Colors Of The Wind!!!
Liebe mit Hindernissen
Tränenfluss
HALLO!
Ich hab mich hier gestern neu angemeldet und ich hoff meine FF's werden euch gefallen!!! Ich werd sie jetzt alle mal hochladen!!
Eigendlich hatte ich ja auch noch ein e andere FF aber nachdem mein PC kaputt war und ich etliche Monate nur ganz kuz in der Schule online gekommen konnte, war nicht nur mein internetbesuch weniger sondern auch meine angefangene FF war futsch!
Da ich alles aber noch irgendwie im Kopf hab will ich versuchen die andere FF nochnmal neu zu schriebn. Aber als ich die Wetbewerbe durchgegangen bin hab ich interessante WBs gefunden, die mich zu einer tollen idee anspornten! Ich hab mir echt viel Müh gegeben, deshalb hoff ich s gefällt!
HEAGDL!!!!!!!!!!!!!!!!!!
sasie-chan
Colors Of The Wind
Tränenfluss
Kai stand vorne am Schiff der spanischen Eroberer. Vor sich konnte er ein großes Stück Land sehen, mit hohen Bergen und weiten Ebenen. Die Berge waren dicht mit Bäumen bewachsen, und alles sah sehr wild aus.
Wild waren auch seine Haare, die der Fahrtwind immer wieder in sein Gesicht peitschte. Das störte ihn zwar, aber als Anführer der spanischen Truppen musste er sich von so etwas unbeeindruckt zeigen. Immerhin wollte er ja vor seinen Männern stark rüber kommen.
Wenn sie ihn für einen Schwächling halten würden, wäre das schlecht für seinen Ruf und er konnte sich den Ruhm, den er hier auf dieser wilden Insel zu finden hoffte, in die Haare schmieren.
Sobald er seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hätte und wieder nach Hause nach Spanien zurückkehren könnte, würde er nicht nur ein ruhm- und siegreicher, sondern auch nur ein reicher Mann sein! Alle würden voller Begeisterung sagen, dass er derjenige war, der das wilde Land gezähmt und die Unzivilisierten zivilisiert hat.
Dafür musste er aber erst einmal dieses Land erreichen. Mit ganz viel Mühe möglichst ernst und männlich zu wirken drehte er sich um und wandte sich an den Seemann, der hinter ihm stand und der sein Adjutant war.
"Wie lange werden wir noch brauchen, bis wir die Insel erreichen?", sagte er und versuchte ruhig und streng und ernst zu klingen. Innen drin war er aber ganz aufgeregt und nervös.
"Ich weiß es nicht, Señor. Aber ich schätze, bei dem Wind, nicht mehr lange.", antwortete der Matrose schnell.
"Gut.", sagte Kai, drehte sich wieder um und seine Haare wehten ihm wieder ins Gesicht.
'Er ist so jung, aber so ein starker Anführer. Ich bewundere ihn', dachte der Seemann. Und so wie er dachten viele der Männer an Bord, denn in ihren Augen war Kai mit weitem Abstand einer der mutigsten Männer Spaniens!
Sie waren sich alle sicher, dass wenn sie unter Kais Kommando dieses fremde, wilde und unbekannte Land eroberten, ihre Mission mit Sicherheit ein Erfolg werden würde. Denn Kai hatte noch nie Angst gezeigt und er wirkte immer so, als wüsste er genau, was zu tun war.
So auch jetzt! Kai war sich nämlich über seine Situation durchaus bewusst.
Er war nämlich im besonderen Auftrag seines Onkels, des Königs, hier, um Land und Gold für die spanische Krone zu gewinnen. Wenn er es schaffen würde, dann würde er reich belohnt. Wenn er es aber nicht schaffen würde, so hatte ihm sein Onkel gedroht, ihn in ein Kloster zu schicken. Das wäre furchtbar für Kai, denn was keiner wusste war, dass es sein innigster Wunsch war einmal einen netten Partner zu finden und eine Familie zu gründen. Aber da er das gut hinter seiner Mauer aus Ernsthaftigkeit und Männlichkeit verbarg, wusste es eben keiner.
Die Seeleute auf dem Schiff arbeiteten hart, und auf einmal hörte man den Ruf aus dem Ausguck: "Land in Sicht!"
Kai setzte sein triumphierendes Lächeln auf und wusste, dass sie bald das Schiff verlassen und diesen neuen, paradiesischen Ort betreten würden, um ihn sich Untertan zu machen. Er freute sich schon sehr darauf, denn es war das höchste Glück, einem primitiven Ort Kultur zu bringen!
Sie würden heute wohl noch ein geschütztes Lager aufbauen müssen, damit sie nicht von Tieren angriffen werden konnten, und dann konnten sie sich endlich von der anstrengenden Reise erholen!
Mit einem ganz kleinen Lächeln auf den Lippen, das er bemüht männlich machte, drehte er sich wieder um und ging zu seiner Kabine. Die Männer, an denen er vorbei lief, stoppten alle in ihrer Arbeit wenn er an ihnen vorbei kam und grüßten ihn ehrerbietig. Sein Adjutant folgte ihm in respektvollem Abstand und zusammen gingen sie unter Deck.
Die Tür zu Kais Kabine war groß und schwarz und schöne Verzierungen mit Blumen, Tieren und vielen anderen Mustern übersäten das dunkle Holz.
Mit einem tollen Gefühl im Magen drehte Kai den schweren Eisenschlüssel im zierlich gearbeiteten Schloss um und betrat seine Kabine. Ein Geruch nach Wald und Honig und Meer und Wind kam ihm entgegen.
Oh ja, Kai liebte seine Kabine!
Seine Möbel waren das feinste vom Allerfeinsten, alle mit Hand gemacht und vergoldet und mit wunderschönen Mustern drauf. Seine Bettlaken waren aus reiner, schwarzer Seide und mit Mustern in Flammenform in einem tiefen Blutrot. In seinem Schrank standen Teetassen und Geschirr aus ganz teurem Porzellan, die alle handbemalt und sehr schön waren, und auf seinem mächtigen Schreibtisch, hinter dem ein mit purpurnem Samt bezogener Ohrensessel stand, türmten sich Stapel von teurem Pergament und wunderschönen Handschriften aus den Bibliotheken, die er so oft besuchte.
Die Männer beneideten und bewunderten Kai für seine tolle Kabine. Denn alle anderen hatten nur ganz kleine Kabinen, in denen man sich gerade einmal umdrehen konnte und mussten sich diese auch noch mit drei Männern teilen. Das erschien zwar nicht sonderlich gerecht, aber weil es Kai war, konnten die Männer das verzeihen. Kai konnte man einfach nicht böse sein.
Der Anführer der spanischen Truppen ging mit leichtem, tänzelnden Schritt über den Boden hin zu seinem Schreibtisch, wo er sich dann in seinen Lieblingssessel setzte. Er war wirklich überaus bequem.
Sein Adjutant kam einen Schritt näher und blickte Kai fragend an, weil er nicht so ganz wusste, was er nun eigentlich in der Kabine sollte, wartete jedoch geduldig, weil er wusste, dass er es schon noch erfahren würde. Da bückte sich Kai hinunter zum untersten Schubfach seines Schreibtisches und holte etwas heraus, das er behutsam auf den Tisch abstellte.
Es war ein wunderschönes Etui, reich mit Gold verziert und mit ein paar Edelsteinen besetzt. Es wirkte sehr teuer.
Mit einer kleinen und knappen Geste gab Kai seinem Adjutanten zu verstehen, dass er die Tür schließen sollte und das Zimmer überprüfen sollte, dass auch keiner lauschte, und dann wieder an den Schreibtisch kommen sollte, um sich Kai gegenüber auf den kleinen, reich verzierten Stuhl zu setzen, auf dem früher, als noch Kais Vater diese Segelfahrten angeleitet hatte, immer Kai gesessen war, als kleiner Junge, der die Seeleute auf Trab gehalten hatte und in der Takelage herumgeklettert war.
Kais Vater war ein toller Mann gewesen, nicht ganz so toll wie Kai selbst, aber fast, bis er von Kais bösem Großvater, dem toten König, getötet worden war, damit dessen jüngerer Sohn, Kais Onkel, der jetzt König war, König werden konnte, weil Kais Großvater Voltaire Kais Onkel viel lieber gemocht hatte als Kais Vater, obwohl der viel besser ausgesehen hatte und viel klüger und netter gewesen war als Kais Onkel, und sich eigentlich auch gar nicht für den Thron interessiert hatte. Aber so waren eben die Adeligen.
Kais Adjutant kratze sich am Kopf. Es war schon eine verwirrende und tragische Geschichte, die Kai hierher gebracht hatte. War es schlecht, wenn er sich dennoch darüber freute, dass Kai hier war?
Über all dem Grübeln hatte er völlig seine Aufgaben vergessen, die Kai ihm gegeben hatte und als er aufblickte, bemerkte er Kais Augen, die auf ihm ruhten. Sie hatten eine wirklich tolle Farbe, wirkten aber auch sehr gefährlich, weil sie aufblitzten, weil Kai immer noch wartete, weil sein Adjutant sich nicht daran machte, seinen Auftrag auszuführen.
Für einen kurzen Moment noch versank der Adjutant in Kais blutroten Augen, die in dem dämmrigen Licht, das in der Kabine herrschte, wie zwei funkelnde, rote Diamanten wirkten, dann ging er zur Tür und schloss ab und überprüfte den Raum. Dann setzte er sich Kai gegenüber und blickte Kai ganz hibbelig an. Was hatte es nur mit dem Etui auf sich?
Aber er wollte Kai nicht danach fragen, um ihn nicht zu verärgern. Kai konnte ganz schön beängstigend sein, wenn er wütend war. Aber vielleicht musste er ja nicht mehr lange warten, bis Kai endlich damit herausrückte, was es mit dem kleinen Ding auf sich hatte.
Zufrieden nickte Kai ihm knapp zu.
"Das hast du gut gemacht, Kenny. Nun komm her, lehn dich über den Tisch, damit du etwas siehst.", sagte Kai ganz männlich und tief, und seine rauchige Stimme jagte Kenny einen Schauer über den Rücken.
Dennoch beugte er sich gehorsam nach vorne und Kai öffnete das Etui, um ihm den Inhalt zu zeigen.
"Ich habe bisher niemanden davon erzählt, aber ich habe von meinem Onkel einen Spezialauftrag erhalten!", begann er, während Kenny skeptisch auf den Inhalt des kleinen Kästchens schaute. Da war ein Paar Handschellen drin, aber der Adjutant wusste nicht genau, was sie zu bedeuten hatten, weshalb er lieber schwieg.
Vielleicht sollte Kai ihn verhaften? Hatte der König herausgefunden, dass er den Goldschmied um ein paar hundert Taler betrogen hatte?
"Ich soll einen der Wilden mit nach Spanien bringen, die hier hausen!", meinte Kai ernst und blickte Kenny düster an. Dieser atmete erleichtert aus.
Dann besah er sich die Handschellen genauer. Sie waren sehr schön, aus reinem Gold, mit vielen bunten Edelsteinen besetzt. Mit diesen Handschellen würde selbst der wildeste Wilde wie ein Edelmann wirken.
"Wirst du mir dabei helfen, einen von ihnen zu fangen, Kenny?" fragte Kai ganz leise