Killerinstinkt

...Jagen und gejagt werden...

Prolog: Zwei Jahre

Die Dunkelheit verschluckte die Umgebung, der Mond löste mit seinem fahlen Licht das Strahlen der Sonne ab.

Ich setzte meinen Weg unberührt fort.
Einen Weg, den ich nicht kannte.
Ich hatte kein konkretes Ziel.
Würde wahrscheinlich auch lange keines haben, denn ich war allein unterwegs. Und das schon seit circa zwei Jahren.

Tag ein Tag aus.

Ich verweilte niemals lange genug in einem Dorf, um Weggefährten zu finden.
Ich hatte keine Angst vor Angriffen, denn ich konnte mich wehren und nicht nur das.
Ich konnte meine Gegner mit einem einzigen gezielten Schlag meiner chakragetränkten Faust ins Jenseits befördern.

Stärke war in diesen Zeiten überlebenswichtig.

Die fünf großen Ninjadörfer hatten einen allumfassenden Krieg begonnen und das wiederum hauchte vielen Unschuldigen und Schwachen das Leben aus.
Früher hätte Konohagakure wohl nie einen Krieg dieser Ausmaße provoziert, doch Konohagakure stand nicht mehr unter Kontrolle eines gütigen Hokage.

Vor knapp zwei Jahren wurde es überrannt, von einer schier unendlichen Zahl von Oto-nins, die keine Gnade walten ließen.
Die Godaime wurde gestürzt und die, die fliehen konnten, wurden zu Nuke-nin erklärt.

Ich war eine von ihnen.

Der Kampf um unser Heimatdorf war Kräfte zehrend und aussichtslos.
Viele wurden getötet oder gefangen genommen.
Unter anderen auch einige meiner Freunde, doch die genaue Anzahl der Gefangenen oder gar alle Namen wusste ich nicht.

Nachdem ich mich von den Strapazen erholt hatte, hatte ich mich auf die Suche gemacht.
Ich wollte sie alle finden, in meine Arme schließen und sie nie wieder los lassen.

Heute wusste ich, dass es pure Zeitverschwendung war, denn meine Suche war erfolglos. Hier und Da hörte ich Gerüchte über Nuke-nin aus Konoha, die durch die Dörfer zogen, doch ich fand sie nicht.

Keinen Einzigen.

Mittlerweile lernte ich es zu verdrängen, legte mir eine undurchdringbare Maske auf, so wie ein jeder Shinobi, der nicht früher als nötig sein Leben lassen wollte.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, sodass meine Kapuze ein Stück zurück rutschte und einzelne Rosa Strähnchen freigaben, die mir durch den kalten Wind in die smaragdgrünen Augen geweht wurden.

Die Sterne, die sich über dem Himmelszelt erstreckten funkelten mir mit ihrem kalten Licht entgegen und schienen mich zu verspotten, der Mond tauchte alles in ein dämmriges Licht.

Ich mochte die Nacht.
Eine Eigenschaft, die ich erst seit zwei Jahren hatte.
Früher fürchtete ich mich vor der Dunkelheit, ich fürchtete mich vor mehr als nur der Dunkelheit, auch die Einsamkeit hätte mich vor Angst zerrissen, Feinde raubten mir in noch jüngeren Jahren den Atem und doch gab ich nicht auf.

Niemals.

Selbst als früher alles aussichtslos erschien, gab ich nicht auf, doch ich hatte trotzdem verloren:

mein Heimatdorf, meine Freunde, mein Leben, in gewisser Weise meine Identität, denn ich war in diesen Zeiten nicht mehr mit meinem wirklichen Namen unterwegs.
Für viele war ich eine einfache Wanderin, für andere eine von vielen, wieder andere bezeichneten mich einfach nur als ‚Schatten’, denn sie sahen mich nur schemenhaft, nicht mehr als ein verschwommener Schatten, doch Einige, die wenigen, die in diesem Geschäft zuständig waren oder uns jagten, wussten:

Der Schatten, der die Unrechten jagte war keine andere als Sakura Haruno.

Eine Kopfgeldjägerin.
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