Die Vergangenheit kommt wieder

Shuichi Akais Life

Geständnis

Lange Zeit bemerkte ich es gar nicht, aber mit der Zeit wurde es mir immer klarer und klarer, ich mochte Akemi mehr als nur freundschaftlich. Wir verbrachten so viel Zeit miteinander, aber ich konnte es mir einfach nicht anmerken lassen. Sie wäre in viel zu großer Gefahr gewesen, wenn ich irgendwann auffliegen würde und genau das konnte ich nicht riskieren, dafür war sie mir zu wichtig gewesen. Ich konnte sie nicht weiter in das ganze rein ziehen, sie sollte kein schlechtes Leben haben, auch wenn sie es bereute für die Organisation zu arbeiten, aber sie hatte ein Ziel im Leben gehabt. Sie war eigentlich in die Organisation hinein geboren worden, durfte diese aber verlassen und wie ein normaler Mensch leben, allerdings ging es ihrer kleineren Schwester nicht so gut. Sie musste Wissenschaftlerin werden und für die Organisation arbeiten, Kontakt zwischen Akemi und Shiho gab es keinen, da diese lange Zeit in den Staaten lebte. Allerdings nach ihrem Abschluss wurde Shiho nach Japan geholt und sollte dort für die Organisation an Giften arbeiten. Akemi hatte nur zufällig in einem Brief ihrer Schwester davon erfahren und war sofort wieder in die Organisation eingetreten. Ihr Grund war die Liebe, sie konnte ihre kleine Schwester nicht einfach alleine lassen. Sie wollte ihr Nahe sein und arbeitete deswegen für die Organisation. Oft konnten sich die zwei nicht sehen, da Shiho immer beschäftigt war und weiter arbeiten sollte, aber ab und an konnten sich die Schwestern doch sehen, nur war es mit der Zeit immer weniger geworden. Ich hatte sehr oft das Gefühl gehabt, dass Akemi an dieser Beziehung zu ihrer Schwester zerbrechen würde und nicht mehr lange durch halten könne, aber immer wieder bewies sie mir das Gegenteil. Sie war stark, sie kämpfte für etwas und genau das gab ihr die Kraft. Manchmal bewunderte ich sie dafür, mir war klar gewesen, dass nicht jeder Mensch so handeln würde wie sie, aber sie tat immer das, was man nicht von ihr erwartete. Schon sehr schnell wurde ich aus meinen Gedanken über Akemi gerissen. Ich stand in einer verlassenen Lagerhalle, war alleine gewesen und hatte eines meiner Handy am Ohr gehabt.
„Akai, sind Sie noch dran?“, fragte James mich besorgt. Er hatte lange auf eine Antwort gewartet und als ich nichts sagte, verfinsterte sich sein Blick. Diesen konnte ich zwar nicht sehen, aber auch wenn ich ihn nicht so gut kannte, so konnte ich doch sagen, wie er nun reagierte. Personen konnte ich schnell nach ihrem Verhalten analysieren und somit heraus finden, was diese als nächstes tun würden.
„Ja, ich bin noch dran“, nickte ich zustimmend. „Was gibt es?“, wollte ich wissen. Er hatte es mir zwar schon einmal gesagt, allerdings hatte ich da nicht wirklich zugehört.
„Wir können es nicht mehr verantworten, dass Sie noch weiter in der Organisation sind. Wir werden morgen Abend Ihren Ausstieg vorbereiten. Sie werden die Organisation zu einem Treffen in ein leeren Fabrikraum bringen, unsere Männer werden schon bereit stehen und alle Mitglieder verhaften. Mit ihnen werden wir dann den Boss der Organisation ausfindig machen und diese auffliegen lassen. Sollte etwas schief gehen, informieren Sie mich rechtzeitig, aber ich bin guter Dinge. Alles ist gut durchdacht und es kann nichts passieren. Haben Sie das verstanden?“, wollte Black wissen, nachdem er mir von dem Plan erzählt hatte.
„Alles verstanden. Morgen Abend, gut dann ziehen wir das durch“, nickte ich zustimmend. Heute Abend würde die Organisation endlich ausgelöscht werden. Es war gut gewesen, so konnten sich auch Akemi und ihre Schwester wieder in den Armen liegen und ohne Probleme zusammen sein. Ich lächelte etwas und legte danach einfach auf. James hatte mir schon genug Informationen mit geteilt und es reichte mir um zu wissen, was ich nun tun sollte. Aber bevor ich mich mit jemanden aus der Organisation in dem Gebäude treffen würde, wollte ich zuerst mit Akemi reden. Sie sollten wissen, was Sache war, ich wollte sie nicht weiter belügen.
„Dai, da bist du ja“, lächelte Akemi, als wir uns am gleichen Abend noch im Park trafen. Glücklich nahm mich Akemi in den Arm, sie blickte zu mir nach oben und sah mein ernstes Gesicht. „Was hast du, Dai?“, wollte die Frau von mir wissen.
„Es ist nichts Schlimmes. Mach dir bitte deswegen keine Sorgen, Akemi“, sagte ich. Ich hatte dabei sogar ein kleines Lächeln auf den Lippen gehabt, wie ich bemerkte. Es war schon komisch gewesen, jedesmal wenn ich etwas mit Akemi machte, musste ich einfach Lächeln. Sie war so anders, als alle Menschen gewesen und sie gab mir oft das Gefühl irgendwo erwünscht zu sein.
„Dann bin ich ja beruhigt“, meinte Akemi. Sie nahm mich dann an der Hand und ging mit mir durch den Park. Oft machten wir solche Spaziergänge zusammen, dabei konnten wir besser über alles reden, als dass wir uns irgendwo in der Organisation treffen würden. Ich hatte das Gefühl gehabt, als könne ich Akemi alles erzählen und sie würde es nicht weiter sagen.
„Ich muss dir was sagen. Bleib doch stehen“, sagte ich. Weil sie bei meinen Worten immer noch weiter ging, zog ich sie etwas stark wieder zurück.
„Dai, was ist los?“, wollte sie von mir wissen. Ich glaube sogar, es tat ihr etwas weh, als ich sie so hart anpackte. Es tat mir auch Leid, weswegen ich sie gleich wieder los ließ.
„Ich will einfach nur mit dir reden. Mein richtiger Name ist nicht Dai Moroboshi“, fing ich an mit dem erzählen. Ich hätte sie gerne auf das alles schonend vorbereitet, aber es ging nicht. Man konnte keinen Menschen auf diese Art von Wahrheit vorbereiten, ohne zu wissen, was passieren würde.
„Du heißt nicht Dai Moroboshi? Ach verstehe, du hast nun einen Codenamen, wenn du öffentlich unterwegs bist“, meinte Akemi. Scheinbar dachte sie, dass ich es so machen würde wie sie mit ihrem Tarnnamen Masami Hirota, aber damit lag sie ganz weit daneben. Langsam machte sie es mir schwerer, ihr die Wahrheit zu sagen, aber es musste raus, ich musste ihr gestehen wer ich wirklich war.
„Nein, das ist es nicht. Dai Moroboshi, das war mein Tarnname gewesen, mein richtiger Name ist Shuichi Akai, aber nenn mich bitte nicht in der Organisation so. Sie dürfen niemals erfahren, wer ich wirklich bin, noch nicht“, bat ich Akemi. Ich legte meine Hände auf ihre Schulter und sah sie an, sie musste es mir versprechen, ansonsten würde ich sie nicht von hier gehen lassen, sagte ich mir
„Shuichi...Akai...“, stammelte sie meinen richtigen Namen. Akemi hatte einen leicht schockierten Blick gehabt, dann aber nickte sie. „Ich werd es nicht weiter sagen, aber warum hast du hier einen anderen Namen angegeben?“, wollte sie wissen.
„Es ist weil....“, ich seufzte kurz und überlegte, wie ich ihr sagen konnte, dass ich für das FBI arbeitete und mich nur mit ihr 'abgab' um meinen Auftrag zu vollenden. Ich zog langsam meinen Ausweis aus der Tasche, er zeichnete mich als FBI Agent aus und diesen hielt ich ihr nun fast unter die Nase. „Ich arbeite beim FBI und mein Auftrag war die Organisation gewesen, morgen Abend lassen wir sie hochgehen. Ich wollte dir das persönlich sagen und nicht, dass du es morgen Abend irgendwie mitbekommst. Was sagst du nun?“, wollte ich von ihr wissen. Jetzt wusste sie Bescheid über mich.
„Ich kann das nicht glauben...du arbeitest für das FBI und willst die Organisation auffliegen lassen...du hast mich belogen von Anfang an“, sprach Akemi. Ich konnte die Enttäuschung aus ihren Worten heraus lesen und es tat mir auch etwas Leid.
„Ich wusste nicht einmal, dass du in der Organisation bist. Als ich es erfuhr, war es schon zu spät um den Auftrag abzubrechen. Egal was du nun über mich denkst, ich werde den Auftrag zu Ende bringen, morgen Abend und ich hoffe für dich, dass du nichts sagen wirst“, drohte ich ihr. Das wollte ich eigentlich nicht und schnell fing ich an mein Verhalten zu bereuen.
„Ich werd schweigen“, versprach mir Akemi. Zuerst konnte ich es ihr nicht glauben, alleine aus Enttäuschung hätte ich mich sicher verraten, aber Akemi war da wirklich anders gewesen.
„Danke, danach wenn das mit der Organisation vorbei ist, kannst du mit deiner Schwester ein normales Leben leben, ihr werdet aus der Organisation gebracht und nicht mehr mit dieser in Verbindung stehen. Ich hab dafür gesorgt, dass euch beiden nichts passieren wird, wenn die Organisation nicht mehr existiert“, entgegnete ich.
„Danke, das mit Shiho bedeutet mir sehr viel, Dai“, lächelte sie. Ich glaube, Akemi konnte sich nicht mehr so schnell daran gewöhnen mich anders zu nennen und nannte mich immer noch bei meinem alten Namen. Es machte mir allerdings auch nichts aus und war besser so gewesen, ich wollte nicht, dass sie sich irgendwann einfach versprechen würde und die Organisation auf mich aufmerksam wird, zumindest nicht vor jenem Abend. Was ich allerdings nicht geahnt hatte war, dass wir abgehört wurden. Die Organisation vertraute Akemi nicht wirklich und hielten sie für eine Gefahr, jemand der ihnen Shiho weg nehmen würde. Heimlich jubelten sie ihr deswegen eine kleine Wanze unter, die unentdeckt geblieben war und von der ich erst im Nachhinein von Gin erfahren hatte. Die Organisation hatte von meinen Plänen erfahren, allerdings hatte ich es nicht gewusst, weswegen ich mich normal auf den Tag vorbereiten würde.
„Ist schon gut, das ist das Einzige, was ich für dich tun kann. Das alles tut mir wirklich Leid, Akemi“, sprach ich leise. Es war Zeit gewesen, Zeit von hier weg zu gehen und die junge Frau nie wieder zu sehen, egal was sie mir bedeutete. Ich fand es besser, wenn sie nichts von meinen Gefühlen wusste, das hätte den vorübergehenden Abschied für uns beide nur noch schwerer gemacht und mich vielleicht von meiner Mission abgehalten. „Ich werd jetzt gehen. Komm gut nach Hause, ich werd mich bald bei dir melden“, versprach ich ihr. Ich wollte es wirklich tun und zwar dann, wenn wir die
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