DC World
110 One-Shots Challenge
79 - Für immer
79 – Für immer
Ja ja, wenns mal wieder länger dauert…
Aber nun ist es soweit. Das dritte Kap ist da. Endlich.
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen.
Ich danke auch für die Kommis zum letzten Kapitel.
LG Lorelai
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Lange war es her seit sie das letzte Mal hier waren. Den Grund kannten sie beide nicht, es hieß einfach nur: Hier die Tickets kommt vorbei. Und dass ausgerechnet in der Woche in der er noch etwas Großes vor hatte. Wieso mussten sie ihm immer einen Strich durch die Rechnung machen?
„Kannst du mir verraten, warum wir hier sind?“ Shinichi versuchte sich zu strecken, was aber in diesem Taxi nicht wirklich möglich war. Genervt sackte er in sich zusammen und sah Ran an.
Ran lachte. „Das fragst du mich? Es sind deine Eltern. Vielleicht wollen sie dich einfach nur mal wieder sehen.“ Sie sah aus dem Fenster. „So oft ich schon hier war, aber es ist immer wieder faszinierend. Vor allem bei Nacht.“
Shinichi schloss die Augen. Recht hatte sie ja. Los Angeles ist eine tolle Stadt. Nur wollte er nicht hier sein. Nicht diese Woche, nicht jetzt. Nicht bei seinen Eltern. Und wehe dem Ran behält Recht und seine Eltern holten sie wegen sowas belanglosem hier her. Dann könnten sie wirklich was erleben.
Shinichi seufzte und sah auf die Uhr. Wenn er nicht bald aus diesem Taxi rauskommen würde, würde er verrückt werden. Nur war der Verkehr Montagabend nicht gerade das was man gut nennen könnte. Er war müde und hatte im Flugzeug kein Auge zugemacht.
„Wir sind da.“
Rans Vorfreude war schon fast grausam. Wenn sie wüsste, was er eigentlich vorgehabt hatte, würde sie anders reden. Dem war er sich sicher. Naja, vielleicht würde sich hier ja auch eine Gelegenheit bieten.
Nach einer Ewigkeit hielt das Taxi endlich.
Yukiko, die schon seit knapp einer Stunde am Fenster gestanden hatte, grinste. Sie fragte sich was die Beiden sagen würden, wenn sie den Grund für diesen kurzfristigen Besuch erfahren würde.
„Sie sind da Yusaku,“ schrie sie durchs Haus und ging zur Tür. Sie hörte Yusaku nur noch sagen, dass sie so spät nicht mehr so laut sein sollte.
„Da seid ihr ja endlich.“ Freudestrahlend ging sie auf sie zu.
Shinichi, der gerade die Koffer aus dem Taxi nahm, sah sie genervt an. „Mutter bitte. Nicht so eine gute Laune. Ich bin müde und will nur noch ins Bett.“ Er ging an ihr vorbei ins Haus. Sie hörten nur noch ein Knallen.
Yukiko zuckte zusammen. „Entweder ist er so müde, dass er umgefallen ist, oder aber er hat nur die Koffer fallen gelassen.“
Ran kicherte. „Wäre gut möglich, dass er umgefallen ist. Seit ihr uns eingeladen habt, hat er nicht mehr groß geschlafen. Irgendwas scheint ihn zu beschäftigen, er wälzt sich nur noch hin und her.“
Yukiko stutzte. Was hatte sie gesagt? Er wälzt sich hin und her? Woher sollte sie das wissen? Sie wusste zwar, dass die Beiden sich ab und zu das Bett teilten, aber sie wohnten nicht zusammen. Oder vielleicht doch?
„Kommt ihr heute noch rein oder wollt ihr draußen schlafen?“ Yusaku hatte es tatsächlich geschafft, sich von seiner Arbeit zu lösen. Kein Wunder, immerhin mussten sie noch etwas los werden.
Die Beiden Frauen sahen sich kurz an bevor sie ins Haus gingen.
Shinichi saß lässig auf der Couch und fragte sich warum man ihn nicht einfach ins Bett gehen lassen wollte. Früher hatten sie ihn immer ins Bett geschickt, wenn er um diese Zeit noch wach war. Und jetzt, wo er schlafen wollte durfte er nicht. Ungerecht, wie er fand. Man sollte meinen als 19-jähriger dürfte er selbst entscheiden. Aber scheinbar war dem nicht so.
„Also?“ , fing er an. „Was gibt’s? Wieso haltet ihr mich vom schlafen ab? Und die Frage aller Fragen, wieso zum Teufel nochmal sind wir hier?“
Er hatte wirklich schlechte Laune. Yukiko sah ihn nur an, während Yusaku sich nach vorn lehnte. „Reiß dich gefälligst zusammen. Nur weil du schlechte Laune hast, brauchst du nicht so mit uns zu reden.“ Er beobachtete wie Shinichi die Augen verdrehte und wartete ob er noch etwas sagen würde. Nach ein paar Sekunden lehnte er sich zurück. „Ihr seid hier, weil es am Wochenende eine große Feier geben wird, bei der ihr Beide eine Rolle spielen werdet. Sofern ihr nichts dagegen habt, versteht sich.“
Shinichi und Ran sahen sich fragend an. Was sollte das bitte für eine Feier sein wo sie eine Rolle spielen sollten? Eine Verlobungsfeier konnte es nicht sein. Verlobt waren sie nicht. Und ihre Hochzeit war auch unmöglich, dass würden seine Eltern nicht tun.
„Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen,“ begann Yusaku wieder, „Deine Mutter und ich haben vor am Samstag noch einmal zu Heiraten…“
„Ja und zwar mit allem was dazu gehört.“ Yukiko hatte ihn unterbrochen.
Shinichi zog eine Augenbraue nach oben. Hatte er gerade richtig gehört? Das sollte doch wohl ein Scherz sein. Jede Gelegenheit die sich ihm bieten würde, müsste er nun definitiv über Bord werfen.
„Und was sollen wir dabei für eine Rolle spielen?“ fragte nun Ran. Noch so eine Frage die Shinichi beantwortet haben wollte.
„Nun ja, wie Yukiko schon sagte, wird das eine Hochzeit mit allem was dazu gehört. Das bedeutet, wir brauchen Trauzeugen. Deshalb seid ihr hier. Wir wollten euch fragen ob du Shinichi mein Trauzeuge und du Ran Yukikos erste Brautjungfer sein würdet.“ Er sah die Beiden abwechselnd an. Ran strahlte und nickte gleich, Shinichi hingegen sah gelangweilt aus. „Meinetwegen, wenn dass alles war geh ich jetzt ins Bett.“ Das war das einzige was er noch sagte, bevor er verschwand. Die drei zurückgebliebenen Schüttelten nur mit dem Kopf.
Endlich im Bett. Er könnte endlich schlafen, wenn da nicht diese ach so erfreuliche Nachricht gewesen wäre. Shinichi seufzte und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Was sollte das? Sie sind schon verheiratet. Wieso sich den Stress also noch ein zweites Mal antun? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als jemand die Tür öffnete.
„Was ist los mit dir?“ Fragte Ran als sie sich neben ihm auf das Bett setzte.
„Was soll schon sein? Abgesehen davon, dass ich das sinnlos finde, was sie vorhaben.“ Bei jedem Wort war er leiser geworden. Er nahm einen Arm vor und strich Ran über ihre Wange. Griff sanft in ihren Nacken und zog sie zu sich runter aufs Bett. Ran lies es geschehen und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
„Wieso findest du es sinnlos? Ich finde es schön. Das ist mal eine Liebesbekundung, die nicht jeder macht. Eben etwas Besonderes.“
„Mh, mag schon sein.“ Sanft strich er ihr über den Rücken. „Trotzdem ist es sinnlos und absolut unangebracht.“
Ran schloss die Augen. „Finde ich nicht. Ich wäre froh, wenn meine Eltern sowas machen würden.“
Er atmete tief durch. „Es ist sinnlos, absolut nutzlos und kompletter Schwachsinn.“ Langsam wurde er sauer. Was Ran natürlich nicht entging. Sie richtete sich auf und sah ihm fest in die Augen.
„Kannst du mir vielleicht mal verraten, was mit dir los ist?“ Sie verstand ihn nicht. Sonst war er doch auch nicht so.
„Du willst wirklich wissen was los ist?“ Nun setzte sich auch er auf. Sah wie Ran nickte. „Die machen mir einen Strich durch die Rechnung, einen gewaltigen und bringen alles durcheinander. Ich muss alles was ich geplant hatte, wegen diesem Schwachsinn umwerfen.“
„Du denkst auch nur an dich oder?“ Ran konnte nicht glauben, dass es wieder mal nur um ihn ging. Auch wenn sie sich schon so etwas gedacht hatte, hatte sie gehofft, dass es diesmal nicht so war. Falsch gedacht.
Shinichi fuhr sich übers Gesicht. Er dachte nicht nur an sich. Er wollte auch nicht dass sie es dachte, dass es so war. Sollte er vielleicht…
„Es geht nicht nur um mich. Sondern um uns.“ Leise sprach er die Worte, sah sie an.
Nun verstand sie ihn wirklich nicht mehr. Was hatte die zweite Hochzeit seiner Eltern mit ihnen zu tun? Da half nur noch eines. „Was meinst du damit?“
„Willst du es wirklich wissen?“ Er würde es ihr sagen. Aber mehr auch nicht. Er wartete ihre Antwort auch nicht ab, sondern öffnete die Schublade am Nachttisch, holte ein kleines Kästchen raus, öffnete es und hielt es ihr unter die Nase.
Silbern glänzte ihr ein Ring im blauen Samt entgegen. Sollte es das bedeuten, was sie dachte.
„Shinichi was…?“ Mehr brachte sie nicht raus, sah ihn nur fragend an.
„Das kannst du dir doch denken oder?“ Er beobachtete sie, wie sie über den Ring fuhr und lächelte. So hatte er sich das vorgestellt. Genauso sollte sie reagieren. Doch gleich im nächsten Augenblick verblasste sein Lächeln wieder. Er zog das Kästchen weg und klappte es wieder zu und wollte es wieder weglegen. Ran jedoch hielt ihn auf.
„Was soll das jetzt werden? Du kannst doch nicht…“ Weiter kam sie nicht.
„Bedank dich bei meinen Eltern. Den Beiden hast du es zu verdanken, dass du ihn nicht bekommst.“ Er packte den Ring wieder dahin, wo er ihn hergenommen hatte und legte sich hin. „Gute Nacht Süße.“ Das war das letzte was er sagte, bevor er sich auf die Seite rollte und die Augen schloss.
Ran seufzte, stand auf und ging mit ein paar Sachen in das angrenzende Bad. Das war es also. Dieser elende Idiot. Konnte er denn nicht einfach seinen Plan weiter verfolgen. Der Ort war doch eigentlich egal. Die Tat war das was zählte. Sie atmete tief durch, zog sich um und betrat wieder das Schlafzimmer. Als sie ihn sah wie er seelenruhig schlief, musste sie lächeln. Vielleicht änderte er seine Meinung noch bei der Romantischen Stimmung die auf der Hochzeit herrschen würde. Yukiko hatte ihr vorhin noch ein paar Einzelheiten erzählt, als Shinichi schon verschwunden war. So leise wie möglich legte sie sich neben ihn und kuschelte sich an ihn.
Die Woche war so schnell vergangen, dass es keiner so richtig mitbekommen hatte. Die Zeremonie war schon vorbei und die Gäste fanden sich