A Cinderella Story

-One and Only-

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Summend tänzelte Kagome aus dem Bad. In ungefähr einer Stunde würde Inuyasha sie abholen kommen. Er wollte sie ausführen, wohin auch immer. Strahlend berührte das Mädchen ihr Kleid, das sie heute Abend anziehen würde. Sie hatte es extra für diesen Anlass gekauft, schließlich feierte sie nur einmal im Leben den ersten Jahrestag mit dem jeweiligen Freund.
Sie erinnerte sich noch genau an ihr erstes 'Date', was in dem Sinne eigentlich keines war. Sie kannten sich über Freunde und diversen Partys, sie waren sich also nicht mehr fremd. Sie quatschten, alberten rum, einmal sogar brachte er sie nach Hause. Aber es war nie mehr zwischen ihnen.

Eines Tages, genau genommen am 31.12, wurden beide auf die Silvesterparty eines guten Freundes eingeladen. Kagome hatte sich schon Wochen vorher darauf gefreut, denn sie wollte ihn unbedingt wiedersehen. Sie fühlte sich bei ihm wohl, er gab ihr Geborgenheit, auch wenn es nur auf Feiern war, von denen sie sich kannten, sie fühlte sich hingezogen zu ihm.
Jedenfalls machte sie sich fertig und mit ihrer damaligen besten Freundin Kikyo ging sie zu Aiko. Die Familie von Aiko war verdammt reich und demnach war ihr Anwesen riesig. Es lag am Anfang eines Hügels. Da Silvester war, fand die Party im Garten statt. Das Buffet war auf einem langen Tisch angerichtet worden, aus großen Boxen erklang verschiedenste Musik und überall hingen Laternen. In den Bäumen, am Dach. Es sah aus, als würden die Lichtkugeln schweben.
Kagome und Kikyo kamen zwei Stunden vor dem neuen Jahr an und alle waren schon richtig in fahrt. Ihre Freundin ging ihnen was zutrinken holen und derweile unterhielt sich Kagome mit Aiko's Cousine Sango. Sie war unheimlich nett und witzig und ihr Freund war auch supersüß. Die beiden passten total gut zusammen und Kagome gönnte ihnen viel Glück. Seufzend blickte das Mädchen öfters zum Eingang als in Sango's Augen. "Auf wen wartest du?", fragte sie Kagome damals. Kurz machte die Angesprochene konkurrenz mit ihrem rotem, bis zu den Knien reichende, Kleid. Aiko's Cousine lachte und Kagome erzählte ihr von ihm.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht hatte sie ihn immernoch nicht entdeckt und sie glaubte nichtmehr, das er auftauchen würde. Auf der Suche nach Kikyo begegnete sie einpaar Klassenkameraden, darunter auch Ayame. Leicht angetrunken torkelte sie in ihre Richtung. "Na, wen küsst du um Mitternacht?" Ahnungslos zuckte Kagome mit den Achseln. Mit einer weit ausholenden Handbewegung meinte Ayame: "Die stehen dir alle zur Verfügung! Guck nur mal der, ist der nicht unheimlich süß?" Angestrengt starrte sie ihrem Finger hinterher. "Ist das nicht... Kikyo? Aber mit wem... Oh..." Entsetzt sah Kagome auch genauer hin und tatsächlich: Kikyo küsste ihren Typen!
Mit weit aufgerissenem Mund beobachtete sie, wie der Junge sie leicht zurückstieß, in ihre Richtung sah und wegging. Grinsend kam Kikyo auf Ayame und Kagome zu, doch letztere hatte nur einen angewiderten Gesichtsausdruck für sie übrig. "Und sowas nennt sich beste Freundin!", rief sie, holte mit flacher Hand aus und schlug Kikyo damit gegen ihre Wange. Abschätzend hielt sich das Mädchen die schmerzende Gesichtshälfte, drehte sich um und verschwand in der Menge.

'So eine hinterhältige Kuh!', dachte sich Kagome, während sie den Hügel weiter hinaufging. Sie hatte Kikyo doch erzählt was sie für ihn empfand! Sowas machte man doch nicht!
Schwer atmend blieb sie stehen. Ein zittern durchlief ihren Körper. Mit leerem Blick sah sie sich um und wanderte weiter. Sie wollte hinauf, auf den Hügel. Von da aus konnte man die ganze Stadt überblicken. Immer wenn sie Probleme hatte, kam sie hierher. Sie hatte das Gefühl, dass wenn sie die Stadt von oben sehen konnte, auch Herr über ihre Gefühle und Gedanken werden kann.
Schnaufend kam sie an 'ihrem' Platz an und setzte sich einfach hin. Überall glitzerten Lichter, die Häuser sahen aus wie bei Monopoly. Eine kalte Brise umhüllte sie. Kagome schlang fröstelnd ihre Arme um sich.
Es war zum heulen, sie hatte ihre beste Freundin verloren und den Typen, in den sie verknallt war. Zitternd sog sie die erfrischende Luft ein. Sie versuchte alles zu unterdrücken, aber es klappte nicht. Mit tränenverschmierten Blick presste sie die Lippen aufeinander und schluckte hart. Kagome wollte nicht weinen, wollte stark sein. Wenn sie jetzt weinen würde, hätte sie die Kontrolle über sich verloren. Und wenn das passierte war sie schwach, und sie wollte nicht schwach sein.
Aber sie war es und Tränen liefen ihr in Bächen an den Wangen runter, verschmierten ihr aufwendiges Make-up. Schluchzend schnappe sie nach Luft. "Beruhig dich, Kagome. Er ist nur ein Typ von vielen. Wieso also weinst du? Lach dir einen anderen an", versuchte sie sich selbst einzureden. Sie wurde wieder ruhiger und hörte ganz auf. Das Mädchen zog ihre Nase hoch, blickte umher. Sie hatte gerade etwas gehört, oder?
Eine zufrüh losgeschickte Rakete ließ sie zusammenzucken und daran erinnern, das in einpaar Minuten das neue Jahr anfangen würde. Na toll, alleine auf einem verlassenen Hügel Silvester zufeiern war bestimmt nicht so toll. Kagome wollte aufstehen, wieder zur Party, aber sie bewegte sich keinen Millimeter. Hinter ihr knackte ein Ast und sie drehte sich erschrocken um. "Du?", fragte sie verwundert. Fröstelnd rieb sie sich über ihre Oberarme. Sie zitterte. Es war Arschkalt!
Langsam kam er zu ihr, zog seinen Jacke aus und legte es ihr um ihre Schultern. "Wieso bist du hier alleine?" Seine Stimme beruhigte Kagome und das zittern hörte auf, sogar ihre Gedanken schob sie beiseite und genoß einfach nur den Moment, hier, mit ihm. "Das Gleiche könnte ich dich fragen." Er legte ihr einen Arm um die Schulter und das Mädchen kuschelte sich zufrieden an ihn. "Das mit Kikyo eben... ich... es hatte nichts zu bedeuten. Sie hat mich überfallen!", meinte er plötzlich. Kagome musste lachen. "So ist sie halt...", erwiderte sie und ihr stockte der Atem. Er sah sie so komisch an... unschuldig, süß, selig... sie konnte es nicht beschreiben.
"Zehn!", hörten die beiden plötzlich Stimmen schreien. Der Countdown fürs neue Jahr!
"Neun!" Er streichelte ihr zärtlich über ihre Wange.
"Acht!" Er legte beide Hände auf ihren Schultern ab.
"Sieben!" Sie rückte näher zu ihm.
"Sechs!" Seine Hände wanderten runter zu ihrem Rücken, er hielt sie an ihren Seiten fest.
"Fünf!" Er konnten den Blick nicht von ihren Lippen nehmen, sie sahen so einladend aus!
"Vier!" Kagome ließ ihrerseits ihre Hände wandern, legte sie auf seinen Schultern ab.
"Drei!" Sie lächelten sich gegenseitig an.
"Zwei!" Ihre Gesichter näherten sich.
"Eins!" Ihre Lippen berührten sich zaghaft. Tosender Applaus, "Frohes Neues Jahr!"-gerufe und Raketenknaller erreichten die Ohren der beiden kaum. Sie starrten sich immernoch gegenseitig an, hielten sich fest und lächelten. "Frohes neues Jahr, Inuyasha", sagte Kagome lächelnd, küsste ihn nochmal. Diesesmal intensiver. "Dir auch ein frohes neues Jahr", erwiderte Inuyasha, küsste sie seinerseits.

Grinsend erinnerte sich das Mädchen an den Abend vor einem Jahr. Es war wunderschön gewesen, und ihre Beziehung wurde jeden Tag intimer und schöner. Sie stritten sich selten, doch wenn sie stritten, dann flogen die Fetzen. Dafür waren die Versöhnungen immer toller und stabilisierten ihre Bindung nochmehr.
"Mist!", rief Kagome aus. Sie hatte noch 20 Minuten, und sie hatte nochnichtmal mit irgendwas angefangen!

"Kagome!" Ihre Mutter schrie zum dritten Mal nach ihrer Tochter. "Tut mir Leid, Inuyasha. Ich weiß nicht wieso sie nicht hört", entschuldigte sie sich bei dem Freund von Kagome. "Kein Problem", meinte dieser locker und wippte auf seinen Füßen nach vorne und nach hinten. "Ich komme!", rief seine Angebetete runter, nachdem Frau Higurashi zum 5. nach ihr schrie.
Langsam schritt sie die Treppen runter und wurde schon sehnsüchtig von Inuyasha erwartet. Ihm stockte der Atme. Sie sah unglaublich aus! "Danke", sagte sie verlegen, als er ihr seine Gedanken mitteilte. "Du aber auch", Kagome musterte ihn, "woher hast du den Smoking? der steht dir!"
Inuyasha bedankte sich. "Wir gehen dann mal los", sagte er zu Kagomes Mutter gewand. "Bring mir meine Tocher heil zurück!" Tränen glitzerten in ihren Augen. "Natürlich!"
Die beiden traten aus dem Haus und es war genauso kalt wie letztes Jahr. Ihr Atem stieg in kleinen, weißen Wölkchen auf. Vor dem Higurashi-Anwesen stand eine unendlich lange Limousine. "Du musst doch nicht soviel Geld für mich ausgeben!", rief Kagome entsetzt. "Für dich ist mir nichts zuteuer", meinte Inuyasha nur. Er blieb stehen, umarmte sie und küsste seine Kagome.
"Mademoiselle", er hielt ihr die Tür auf und beide stiegen ein, Inuyasha natürlich nach dem Mädchen.
Kagome redete nicht viel, sie starrte aus dem Fenster und war zufrieden. "Wohin geht es denn?", fragte sie nach. "Lass dich überraschen", sagte Inuyasha nur geheimnisvoll und grinste. "Ich hasse Überraschungen", murmelte sie. Verwundert sah ihr Freund sie an, seine Plüschohren zuckten. "Das das du nur, weil ich dir nicht verrate wohin es geht. Außerdem liebst du Überraschungen."
Überrumpelt musste sie lachen. Er kannte sie zugut!
Wenige Minuten später erreichten sie den Hügel, auf dem sie zusammengekommen waren. Kagome lächelte, als die Limousine Richtung spitze steuerte. Inuyasha nahm ihre Hand und hielt sie fest. Er küsste sie auf ihre Wange, kuschelte sich an sie. Der Halbdämon wollte ihr was sagen, doch es war noch zufrüh.
Als der Wagen hielt, stiegen beide aus und die Limousine fuhr weg. "Wie kommen wir nach Hause?", fragte Kagome verwundert, während sie dem Cheffeur hinterherwinkten. "Mach dir darüber mal keine Sorgen. Außerdem ist heute Silvester, der Mann möchte mit seiner Familie feiern." Verständnissvoll nickte Kagome. "Wir müssen noch ein Stück gehen", sagte Inuyasha und engumschlungen machten sich beide auf den Weg.
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