaut. Er meinte es zwar nicht ernst, aber wollte ihr zeigen, dass sie nicht alles mit ihm machen konnte.
„Du sagst doch immer, ich soll mich mehr wie ein Kind benehmen und Kinder erschrecken
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