Fanfic: Zukunft 4 (Das Ende)

Kapitel: Zukunft 4 (Das Ende)

Zukunft 4 (das Ende)



Die kalte Luft veranlasste, dass sie eine Gänsehaut bekam. „Keine Panik!“ Blitzschnell drehte Akane sich um. Es war Ranma, der ihr nachgelaufen war. „Das wird schon wieder. Glaub nur daran.“ „In einem Fantasyfilm würde sich das gut anhören, aber… aber wir sind hier in der REALITÄT!“ sie glaubte, durch das schreien würde es ihr besser gehen, doch das tat es nicht. Ranma kam näher. „Bleib wo du bist. Nur weil ich jetzt klein bin, brauchst du mich nicht wie ein Kind behandeln!“ Doch er hörte nicht auf sie. Unaufhaltsam setzte er einen Fuß nach dem anderen. Er hockte sich vor ihr hin und schaute ihr mit einem ernsten Blick in die Augen. Dann spürte sie bloß noch seinen Körper, der sich um sie gelegt hatte. „Trösten ist was für kleine Kinder, da hast du Recht. Aber wer ist nicht im inneren noch ein Kind?“ fragte er mit ruhiger Stimme. Darauf wusste sie keine Antwort…



Akane ließ die Umarmung zu. Es tat ihr gut zu wissen, dass noch jemand sie gern hat, auch wenn sie jetzt äußerlich anders ist. Das Gefühl der Wärme stieg wieder in Akane hoch, was sie jedes Mal empfand, wenn sie sich nahe waren. Der Wind hauchte zart gegen die Körper, die sich hingaben.

//Was mach ich hier eigentlich?// sie löste sich langsam, aber nur soweit, das sie Ranma in die Augen sehen konnte. Sein Blick verriet, dass etwas ihn schmerzte, dass er sich nach etwas sehnte und sein Blick verriet auch, dass er Traurigkeit empfand.

Zärtlich strich Akane über Ranma´s Wange. Sie war warm und weich. Doch dann drehte sie sich weg und ging Richtung Gartentor. „Wo willst du hin?“ rief er ihr nach, doch sie drehte sich nicht einmal um. Akane ging weiter und das Mondlicht gab ein Teil ihrer reizenden Weiblichen Figur zum Vorschein. Trotz ihres Alters ist sie schon sehr hübsch. Doch das sah er nicht. Seine Augen spiegelten nur den Körper wieder, der sich langsam von ihm weg begebt. Den Körper, den er schon heimlich seit langer zeit begehrte. Akane´s erwachsenen Körper. Er sah in ihr kein kleines Mädchen, sondern das, was sie wirklich war.



Akane wurde von Sekunde zu Sekunde immer wütender. Warum sie? Gab es so was wie Schicksal? Wenn ja, dann verfluchte sie es. Sie setzte sich auf dem Stein, der im Garten vor dem Teich lag. Der Mond spiegelte sich auf dem Wasser und man konnte die Zierfische erkennen, die munter umher schwammen. Vor zwölf Jahren saß sie hier schon einmal. Es war auch Nacht und Akane so klein.



Zeitflash:



„Akane? Wo bist du denn mein kleines?“ eine hübsche Frau trat aus dem Tendo- Haus. Sie sah Akane sehr ähnlich. Sie ging um das Haus und sah im Dojo nach, doch sie fand nicht das, was sie suchte. Nur ihren Mann, der dort trainierte. Doch dann erblickte sie ein kleines blauhaariges Mädchen, was auf einem Stein vor dem Gartenteich saß und die Fische beobachtete. Die Frau ging auf sie zu und da rutschte auf einmal das Mädchen vom Stein und landete im Wasser. Patschnass tauchte sie wieder auf. Die Frau hob sie heraus und umarmte es. „Ach mein kleines. Pass doch auf. Jetzt bist du völlig nass.“ Das Mädchen schniefte und kuschelte sich an deren Körper. Ein anderes, aber schon etwas ältere Mädchen kam angerannt mit einer Decke im Arm. „Danke Kasumi“ sagte die Frau und wickelte sie in die Decke ein. „Mom?“ fragte es unerwartet. „Was denn?“ Die Frau lächelte sie herzlich an. „Ich hab dich lieb!“ Sie lächelte erneut und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.



Zeitflash Ende.



Akane blickte hinauf zu dem Himmel und schaute die Sterne an. Sie blitzen wunderschön auf und schienen unendlich weit entfernt zu sein. Akane fragte sich, ob Sterne wohl ewig leben würden. In ferner Vergangenheit, wo sie auch da saß und in einer Decke eingekuschelt war, sagte ihre Mutter einmal, das Sterne die Seelen verstorbener Menschen seihen und nur welche hoch kommen, wenn sie reinen Herzens waren.

//Ob Mom auch dort oben ist?//

Plötzlich spürte Akane, das sie sanft nach hinten gezogen wird und dann fand sie sich in Ranma´s Armen wieder.

„Du schon wieder!“ //Warum nervt mich dieser Kerl andauernd?// Doch er antwortete nichts, sondern drückte sie nur noch fester an sich. „Was willst du?“ „Was ich will, spielt keine Rolle. Sondern das, was du willst.“

//Häh?// Akane kam nicht ganz mit. Verwirrst schaute sie ihn so gut es in dieser Stellung ging an. „Willst du so klein bleiben, oder wieder groß werden?“ „Was meinst du damit?“

„Wenn du klein bleibst, kannst du von vorne anfangen. Neue Freunde kennen lernen, das richtig machen, wo du als Kind versagt hattest und dann wärst du nicht mehr verlobt... Aber wenn du wieder groß wirst, geht dein jetziges Leben weiter. Deine Schule, deine voraussichtliche Zukunft und … und das mit uns…“

//Das mit uns?// Jetzt machte es bei ihr Klick, denn sie verstand, worauf er hinaus wollte. Er wollte wissen, ob Akane Ranma will. Ob sie ihn Heiraten und mit ihm eine gemeinsame Zukunft aufbauen oder ein völlig neues Leben anfangen wollte. Jetzt wollte er die Antwort haben. „W- Würdest du mich denn später, wenn ich wieder normal bin, Heiraten wollen?“ Akane schaute ihn mit großen Augen an. Dann fing er auf einmal an zu lächeln und meinte: „Du wirst nie normal sein.“ Sie wurde rot, doch es war keine akzeptable Antwort. Er verstand ihren Blick sofort und beugte sich weiter zu Akane hinunter. „Am liebsten würde ich dich jetzt einfach Küssen.“ Ihr lief ein angenehmer Schauer über den Rücken. Sie wusste, warum er es nicht tat. Sie war zu klein… „Ich werde auf den richtigen Moment warten und dann tue ich es. Okay?“ Ranma sagte das mit etwas zittriger Stimme. Er war sich nicht sicher, ob sie jemals wieder größer werden würde. Doch er sagte es, um ihr einen Ansporn zu geben. Akane nickte kaum merklich und drehte sich wieder Richtung Mond. Er schien hell und geheimnisvoll.



Am nächsten Morgen war schon die ganze Familie Tendo und Saotome sehr früh wach und telefonierten was das Zeug hielt. Niemand wusste so richtig, wen er anrufen sollte, um nach einem Gegenmittel zu fragen, doch bei den Ärzten, Priester und andere meldeten sie sich sofort. Stundenlang probierten sie es, ohne erfolg.

Akane war die Niedergeschlagenheit anzusehen. Sie saß auf der Couch und sollte eigentlich Fernsehen, doch wer könnte das in so einer Situation? Es lief ein Liebesdrama. Er stand in einem Zug am Fenster und sagte, dass er sie liebe, doch er müsse sie verlassen. Sie weinte bitterlich und schrie, er sei ein Mistkerl und solle zur Hölle fahren, doch trotzdem lagen sich beide in den Armen. Der Zugführer rief „Achtung!“ und der Zug setzte sich in Bewegung. Der Mann sagte immer wieder, dass er sie liebe, doch es müsse sein. Dann stand die Frau allein am Bahnhof und schaute dem Zug tränenüberströhmt hinterher.

//Ob es bei mir auch kein Happyend gibt?// Unsicher strich sich Akane eine Strähne aus dem kreidebleichen Gesicht. Die Umstände machen sie ziemlich fertig. Sie zog sich ihre Beine an dem Körper und rollte sich zur Seite, so dass sie liegend sah, was die Familienmitglieder anstellten und panisch hin und her rannten. Tränen rollten wieder ihre Wangen hinab.

Sollte das ihr Leben sein? Ihre Zukunft? Was ist mit der Vergangenheit? Zählt die Vergangenheit jetzt nichts mehr? War alles nur Illusionen? Ihr kam es wie ein Traum vor, wenn sie so darüber nachdachte.

Der Film war zu Ende und es lief Werbung. Ein komisch gekleideter Typ war zu sehen und laberte etwas über Waschmittel. Doch das Waschmittel könnte ihr jetzt auch nicht mehr helfen. … //Moment mal… das Pulver von Happosai roch nach Waschpulver…!//



„Nein…Nein, Danke. Auf Wiederhören!“ Ranma legte den Hörer auf die Gabel und ließ sich erschöpft zu Boden gleiten. Er hatte schon dutzend von Ärzten, Priester und Mönchen angerufen aber ohne erfolg. Ranma verlor aber nicht den Mut. Im Gegenteil. Er stand wieder auf und wählte die Nummer von der Auskunft. //Das wär doch gelacht, wenn ich kein Gegenmittel finden würde!//

Plötzlich hörte er den Fernseher nicht mehr. //Ist Akane jetzt schlafen gegangen?// Er drehte sich um und da sah er sie schon, wie sie sich die Schuhe anzog und nach draußen rannte. „Hey…Hey Akane! Wo willst du denn hin?“ Sie drehte sich um und er schaute direkt in zwei glücklich leuchtende Augen. „Ich weiß, woraus das Pulver bestand, jetzt gehe ich zum Mönch und er wird mir bestimmt sagen können, was das Gegenmittel ist.“ Akane verübte einen kleinen Sprung in die Luft und lachte. //Das gib´s nicht…// Ranma ließ den Hörer fallen und lief Akane hinter her. Währenddessen klang eine weibliche Stimme aus dem Hörer, der hin und her an der Schnur baumelte. „Guten Tag. Sie sind mit Tokios größter Auskunft verbunden. Wie kann ich ihnen helfen...Hallo...Sind sie noch dran...Hallo????“



Akane rannte so schnell sie nur konnte, aber Ranma behielt locker ihr Tempo bei. Das war aber nicht verwunderlich, denn Akane war ein Kind. Selbst eine Oma auf Krücken könnte sie jetzt überholen. Auf einmal spürte sie keinen halt mehr unter ihren Füßen. Sie wurde von Ranma auf seine Schultern gehoben und dann rannte er so schnell, das sie glaubte, sie könne jeden Moment runterfliegen. Doch es gefiel ihr, so sehr, das sie loslachen musste. Nie hätte Akane gedacht, das sie jemals wieder so lachen könnte. In den letzten Tagen war ihr Leben zur Hölle geworden. Doch jetzt spürte sie das Glück in sich aufsteigen.

Ranma kam etwas hechelnd am Kloster an und setzte Akane wieder auf den Boden. Sie klopfte an dem riesigen, aus Holz bestehendem Tor und trat ein Schritt zurück. Kurz darauf wurde sie von einem Mann im Braunen Umhang geöffnet.
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