Die Suche nach Erinnerung und Verständnis

Der steinige und unscheinbare Weg, vergangene Sachen einfach ruhen zu lassen...

Die Dämmerung

In der dicht von Pflanzen bewachsenen Umgebung herrschte erdrückende Stille, die nur vom Knistern des Feuers gebrochen wurde, welches mitten in der Nacht, im Senyoko-Wald brannte und die Bäume gruselige Schatten werfen ließ, während es alles ein wenig erhellte. Am dämmernden, nächtlichen Himmel stand der Vollmond, welcher das Licht nochmal bekräftigte, wobei die funkelnden Sterne es diesem gleichtaten. Momentan bedeckten nicht viele Wolken das Sternenzelt, weshalb die Nacht klar und ruhig war, wobei wenige Vögel, welche noch wach waren, zwitscherten und sich eifrig umsahen, während sie von Ast zu Ast hüpften und verwundert, sowie neugierig, den Schwarzhaarigen betrachteten, der am Feuer saß, dessen Flammen langsam drohten, nach einem kühlen Windstoss, zu erlischen. Das bemerkte die Person aber vorerst kaum, da ihre Aufmerksamkeit momentan nur ihren Gedanken gewidmet war, in welche sie sich verstrickt hatte. Erst als es dann kälter wurde und die Gestalt, welche in einen weißen, dünnen, aber trotzdem warmhaltenden Kimono gekleidet war, dann fröstelte, blickte diese auf, um zu sehen, dass von dem Holz, was eben noch brannte, nur noch leichte Rauchschwaden aufstiegen. Leise seufzend erhob er sich nun, um neues Feuerholz zu suchen, welches erneut Wärme, für die weitere Nacht, spenden sollte. Dabei war der Blick des jungen Mannes weiter gegen den Boden gerichtet, wobei er angestrengt nachdachte und sich an den Arm fasste und den Ärmel leicht hob, um sich dem Symbol auf dem Arm zu besehen. Auf diesem war ein schwarzer Kreis abgebildet, welcher von drei Tomoe umgeben war, die mit ihrer Spitze nach innen zeigten. Dem Schwarzhaarigen entfuhr ein kaum hörbares Seufzen, wobei man durch die Kälte seinen durchsichtigen, eher gehauchten Atem sehen konnte, welcher sich schnell wieder in der Luft auflöste. Nach wenigen Momenten hatte er also das Feuerholz gesammelt und zu seiner Lagerstelle zurückgebracht, worauf er das Holz auf dem Boden ablegte und sich konzentrierte. Seine Hände entflammten nun für wenige Sekunden in loderndem Feuer, welches aber schnell wieder verstummte und Fächer preisgab. Zwei an der er Zahl waren es, wovon er einen in jeweils einer Hand festhielt und sie dann Richtung Feuerholz schwang, wo sich unter leisem Getöse eine Flamme auftat, die sich immer weiter ausbreitete, bis sie schließlich an Größe gewonnen hatte und friedlich brannte, wie auch schon das Feuerchen, was der Schwarzhaarige zuvor betrachtet hatte. Wieder setzte er sich auf den leicht feuchten Wiesenboden, der eher so hart war, wie ein Trampelpfad. Da tagsüber viele Nyagumu hier herumstreiften, war das aber auch nicht sehr verwunderlich. Die eher zierlichen, mittelgroßen, katzen-ähnlichen Wesen, besaßen lange, rundliche Ohren, sowie einen nicht gerade kurzen Schweif, mit einer Art Glöckchen daran; zumindest die, die man als Haustier hielt. Die wilden Nyagumu hatten hingegen nur ein ballförmiges Schwanzende, welches fröhlich in der Luft wedelte, während sie sich gegenseitig spielerisch durch die Prärien jagten und vor sich her miauten. Sie besaßen ebenfalls eine hohe Stimme, die, während sie fauchten unerträglich war und einem in den Ohren schmerzte. Doch wenn sie verschmust schnurrten, senkte sich ihre Tonlage, wodurch sie sanftmütig und zart klang. Nach einigen Momenten gähnte die Gestalt dann, mit der Hand vor den Mund haltend und sah in den sternenklaren Himmel auf. Es war besser, wenn er jetzt schlafen gehen würde, da es bereits spät, weshalb er sein Nachtlager aufschlug. Es dauerte nicht lange, bis das Zelt aufgeschlagen und das Feuer mittels der erneuten Fächerbewegung erloschen war. Schweigend begab sich die Schwarzhaarige Person nun zur Ruhe und deckte sich mit einer Wolldecke aus weichem Fell zu. Es dauerte nicht lange, bis er dann einschlief. Doch würde er das damals Geschehene je verarbeiten können oder Antworten auf dieser Reise finden? Mit diesen Gedanken hatte er seine Augen geschlossen, gespannt, was der nächste denn Morgen bringen würde...
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