Schneeflocken

~ Kai x Ray ; Tala x Kai ; Ray x Kai ~

Eternal Snow

**Schneeflocken**


Schnee!
Schnee auf deiner Haut!
So rot!
So kalt!
Wieso nur jetzt...dieser Schnee?

Schnee ist so weiß, doch nun ist er rot! Er nimmt die Farbe auf wie Wasser, dass zerrinnt.
Doch den Schmerz in meiner Brust, nimmt er mir nicht.

Ach, du siehst so schön aus, in alldem Schnee.
Und doch...
Ist es anders.

Wieso?
Die Schneeflocken fallen wie Puder auf deinen Körper.
Deine Lippen, die ich so gern küsste, sind nun eiskalt und fasst weiß, wie der Schnee selbst, der sich auf sie legt.

~~~~~~~~~~~~~~~~

Es ist schon einige Zeit her...dass ich bei dir lebte.
Bei dir und meinen Freunden in Japan.
Ich wäre so gern für immer dort geblieben.
Doch...mit jedem neuem Tag, indem ich dich so glücklich sah, schnürrte sich mein Magen ab.
Ich wollte dir so gerne alles sagen, aber...ich wollte dein Lachen nicht zerstören.
Also gab ich mich kalt und unnahbar, wie ein Eisblock. Allen gegenüber.
Ich war ein Feigling, das wusste ich, doch was sollte ich tun?

Ich wollte DICH nicht verlieren!
Wollte dich nicht ins Unglück stürzen!

Als du dann kurze Zeit lang nach China gingst, zerbrach mein Herz in tausend Stücke.
War es wegen diesem kleinen rosahaarigen Mädchen, mit dem du dich so gut verstanden hast?
Ich vergrub mich in einem Loch der Einsamkeit.
Als du zurückkamst, freute ich mich. Aber gleichzeitig war diese Gewissheit da, dass ich dich doch niemals haben könnte.

Ein Jahr später, es war Winter und die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel, entschloss ich mich, das Angebot eines alten Freundes anzunehmen und in mein Heimatland zurück zukehren.
Nach Russland.
Dem Land des Eises und der Kälte.
Vielleicht würde ja dort mein noch fiel zu warmes Herz, endgültig erfrieren!
Ich konnte nicht länger in deiner Gegenwart bleiben.
Ich musste versuchen dich zu vergessen, denn sonst, würde ich an der Liebe zu dir zerbrechen.
In Russland, bei alten Freunden, die meine Vergangenheit kannten, würde es mir besser ergehen.

Als ich bereits zwei Monate dort lebte und ich den Schmerz der Sehnsucht nach dir langsam überwand, passierte etwas Unerwartetes.
Tala, mein bester Freund, ging wie jeden morgen mit mir in den Trainigsraum der Blitz -Krieg - Boys, doch diesmal, wollte er nicht trainieren.
Als ich meinen Blade in die Arena starten wollte, nahm er mir die Reisleine aus der Hand und küsste mich.
Er sagte, er liebe mich und dass er mich keinem Anderem überlassen würde.

Ich musste an dich denken.
Mein Herz tat weh, aber was sollte ich machen?
Ich werte mich nicht, als Tala mir die Sachen vom Leibe riss.
Doch die ganze Zeit über war ich im Gedanken bei dir.
Die Schmerzen meines Herzen waren schlimmer als die in meinem Unterleib.
Kleine Tränen liefen mir die Wangen hinunter.

Als er fertig mit mir war, dachte ich zunächst, er würde jetzt verschwinden.
Doch er nahm mich in seine starken Arme und schenkte mir Halt, den ich jetzt auch brauchte.
Er fragte mich, ob ich sein Freund seien wollte.
Ich willigte ein, ohne meine Worte gehört zu haben und zu wissen, wieso ich sie sagte.

Die Monate vergingen, in denen ich mit Tala glücklich war, doch...
Schrie mein Herz immer noch nach dir!
Ich fragte mich die ganze Zeit, wie es dir wohl geht und was du jetzt machst?

Obwohl ich hier alles hatte, war die leere in meinem Inneren nicht verschwunden.
Mit jedem Tag ohne dich wurde sie größer.
Das schwarze Loch in meinem Herzen fraß sich durch mich hindurch, bis ich irgendwann nur noch eine undurchsichtige Hülle bin.

Doch dann eines Tages, als die Schneeflocken wieder zu Boden fielen, sollte sich dies ändern.
Als ich durch einen der Wälder Russlands streifte zog ein Schneesturm auf.
Ich versuchte in eine nicht weit entfernte Höhle zu gelangen.

Und dann sah ich dich!
Hinter einem Baum sitzen, wie eine Katze zusammen gerollt.
Ich rief deinen Namen und du drehtest dich ein Stückchen zu mir um.
Ich lief zu dir und kniete mich vor dich.
Leise, kaum merklich, flüstertest du meinen Namen.
Ich wollte wissen was du hier machst, doch du lächeltest nur und fielst dann in meine Arme.
Dein Körper war eiskalt. Deine sonst schwarzen Haare waren durch den Schnee ganz weiß und hingen offen über deine Schultern.
Ich brachte dich in die Höhle und machte Feuer.
Du kamst schnell wieder zu dir.

Du entschuldigtest dich für die Unannehmlichkeiten, die du mir bereitet hast.
Und obwohl ich dich jetzt hätte aufmuntern sollen, kamen wieder nur kalte Worte aus meinem Mund.
Traurig schaust du zur Seite.
Es tat weh dich so zu sehen.
Ich ging zu dir und nahm dich in den Arm.

Erschrocken risst du deine Augen auf.
Leise flüsterte ich dir mit all meinem Mut dass zu, was ich schon sagen wollte.

Ich habe dich vermisst!
Du bist das Wichtigste in meinem Leben!
Ich liebe dich!

Ich war erstaunt wie leicht diese Worte auszusprechen waren.

Wie in Trance sahst du mich an.
Ich wartete darauf, dass du mich wegstoßen würdest, doch das Gegenteil geschah.
Du legtest deine Arme um mich und erwidertest, dass du mich auch liebst!

Mein Herz machte Freuden Sprünge.
In meinem Magen kribbelte es wie verrückt, als ich zum ersten Mal deine Lippen spürte.

Draußen tobte der Schneesturm, doch uns störte das nicht!
Wir hielten uns warm, durch unsere Liebe!

Diese Nacht war wie ein Traum.
Das erste Mal mit dir!

Als wir am nächsten Morgen die Höhle verließen, Hand in Hand, waren die Wolken verschwunden und die Sonne brachte den Schnee auf den Bäumen zu glitzern.
Es war wunderschön.

Wir liefen los.
Nicht zurück nach Moskau, wo die Abtei ihr furchtbares Netzt spannte, sondern in die andere Richtung.
Einfach irgendwo hin. Es war egal, so lange wir uns hatten.
Kurz musste ich an Tala denken.
Er tat mir Leid, denn ich könnte ihn nie so lieben, wie den Jungen an meiner Seite.
Und dass ich jetzt auch noch verschwand, ohne ein Wort, war die schlimmste Sünde, die ich hätte begehen können.

Ich wusste, das mich die Abtei verfolgen würde, das habe ich dir auch gesagt, aber du meintest nur, dass du mich nicht mehr gehen lassen wolltest und ich deshalb keine Angst haben müsse.

Und so wie ich es damals befürchtete, kam es auch.
Die Abtei folgte uns auf Schritt und tritt.
Ich wusste das Verräter bei ihnen hingerichtet wurden, doch das sagte ich dir nicht.
Ich wollte dich nicht beunruhigen.

Als dann, die Schneeflocken zum Dritten mal fielen, sollten sie noch einmal, meine Schicksal umkrempeln.

Wir waren in einem kleinen Häuschen, weit oben im Norden Sibiriens abgestiegen.
Dort würden sie uns nicht finden, dachten wir.
Doch so war es nicht!

Als wir zusammen auf Nahrungssuche gingen, hörtest du plötzlich ein Geräusch hinter uns und drehtest dich um.
Ich dachte es sei nur ein Tier, doch dann kam der Schuss und alles um mich herum verfinsterte sich.

Du schriest meinen Namen, ließt alles fallen und sprangst vor mich.
Meine Augen nahmen nur langsam die Bilder auf.
Dein Körper vor mir.
Dein Schmerzensschrei.
Du krümmtest dich und fielst zu Boden.
Ich fiel auf die Knie.

Der weiße Schnee um dich verfärbte sich rot!
Deine Augen starrten nach oben!

Dann noch ein Schuss und ein Mann fiel hinter einem Baum vor.
Ich sah mich kurz um und erblickte Tala, der mit einer Waffe auf den Mann zielte.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm.
Du hattest dich an meinem Ärmel etwas hoch gezogen und versuchtest krampfhaft etwas zu sagen, doch nur Blut, kam aus deinem Mund.
Deine Lippen formten meinen Namen.
Ein kurzes flüchtiges Lächeln, das nun für immer erstarb.

Ich schrie.
Ich schrie deinen Namen.
Nahm dich in meine Arme und drückte dich fest an mich.
Tränen liefen mir über das Gesicht.
Ich weinte, bis ich keine Tränen mehr hatte, ich konnte dich nicht loslassen.

Als sich die Sonne dem Untergang neigte und die Schneeflocken geräuschlos vom Himmel fielen, schaffte es Tala, mich von dir los zu bekommen.

Ich stand vor dir.
Weinend.
Mit einem Schmerz in der Brust, der mich zerriss.
Du lagst in dem von deinem Blut rot gefärbten Schnee.
Deine Lippen waren weiß.
Deine Haare, so schwarz wie die Farbe der Bäume, umkreisten deinen Körper.
Deine Augen geschlossen.
Du sahst so friedlich aus.

Tala wollte am nächsten Tag ein Grab für dich aus heben, versprach er mir.
Und nach einigen versuchen, willigte ich ein, dich hier zu lassen und mit ihm zur Hütte zu gehen.

In dieser Nacht tat ich kein Auge zu.
Ich sah dich die ganze Zeit vor mir, in dem weißen Schnee, wie ein Heiliger Engel.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Jetzt geht die Sonne langsam auf.
Ich sitze, mit angezogenen Knien vor dir und schaue dich an.
Es sieht aus, als würdest du schlafen.

Ich küsse kurz deine Lippen und nehme dann die Pistole aus meiner Tasche, die ich mitgenommen hab.

Ich halte sie mir an die Schläfe.
Doch bevor ich abdrücke höre ich jemanden meinen Namen schreien.

Es ist Tala.

Doch er kommt zu spät.
Ich lächle ihn an und schaue dann noch einmal kurz zu dir.
Noch immer bist du nicht erwacht, und das wirst du auch nie mehr.

Eine letzte Träne läuft über meine Wange.

Ich drücke ab.

Der Schmerz durch läuft meinen gesamten Körper.

Noch einmal sehe ich dich.
Alles von dir.
Alles was wir je zusammen erlebten.
Die erste gemeinsame Nacht.
Das Jahr des Glücks.
Dich, wie du in den Schnee fällst.

Und in Gedanken bei dir, falle ich neben dich.
Der Schnee wirbelt auf und nun ist es mein Blut, das ihn rot färbt.

Ein kurzer Blick in den Himmel, lässt mich Schneeflocken sehen, die leise herab gleiten.
Ja, die Schneeflocken!
Die Schneeflocken, die mein Leben immer wieder änderten .
Und nun zum letzten Mal.

Um mich wird es schwarz.


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Tala sah von weiten wie Kai sich die Waffe an die Schläfe setzte.

<< Kai, du Idiot!! Du liebst Ray...du liebst ihn wirklich
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