Red Moon-2 Organisationen und viel Chaos
Eine interessante Idee
Ich trat einen Schritt zurück und atmete tief ein. All meine Ängste verschwanden, als ich Tsunade-sama in die Augen sah. Niemand konnte vorhersagen, wie sie wohl darüber denken würde. Sie könnte mich für verrückt halten und das ganze Zimmer zerstören, weil sie mich in Stücke reißen wollte. Jedoch konnte sie die Idee auch für brillant halten und mich mit Lob überschütten. Und obwohl ich meinen Vorschlag gut fand, wich ich ein Stück zurück, da unser Hokage einfach unberechenbar ist. Für einen Augenblick sah ich nach rechts, zu Shizune, Tsunades bester Freundin und „Sekretärin“. Sie kannte Tsunade wohl sehr gut, und doch betrachtete sie die Situation misstrauisch und war bereit, jeden Moment in Deckung zu gehen. Wahrscheinlich wäre es nicht einmal Jiraiya-sama gelungen, zu sagen, was Tsunade dachte. Trotzdem nach ich meinen Mut zusammen und fragte leise: „Und was halten Sie davon, Hokage-sama?“ Die Situation war einfach zu gefährlich, um sie bei ihrem Namen zu nennen. Shizune zuckte fast unbemerkbar zusammen und biss sich auf sie Lippe. „Ich…finde…diese…Idee…“, Tsunade sah auf ihren Schreibtisch, so als ob sie überlegen wollte, welches Wort man dafür verwenden konnte. Ja, sie wusste, wie man es spannend machen konnte. Gegen meinen Willen find ich an zu zittern. Ich hatte mich darauf vorbereitet, wie der Hokage reagieren könnte, doch jetzt war es viel schlimmer, als alles, was ich mir vorgestellt habe. Tsunade stand auf und kam langsam auf mich zu. Ich spürte, wie Angst in mir empor kroch, doch ich versuchte es so gut wie möglich zu verbergen. „GENIAL!!!“, sie klopfte mir auf die Schulter und lächelte. „Akari, du bist ein Genie! Das ich auf so etwas nicht gekommen bin!“ Ich sah, wie Shizune erleichtert aufatmete, und beruhigte mich selbst auch. „Danke Tsunade-sama!“, stotterte ich leise. Sie ging wieder hinter ihren Schreibtisch und setzte sich. „Wieso bin ich nicht darauf gekommen? Aber erklär mir bitte, wie du auf eine solche Idee kommst!“, bat Tsunade grinsend. „Keine Ahnung! Ich dachte mir nur, dass irgendjemand diese Akatsuki stoppen müsste…Und da ist mir die Idee gekommen, dass wir eine zweite Organisation gründen, die Akatsuki ausspioniert und dann besiegen kann“, erklärte ich kurz. „Einfach genial! Du wirst alle Formalitäten übernehmen, wenn du nichts dagegen hast! Wir haben nämlich eine Menge zu tun!“ Ich schwieg und sah den Hokage fragend an. „Weißt du schon, wen du in der Organisation haben willst?“, fragte Shizune, die sofort verstand, was ich meinte. „Eine Vorstellung…ja, aber ich hätte gerne Unterlagen über alle Ninja im Dorf, dann könnte ich es auswählen“, jetzt setzte ich alles auf eine Karte. Entweder sie erlaubten mir es jetzt oder ich gab diese Vorstellung auf. Doch Tsunade dachte nach…das konnte gefährlich werden. „Ja…okay! Shizune, bring Akari zu den Archiven und zeig ihr die Unterlagen…“, gab sie sich geschlagen. Shizune nickte zufrieden und lächelte mich an. Auch auf mein Gesicht schlich sich ein Grinsen und ich bedankte mich schnell beim Hokage, bevor ich zusammen mit Shizune den Raum verließ. „Herzlichen Glückwunsch!“, lachte diese, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. Ich grinste und antwortete: „Ich hatte wirklich Angst bekommen!“ „Ja, ich auch! Und das, obwohl ich Tsunade schon so lange kenne und schon viel erlebt hatte…“ Sie führte mich in die untersten Stockwerke des Gebäudes, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren. Niemand hätte sich den Weg merken können, deshalb hatte Tsunade also keine Angst gehabt, mich einfach hier hinunter zu schicken. Als ich diesen Gedanken laut aussprach, erwiderte Shizune nachdenklich: „Kann aber auch einfach sein, dass sie sich sicher war, du würdest so etwas nicht verraten! Nicht einmal ich durfte mir alle Akten zu den Menschen aus dem Dorf ansehen. Du musst verstehen, da befinden sich unter anderen streng geheime Informationen zu den größten Shinobi unseres Dorfes. Natürlich findet man in den Archiven auch etwas über die Hokage, was recht gefährlich werden könnte, wenn es Ninja aus anderen Dörfern stehlen würden.“ Ich nickte zustimmend: „Ja, das wäre eine Katastrophe. Aber ich will ja nichts über die ehemaligen Hokage herausfinden, sondern über lebende Ninja, die in die Organisation kommen könnten.“ „Hast du da eigentlich an jemand bestimmtes gedacht?“, fragte Shizune interessiert. Ich fuhr mir durchs Haar und meinte: „Naja, ich habe daran gedacht auch einige der Jüngeren zu fragen…außerdem denke ich, dass die Jonin für wichtige Missionen gebraucht werden, also werde ich mich auf Genin und Chunin beschränken.“ Für einen Moment schwieg sie, doch dann sagte sie fröhlich: „Wir sind da!“ Sie machte ein paar Fingerzeichen, die ich durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte, und murmelte ein paar Worte, die ich nicht verstand. Plötzlich hörte ich ein Knarren und eine schwere Tür aus Metall öffnete sich langsam. Ich sah durch den Spalt, sah aber nichts, da es drinnen genauso dunkel war. Es dauerte einige Zeit, bis die Tür vollständig geöffnet war, doch als es dann endlich so weit war, trat Shizune zufrieden hinein. Sobald sie den Raum, oder eher den Saal, denn es war ein riesiger Raum, betrat, zündeten sich die Fackeln an und es gab genug Licht, um alles zu erkennen. Überall standen Aktenschränke, wie man sie aus Anwaltsbüros oder so kennt, doch hier standen so viele dieser Schränke übereinander, dass es bis zur Decke reichte. Wie ich schnell feststellte, waren an jeden Schrank Beschriftungen, sodass ich nicht allzu lange suchen müsste. „Mir ist nie aufgefallen, dass Konoha so groß ist!“, gab ich seufzend zu. Ich hatte damit gerechnet, alle Unterlagen innerhalb von einem Tag durchgelesen zu haben, doch anscheinend war das ein wenig untertrieben. „Ja, nicht? Als ich das hier zum ersten Mal gesehen habe, hab ich Tsunade-sama gefragt, ob sie einen Scherz machte!“, lachte Shizune. Ich lächelte abwesend, denn innerlich verfluchte ich mich dafür, dass hier verlangt zu haben. Ich öffnete einen Schrank und nahm eine der Akten raus. Ich musste schlucken, als ich sah, dass sie so dick wie die Schulbücher in der Akademie waren…und wir musste wirklich viel lernen. Shizune bemerkte meinen Blick anscheinend, denn sie erklärte schnell: „Keine Sorge! Der größte Teil sind die Protokolle der Missionen! Außerdem hast du die Akte eines Jonin in der Hand! Bei den Ge- und Chunin ist es eindeutig weniger!“ Ich atmete erleichtert auf und sah auf den Namen. >>Kurenai Yuuhi