Die Liebe geht selten den richtigen Weg
Der Seelentröster
Die Person erwiderte gelassen und grinsend: „Ja, ich. Wenn hast du denn erwartet? Etwa den heiligen Geist?“ Ich blickte mich hastig um. Konnte, dass ein schlechter Scherz sein? Vor mir stand Michael Corner. Ich ging einen Schritt zurück. „Du warst das mit dem Päckchen?“ Michael sah mich verwirrt an. „Nein, war ich nicht…Wieso willst du das wissen?“, antwortete Michael. „Dann tut es mir Leid, doch auf dich habe ich nicht gewartet. Ich warte auf jemanden, welcher es wert ist auf ihn zu warten! Also verschwinde so schnell du kannst, sonst wirst du die nächsten Tage nur noch im Krankenflügel verbringen!“, drohte ich ihm. Ich sah ihn nur noch abhauen. Also, er war ein zweiter heimlicher Verehrer, dachte ich und die Tür öffnete sich wieder. Ich blickte auf. Dort stand wahrhaftig Stephen Cornfoot! Ein Schüler aus Hufflepuff. „Was guckst du? Bin ich etwa so interessant?!“, giftete ich. Ich war leicht an genervt. Keiner der zwei bis jetzt gekommenen Jungen hatte sich als wirklich richtiger heimlicher Verehrer. Stephen sah mich verlegen an und erklärte: „Ich hatte mit einer Klassenkameradin ein Lerndate und da hab ich meine Bücher liegenlassen.“ Ich grinste und zeigte auf einen Haufen von Büchern. „Dankeschön.“, bedankte er sich und verschwand mit den Büchern. Ich begann zu lesen und bemerkte nicht wie noch jemand eintrat.
Als ich umblättern wollte, hörte ich ein Geräusch. Ich schreckte auf. Vor mir stand Malfoy mit einer Rose in der Hand. „Was ist denn?“, fragte ich mit normaler Stimme. „Dir etwas Wichtiges sagen. Würdest du mir zu hören?“, antwortete er und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Habe ich eine andere Wahl?!“ „Ja, du kannst gehen oder du kannst bleiben.“ Ich stand auf und wollte gehen. „Ich habe bemerkt, dass du meinen Ring trägst!“, rief Malfoy noch bevor ich die Tür öffnete. Ich drehte mich um und sah ihn an. „Dann war das dein Geschenk?!“ „Ja, ich denke mal schon…also hörst du mir zu?“ Ich ging wieder zurück zu dem Stuhl und nickte. „So, das was ich dir sagen werde ist mir schon recht lange klar. Ich wusste nie wie du es aufnehmen würdest, wenn ich es dir sagen würde. Ich versuchte die ganzen letzten zwei Jahre meine Gefühle für dich in Worte zufassen, doch es funktionierte nie. Ich weiß das du mich hasst, doch gib mir bitte ein einzige Chance dir zu zeigen was ich für dich fühle!“, gestand Malfoy.
Ich stand auf und kam auf ihn zu. Ich hatte ihm zugehört. Jawohl, dass hatte ich, doch meine Gefühle waren klar gegen ihn. „Malfoy, du bist ein arrogantes und selbstsüchtiges Arschloch! Ich kann einfach nicht verstehen wie du so etwas sagen kannst?! Du hast uns die ganzen letzten 7 Jahre geärgert, gequält und sonst noch etwas getan. Jetzt kommst du an und erklärst mir, dass du mich liebst? Ich bin seit zwei Jahren mit Ron zusammen. Du sagtest, das es dir vor 2 Jahren klar geworden ist…du hättest mir deine Gefühle früher offenbaren müssen! Jetzt ist es zu spät! Wenn du damals etwas gesagt hättest, dann wäre ich jetzt vielleicht deine Freundin! Es tut mir Leid!“, erklärte ich.
Als ich das gesagt hatte wurde mir bewusst, dass ich vor zwei Jahren selbst verliebt war und zwar in Draco Malfoy. Ich hatte selbst nachgedacht wie ich es ihm erkläre, doch dann gestand mir Ron seine Liebe. Zu erst wollte ich Bedenkzeit um meinen Gefühlen klar zu werden. Als ich jedoch bemerkte, das Malfoy mich nicht mal ansah stimmte ich Ron zu. Seit diesem Tag habe ich mich immer mehr in Ron verliebt, die Gefühle zu Malfoy jedoch sind verblasst.
„Na ja, du kannst den Ring aber behalten, du trägst ihn ja sowieso schon.“, murmelte Malfoy. Er drehte sich um und ich sah sein trauriges Gesicht. „Warte! Also, falls du dir wirklich Hoffnungen gemacht hast. Dann sage ich dir…vielleicht wird es mal etwas aus uns. Das bedeutet aber nicht, dass ich jetzt gleich mit Ron Schluss machen werde! Sondern, dass du mir ein wenig Zeit geben musst.“, rief ich ihm hinterher. Er drehte sich um und sah mich bedrückt an. „Ich gebe dir soviel Zeit du willst. Denn ich liebe dich überalles!“, erklärte Malfoy mir sofort. Ich lächelte und nahm ihm die Rose aus der Hand. „Dann sehen wir uns morgen, aber wehe du wirst sensibel.“, sagte ich noch bevor ich ging. Als ich jedoch den Raum verließ drehte ich mich um und lächelte ihn an. „Danke…Hermine…“, hörte ich ihn sagen und ich schloss die Tür hinter mir.
Am nächsten Morgen schlug ich die Augen auf. Ich drehte mich auf die Seite um so meinen Wecker zu erblicken.
3:37 Uhr
Mein Gott, war das heute Nacht ein Traum? Draco Malfoy war in mich verliebt? Diesen Moment hätte ich mir vor 2 Jahren sehnlich erträumt, doch jetzt konnte ich nur heulen. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich spürte etwas Warmes meine Wangen herunterlaufen. Ich wischte mir die Tränen weg. Doch das half einfach nichts, meine Tränen kamen immer und immer wieder. Ich weinte und schluchzte. Mit verweinten Augen griff ich nach einem Taschentuch. Ich putzte mir die Nase und trocknete mir die Augen. So ging es eine Weile. Und plötzlich kam mir eine Idee, wie ich meine Gefühle unterdrücken konnte. Ich musste dazu nur Menschen um Rat fragen, welchem ich mein vollstes Vertrauen schenken konnte.
Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, der Mensch der uns hierher gebracht hat wo wir jetzt sind. Im 6. Schuljahr ist er verstorben. Ein kurzer schmerloser Tod. Dennoch konnte ich ihm alles erzählen, was mir auf dem Herzen lag. Doch in letzter Zeit half alles nichts mehr. Mir war meistens elend zumute, wenn ich meine Eltern erblickte. Sie hatten sich vor kurzem getrennt. Das war einer der schlechtesten Momente in meinem Leben. Aber dennoch brauchte ich jemanden mit dem ich reden konnte und ich hatte auch jemanden…
Jemand öffnete vorsichtig die Tür zu unserem Schlafsaal. Ich zuckte leicht zusammen. „Mine?!“, flüsterte die Person in meine Richtung. Ich schlug die Decke weg und stand auf. Vorsichtig kletterte ich über meinen Koffer, meine Schulbücher und Selena. Diese reckte sich und sprang auf mein Bett. „Mine? Bist du wach?“, fragte die Person. Ich zog mein Nachthemd etwas höher um über Ginnys Koffer hinwegzukommen und brummte: „Warum musst du so früh kommen, hättest du nicht in 3 Stunden kommen können?“ Ich stolperte über einen Haufen von Kleidern. „Der geht eindeutig zu Angelina! Warum kann sie nicht mal ihre Sachen aufräumen?!“, brummte ich zu mir und stand Sekunden später vor der Person. „Komm mit in den Gemeinschaftsraum. Da können wir reden.“, zischte die Person leise. Ich folgte ihr und im Licht konnte ich erkennen wer sie war. „Wird auch mal Zeit, meinst du ich warte ewig auf dich?“, fragte ich scherzweise, als ich ihn umarmte. „Ich kann auch nicht von hier nach dort beamen. Ich bin halt nur ein Mensch. Aber dennoch weiß ich was du am liebsten hat“, erklärte die Person und hob einen Korb welcher, voll gefüllt war mit Essen, hoch. „Aberforth, du hast wirklich an alles gedacht!“, rief ich glücklich und setzte mich auf die Couch. Aberforth stellte den Korb auf den Tisch vor uns und setzte sich ebenfalls auf die Couch. „Also, wir haben hier: viele Butterbiere, sowie viele Kürbispasteten und etliche Süßigkeiten.“, zählte Aberforth auf und stellte sie auf den Tisch. „Dankeschön.“, bedankte ich mich und griff nach einem geöffneten Butterbier. „So meine Kleine, erzähl mal. Was bedrückt dich? Dein Weinen hört man im Eberskopf. Was ist passiert?“, fragte Aberforth, als er die Servietten zusammenfaltete. „Ach…ich kann dir nur die lange Version erzählen…“ „Dann erzähl sie mir, wir haben noch 3 Stunden Zeit.“ Ich holte tief Luft und begann zu erzählen: „Ich bin heute nach der Schule in den Gemeinschaftsraum und da habe ich von Seamus ein Päckchen bekommen. Es war an mich adressiert gewesen. Ich öffnete es und heraus kam dieser Ring mit einer Botschaft.“, als ich den Ring erwähnte zeigte ich ihm den familienring, der Malfoys, „Dort stand ich solle um 23:00 Uhr in den Raum der Wünsche kommen. Ich bin also hin und traf dort den Erzfeind von Ron und Harry. Draco Malfoy! Er ist in mich verliebt! Ich weiß wie es ist, wenn die Gefühle des anderen nicht erwidert werden…aber ich konnte doch nicht einfach sagen: Ja, Malfoy ich liebe dich auch?! Ich war vor zwei Jahren in ihn verliebt!“ Während ich erzählte liefen mir wieder Tränen übers Gesicht. Aberforth griff nach einer Serviette, damit ich mir die Tränen wegwischen konnte. „Danke…“, schluchzte ich und lehnte meine Stirn an seien Brust. „Meine kleine Mine, da kann ich nur sagen, schaue tief in dein Herz und sage mir, was du für Draco empfindest. Denn wenn du etwas für diesen Jungen empfindest, kannst du keine Beziehung führen wenn du in jemand völlig anderen verliebt bist.“, riet Aberforth mir, als er mir über den Rücken strich. Ich schluchzte und es liefen immer mehr Tränen über mein Gesicht. „Ich…weiß es nicht…ich bin…durcheinander…einerseits fühle ich mich wieder zu ihm hingezogen…andererseits bin…ich mit Ron glücklich und…kann ihm das Herz…nicht brechen!“, stotterte ich weinend. Aberforth strich mir immer noch über den Rücken und flüsterte mir sanft zu: „Wenn du ihn liebst, wirf Ron es verstehen…davon bin ich überzeugt…denn wer einen Menschen liebt, kann für andere etwas opfern…Jeder Mensch kann wenn er verliebt ist, die wahre Liebe nicht erkennen. Daher bitte Ron um eine kleine Auszeit, von 2-3 Tagen, um deinen Gefühlen klar zu werden.“ Ich sah ihm in die Augen und lächelte wieder. „So ist meine Mine! Los wisch dir den Rest Tränen aus dem Gesicht und lass uns ein wenig feiern. Denn heute bin ich offiziell verlobt! Veela hat Ja gesagt!“ Ich lächelte wieder. Veela war ein Halbblut. Sie lebte mit ihren Geschwistern in Hogsmeade und war 1 Jahr jünger als Aberforth.