Fanfic: Martini

Untertitel: Der Mann in Schwarz

Kapitel: Kapitel 1

Conan traf Ai beim Professor an, man sah richtig ihre Bestürzung. Die unerschrockene Ai hatte Angst. Sie waren wieder auf die Männer in Schwarz gestoßen, und sie waren auch diesmal entkommen. Das wirklich knifflige an der Sache war allerdings, dass das „Schrumpfgift“ den Mann umgebracht hatte. Was dazu führte, dass bereits nach kurzer Zeit beschlossen worden war, dass dies ein natürlicher Todesfall gewesen war, ein mysteriöser zwar, aber ein natürlicher. Die Polizei freute sich – Ai weniger. Der Mordfall war ganz in der Nähe geschehen, wie eine Warnung war er ihr vorgekommen: ‚Denk ja nicht, dass du in Sicherheit bist; wir finden dich, und dann, meine Liebe, wirst du sterben.’
„Wir müssen vorsichtiger sein.“, schollt Ai den eben Angekommenen. „Es scheint mir, als würdest du in letzter Zeit häufiger vergessen, dass du im Körper eines Siebenjährigen steckst – und dich gefälligst auch so zu verhalten hast.“ – „Das weiß ich doch.“, erwiderte Conan unwirsch, „Es ist nur so, dass es immer schwieriger wird. Es macht mich wahnsinnig so zu tun, als wäre ich ein dummer, kleiner Erstklässler.“ Ai runzelte die Stirn. „Conan, muss ich dich daran erinnern, dass Gin alle umbringen wird mit denen du zu tun hast? Alle! Ran, den Jungen aus Osaka, den Professor und mich auch!“ Conan schüttelte den Kopf, natürlich wusste er das alles. Er seufzte. „Okay, ich werde mich bessern.“, murmelte er leise und lies Ai alleine stehen, er ging lieber zum Professor um sich etwas mit ihm zu unterhalten, er hatte eine neue Fährte, die zu den Männern in Schwarz führen konnte. Agasa sollte sie überprüfen, vielleicht würde das ja etwas bringen.

Die soeben eingetroffene Mail strahlte schon fast eine Idee Sarkasmus aus.
Der Boss war wütend, es ging zu vieles schief – das Opfer, welches es nie hätte geben sollen, Sherry, die längst hätte tot sein sollen, die Untersuchungen, die abgeschlossen sein sollten. Es war einfach zu viel und deswegen lies er seine Wut an Gin aus. Im übertragenem Sinne, versteht sich. Ein direkter Wutausbruch wäre zu untypisch, zu gewöhnlich.
Wermut sollte es richten. Der Boss brauchte keine Versager – und Gin war mittlerweile zu einem geworden. Und das gerade Wermut diesen Auftrag bekam würde Gin treffen.
Diese war nicht dumm und konnte sich den Zusammenhang selber erschließen, doch es würde ihr schwer fallen. Gin bedeute ihr viel, der Boss mehr. Sie schaltete den Computer aus, hängte ein Foto von Gin an ihr Dartbrett, nahm einen Schluck aus dem Cognacglass und warf einen Dartpfeil Richtung Scheibe. Mitten in Gins Gesicht.



Derweil klingelte die Haustür bei dem Professor erneut. Conan, der sich wie Zuhause fühlte ging zur Tür. Von Ai war schon seit mehreren Stunden kein Lebenszeichen mehr gekommen, von daher ging er einfach mal davon aus, dass sie sich auch nicht zur Tür bequemen würde; und Agasa war mit anderen Dingen beschäftigt. Wichtigeren Dingen. Was wenn… ? Aber nein, dieser Gedankengang ging zu weit, es konnte einfach nicht sein, dass das passierte.
Conan linste durch das Schlüsselloch, um zu erkennen wer vor der Tür stand. Es war ja nicht ganz auszuschließen, dass die Männer in Schwarz mittlerweile wussten, wo sie lebten. Nun ja, die Sorge hätte er sich sparen können. Schicksalsergeben seufzend öffnete er die Tür.
„Na, was verschlägt dich denn hier her? Hast du nicht genug zu tun?“ – „Genug zu tun? Quatsch! Ich hab’ gehört ihr habt wieder mal ’ne Spur, die zu den Kerlen führen kann. Mal abgesehen davon brauchst du eindeutig meine Hilfe, Bürschchen.“, meinte Heiji grinsend. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mir so was entgehen lass’?“
Conan zuckte mit den Schultern und lies den anderen Jungdetektiven eintreten. Dieser ging zielstrebig Richtung Wohnzimmer und Conan hörte ihn den Professor begrüßen. Das konnte Heikel werden; Conan wollte Heiji nicht mehr als eben nötig in diesen Fall reinziehen, und dieser Auftritt war gerade äußerst überflüssig.
„Also was is’?“, rief Heiji, „Wie sieht sie denn aus, eure tolle Spur?“ – „Einer der beiden Spuren folgt der Professor.“, sagte Conan und deutete auf ebenjenen, der sich einige Zusatzinformation beschaffte, bevor er mit der eigentlichen Arbeit anfing. „Einer? Dann habt ihr zwei?“ – „Mehr oder weniger. Ai ist einem aus der Organisation begegnet, will aber nichts darüber sagen, vielleicht redest du mal mit ihr? Kann sein das du mehr Erfolg hast.“ Heiji schaute mehr als skeptisch drein, doch immerhin wäre dies ein Anfang.
Conan lächelte. Möglicherweise kam er doch irgendwie an die Infos heran, die Ai ihm verschweigen wollte. Doch das musste warten. Er hatte noch etwas dringendes zu erledigen und wollte nicht, dass Ran wieder misstrauisch werden würde.

Die Atmosphäre war angespannt. Die anwesenden Personen machten keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber mindestens einer weiteren Person, welche sich im Raum befand. Keine angenehme Stimmung um zu arbeiten. Wobei sowieso zwei der präsenten Menschen den ganzen Plan für Unsinn hielten. Ausgemachten Unsinn.
War die Mail wirklich vom Boss? Es konnte nicht sein, dass er für eine Eliminierung von Gin war. Das war… absurd. Bestimmt eine Falle, die Wermut ihnen stellte.
Chianti misstraute der blöden Kuh ohnehin. Wermut hatte zu viel Freiraum bekommen, sogar der Boss war zu diesem Ergebnis gekommen, und jetzt sollte ausgerechnet sie die Aufgabe bekommen haben Gin umzulegen? Beziehungsweise festzustellen ob Gin es verdient hatte abgemurkst zu werden und es dann eventuell zu tun? Unwahrscheinlich. Aber das Gegenteil konnte Chianti auch nicht beweisen und deswegen musste sie bleiben, bis alles klar war. Oder bis Korn etwas gegen die dumme Pute unternahm.
Da allerdings gerade weder das Eine noch das Andere zu erwarten war, stellte Chianti sich auf eine etwas längere Wartezeit ein- und wurde prompt eines besseren belehr, als die Tür zu Wermuts Wohnung sich öffnete und Gin den Raum betrat. Nur um in Martinis grinsende Gesicht zu blicken und nun seinerseits eine Knarre vor die Stirn gehalten zu bekommen.
Wermut blickte bedauernd drein, hielt den Finger trotzdem fest am Abzug.
„Du musst nur eine Frage beantworten Gin.“, sagte sie mit leiser, fast schon anklagender, Stimme. „Wie ist Sherry dir entwischt?“
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