Fanfic: Divided Blood
Kapitel: Zurück ins normale Leben
Also erstmal danke für die Kommis (Obwohls nicht so viele waren :P )
ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen. Falls was ist, könnt ihr mich anschrieben. Verbesserungsvorschläge sind immer erwünscht^^
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Ich macht gemeine Augen auf und merkte, dass ich nicht auf einem Bett lag. Ich lag überhaupt nicht, sondern stand. Um mich rum waren wieder nur Bäume, doch es war was anders als am Tag davor. Ich hob meinen Kopf und betrachtete den sternerfüllten Himmel. Es musste Nacht sein. Ich schaute auf meinen Körper und sah nichts von den Sachen, die ich am Abend davor getragen hatte. Stattdessen trug ich ein schlichtes langes, weißes Kleid und die lange Kette mit dem großen Anhänger, die ich vorher schon an hatte. Das verwirrte mich, doch dann erschrak ich.
“Sucht sie! Sie dürfen nicht entkommen!” , schrieen mehrere Leute hinter mir. Ich drehte mich um und sah, wie eine Gruppe von Männern und Frauen auf mich zu rannte. Sie schienen mich gar nicht zu beachten und rannten einfach weiter. Ich sprang erschrocken zur Seite und machte ihnen Platz, so, dass sie durchrennen konnten. Die Leute hatten ganz normale Kleidung an, hatten keine Waffen, hatten also nichts besonderes an sich. Trotzdem ließ mich das Gefühl nicht los, ich sollte nicht hier sein, ich sollte weglaufen. Aus den Büschen hinter mir kam plötzlich jemand vorsichtig raus. Ich versuchte, sie was zu fragen:
“Entschuldigen sie bitte, könnten sie mir helfen…” , fing ich an, doch die Frau sah mich noch nicht mal an. Sie schien noch nicht mal zu hören, was ich sagte. Ich beschloss abzuwarten, was sie wohl als nächstes machen würde. Die Frau hatte kastanienbraune Haare und graue Augen. Ihre Haut war nicht gerade gebräunt, aber von Blässe konnte auch nicht die Rede sein. Sie hatte ganz normale Hose und Jacke an.
“Desiree!” , hörte ich plötzlich einen Mann rufen, der auch gleich aus den Büschen kam. Der Mann war sehr groß und hatte breite Schulter, wodurch er sehr stark zu sein schien. Durch seine kurzen, schwarzen Haare und seine braunen Augen fiel er eigentlich nicht besonders auf. An seiner Kleidung war auch nichts besonderes. Die Frau, Desiree, fiel ihm mit Tränen um den Hals.
“Hast du sie weg gebracht?” , fragte sie voller Sorge.
“Ja, Takara ist in Sicherheit.” , sagte er mit sehr tiefer Stimme.
Takara ist in Sicherheit… diese Worte hallten mir durch den Kopf, immer und immer wieder. Warum bloß, dachte ich mir, warum bloß? War mein Name Takara? War das etwa ein Traum, der mir etwas zeigen wollte? Was das die Bedeutung? In meinem Kopf drehte sich alles.
Ich schloss die Augen fest zu und machte sie wieder auf.
“Ist alles in Ordnung?” , fragte mich eine bekannte Stimme.
“Kyle!” , schrie ich auf und war mit einem Ruck wieder wach.
“Du hast geschrieen, da bin ich gekommen, um zu gucken, was los ist!” Er lächelte mich an.
“W-Wie spät ist es denn?” Ich setzte mich aufrecht aufs Bett und gähnte.
“So ungefähr sieben Uhr.” Er setzte sich aufs Bett.
“Wo ist Lucyanna?”
“Ann hat nichts von deinen Schreien mitbekommen.” Er lächelte mich wieder an. Langsam fing es echt an zu nerven. Ich versuchte das Thema zu wechseln.
“Wohnt ihr eigentlich alleine hier?”
“Nein, wir wohnen bei unserem Dad. Er ist Automechaniker und er liebt seinen Job. Sogar manchmal mehr als uns!” Er lachte. “Er bleibt manchmal über Nacht in der Werkstatt, falls es einen wichtigen Auftrag oder so was gibt. Du musst wissen, er ist der einzige Mechaniker im Umkreis von 100 Meilen.” Strike betrat das Zimmer und sprang aufs Bett. Fröhlich kuschelte er sich an mich ran. Kyle strich ihm übers Fell.
“Und wo ist eure Mutter?” Diese Frage brachte Kyle zum Grübeln. Er zögerte ein wenig und gab dann doch eine Antwort.
“Sie ist… eh… weg. Und kommt bestimmt nicht so schnell wieder.” Er zerknüllte die Decke mit seiner Hand als würde er versuchen, den Gedanken wegzudrücken. Wütend verließ er schließlich das Zimmer. “Du solltest noch ein bisschen schlafen.” , sagte er, ohne mich anzusehen.
Ich blieb noch ein bisschen sitzen und ließ meinen Blick über meine alten Klamotten schleifen. In meiner alten, verdreckten Jeans steckte ein Zettel. Ich streckte meine Hand aus und nahm den Zettel raus. Ich hatte den am Abend davor gar nicht bemerkt. Ich faltete den Auseinander. Mit sauberer, alter Schrift stand drauf: “Alles Gute zu deinem 15 Geburtstag Takara!”. Der Gedanke traf mich wie ein Blitz. Wie aus der Pistole geschossen sprang ich vom Bett und erschreckte damit Strike.
“Takara… D-Das ist mein Name!” , rief ich überrascht. Ich sprang vom Bett und stürmte runter in die Küche. Kyle machte sich gerade eine Schüssel Cornflakes.
“Mein Name!” , rief ich, worauf hin Kyle erschrak und beim ruckartigen Umdrehen die Packung Cornflakes auf den Boden warf.
“Was ist los?” , rief er erschrocken unschwer atmend. Leise sagte ich:
“I-Ich weiß meinen Namen.” Kyle fasste sich ans Herz.
“Na hoffentlich erschreckt mich dieser nicht genauso wie dein Auftritt.” Ich lächelte und half ihm die ganzen Cornflakes vom Boden zu sammeln. Er erwiderte mein Lächeln.
“Und? Wie soll ich dich ab jetzt nennen?” , fragte er mich.
“Takara.”
“Ta-ka-ra.” , wiederholte er wie ein Musterschüler. “Gefällt mir.”
“Ist Feuer ausgebrochen?” Lucyanna tauchte hinter mir auf. Sie gähnte großzügig, wahrscheinlich die Folge der gestrigen Nacht.
“Ne, ne, mach dir keine Sorgen.” Kyle lächelte. “Takara hat mich bloß ein wenig erschreckt.” Er zwinkerte mir zu und stellte dich Packung auf den Tisch.
“Wer?”
“Ich.” , sagte ich piepsig.
“Na schön zu wissen.” Sie schnappte sich einen Stuhl und setzte sich drauf. “Wann ist dir dein Name eingefallen?”
“Heute Nacht.”
“Oder eher vor ein Paar Minuten.” , verbesserte Kyle mich.
“Ich geh mich mal umziehen.” , sagte Lucyanna und stolzierte fast lautlos die Treppe hoch.
“Willst du dich auch frisch machen?” , fragte Kyle mich.
“Ich überleb es.”
“Du bist heute ja viel gelassener als gestern.”
“Na ja…”
“Hast du Hunger?”
“Nicht wirklich.”
“Na gut, dann eben später.” Kyle nahm meine Hand und zog mich hinter sich ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa setzte er mich ab, schnappte sich die Fernbedienung und plumpste sich neben mich. Hinter mir ging die Eingangstür auf.
“Ann, Kyle, ich bin zu Hause!” , rief eine tiefe Männerstimme.
“Hallo Dad!” , rief Kyle und drehte sich um. Ich blieb wie versteinert sitzen.
“Wo ist Ann?”
“Oben im Bad.”
“Also musst du jemand anders sein.” Mein Herz blieb stehen. Wusste er schon von gestern? Und wenn nicht, würde er mich rauswerfen? So viele Fragen, doch die Antworten wollte ich nicht wissen. Schwere Schritte gingen um das Sofa herum und blieben vor mir stehen. Ich schaute auf. Der breitschultrige Mann streckte mir seine Hand aus.
“Nenn mich Jake.” Er lächelte mich mit dem gleichen Lächeln an die Kyle. Jetzt wusste ich woher er das hatte. Ich drückte seine Hand. Neben ihm sah ich bestimmt aus wie ein 10-Jähriges Kind. “Und wie soll ich dich nennen?”
“Takara.” Da war wieder meine piepsige Stimme.
“Kyle, kann ich dich mal kurz sprechen?” Kyle stand, folgte Jake die Treppe hoch und ließ mich allein zurück.
“Du hast Dad also schon kennen gelernt.” Lucyanna, oder eher Ann, wie sie alle nannten, saß neben mir und lächelte mich an. Ihre Haare waren klatschnass und das Wasser tropfte auf ihr Handtuch, das sie sich über die Schultern gelegt hatte.
“Ehm.. Ja.”
“Keine Sorge, er weiß schon alles.” Sie legte mir einen Arm um die Schulter.
“Kann ich dich was fragen?” Ich klang besorgter, als ich wollte und das schien Ann zu merken.
“Klar, schieß los.” Sie rückte etwas näher an mich.
“Ihr wisst ja, dass ich mich nicht mehr an meine Vergangenheit erinnern kann.” Ich zögerte. “Müsstet ihr mich nicht bei einer Stelle für Amnesie oder so was abgeben?”
Ich merkte, dass ich Ann zum Grübeln brachte.
“Also… Du hast schon in einer Weise recht, aber wenn wir dich hin bringen würden… Du musst verstehen, du bist keine Erwachsene. Sie würden dich einfach sofort in ein Kinderheim stecken und fertig. Und Kinderheim ist manchmal schlimmer als Gefängnis, also… haben wir beschlossen, wir behalten dich hier und halten mal nach deinen Eltern ein bisschen Ausschau. Weit von hier können sie ja nicht sein. Außerdem hat Kyle gemeint, dass sich deine Erinnerungen nach einer Weile wieder herstellen würden.”
“Woher will Kyle wissen, wann meine Erinnerungen wieder zurück kommen?” Ann guckte erschrocken. Ich glaubte, sie hatte mehr verraten, als sie eigentlich wollte. Sie fasste sich schnell wieder.
“Das wirst du noch früh genug erfahren.”
Jake und Kyle kamen wieder runter. Sie setzten sich auf die Sessel und Jake fing an zu reden.
“Also, Takara, wir drei haben beschlossen, dass wir dich hier behalten, das weißt du ja schon. Deine Ausbildung darf aber in kleinster Weise gefährdet werden.” Die Rede hörte sich auswendig gelernt an. “Ich vermute mal du bist in Kyles Altersklasse, also ca. 15 Jahre alt. In der Schule habe ich dich schon angemeldet, Kyle wird dir alles genau zeigen. In den nächsten Wochen bist du eine Freundin zu Besuch in Ordnung?” Ich nickte. “Gut, das wär dann alles.” Er stand mit einem tiefen Seufzer auf und ging die Treppe hoch. “Ich werde mal ausschlafen. Kyle, nimm Takara mal mit raus und zeig ihr unsere Gegend.” Jake war verschwunden.
Kyle reichte mir die Hand und zog mich Richtung Tür. Ann gab mir schnell ein Paar Schuhe, in denen ich mich halbwegs wohl fühlte und wir drei gingen raus. Nein, Ann blieb zu Hause, Strike rannte hinter uns her.
Kyle zog mich langsam entlang der Straße und Strike rannte zahlreiche Runden um uns herum. Ich