Magic Memories

Ran sieht Rot

Alte Erinnerungen

Warum? Warum jetzt? Warum muss ich wieder daran denken?, fragte sich Ran. Sie saß in der Detektei auf dem Stuhl ihres Vaters und blickte nach draußen. Es regnete als hätte der Himmel ein Loch und alles würde nun ausbrechen. So viele Gedanken, so viele Erinnerungen suchten sie gerade in diesem Moment heim.
Das Mädchen hob ihre Beine an und umarmte diese anschließend. Sie wollte vergessen, alles was damals passiert war, wollte sie einfach nur vergessen. Die Erinnerungen sollten für immer verschlossen bleiben, ja, das wäre besser gewesen.

Sie war Schuld, sie, nur sie ganz alleine. An jenem Tag, wo es begonnen hatte, gab sie sich die Schuld. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. Zusammen mit Shinichi und Yukiko waren sie in New York gewesen, es war eine Einladung und an diesem Tag wollten sie noch ins 'Golden Apple' gehen, das beste Theater der Stadt, wo die letzte Aufführung eines besonderen Stücken aufgeführt werden sollte. Und genau damals, da traf sie auf ihr großes Idol: Sharon Vineyard, eine der besten Schauspielerinnen auf der ganzen Welt. Der ganze Tag war so wunderbar gewesen, doch die Stimmung war trotzdem getrübt gewesen.

Ist das nur so ein Spruch oder glaubst du, dass es einen Gott gibt. Wenn es wirklich so etwas gäbe, wie einen Gott, dann müssten doch wohl alle Menschen, die sich bemühen, in ihrem Leben Gutes zu tun, glücklich sein oder nicht? Das ist aber leider nicht so, ich bin in meinem ganzen Leben von keinem Engel angelächelt worden..noch nie
Das hatte sie damals gesagt, das waren die genauen Worte von Sharon Vineyard, und am Anfang hatte Ran diese nicht verstanden. Noch nie von einem Engel angelächelt, es gab keinen Gott, immer und immer wieder hallten diese Worte noch in ihrem Kopf. Ran wusste kaum weiter, sie wusste nicht, warum Sharon so reagiert hatte, aber dann erfuhr sie von Yukiko, dass die blonde Schauspielerin es nie leicht hatte.
Sofort wurde Ran betrübt und wollte sich am liebsten entschuldigen, doch dann merkte sie erst, welche Traurigkeit von Sharons Worten und ihren Augen hervor gingen. Doch Ran hatte keine Zeit gehabt, um weiter nach zu fragen oder etwas Weiteres zu sagen.
Auch musste sich das Mädchen daran erinnern, was Sharon alles im Leben passiert war, am Tag, wo ihr erster Kinofilm in den Kinos anlief, starben ihre Eltern, an ihrem ersten Oscar, starb ihr man und ihre Tochter...Chris, sie verkleidete sich am Grab als Sharons Mann. Das war der Zeitpunkt, wo sich Chris und Sharon nicht mehr wiedersahen und auch keinen Kontakt mehr zueinander hatten.
Ran wurde traurig, auch wenn sie nun darüber nachdachte, ihre Stimmung war getrübt gewesen und es war wohl doch gut, dass sie nun alleine zu Hause war.

Kogoro, der war mal wieder in einer kleinen Bar gewesen und ließ sich vollaufen. Immer machte er das und es ging dem Mädchen schon langsam auf die Nerven, aber ihn davon abhalten, das konnte sie nicht. Nicht einmal Eri, ihre Mutter, hatte es geschafft und nun waren die zwei schon so lange getrennt gewesen. Im Inneren hoffte Ran, dass die zwei irgendwann wieder zusammen kommen würden, eine richtige Familie, das wollte sie wieder haben. Doch so, wie es nun war, musste sie leben. Bei ihrem Vater und ohne ihre Mutter, zum Glück hatte sie noch den kleinen Conan, er war ein Sonnenscheinchen gewesen und half ihr über Shinichis Verschwinden hinweg. Trotzdem, sie wartete jeden Tag und jede Nacht auf eine Nachricht ihres Sandkastenfreundes.
Freundschaft, es war schon viel mehr gewesen, als das, sie liebte ihn, wie sehr sie ihn doch liebte, nur traute sie sich nicht, es ihm zu sagen. Sie hatte Angst, Angst vor einer Abweisung und auch Angst, dass er sie auslachen würde, wenn er es hören würde. Mit Conan, mit dem Kleinen, konnte sie über alles reden und er wusste auch schon, welche Gefühle Ran für ihren Freund hegte. Nur musste der Kleine versprechen, dass er es Shinichi nicht verraten würde. Nie durfte dieses Geheimnis ans Tageslicht kommen.
Heute war Conan nicht da gewesen, er blieb bei Professor Agasa und wollte dort, zusammen mit Ai, ein wenig Computerspiele spielen, zumindest hatte er das gesagt und im Hintergrund konnte sie hören, wie die Detective Boys am Spiel spielten. Ran hatte nichts dagegen, wenn Conan wieder einmal bei Agasa blieb, das machte er oft, in letzter Zeit viel zu oft und meistens wartete er nicht einmal mehr ab, ob sie nun Ja oder Nein sagen würde. Der Kleine hatte wirklich seinen eigenen Kopf und manchmal fragte sich Ran, ob es daher kam, dass er so viel Zeit mit Kogoro verbrachte und ihm versuchte bei den Fällen zu helfen. Eigentlich hätte sie dies von Anfang an Wissen sollen, immerhin war Conan auch, um mehrere Ecken, mit Professor Agasa verwandt gewesen und dieser war, als Forscher, auch nicht auf den Kopf gefallen. Ihr war klar gewesen, dass Conan auch viel wusste, da die Beiden immer wieder viel Zeit mit einander verbrachten. Conan, der kleine Junge, den sie in Shinichis Villa getroffen hatte, als sie nach dem Großen gesucht hatte. Sie wusste es noch wie damals.

Der Kleine hatte sich versteckt und erst bei genauerem Nachfragen, hatte sie ihn entdeckt. Er sah so niedlich und süß aus, was sie ihm auch sagte. Sofort wollte sie seinen Namen wissen und es kam Conan Edogawa heraus, ein sehr mysteriöser Name, vor allem Conan. Conan, war kein typisch japanischer Name, aber der Kleien erklärte es damit, dass seine Eltern Fans von Arthur Conan Doyle waren und daher diesen Vornamen aussuchen. Allein bei diesem Gedanken musste Ran schmunzeln, sie hätte es nie für möglich gehalten, dass es noch andere Menschen gab, die solche Fans von dem Schriftsteller waren.
Sofort willigte sie ein, dass der Kleine, bei ihnen wohnen durfte, nun eigentlich hatte sie gesagt, dass sie ihren Vater Fragen würde, aber sie war sich im Klaren gewesen, dass dieser sicher nicht nein sagen würde, würde sie mit schlagkräftigen Argumenten kommen. Und sie hatte Glück gehabt, seit Conan da war, bekam ihr Vater einen Fall und konnte diesen auch noch erfolgreich lösen, damit stand dem Zusammenleben mit dem Kleinen nichts mehr im Wege.

Er erinnerte sie an Shinichi. Nicht nur das Aussehen, auch die Handlungen der Beiden waren fast identisch gewesen. Conan erinnerte sie wirklich sehr an Shinichi. Es war schon fast so, als würde sie in Conan ihren Freund sehen, wenn sie ihn nur anblickte. Außer der Tatsache, das Conan eine Brille trug, war, äußerlich gesehen, kaum etwas Anderes. Sie hatte ihn kennen gelernt, da trug er die gleichen Sachen wie Shinichi in der Kindheit. Dies war ihr erster Schock, der erste den sie bekommen hatte, aber dann erfuhr sie, dass Shinichi und Conan über einige viele Ecken miteinander verwandt waren, was sie eigentlich nicht glauben konnte, es dann aber tat.
Mit der Zeit merkte sie noch mehr Ähnlichkeiten, Conan spielte Fußball, genau wie Shinichi. Es war zwar für einen kleinen Jungen nichts Besonderes gewesen, dass er Fußball spielte, allerdings hatten Beide die gleiche Technik gehabt und ein gutes Ballgefühl. Und sonst, sonst ähnelten sie sich auch in ihrem Ausdruck, sie verwendeten eindeutig meistens die selbe Wortwahl, gleiche Floskeln und auch ihre Handlungen bei den Fällen waren korrespondierend.
Was ihr auch noch auffiel, war die Tatsache, dass sich Conan gut mit Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes auskannte. Dies war schon etwas Besonderes, da der Kleine doch gerade 7 Jahre alt war und kein Kind konnte die Werke des Autors gelesen haben.

Ran schreckte auf, wieder hatte sie einen schrecklichen Verdacht gehabt. Shinichi und Conan, sie sind, sie sind die selbe Person, sagte sich das Mädchen, schüttelte aber dann ihren Kopf. Das konnte nicht sein, das war viel zu unrealistisch. Wie sollte es auch gehen? Shinichi und Conan, sie konnten nicht die selbe Person sein, da sprachen viele Gründe dagegen.
Und wenn Ran genauer nachdachte, dann erinnerte sie sich auch an die vielen Begegnungen, wo sie Shinichi sah. Jedesmal war auch Conan dabei gewesen, es war also unmöglich, dass die zwei ein und die gleiche Person waren. Aber dann fiel es ihr, wie Schuppen aus den Augen. Bei der ersten Begegnung, war Heiji da gewesen, zuerst hatte er sich als Shinichi verkleidet und wurde anschließend von Kazuha enttarnt. Aber dann, dann tauchte der echte Shinichi auf.

Mit den Händen fuhr sich Ran durch die Haare. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein.
Es waren nur Gedanken, Gedanken die sich in ihr breit machten und nicht nur seit Heute. Sie hatte sie oft, wollte sie aber nie wahr haben. Das Mädchen schüttelte den Kopf. Es war unmöglich gewesen.

Es gibt keinen Gott, hörte sie eine bekannte Stimme sagen. Schon fast panisch, sah sich das Mädchen um. Sie war alleine, keiner hätte es sagen können und trotzdem, war es so real gewesen. Sie hörte auf, sie hörte auf, sich Gedanken um Conan und Shinichi zu machen und dachte wieder daran was damals in den Staaten passiert war. Immer wieder, sie konnte gar nichts anders.
Damals bei der Führung durch die Bühne, eine glänzende Metallrüstung fiel von oben nach unten. Sie ergriffen die Flucht, doch eine Person kam nicht mit. Es war Rose gewesen, dessen Kleid sich verfangen hatte. Fast wäre sie erschlagen worden, ganz fast, aber Ran ließ es nicht zu. Sie hechtete zurück und konnte die junge Schauspielerin retten. Sie hatten Glück gehabt, sehr viel Glück, da keinem etwas Passiert war.
Fast keinem. Ran hatte sich verletzt, es war nur eine kleine Verletzung, eine Schürfwunde, aber dies gab Sharon den Anlass, wieder darüber zu sprechen, dass es keinen Gott gab.

Es gibt keinen Gott, sonst hätte er nicht zu gelassen, dass sich der Retter verletzt.
Sharons Worte, sie waren immer noch so klar, so als hätte sie diese, erst gerade eben gesprochen. Ran wusste nicht weiter, gab es wirklich keinen Gott, waren das alles nur Hirngespinste? Das konnte doch nicht sein, es gab einen Gott, da war
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