Magic Memories

Ran sieht Rot

Spekulationen

Der Morgen war noch ein wenig trüb gewesen als Ran aufwachte, ihr Fenster noch beschlagen und ein leichter Nieselregen prasselte gegen dieses. Doch es dauerte nicht allzu lange und er hörte auf, nun war es schwul gewesen und die Luft war viel zu trocken gewesen. Das Fenster in ihrem Zimmer war noch geschlossen gewesen, da sie nicht wollte, dass es zu stark hinein regnen würde. Ran hatte Glück gehabt, dass sie nach der kalten Dusche am Abend zuvor, nun nicht krank wurde, aber darüber hatte sie sich bisher keine Sorgen gemacht. Auch das, was am Tage zuvor passiert war, hatte sie schon fast vergessen, wieder diese Erinnerungen zum Teil verdrängt. Es schien schon fast so, als würden ihre Erinnerungen nur an kalten Regentagen wieder kommen und am nächsten Morgen verschwunden sein. Es war merkwürdig gewesen und sie selber konnte sich keinen Reim darauf machen.
Munter, aber auch mit einem Gähnen, stand das Mädchen auf. Sie zog sich ihre Schuluniform an, machte sich die Haare zurecht und ging dann ins Badezimmer um die Zähne zu putzen. Heute musste sie nur noch ihr eigenes Essen für die Schule vorbereiten, ihre Tasche nehmen und dann konnte es auch schon los gehen.
Diesmal musste sie nicht für Conan ein Frühstück vorbereiten, auch wenn sie es gerne tat, aber heute war es einfach nicht notwendig gewesen. Und für ihren Vater machte sie auch nichts, es hätte sowieso nichts gebracht, da dieser, erst gegen Nachmittag aufstehen würde und dann wäre sie sicher schon zu Hause.
Das Mädchen dachte schon nicht mehr an den gestrigen Tag, es war, als hätte er nie existiert und irgendwie war sie auch froh darüber. Wenn man bedachte, wie es ihr ging, als sie damals aus New York wieder nach Hause kam, war es wohl besser, dass sie heute wieder alles vergessen hatte.
Ihr Frühstück packte Ran in ihre Tasche, nahm diese in die Hand und verließ auch schon die Wohnung, sie ging die Treppen nach unten und in diesem Moment, stieß sie mit Sonoko zusammen. Sie hatte vergessen, dass ihre Freundin sie heute mal wieder abholte und war deswegen genau in sie rein gelaufen.

„Mensch, Ran, ist Shinichi wieder da oder warum hast du es so eilig?“, wollte Sonoko wissen und versuchte damit auch, ihre Freundin ein wenig auf zu ziehen. Sie wusste schließlich, was Ran für Shinichi empfand und konnte sie damit immer mal wieder necken.
„Was? Sonoko....“, stammelte Ran. Sie war sofort rot gewesen und wollte ihrer Freundin einmal gehörig den Kopf waschen, aber sie kam nicht dazu, da die Gedanken um Shinichi die Oberhand gewannen. Wo ist er nur? Wann kommt er wieder...geht es ihm bei seinem neuen Fall gut? Wann meldet er sich wieder bei mir, ich vermiss ihn so sehr, sagte sich Ran und schüttelte kurz darauf den Kopf. „Das ist nicht wahr, Sonoko“, warf das Mädchen ein.
„Nein, natürlich nicht, deswegen bist du auch gerade Rot wie eine Tomate geworden“, grinste die Andere keck. Sie tat es natürlich nicht absichtlich und eigentlich wollte sie nur, dass sich Ran ihrer Gefühle bewusst wird und diese nicht immer abstreitet.
„Ich bin nicht rot, das kommt nur, weil ich...“, stammelte Ran. Was sollte sie schon sagen, dass sie traurig über alles war? Nein, das konnte sie nicht machen und Sonoko konnte sie auch nicht von gestern Abend erzählen, was ihr wieder in Erinnerung gerufen wurde, als sie darüber nachdachte, welche Gründe sie für das Erröten nennen konnte. Weinen fiel ihr als Erster ein, aber es wäre nicht gut gewesen, hätte sie es gesagt. Dann wäre Sonoko darauf gekommen, dass sie es wegen Shinichi tat, was vehement abgestritten werden würde und den wahren Grund, da würde Sonoko viel zu sehr nach hacken.
„Also was ist es? Ich bin neugierig, das weißt du doch und wir sind beste Freundinnen, wir sagen uns doch alles“, sprach Sonoko.
„Nur weil ich Rot bin, heißt es nicht, dass es an Shinichi liegt“, sagte sie ein kleines bisschen traurig. „Er hat sich schon so lange nicht mehr bei mir gemeldet...ich weiß gar nicht, ob es ihm gut geht.“
„Nun mach dir wegen ihm keine Sorgen, er ist ein freches Bürschchen und als Detektiv hat er ja was drauf. Der lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Und was das Wichtigste ist, er ist es nicht Wert, dass du dir so viele Sorgen um ihn machst“, meinte Sonoko und sah sie an. Ihre Freundin Ran war schon etwas Besonderes gewesen und sie hatte es nicht verdient gehabt, dass ein Kerl sie so behandelte.
„Du hast ja Recht“, nickte das Mädchen zustimmend. Sie wurde wieder fröhlicher und machte sich zusammen mit Sonoko auf den Weg zur Schule.

„Warte mal, Sonoko“, meinte Ran. Sie blieb vor dem Schultor stehen und sah sich um.
„Was hast du? Denkst du, dass Shinichi heute her kommt?“, fragte das Mädchen nach. Sie war ein wenig verwirrt gewesen, aber dann freute sie sich. Würde Shinichi wirklich her kommen, dann würde es Ran auch viel besser gehen.
„Ich weiß nicht. Nein, ich glaube nicht“, meinte Ran und schüttelte den Kopf. Sie wusste doch gar nicht, ob Shinichi her kommen würde oder nicht. Sie wusste seit langer Zeit gar nichts mehr über ihn, auch nicht, was noch passieren würde.
Langsam hatte sie das Gefühl gehabt, als wäre der rote Faden, der sie und ihn verband gerissen und als sie sich ihren kleinen Finger ansah, konnte sie dieses Band nur noch schwach erkennen. Dennoch, es war noch da gewesen, aber alle Gefühle waren getrübt gewesen.
„Was ist?“, wollte Sonoko wissen und hob, genau wie Ran es tat, ihren kleinen Finger. Auch sie sah ihn an, genau wie es ihre Freundin tat, aber sie erkannte nichts.
„Der rote Faden, er ist nur noch schwach zu sehen“, seufzte das Mädchen. Es machte sie traurig, wirklich traurig und sie sah zu Sonoko. Nun brauchte sie wirklich eine Freundin, die sie trösten würde.
„Der rote Faden?“, murmelte die Andere. Nun verstand sie, was Ran damit meinte. „Hey, mach dir darum keinen Kopf, es ist nicht gesagt, dass es was Schlechtes ist, außerdem ist er immer vorhanden, zumindest bei dir und Shinichi, das ist wie ein Naturgesetz, du und er, ihr seid das schönste Paar, dass es nur geben kann und bald wirst du den Faden auch wieder sehen. Warte einfach ab und bring diesen Tag hinter dir“, zwinkerte das Mädchen. „Und, Ran, ich dulde keine Widerrede.“
„Ist ja schon gut, du hast mich überzeugt“, grinste Ran ein wenig. Sonoko wusste wirklich, was sie tun musste, damit es ihr besser ging und wieder einmal hatte sie es geschafft. Wieder konnte sie sie davon überzeugen, dass alles in bester Ordnung war, auch wenn Ran es manchmal nicht glaubte.
„Gut, dann wieder zum Thema zurück, warum warten wir hier?“, wollte das Mädchen neugierig wissen.
„Ich wollte eigentlich nur nach Conan sehen. Er kommt sicher bald vorbei und ich will schauen, dass es ihm gut geht“, meinte Ran leise.
„Conan also...wegen Conan stehen wir hier und warten, soso...manchmal müsste man meinen, dass du in den Kleinen verliebt bist“, scherzte sie.
„Das ist doch nicht wahr...er war gestern Nacht nicht zu Hause, sondern bei Professor Agasa und ich darf doch wohl sicher gehen, dass es ihm gut geht und dass er zur Schule geht“, sagte Ran.
„Du machst dir viel zu viel Gedanken, der Kleine kann schon alleine auf sich aufpassen und weiß, was er darf und was nicht. Und wenn etwas Passiert wäre, würde dich doch der Professor anrufen, also mach dir nicht so viel Sorgen, dem Zwerg geht es gut“, grinste Sonoko. „Na komm, gehen wir rein.“

„Hallo Ran“, rief Conan, als er sie sah. Zusammen mit Ai war er nun auf dem Schulweg gewesen und kam auch an der Teitan Oberschule vorbei.
„Guten Morgen, Conan, hast du gut geschlafen beim Professor?“, wollte Ran gleich prüfend wissen.
„Und wie...wir haben die neusten Videospiele gespielt, aber ich war mal wieder zu schlecht, wodurch die Anderen gewonnen haben. Und am Abend haben wir noch einen spannenden Krimi im Fernsehen gesehen“, sprach Conan ein wenig kindlich, damit es wirklich so aussah, als hätte es ihm Spaß gemacht.
„Das freut mich“, lächelte Ran. Nun war sie sich sicher gewesen, dass es dem Kleinen gut ging, auch wenn sie nicht dabei war.
Innerlich hatte sie Angst, große Angst gehabt, dass ihm etwas Passieren würde. Auch wenn sie es nicht zu gab, die ganze Sache, die in New York passiert war, beschäftigte sie immer noch. Zwar hatte sie sich mehrfach gesagt, dass sie doch keine Schuld hatte, da sie ein Menschenleben unter allen Umständen rettete, allerdings spielte sich nochmals in ihr alles ab, von Shinichis Verschwinden.
Er wollte doch nur kurz nach etwas Gucken und war dann nicht wieder zurück gekommen, lange hatte sie gewartet und dachte dann daran, dass sie vergessen wurde, weswegen sie nach Hause ging. Sie fühlte sich schlecht bei dem Ganzen und dachte, dass ihm was Passiert war, etwas, was sie nicht ändern konnte. Und genau diesen Fehler wollte sie nicht erneut begehen, sie wollte nicht, dass mit Conan auch was passiert, was sie dann verschulden würde.
„He du, Knirps. Du telefonierst doch auch ab und an mit Kudo. Sag ihm, dass er mal wieder Ran anrufen sollte, es geht ihr nicht Besonders“, flüsterte Sonoko dem Kleinen leise zu und schob anschließend Ran durch das Schultor.
„Was hast du ihm erzählt?“, fragte diese nach.
„Nur, dass er dich nicht immer so stressen soll“, log Sonoko.

„Und was willst du nun tun, Shinichi?“, fragte Ai ihn. Sie hatte das ganze gerade mit bekommen und auch wenn Sonoko leise war, konnte sie sich denken, was diese ihm zu sagen hatte.
„Muss ich dich jedesmal neu darum bitten? Nenn mich nicht Shinichi, wenn wir hier draußen sind oder soll ich dich das nächste Mal auch mit deinem richtigen Namen ansprechen“, warf Conan ein. Langsam nervte es ihn, dass Ai ihn immer Shinichi nannte, wenn es um ihn und Ran ging. Er selber hatte es doch auch geschafft das Mädchen bei ihrem jetzigen Namen immer wieder anzusprechen.
„Mach dir nicht ins
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