Fanfic: AWG - 21 - Hochmut
Kapitel: AWG - 21 - Hochmut
Kapitel 21 – Hochmut
Die Alte war damit beschäftigt, den Karren zu beladen. Mit flinken, kleinen Schritten lief sie zum Lager und lud sich soviel auf die Schultern, wie sie nur tragen konnte. Zwischen der dritten und vierten Ladung, winkte sie Momoko, ebenfalls auf den Wagen zu klettern „Husch, husch. Mit mir seid ihr schneller“. Etwas zögerlich ließ Momoko sich einige Meter über den steinigen Boden schieben und befolgte schließlich die Anweisung.
Kurz darauf war alles verstaut und die beiden Frauen abmarschbereit. Die Alte blickte über ihre Schulter, hob zwei Finger zum Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Bardock kam langsam aus dem Schutz des Hügels und rieb mit verärgerter Miene an seinem Ohr herum: „Kannst du nicht noch lauter pfeifen? – ich glaub mein linkes Ohr funktioniert noch“ – „Ja, ja“ die Alte nahm ihn gar nicht wahr. Achtlos schob sie den Saiyajin in Richtung Fuhrwerk.
Kurz vor dem Karren ließ die Alte von ihm ab und wandte sich wieder der Wüste zu: „Komm in die Puschen!“, instruierte sie knapp und ließ den Saiyajin in Ruhe. In Bardocks Gehirn arbeiteten sämtliche Zahnräder auf Hochtouren.
Überblende zu Bardocks Gehirn: Der kleine Affe lag faul auf der Couch und verschlang gerade seine siebte Banane für heute. (...)
Bardock fragte sich, wie die Drei mit diesem alten, klapprigen Karren durch die Wüste kommen sollten. Und wie sie das sogar schneller schaffen sollten als zu Fuß. Über Bardocks Kopf schien eine puffige Traumblase. Im Inneren befanden sich die Wüste, Momokochan, die Alte Frau und er selbst.
In großer Entfernung war das Turnier zu erkennen. In der Traumblase kam die Alte zu Bardock gesprungen und legte ihm Zaumzeug an... Ein großer Tropfen bildete sich an Bardocks Hinterkopf als er es verstand: Er selbst sollte den Karren ziehen. Er ließ den Kopf hängen und aus einer kleinen schwarzen Wolke regnete es auf den armen Saiyajin herab.
„Aufwachen!!“, hörte er die krächzende Stimme der Alten. Sie versetzte ihm einen leichten Schlag, sodass Bardock fast sein Gleichgewicht verlor. Am liebsten hätte er sich hinter dem nächsten Hügel versteckt und hätte die Alte nie wieder gesehen, „Was willst du schon wieder, alte Schachtel?“ grummelte er.
„Da hat aber jemand schlecht geschlafen“, stichelte die Alte grinsend und lief schnurstracks zum vorderen Teil des Fuhrwerks. Hinter ihr trottete ein großes, mageres, schlacksiges, zotteliges und schielendes...Kamel. In wenigen Augenblicken war das Tier vor den Karren gespannt.
Die Gewitterwolke verschwand und jetzt stand Bardock in strahlendem Sonnenschein. In der puffigen Traumblase saß er jetzt zusammen mit den anderen beiden auf dem Karren und das schlacksige Tier musste den Karren ziehen. Bardock hätte Mitleid empfinden sollen, er hätte das Tier streicheln sollen – aber stattdessen musterte er es von oben bis unten. Es hatte deutlich O-Beine und klimperte den Saiyajin mit einem treudoofen Silberblick an...„Gibt schönere Exemplare“ grinste Bardock schließlich und fühlte sich überlegen.
Die Alte sah Bardock an und zog eine Braue nach oben: „Find ich auch!“- aber sie sprach nicht von dem Kamel.
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Mittlerweile scharten sich die Zuschauer wieder um den weißen Kampfplatz. Der weiße, gekachelte Boden sah mittlerweile ramponiert aus. Verschiedene Eckteile der einzelnen Bausteine waren abgebrochen oder wiesen deutliche Dellen auf.
Zwei der Vier Kämpfer machten die Menge wild und versprachen ihnen einen großartigen Kampf. „Ram“ und „Bohk“ hatten ebenfalls eine humanoide Gestalt, bis auf ihren Kopf, der mehr an Widder erinnerte. Ihre Köpfe zierten zwei geschwungene Hörner aus massiven Material. Die Basis dieser „erlaubten“ Waffen war für ihr Volk normal, allerdings hatten sie die knochige Masse mit einer speziellen Legierung überziehen lassen welche die Hörner unzerstörbar machen sollte.
Ram war etwas größer als sein Partner. Beide waren stämmig gebaut und warfen ihre klobigen Arme in die Luft um das Siegeszeichen zu machen. Ihre Kampfanzüge waren schlicht und ergreifend schwarz. Eine deutliche Botschaft an alle, die ihnen im Weg standen. Der Menge war das egal. Sie gierten nach Blut und gebrochenen Knochen. Immer lauter wurde das Geschrei der beiden Proleten „Feuert uns an!!“ brüllten sie „Wir sind die Sieger! Sonst niemand!“
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Tales lag mit einem breiten Grinsen auf dem Bett und beobachtete Taanipu, wie sie ihre Schuhe anzog. Es waren Stiefel, der Beinabschnitt war schlicht weiß und um den Knöchel schlang sich eine goldfarbene Kordel. Es schien, als wäre das schlangenartige Stück Stoff nur Zierde, aber es verlieh dem Fuß Stabilität und Schutz. Der Fußabschnitt war ebenfalls in zwei Bereiche unterteilt, der größte Teil war schwarz aber dar spitzzulaufende Ende war aus einer ebenfalls goldfarbigen Legierung gefertigt und den Stiefel zum idealen Trittwerkzeug machte.
„Und? Wie fühlt es sich an?“, fragte Tales, als er sich endlich wieder aufsetzte.
Sie konnte seinen neugierigen Blick genau spüren- Taanipus schmaler Affenschwanz legte sich um ihre Taille, aber antwortete nicht. Ihr Blick zeugte von Unschlüssigkeit und ein wenig Anspannung. Der Saiyajin verstand und das typisch-böse Grinsen auf seinem Gesicht verschwamm zu einem ermutigenden Lächeln. Er trat an ihre Seite, legte die warme Hand auf ihre Schulter und drückte leicht zu: „Vertrau mir, es wird dir gefallen.“
Sie war Tales dankbar für seine Hilfe und für seine ermutigenden Worte – trotzdem lief ihr bei diesem Satz ein kalter Schauer über den Rücken.
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Auf dem Weg zum Kampfplatz war Chibi Radditz ganz aufgeregt. Der Gurt war wieder um seinen Körper gewickelt worden, damit niemand an seinem, noch zu kleinen, Affenschwanz ziehen konnte. Der kleine Saiyajin, dessen Frisur sich kaum von Taanipus unterschied, sprang aufgeregt umher und schien wie aufgeputscht.
Seine Mutter lief langsam neben ihm her und auch sie fühlte sich etwas benebelt. Ein angenehmes Kribbeln durchzog seit einigen Minuten ihren Körper und es schien, als ob sie schwebte anstatt zu laufen. Jede einzelne Bewegung, die sie ausführte kam ihr plötzlich <i>anders</i> vor.
Die beiden Saiyajin sprangen ohne Mühe auf den Kampfplatz und betrachteten ihre Gegner mit großer Gelassenheit. Chibi Radditz machte eine geringschätzende Bewegung mit den Brauen und sah zu Taanipu hinauf.
Völlig in Gedanken versunken ballte sie die rechte Faust und beobachtete aufmerksam, was sich tat. Ohne irgendwelche Bemühung fing die Hand plötzlich an zu glühen. Die Augen des Kleinen weiteten sich – er wollte das auch!
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Langsam wurde der Ansager eingeblendet und gab den Kampf frei.
Ram und Bohk hielten nichts davon, getrennt zu kämpfen, sie hatten jahrelange Erfahrung bei Kneipenschlägereien gesammelt und an das Durcheinander aus verschiedenen Schlägen zur gleichen Zeit waren sie gewöhnt. Sie sahen die Saiyajin abschätzend an, machten das gleiche mit Chibi Radditz und nickten dann einander zu.
In ihrem Eifer stürzten sie sich auf Taanipu, die beiden machten einen gewaltigen Fehler: sie unterschätzten den Jungen. Hätten sie Chibi Radditz in den Kampf einbezogen hätten sie sich die folgende Blamage ersparen können.
Eine riesige Wolke aus Staub hüllte Ram, Bohk und Taanipu ein... man hörte Schmerzensschreie und sah gelegentlich eine Faust oder ein Bein aus der Wolke herauslugen um gleich wieder um Getümmel zu verschwinden. „Yiah!“… „Autsch!“… <i>PLOINK!</i>…<i>POUF!</i> Die Menge toste und war wieder außer sich.
Chibi Radditz stand in aller Ruhe neben dem eigentlichen Kampf und war damit beschäftigt, einen Ki-Baöö zu erzeugen. Er hatte das noch nie in seinem Leben geschafft und es auch nie versucht. Er war ein sehr guter Nahkämpfer und Ki lernte man auf Vegeta erst später zu gebrauchen. Nur Prolly, der aus irgendwelchen Gründen verflucht stark für sein Alter war, nutze Ki wie andere Leute Zahnseide.
Der kleine Saiyajin beugte die Knie und ballte beide Fäuste so fest er konnte. Sein ganzes Gesicht und sein ganzer Körper waren zum zerreißen gespannt und sofort begann ein wenig Schweiß auf seiner Stirn zu blitzen. Die Lippen zogen sich zurück und gaben freie Sicht auf die zusammengepressten Zähne. Dunkle Schatten bildeten sich um die kleinen Augen, langsam, ganz langsam fing sein kleiner Körper an zu zittern. Seine langen, schwarzen Haare schienen sich langsam gegen die Schwerkraft wehren zu wollen.
Mittlerweile rannen dicke Schweißperlen in Strömen über seine Stirn, seine kleinen schwarzen Pupillen starrten wie hypnotisiert auf einen imaginären Punkt. „Grrrrr“ knurrte er unter größten Anstrengungen...
Der Kampf tobte noch immer. Immer öfter hörte man Schmerzensschreie und feste Schläge die ihr Ziel offenbar nicht verfehlten.
Von einer auf die andere Sekunde erklang jedoch ein anderes Geräusch; es klang wie... Wimmern? Nein... Lachen! Jemand lachte ganz laut und ungehalten und dieser jemand war ....Taanipu. Sich den Bauch vor Lachen haltend trat sie unbekümmert aus der dichten Staubwolke heraus und hatte Tränen in den Augen. Die beiden gehörnten Gegner kämpften anscheinend mit Vorliebe gegeneinander und hatten die Saiyajin vollkommen ignoriert.
Alle Zuschauer seufzten als ihnen ein Tropfen den Hinterkopf entlang lief.
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Schließlich lichtete sich der Staub und das