Fanfic: Horkruxkind vorgeschichte
Untertitel: Klein Danny im Reich der Toten
Kapitel: 1. Tag
Danny öffnete blinzelnd die Augen. Er schaute sich verwundert um. Merkwürdiger weise stand er in mitten eines asphaltierten Platzes. Mehrere Leute, vor allem Alte, standen um ihn und schauten sich ebenfalls verwundert um. Um den Platz herum waren Häuser aufgestellt, es sah ganz so aus, als befände er sich in einer Stadt. Danny entdeckte ein paar Leute, die anscheinend zur Stadtverwaltung gehörten. Sie wuselten umher, sprachen mit Leuten und beruhigten die, die sich nicht damit abfanden, dass sie gestorben waren. Der Junge ging zu einem von ihnen und zupfte ihn an seinem Bein. Der Mann schaute nach unten zu ihm. Er fragte: "Na, Kleiner? Bist wohl grad gestorben, was?" Danny nickte.
"Können Sie mir sagen, wo ich bin?" "Natürlich, Kleiner", sagte der Mann. "Du bist im Reich der Toten." "Aha. Und wo genau?" Der Mann lächelte. „Auf dem Ankommplatz. Oder besser gesagt, auf dem Platz der Neuen." "Hm."
"Sind deine Eltern auch tot?", fragte der Mann. "Nein, sind sie nicht. Aber sie werden es bald sein." "Wieso? Sind sie denn krank?" "Nein", sagte Danny und ging. Der Mann rief ihm etwas nach, aber der Junge hörte ihn nicht. Er schlängelte sich durch die Beine der Toten hindurch und erreichte den Rand des Platzes.
Der Junge wählte sich eine Straße, die ihm interessant vorkam, und begann sie entlang zu gehen. Es war eine schöne Straße. Überall standen hübsche Gebäude und Villen und er konnte sich gar nicht satt sehen an dieser farbigen Vielfalt. Alles war so friedlich hier. Er sah Muggel und Zauberer und fragte sich, ob sie hier alle so leben würden wie die Lebenden es sich auf ihrer Seite wünschen würden. Natürlich, dachte er sich. Was man im Leben falsch gemacht hatte, das würde man im Tod nicht noch einmal falsch machen wollen.
Und dann fragte er sich, wie verdutzt ein Muggel gucken würde, wenn er sterben würde und dann plötzlich aufgeklärt werden würde, dass es Zauberer, Hexen und magische Wesen und so etwas gab.
Er lächelte. Ob die magischen Wesen wohl auch mit in die Freundschaft der beiden Gemeinden dazu gezogen wurden? Vielleicht.
Plötzlich stieß er gegen etwas. Er hatte gar nicht auf seinen Weg geachtet. Danny plumpste auf sein Hinterteil.
"Oh! Sorry, kleiner Mann", sagte das Etwas, gegen das er gestoßen war. Die Stimme war die eines Mannes. "Hast du dir wehgetan?" Danny schüttelte den Kopf. "Wo sind deine Eltern?" "Die sind noch nicht tot", sagte Danny und schaute hoch, dem Mann ins Gesicht.
"Du siehst ja fast so aus wie Bella!" "Bella? Meinst du Bellatrix? Woher kennst du meine Cousine?", fragte der Mann überrascht. "Deine Cousine? Dann bist du Sirius Black!" "Ja, das bin ich, aber wer bist du?", fragte der Mann nun. "Ich bin Danny", sagte Danny und streckte ihm seine kleine Hand hin.
Sirius nahm sie und hob ihn hoch. "Uh? Lass das! Lass mich sofort wieder runter! Ich kann auch alleine stehen!", protestierte Danny, als er gegen die Brust von Siri gedrückt wurde.
"Nix da! Also, woher kennst du Bellatrix?" "Nun, ähm… äh… ja…", stammelte Danny.“Sie… ähm… sie ist meine Mama…", murmelte er. "Wie bitte? Den letzten Teil von deinem Genuschel hab ich nicht verstanden." "Sie… dass möchte ich nicht sagen." "Na gut.
Woher kommst du? Bist du gerade eben erst gestorben?" "Ja, bin ich." "Na, dann hast du wohl auch noch niemanden, der dich aufnimmt. Stimmt's?" Danny nickte.
"Ich geh jetzt zu Lily und James. Kommst du mit?" Danny nickte abermals. "Das sind doch die Potters, oder?"
"Sag mal, woher kennst du uns nur alle?" "Na ja, alle kenne ich nicht. Aber fast alle aus dem Orden des Phönix und alle Todesser." "So, so?", schmunzelte Sirius "Das wundert mich aber. Wer bist du, Kleiner?" "Ich bin Danny. Und das hab ich auch schon gesagt", sagte Danny jetzt trotzig. Sirius lächelte und ging weiter seines Weges immer noch mit Danny auf dem Arm.
"Na? Gefällt es dir jetzt getragen zu werden?" "Ja. Ich mag es, wenn du mich trägst. Genau so wie ich dich mag." "So?" Sirius zog eine Augenbraue hoch. "Ja." "Eben hast du noch gesagt, dass ich dich runter lassen soll und dass du alleine gehen kannst." "Stimmt. Aber jetzt bin ich froh, dass du mich trägst." Danny kuschelte sich an seinen Träger. "Wieso?" Danny antwortete bedrückt: "Sonst tut es niemand."
„Sag mal, wie alt bist du Danny?", fragte Sirius jetzt. "Ich?", fragte Danny "1 1/2."
"1 1/2? Und da wirst du von keinem mehr getragen? Und warum sprichst du da schon so erwachsen? Das ist merkwürdig. Jedenfalls für ein Kind." Sirius runzelte die Stirn.
"Ich bin kein normales Kind, Siri…", sagte Danny leise. Sirius blieb stehen und schaute auf ihn. "So?" "Nein… Weißt du was? Ich glaube, ich muss dir etwas erzählen", sagte Danny. "Na, dann schieß mal los." Sirius grinste. Der Junge seufzte ängstlich.
"Mein Vater ist Lord Voldemort und meine Mutter ist Bellatrix." Danny schaute Sirius mit großen Augen an. Ob er ihn jetzt fallen lassen würde? Ob er ihm wehtun würde? Aber Sirius tat nichts von beidem. Er behielt ihn auf dem Arm, starrte ihn etwas an und sagte dann: "Du willst der Sohn von Voldi sein. Na, da hat er aber Pech gehabt. Schließlich bist du nicht so wie er. Du bist nett.
Aber jetzt sollten wir weiter gehen, sonst komme ich noch zu spät." "Ok. Ach übrigens, du kannst immer weiter gehen. Ich sitze auf deinem Arm, falls du das vergessen hast." "Stimmt." Sirius grinste verlegen.
Sirius hatte den Platz der Neuen überquert. Danny wäre also in die falsche Richtung gelaufen, wenn er von Anfang an zu den Potters gewollt hätte. Aber er hatte nicht gewollt. Und er konnte sich auch nicht erklären, warum er sich von Siri überreden lassen hatte, dass er mitkam. Er wollte zwar gerne Freundschaft mit ihnen schließen, doch es war sein Vater gewesen, der Lilly und James getötet hatte.
"Du, Siri… Ich glaube, ich will doch nicht mit." Sirius blickte verdutzt zu ihm hinunter. "Wieso nicht, Kleiner?", fragte er. Der Junge schaute ihn nicht an. Er spielte etwas ängstlich an dem Pulli des Erwachsenen.
"Ach so!", kam diesem jetzt die Erleuchtung. "Es ist wegen deinem Vater! Du denkst, dass sie dich nicht mögen, weil du der Sohn von ihrem Mörder bist. Aber ich denke nicht, dass es so ist. Lilly ist tolerant. Sie hat nur gelächelt, als ich ihr gesagt habe, dass ich schwul bin. Aber mit Krone, also mit James, dürfte das schwierig werden.“ Der Black runzelte die Stirn.
Er wurde erst aus seinen Gedanken gerissen als Danny ihn mit großen Augen fragte: "Du bist schwul?" Siri grinste. "Jep! Und ich bin stolz drauf." Er wuschelte dem Kleinen durch die Haare. "Seit wann?", fragte dieser wieder und bekam ein bellendes Lachen zur Antwort. "Das war schon immer so. Aber ich bin erst in der fünften Klasse darauf aufmerksam geworden. Ich hatte mich in einen Hauskameraden aus unserem Jahrgang verliebt, aber leider hoffnungslos. Er hat mich eiskalt abserviert." "Wer war es denn? Hat er dir einen Korb gegeben, weil er Hetero war?" Siri nickte und lächelte dann. "Ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Es war Jonathan Merrol. Er sah wirklich süß aus mit seiner Stupsnase. Na ja, ich bin aber über ihn hinweg. Es gibt ja auch noch andere Männer."
„Wieso denkst du, dass sie mich gut aufnehmen?“, kam Danny jetzt wieder auf ihr eigentliches Gesprächsthema zurück. Wieder kam ein bellendes Lachen. "Weil sie wissen, dass ich normalerweise ein ganz gutes Menschenverständnis habe und weil sie nicht auf die Verwandten von einem schauen und dann sagen, was du für ein Mensch bist. Sie schauen zu allererst auf dich und dann sagen sie es dir. Ich bin auch aus einer schwarzmagischen Familie, aber es hat sie nicht gekümmert, wer meine Eltern waren."
Danny lächelte. Ja, das war ein guter Grund. Er kuschelte sich dichter an Sirius' Brust und schloss die Augen. "Ich komme doch mit", sagte er und Siri lächelte bedächtig.
Ding Dong.
"Lilly! Mach mal eben auf! Ich bin noch auf Klo!", rief James durch die verschlossene Badezimmertür. Lilly verdrehte die Augen. "Ja, ja, ist klar", sagte sie und ging zur Tür. Sie öffnete und Sirius grinste ihr entgegen. "Hallo, Siri!", freute sie sich und umarmte ihn erst einmal.
"Hallo, Lilly! Du, ich hab dir und Krone einen kleinen Freund mitgebracht" "Wen denn?" Lilly schaute sich in der Türschwelle um. "Ich sehe niemanden." "Du musst nach unten gucken, Lilly." Sie schaute nach unten und da entdeckte sie ihn.
"Oh, bist du süß! Wie heißt du denn?" "Ich heiße Danny. Und könnten Sie bitte mit dem Kleinkinderkram aufhören? Ich mag es nicht, wenn ich so behandelt werde.", sagte der Kleine und sah ihr dabei fest in die Augen. "Oh, ja, natürlich. Aber sag mal, wie alt bist du?" "1 1/2. Aber ich bin anders als die anderen Kinder." Lilly war verwirrt. "Also… ich bin…" "Lilly Potter. Ich weiß." Lilly starrte den Kleinen an. "Woher kennt der mich?", fragte sie an Sirius gewandt. Dieser schmunzelte. "Musst du selbst raus finden, Lilly. Aber könnten wir erst mal rein kommen?" "Äh, na klar!" Lilly wurde rot. "Natürlich."
Alle drei gingen ins Wohnzimmer. Lilly setzte sich auf einen Sessel und Sirius setzte sich in die