Fanfic: Abenteuer in der Neuen Welt

Untertitel: Claw of the Dragon

Kapitel: Syrus

Der Ozean der Neuen Welt war ruhig und erstreckte sich unter einem wolkenlosen Himmel. Es gab nur ein paar wenige kleine Wellen, die von einer Brise erzeugt wurden, die angenehm warm über das Meer wehte. Allerlei verschiedene Seevögel nutzen diesen Luftstrom, um mit weit gespreizten Flügeln entspannt auf ihm zu reiten. So auch Flinch, der fliegende Leguan. Nur war er nicht sonderlich entspannt, denn er hatte es eilig, um zu seinem Herrn zurückzukehren und diesem von seiner Entdeckung zu berichten. Als er schließlich das Schiff der Schlangenpiraten am Horizont erspähte, beschleunigte er seinen Flug. Das Schiff erreicht, drehte er ein paar Runden um den Kopf seines guten Freundes, den Seekönig Krater, der ihn zur Begrüßung etwas zufauchte, bevor er auf der Schulter des Kapitäns landete, seinem gewohnten Platz. Dort zischelte er ihm aufgeregt seine Neuigkeiten ins Ohr und wartete dann begierig auf eine Antwort und vielleicht sogar eine kleine, aber durchaus leckere, Belohnung.


„So, sie liegen also auf einer Insel vor Anker, sagst du? Na, da bringst du mir aber wirklich ausgezeichnete Neuigkeiten, mein Süßer.“, lobte Dragan seinen zahmen Leguan und kraulte diesen sanft unterm Kinn. Er tätschelte noch kurz seinen Kopf und blickte dann in die Richtung, aus der Flinch wiedergekehrt war und in die sein Schiff fuhr, während er Krater aufforderte, abermals zu beschleunigen. „Du hast dir wirklich eine Belohnung verdient.“ Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Flinch ihn mit großen Augen und raushängender Zunge erwartungsvoll anschaute. „Aber darum kümmern wir uns später. Zuerst muss dein Herrchen nämlich die bösen Strohhutpiraten in ihre nassen Gräber schicken. Danach werde ich mich dann in aller Ausführlichkeit um eine angemessene Belohnung für dich kümmern.“ Auch die enttäuschte Miene, die Flinch nun aufsetzte, entging dem Kapitän nicht. „Ach, mach dir keine zu großen Sorgen, mein Kleiner. Du wirst nicht allzu lange warten müssen! Kegegege!“

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Erschrocken wich Ruffy hastig vor der herannahenden Hand des Fremden zurück, bevor sie ihn zu fassen bekam. Er verschwendete keine Zeit damit zu warten, was seine ihm unbekannte Gesellschaft als nächstes tun würde, sondern sprang mit einem Satz aus dem Bett, in dem er gelegen hatte. Sicher wie eine Katze landete er auf seinen Füßen und drehte sich in Richtung des Unbekannten. Er hatte sich schon in Kampfstellung begeben und war gerade dabei eine Gum-Gum-Pistole zu starten, als er registrierte, wer eigentlich vor ihm stand. Verdutzt brach er seinen Angriff ab.


„Du lieber Gott, du bist ja schon wieder auf den Beinen!“, sagte der alte Mann, der mit seinem langen, weißen Bart in einer braunen Kutte vor Ruffy stand und lächelte diesen freundlich an. „Das hatte ich wirklich nicht erwartet, immerhin warst du in einer sehr tiefen Ohnmacht und hattest starkes Fieber. Du musst hart im Nehmen sein, mein Junge.“ Er schien den verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht des Strohhuts überhaupt nicht wahr zu nehmen, sondern plapperte munter weiter. „Du bist nicht einmal aufgewacht, als ich dich vom Strand bis hierher getragen habe. Nicht einmal, als du mit deinem Kopf in einer Astgabel hängen geblieben bist. Dabei hast du bei der Aktion gleich den ganzen Ast mit abgerissen.“ Amüsiert kicherte der alte Mann in sich hinein.


„Hmm.“, machte Ruffy, der nicht so richtig verstand, was genau vor sich ging. Schließlich entschloss er sich, Nägel mit Köpfen zu machen und einfach den direkten Weg zu wählen, um an Informationen zu kommen. Das konnte er nun mal mit am Besten. „Wer zum Teufel bist du eigentlich?“, fragte der Strohhut.


„Wer?“, entgegnete der alte Mann, der die ganze Zeit über weitergeredet hatte und schaute sich suchend im Raum um. Es dauerte eine Weile, bis ihm ein Licht aufging. „Ach, du meinst mich?“ Auf ein Nicken von Ruffy fuhr er fort: „Natürlich, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, entschuldige bitte. Mein Name ist … ähm mein Name ist … ja, wie war noch mal gleich mein Name?“ Die Stirn in tiefe Falten gelegt, dachte er konzentriert über die sich selbst gestellte Frage nach.


Ruffy seufzte. Von Minute für Minute wurde es für ihn immer seltsamer. Er wusste ja, dass er selbst ein ziemlicher Chaot sein konnte, aber seinen eigenen Namen hatte er nun wirklich noch nie vergessen. Er entschied sich dafür, seine Umgebung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Raum, in dem er sich befand, war klein, wirkte aber dennoch leer. Außer dem Bett, einem Schreibtisch inklusive Stuhl, einem Kamin, in dem ein Feuer prasselte und einem Regalschrank befand sich kein Möbelstück in dem Zimmer. Der Schrank war zum bersten mit Schriftstücken gefüllt und auf dem Schreibtisch, sowie auf dem Boden, lagen auch überall verschiedene Pergamente herum. Schließlich erspähte er auf dem Schreibtisch ein kleines Buch, das nach einer Art Tage- oder Logbuch aussah. Es war in schwarzes Leder gebunden und vorne stand in goldenen Lettern der Name *Syrus* geschrieben. „Ist dein Name zufällig Syrus?“, fragte der Strohhutkapitän.


„Ah, ja, genau der ist es! Syrus! Das ist mein Name!“, rief der alte Mann erfreut und klopfte Ruffy dankbar auf die Schulter. „Vielen Dank, mein Junge, es tut mir Leid, dass ich nicht sofort darauf gekommen bin. Ein bisschen peinlich ist mir das ja auch, aber wenn man so lange alleine lebt wie ich, dann vergisst man schon mal seinen eigenen Namen oder den Klang seiner eigenen Stimme. Hilfe, wie klingt meine Stimme denn? So alt! Das ist ja furchtbar!“ Betrübt ließ Syrus sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch sinken, betastete kurz sein faltiges Gesicht und blätterte dann abwesend in dem Buch, das Ruffy auf dem Schreibtisch entdeckt hatte.


Ruffys anfängliche Verwirrung verschwand aus seinem Gesicht. Stattdessen grinste er bis über beide Ohren und fing dann an schallend zu lachen, bis er sich den Bauch halten musste. Nur mit Mühe kriegte er sich wieder halbwegs ein. „Opa, du bist echt ulkig!“ Ein paar letzte herzhafte Lacher entsprangen seiner Kehle, bevor er fortfuhr: „Mein Name ist übrigens Monkey D. Ruffy, ich bin der zukünftige König der Piraten!“ Er schob sich den Strohhut auf seinem Kopf zu Recht und blickte Syrus weiterhin grinsend, entschlossen, aber auch neugierig an. Es gab immer noch ein paar Punkte an der gesamten Geschichte, die ihm nicht ganz klar waren.


„So, du bist also ein Pirat? Interessant.“, sagte Syrus, der von seiner selbst geschriebenen Lektüre aufgeblickt hatte. Er wirkte jedoch in keiner Weise eingeschüchtert. Aufmerksam studierte er den Strohhutpiraten von oben bis unten. „Ich sehe dir an, dass du nach Informationen über die ganze Sache brennst. Mach dir keine Sorgen, ich werde dir alles erklären. Aber nicht so. Gute Geschichten sollte man immer mit einem guten Tee genießen. Ich werde schnell in die Küche gehen und uns einen aufbrühen. Außerdem siehst du hungrig aus, also werde ich dir auch gleich etwas zum Essen mitbringen. Sobald ich wieder da bin, werde ich dir alles in Ruhe erklären.“


„Au ja, Futter!“, rief Ruffy hellauf begeistert und schaute Syrus nach, der von seinem Platz aufgestanden war und nun in einem anderen Raum verschwand. Während Ruffy heißhungrig wartete, vernahm er plötzlich ein seltsames Schaben, das aus Richtung der Eingangstür kam. Er richtete seinen Blick auf selbige und sah gerade noch das blaue Leuchten, das durch den Spalt unter der Tür und das Schlüsselloch schien, als die Tür auch schon aus der Wand rutschte und krachend zu Boden fiel. Durch den dadurch aufgewirbelten Staub konnte er zwei Personen erkennen, die langsam den Raum betraten. Als die Sicht sich besserte, hellte sich Ruffys erneut verdutztes Gesicht auf, da er unter den beiden Gestalten sofort Zorro und Robin erkannte. Freudig lachend hob er die Hand zum Gruß und rief seinen Crewmitgliedern zu: „Hey, hallo ihr beiden! Was macht ihr denn hier?“


Die beiden Strohhüte starrten Ruffy überrascht an. Ihn so plötzlich zu finden, hatten sie nicht erwartet. Sie öffneten gerade ihre Münder, um etwas zu ihrem Kapitän zu sagen, als eine Stimme zu ihnen herüber hallte: „Huch, was war das denn für ein Krach? Ist was nicht in Ordnung, Pirat Ruffy?“ Im nächsten Moment kam Syrus aus dem Nebenzimmer geschritten. Er trug ein silbernes Tablett, auf dem eine Platte mit Fleisch und eine Kanne Tee, sowie zwei Becher standen. Als er Zorro und Robin erblickte, blieb er abrupt stehen. „Oh, noch zwei weitere Gäste. Ich hab euch ja gar nicht klopfen gehört.“ Freundlich lächelte er die beiden an und stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab. Dann fiel sein Blick auf die herausgeschnittene Tür, die hinter den beiden auf dem Boden lag. „Um Himmels Willen, da ist ja eine Tür! Die hab ich all die Jahre gar nicht bemerkt! Eine Tür! Eine Tür, die in die Erde führen muss! Seit ihr beiden etwa von da unten gekommen? Seit ihr beiden vielleicht Maulfwurfsmenschen?“


„Ähm“, antwortet Robin, die extra Hände aus Zorros Körper wachsen gelassen hatte, die sie brauchte, um ihn zurückhalten zu können. Ratlos blickte sie zu Ruffy, der sich vor lauter Lachen den Bauch hielt und auf dem Bett herumrollte. „Nein, wir sind keine Unmenschen aus der Tiefe. Wir sind Freunde von ihm.“, sagte sie schließlich seufzend und zeigte auf ihren Kapitän. „Mein Name ist Robin und der ungestüme Kerl hier, der ihre Tür zerschnitten hat, heißt Zorro. Und Sie sind?“


„Wer ist was? Ach, du meinst meinen Namen? Ja, natürlich. Der lautet, ähm, wie war der noch mal gleich, Pirat Ruffy?“, wendete sich Syrus Hilfe suchend an den Strohhut.


„Syrus.“, antwortete Ruffy zuvorkommend.


„Ja, genau so war der. Mein Name lautet Ruffy. Ach Unsinn, ich meine natürlich mein Name ist angenehm. Syrus euch
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