Der schwarze Mond

Schulstress mit Hindernissen

Das Internat

Heute war es soweit. Kai packt gerade seine letzten Sachen in seinen Rucksack als sein Vater von unten rief und ihn aufforderte schneller zu machen da er sonst seinen Flug verpassen würde. Ja Kai musste fliegen denn sein neues Zuhause, wie er das Internat schon bezeichnete, lag am anderen Ende des Landes. Seine anderen Sachen, wie Klamotten, Radio und was man sonst noch so brauch auf einem Internat, wurden schon vor einer Woche dort hin gebracht. Beim Hinuntergehen der Treppe streichelte er noch mal seiner Katze über das Fell und verabschiedete sich flüsternd von ihr. Sein Vater nahm ihm den Rucksack ab und legte diesen in den Kofferraum des Autos. Auf der Fahrt zum Flughafen sprach Kai kein einziges Wort mit seinen Eltern die sich angeregt über das Internat unterhielten wo Kai jetzt hin sollte. Die Abfertigung von Kai und seinem Gepäck ging zügig und reibungslos vonstatten. Kurz bevor Kai in den Flieger stieg verabschiedete sich Kai von seinen Eltern, da diese nicht mitkamen, und stieg ins Flugzeug ein. Es war nur 1 Stunde Flug bis zum Ziel doch Kai wollte wieder festen Boden unter den Füßen haben. Angst hatte er keine aber ihm war flau im Magen. Er flog heute ja zum ersten Mal, da darf ja einem wohl noch mal flau im Magen sein, dachte Kai als ihn eine Flugbegleiterin ansprach.

Endlich Kai hatte wieder festen Boden unter den Füßen doch flau war ihm immer noch. Er holte seinen Rucksack und das andere Gepäck vom Gepäcklaufband und machte sich auf den Weg vor den Flughafen wo er abgeholt werden sollte. Jetzt stand er hier schon geschlagene 2 Stunden und keiner kam um ihn abzuholen. In ihm kamen die Gedanken und Befürchtungen auf das er am falschen Flughafen oder es der falsche Tag ist oder noch schlimmer Beides. Kurz bevor er komplett in Panik verfiel bemerkte Kai einen jungen Mann, der suchend über die Massen an Passagieren blickte, die aus dem Flughafen kamen, und vor sich hin fluchte. Ob der Mann vielleicht ihn suchte? Kai entschloss erst mal abzuwarten und den jungen Mann weiter zu beobachten. Dieser Mann wurde immer verzweifelter und fluchte immer heftiger. Kai der das ganze weiterhin beobachtet hatte ging nun auf den Mann zu und fragte ihn einfach nach wem er suche, vielleicht konnte er ihm ja helfen da er schon eine ganze Weile hier stand und wartete. Wie sich herausstellte suchte der Mann, er hieß Erik, genau ihn. Erik erzählte Kai das man ihm zu spät mit geteilt hatte das Kai heute mit dem Flieger käme. Er entschuldigte sich für die Verspätung, schnappte sich Kais Koffer und lief in Richtung eines, vom Aussehen her zu kurz geratenen, Kleintransporters. Kai der immer noch an der Stelle stand, wo sie bis eben waren, brauchte einen Moment um zu begreifen das er wohl mit diesem Fahrzeug ins Internat gebracht werden soll. Als Kai in den Kleintransporter einstieg, stieg ihm der Geruch von nassem Hund in die Nase und ihm wurde übel. Erik, dem das nicht aufgefallen war, dass Kai mit seinem Würgereiz kämpfte, startete den Motor des Wagens und machte sich auf die einstündige Fahrt ins Internat.

Auf der Hälfte der Strecke musste Erik anhalten da Kai ihm sonst ins Auto gekotzt hätte. So schnell wie möglich entfernte sich Kai von dem nach nassem Hund stinkenden Kleintransporter und übergab sich erst mal am Waldrand. Jetzt fühlte er sich erleichtert doch leider freute er sich zu früh. Den als Erik zu ihm kam, um sich nach seinem befinden zu erkundigen, brachte dieser auch einen dicken Schwall Automief mit und Kai konnte ein erneutes Erbrechen nicht verhindern. Aber bei diesem Mal landete gut die Hälfte auf Eriks Hose und Schuhen. Kai, der innerlich anfing zu lachen, entschuldigte sich bei Erik und schlich Richtung Wagen. Die letzten Kilometer verbrachte Kai in eine Art Halbschlaf und Erik erzählte ihm vom Internat und seinen Regeln. Das meiste von den Regeln existierten auch an normalen Schulen, wie zum Beispiel: Nicht rauchen in den Gebäuden außer in ausgewiesenen Räumen, kein Alkohol, und das Übliche eben was sonst so an Regeln anfällt. Als Erik dann aber zu den internatstypischen Regeln kam horchte Kai auf. Das Erste was ihn erstaunte war, dass es zwar ein Mischinternat war aber Jungen und Mädchen eigene Wohnhäuser hatten, wo die Schüler nach Klassenhöhe auf die Stockwerke verteilt wurden. Das Zweite was ihm große Augen machen lies war die Tatsache, dass an diesem Internat Uniformpflicht bestand, diese würde er später im Internat bekommen. Und weil das noch nicht reichte kam die dritte Überraschung. Durch einen Mangel an Schlafzimmern im Jungenwohnhaus sollte Kai ein Einzelzimmer im Mädchenwohnhaus beziehen. Endlich kamen die Beiden beim Internat an. Während Kai sich langsam aus dem Auto quält, da ihm immer noch übel war, hatte Erik schon längst das Gepäck aus dem Kleintransporter geholt und es auf einer Treppe abgestellt. Erik bedeutete Kai dass dieser hier warten sollte bis er den Wagen weggebracht hatte. Solang Erik den Wagen parkte schaute sich Kai mal um. Das Gelände war riesig. Es gab 6 Gebäude, das Größte war wohl die Schule, dann waren die 2 mittelgroßen Gebäude wohl die Wohnhäuser. Mit den andern 3 Gebäuden konnte er noch nichts anfangen. Rings um die Gebäude war lichter Wald. Es sah fast aus wie eine natürliche Lichtung wo irgendeiner einfach mal Gebäude draufgestellt hat. Erik kam gerade wieder als Kai sich einen Aushang genauer anschaute.

„ Na interessierst du dich jetzt schon für die Internats Clubs?“, fragte Erik Kai mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Kai der sich erschrocken hatte als Erik ihn ansprach, fragte mit einem leichten Hauch von Misstrauen in der Stimme Erik: „Welche Aufgabe hast du eigentlich hier auf dem Internat? Bist du so eine Art Hausmeister?“
Erik fing ohne Vorwarnung lauthals an zu lachen und sagte dann, als er sich ein wenig wieder beruhigt hatte: „Ich? Ich bin kein Hausmeister. Ich bin genau wie du Schüler an diesem Internat. Nur aus einer der höheren Klassenstufen.“ Jetzt war Kai baff. Vor ihm stand ein Schüler und kein Lehrer oder ein anderweitig Angestellter des Internats. Er hatte sich noch nicht richtig gefangen, da hatte Erik auch schon wieder das Gepäck in der Hand und lief zielstrebig auf eins der beiden Gebäude zu die Kai als Schülerwohnkomplexe identifizierte. Kai lief schnell hinter her um Erik nicht aus den Augen zu verlieren. Sie liefen einige Gänge und Treppen als Erik vor einer Tür stehen blieb. Er bat Kai die Tür zu öffnen da er ja beladen sei. Kai öffnete die Tür und stand in einem großen Zimmer. Wow ist das groß, dachte Kai gerade in diesem Moment als Erik an ihm vorbei lief und das Gepäck mitten im Raum abstellte.

Kai räumte gerade seine Klamotten in den Schrank als es an der Tür klopfte. Ohne auf ein ‚Herein’ von Kai zu warten betrat eine Gruppe von Mädchen das Zimmer. Eine von ihnen trat an Kai heran. Kai fand das Mädchen schön. Sie hatte lange, blonde Haare die sie zu einem Zopf zusammen gebunden hatte und war ungefähr so groß wie Kai selber. Doch dieser Eindruck verflüchtigte sich schnell als das Mädchen Kai mit einem hochnäsigen und bedrohlichen Unterton ansprach. „ Hör mir jetzt ganz genau zu Kleiner. Ich sage es dir nur einmal.“, Kai, der sich ein Lachen verkneifen musste, hörte weiter zu, „ Du bist hier nur geduldet weil die Jungs keine Zimmer mehr haben. Am besten du hältst den Mund oder was noch besser wäre du löst dich in Luft auf. Also komm uns nicht ihn die Quere. Sonst könnte das schmerzhaft für dich enden.“ Und mit diesen Worten verließ sie den Raum gefolgt von den restlichen Mädchen. Jetzt konnte Kai nicht mehr an sich halten, als die Tür endlich zu war, und fing lauthals an zu lachen. Ihm kullerten schon die Lachtränen aus den Augen als Erik das Zimmer betrat um Kai abzuholen, damit er ihm das Gelände, die Gebäude und die wichtigsten Räume zeigen konnte und um ihn zur Ausgabe zu bringen wo Kai seine Schuluniform bekommen sollte. Aber erstmal hörte er sich an was Kai ihm über diese Mädchen erzählte. Da fing er auch an zu lachen und erzählte Kai, auch mit Lachtränen in den Augen, das diese Mädchen bei ihm in der Klasse seien und meinten sie wären die Größten.

Kai und Erik standen an der Ausgabe für die Uniformen und warteten darauf das der Hausmeister, der die Uniformen aufbewahrte, Kais Schuluniform zusammen gesucht hat und diese Kai übergab. Endlich kam der Hausmeister aus dem Lager wieder und drückte Kai seine Uniform in die Hand und wünschte ihm Glück für die Zeit auf dem Internat. Erik begleitete Kai noch zu seinem Zimmer, verabschiedete sich bei ihm und wünschte noch eine gute Nacht. Kai, der es nicht mehr erwarten konnte zu sehen wie die neue Schuluniform aussieht, probierte diese, kaum das er die Tür geschlossen hatte, an und betrachtete sich im Spiegel, der genau neben der Tür stand und fast 2 Köpfe größer war als Kai. Die Uniform war sehr ungewöhnlich. Sie erinnerte ihn an die Schuluniformen aus verschiedenen Mangas die er gelesen hatte. Die Hose war schwarz und das Hemd weiß. Bis jetzt sah es aus wie ein Anzug seines Vaters. Aber diese Jacke? Aus dem schwarzen Stoff und mit den goldenen Knöpfe dran. Wie sollte er mit diesem hohen Kragen ungehindert den Kopf bewegen können? Plötzlich fiel ihm wieder sein altes Geschichtsbuch ein. Dort war so eine ähnliche Uniform abgebildet gewesen. Es war die Uniform der preußischen Heere. Im Text zu dem Bild stand, das diese Uniformen als Vorlage für die japanischen Schuluniformen gedient haben. Kai war immer noch nicht so ganz von dieser Kleidung über zeugt aber wenn alle hier solche Uniformen trugen, konnte es ihm eigentlich egal sein. Er beschloss, dass die Schuluniform gar nicht so schlecht ist, zog die Uniform wieder aus und legte diese ordentlich auf einen Stuhl. Dann machte er sich fürs Bett fertig und ging schlafen.
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