Sternenregen [MMFF]

*Wenn etwas anfängt *

Der Regen schlug gegen die Scheibe. Sasha starrte aus dem Fenster in der Pausenhalle.
„Hey Sasha ich rede mir dir!“, schrie Camilla ihr halb ins Ohr. Sasha zucke leicht zusammen. „Was?“, fragte sie nur und rieb sich das Ohr, in das ihre Freundin geschrieen hatte. „Ich hab dich gefragt, was wir am Wochenende machen wollen. Also ich bin ja dafür, dass wir mal wieder Party machen.“, schlug die Sechzehnjährige vor. „Abgelehnt.“, kam es gleichzeitig von Sasha und Antonie, der bisher schweigend an der Wand neben dem Fenster gelehnt hatte. „Warum fahren wir nicht ans Meer?“, schlug der Achtzehnjährige vor. „Ganz einfach, weil wir fast jedes Wochenende ans Meer fahren.“, entgegnete Jenny, die schon vorher mit Camilla Partypläne geschmiedet hatte, „Eigentlich tun wir am Wochenende immer das was ihr zwei wollt. Das ist voll nicht fair.“ „Genau.“, stimmte Camilla ihrer Partyfreundin zu.
Sasha und Antonie seufzten synchron, bevor die Älteste in der Runde dann antwortete: „Ihr zwei könnt ja gerne Party machen, aber ich bleibe zu Hause oder zieh mir mit Antonie ne DVD rein. Und außerdem kommt ihr zwei Küken doch ohne uns nirgendwo rein. Deshalb tun wir das, was wir machen wollen, ganz einfach.“
Und damit war die Hoffnung der zwei Sechzehnjährigen zu Asche zerfallen. „Können wir dann wenigstens die Zelte mitnehmen und bis Sonntag dort bleiben?“, fragte Camilla, die sich ihrem Schicksal, das Wochenende wieder am Meer zu verbringen, so wie die letzten vier Wochen auch schon, ergebend. Grinsend sah Antonie Sasha an und beide nickten.
„Ist klar, damit ihr zwei wieder in ruhe rummachen könnt.“, maulte Jenny, „und ihr braucht auch gar nicht so zu tun als wisst ihr nicht wovon ich rede. Ich weiß was da zwischen euch zweien läuft.“
„Wenn du meinst.“ War das einzigste was Sasha zu diesem Thema von sich gab. Es war schon langsam mehr als durchgekaut. Aber Jenny ließ von dieser dämlichen Theorie, dass sie und Antonie ein ‚heimliches Paar’ sind nicht ab. Die beiden verstanden sich gut, ja, aber mehr war da nicht. Und das die beiden fast immer einer Meinung waren lag auch nur daran, dass sie sich vom Charakter her sehr ähnlich waren.
„Ich hol euch dann Freitagnachmittag nach der Schule ab. Hab ja eh am längsten von euch.“, sagte Sasha, bevor sie nach draußen in den Regen ging. Keiner war da, nur der Regen und der Wind, der ihr die Regentropfen ins Gesicht schlug. Sie schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. Es gab nichts schöneres für sie, als Regen auf der Haut.
„Wie unvernünftig.“, meinte Meggi, die eben grade zu den anderen dreien gekommen war und aus dem Fenster die im Regen stehende Rothaarige beobachtete. „Ich hoffe sie bekommt ne fette Lungenentzündung.“, grummelte Jenny, die immer noch sauer war. „Und fahren wir wieder ans Meer?“, fragte Meggi nun, doch die antwort konnte sie schon aus Camillas und Jennys Laune her erschließen.
„Ja, Miss Feuchterwischmopp, da draußen holt ab, wenn sie Freitag Schluss hat. Ach ja und pack n paar Sachen zusammen, wir werden, dank Miss Übermut hier.“ Jenny wies mit den Kopf auf Camilla. „Dort auch bis Sonntag bleiben.“
„Was hat dich denn gebissen?“, fragte Camilla nun, „Sonst bist du doch auch nicht so miesepetrig.“ „Ist doch egal.“, grummelte die Angesprochene nur und verzog sich dann auch. Sie hatte grade einfach keine Lust, schlimm genug, das Sasha schon wieder ihren Willen bekommen hatte, aber das die anderen das auch noch einfach so hin nahmen, ging ihr einfach nur auf den Keks.
Seufzend sahen die drei übrigen ihr nach. „Das kann ja lustig werden.“, meinte Antonie dann irgendwann noch, bevor es klingelte und sich auf den weg zum Unterricht machten.


Freitag Nachmittag, so gegen sechzehn Uhr, hielt ein schwarzer Nissan Navara Pick Up vor dem Haus der Delacours an. Kurz drückte die rothaarige Fahrerin auf die Hupe und auch gleich darauf wurde die Haustür von einem etwa achtjährigen Junge aufgerissen. „Milla, Sasha ist da.“, rief der kleine Junge ins Haus, bevor er sich daran machte seine Schuhe anzuziehen und zu dem Auto zu laufen, in dem bereits Antonie, Meggi und eine leicht murrende Jenny saßen.
Auf der Fahrt hier her hatte sie sich mal wieder mit Sasha ‚gestritten’. Wobei es eigentlich wie immer damit anfing, dass Jenny vorne sitzen wollte und nicht hinten auf den ‚Kindersitzen’. Doch da saß schon Antonie, so wie immer, wenn sie mit Sashas Auto fuhren. Und da Sasha die einzige unter den Fünfen war, die ein eigenes Auto besaß, war es ständig so. Nicht das Jenny eine Zicke oder so war, es war halt einfach so das sie mit Sashas Art einfach nicht so ganz klar kam und die beiden sich ständig in den Haaren hatten.
Was die Insassen des Autos erst jetzt bemerkten war, dass Jamie eine große Zelttasche trug. Schnell stieg Antonie aus. „Hallo Jamie, sag bloß deine Schwester benutzt dich als Packesel.“ „Nein. Ich mach das freiwillig.“, grinste der Achtjährige, „Denn so schneller die Sachen eingepackt sind, um so schneller ist auch Milla weg.“ „Warum willst du denn deine Schwester so schnell los werden?“, fragte Antonie weiter nach, während er die Tasche auf die Ladefläche wuchtete. „Ganz einfach.“, ertönte Camillas Stimme hinter ihnen, „Weil mein kleines Brüderchen Damenbesuch bekommt. Und Seth und Tobi sind auch nicht da. Da stört doch nur noch die große Schwester.“ „Milla!“, kam es entsetzt von Jamie, „Woher weißt du das?“ „Ganz einfach Jamie, du solltest nicht so oft Selbstgespräche führen, die man auch noch drei Zimmer weiter hört.“, grinste Camilla ihren kleinen Bruder an und verfrachtete auch noch ihren Rucksack auf der Ladefläche. „Boar, Jenny was schleppst du denn schon wieder alles mit? Deinen halben Kleiderschrank?“ „Das ist ja gar nicht meine Tasche.“, protestierte Jenny, „Die gehört Antonie!“ Das ‚Antonie’ betonte sie ganz besonders.
Erstaunen machte sich auf dem Gesicht des kleinen Wirbelwindes breit. „Du spinnst doch! Was ist da denn drin?“ „Tja du wolltest doch das Wochenende am Meer verbringen. Dann denk doch mal scharf nach. Oder wolltest du dich etwa nur von Chips, Sand und kalten Dosenravioli ernähren?“, entgegnete der Achtzehnjährig und stieg wieder ins Auto. „Na ja, warum nicht… Nur vielleicht ohne Sand.“, murmelte Camilla, dann wand sie sich noch einmal an Jamie, „Du benimmst dich. Mom müsste bald wiederkommen.“ „Jaja…“, maulte der Kleine und schob seine Schwester zur Autotür. „Ich warne dich. Stellst du auch nur irgendwas Dummes an, wofür ich dann nachher die Schuld bekomme, dann landet dein alter Teddy samt deiner dummen kleinen Spielzeugsoldaten auf dem Scheiterhaufen.“ Nach dieser Drohung zog Camilla die Autotür zu und winkte ihrem leicht geschockten, kleinem Bruder noch einmal lieb.
„War das nicht ein bisschen hart?“, fragte Meggi, die zwischen Jenny und Camilla in der Mitte eingequetscht war. „Ach wo.“, winkte Camilla ab, „Anders hört der nicht und so eine kleine Schocktherapie wirkt manchmal wahre Wunder.“ „Ich fand das trotzdem nicht sehr nett.“, meinte die Blonde und sah wieder nach vorn.

Nach knapp einer Stunde Fahrt, die Sasha und Antonie einiges an Nerven gekostet hatte, da Jenny und Camilla nicht mal fünf Minuten die Klappe halten konnten und quer durchs Auto schrieen. Das Meggi dabei beinahe einen Hörschaden davon trug, spricht ja wohl für sich.
Zu fünft luden sie die Rucksäcke und Taschen ab, dann machten sie sich auf den Weg einen geeigneten Platz zum Zelte aufschlagen zu finden.
Eine halbe Stunde später standen zwei der drei Zelte, das letzte, das von Camilla, machte ein paar Probleme, da eine der Zeltstangen fehlte. „Du hättest ja mal nachgucken können ob auch alles da ist.“, meinte Jenny genervt. „Kann ich denn wissen, dass meine Brüder zu blöd sind um das Zelt wieder vernünftig einzupacken?“, entgegnete Camilla ebenso genervt, „Außerdem hättest DU ja ein Zelt mit nehmen können. Mir macht es nichts aus unter freiem Himmel zu schlafen.“
„Könntet ihr zwei mal die Klappe halten? Ich krieg Kopfschmerzen.“, ging Sasha dazwischen und rieb sich leicht mit drei Fingern die Schläfen. „Dann schläft Jenny eben mit Meggi in meinem Zelt und ich mit Camilla draußen oder im Pick up.“ „Okay.“, kam es gleich von Jenny, denn sie hatte nun mal keine Lust irgendwo draußen zu schlafen. „Gut, dann räumt das Zelt wieder weg. Ich geh mit Meggi und Antonie Holz sammeln, da die Kohle sicher nicht reichen wird.“, erklärte Sasha und machte sich ohne ein weiteres Wort auf den Weg. Das Gezeter von Jenny und Camilla ignorierte sie schlicht weg.

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So das war das erste Kappi
ich hoffe es hat euch gefallen und ihr verzeit das es jetzt nur um die vier wächter und Sasha ging...

glg Yosa
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