Ich war nervös. Nervöser als je zuvor. Schon als ich den Brief von Hogwarts bekommen hatte, war mein ganzer Körper wie unter Strom gesetzt. Meine Eltern waren zurfrieden und hofften das mir in Slytherin endlich der Geist der Black's eingebläut wurde, ich wiederum hoffte das weniger. Sie hatten sofort allen Familienmitgliedern und Bekannten geeult und damit geprahlt das ich auf jeden Fall nach Slytherin kommen würde. Jajaja, wir hatten es allen verstanden Mom und Dad. Regulus war auch total hyper gewesen, und wollte am liebsten auch sofort seinen Brief haben. So und nun stand ich hier, am Bahnhof King's Cross und suchte nach dem Gleis 9¾. Ja, nur wie sollte ich es bitte finden? Ich war noch nie hier gewesen und mein Vater hatte mich nur hier abgesetzt und ist dann wieder abgehauen. Hmm, ich schob meinen Wagen und summte ein wenig vor mich hin, während ich mich umsah. Manche Muggel starrten mich an, weil ich mit diesem großen Wagen durch die Gegend kurvte. Ich fand es eher amüsant. Mein pechschwarzer Rabe krähte freudig, es klang wie ein Lachen. Ich hatte ihm noch keinen Namen gegeben, mir war einfach noch keiner eingefallen, ich würde mich wahrscheinlich in Hogwarts entscheiden, dort müsste es doch jemanden geben, der gute Namen parat hatte. Meine Gedankengänge wurden je unterbrochen als ich eine dreiköpfige Familie vor mir herlaufen sah. Eine Familie, die einen Junge in meinem Alter hatte, der ebenfalls einen Wagen schob wie ich, nur mit einer Eule. Bingo! Ich folgte ihnen unauffällig und beobachtete wie sie auf eine Mauer zwischen Gleis 9 und 10 zuschritten. Die braunhaarige Mutter flüsterte ihrem Sohn etwas ins Ohr, der darauf nickte, Anlauf nahm und auf die Mauer zurannte. War der nicht mehr ganz bei Trost? Das würde weh tun! Doch als er eigentlich hätte gegen die Mauer prallen müssen, verschwand er. Oh! Magie! Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Seine Eltern folgten ihm. Ich sah mich einmal um und ging dann ebenfalls auf die Mauer zu. Einmal holte ich tief Luft und rannte dann ebenfalls auf die Mauer zu. Entweder würde ich jetzt wie diese Familie verschwinden, oder es würde gleich, sehr, sehr weh tun. Doch zu meinem großen Erstaunen knallte ich gegen nichts, sonder kam an einem völlig anderem Ort raus. Auf dem Schild stand Gleis 9¾. Hahaha, ich war wirklich da! Überall drängten sich Familien, die sich unterhielten und umarmten, und ältere Schüler standen zusammen und schnatterten. Da für mich weder das eine noch das andere in Frage kam entschied ich mich dafür schon mal in den Zug zu steigen. Trotz der großen Menge an Schülern die noch draußen waren, waren die meisten Abteile schon besetzt. Doch als ich dann zur letzten Abteiltür im Wagon kam, entdeckte ich den Jungen wieder, den ich bei der Mauer beobachtet hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken schob ich die Tür auf und ging hinein. „Hi.“ machte ich. „Hi.“ erwiderte er grinsend. Er hatte braune Haselnussbraune Augen, eine Brille und in alle Richtungen abstehende Haare. War das Absicht? Egal. Er war nicht der Einzige in dem Abteil. Ein rothaariges Mädchen saß in der Ecke und starrte aus dem Fenster, aber da kümmerte ich mich nicht weiter drum. „Ich bin James. James Potter. Und du?“ „Sirius. Sirius...Black.“ „Black? Ich glaube den Namen habe ich schon Mal irgendwo gehört. Hmm. Ach, egal.“ Er grinste. Und ich grinste mit. Wir begannen uns zu unterhalten und noch zwei weitere Jungs kamen ins Abteil. Remus Lupin und Peter Pettigrew. Remus war blässlich und hatte Aschblonde Haare. Peter wirkte eingeschüchtert und hatte schütternes blondes Haar. Sie mischten sich ebenfalls in die Gespräche mit ein und alles in allem hatten wir eine Menge Spaß. Doch das alles änderte sich als ein Junge mit fettigen schwarzen Haaren und einer Riesennase das Abteil betrat. Zuerst schenkten wir ihm keine Aufmerksamkeit, doch dann meinte er zu dem rothaarigen Mädchen „Am besten kommst du nach Slytherin.“
„Slytherin? Wer will denn schon nach Slytherin? Ich glaub dann würde ich abhauen, du auch?“ fragte James mich James. „Meine ganze Familie war in Slytherin.“, antwortete ich, ohne ein Lächeln auf den Lippen. „Oh, Mann! Ich dachte du wärst in Ordnung!“ Nun konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. „Vielleicht brech ich mit der Tradition. Wo würdest du hin wollen, wenn du die Wahl hättest?“ James hob ein imaginäres Schwert. „Gryffindor, denn dort regieren Tapferkeit und Mut! Genau wie mein Dad.“ Der schwarzhaarige Junge mit der Riesennase machte ein abfälliges Geräusch. „Hast du 'n Problem damit?“ „Nein.“ erwiderte dieser, doch sein höhnisches Grinsen straffte die Lüge. „Wenn du lieber Kraft als Köpfchen haben willst-“, Ich ertrug ein solches Verhalten einfach nicht, es erinnerte mich einfach zu sehr an meine Familie. Deshalb warf ich ein „Wo möchtest du denn gern hin, wo du offenbar nichts von beidem hast?“ James brüllte vor Lachen, während das rothaarige Mädchen, dass ebenfalls im Abteil saß, sich rot vor Zorn aufrichtete, geringschätzig von James zu mir blickte und dann meinte „Komm, Severus, wir suchen uns ein anderes Abteil.“ „Oooooh, machten wir beide im Chor, doch kamen wir nicht drum rum ihnen hinterher zu rufen „Wir seh 'n uns, Schniefelus!“ Ach, so ein kleiner Streit vor Hogwarts war doch einfach das Beste. Ein paar Minuten später ging die Abteiltür von neuem auf, und ich dachte schon die Beiden wären zurück gekommen, weil kein anderes Abteil mehr frei war, doch da hatte ich mich gewaltig getäuscht. In der Abteiltür stand ein Mädchen mit schwarzen gelockten Haare, leicht sonnengebräunter Haut und den strahlensten grünen Augen die ich je gesehen hatte. Sie hatte ihren Umhang noch nicht angelegt und trug einen kleinen grauen Rock und ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck „Hilfe mein Spiegelbild verfolgt mich!“ Okay, verstehen muss man das nicht, oder?! Bestimmt ein Insider. Das Mädchen grinste uns an und unwillkürlich änderte sich Position von im Sitz flätzen in gerade Haltung. Manieren, nannte man sowas. „Ähem, hi! Ich soll euch fragen ob ihr...ähm...was war es gleich? Wartet mal kurz!“ Sie schloss die Abteiltür wieder und wir sahen verwirrt genau auf diese Stelle. 10 Sekunden später war sie wieder da und sprach weiter „Also, ich soll euch fragen ob ihr die Ratte von....oh Mann! Das ist doch jetzt nicht wahr, oder?!“ Erneut knallte sie die Tür zu und war verschwunden. Vollkommen verwirrt grinste ich die geschlossene Tür an und kam mir mittlerweile sehr verarscht vor, doch bevor ich weiterdenken konnte ging die Tür von neuem auf und nun sprach sie ohne Aussetzer „Also, ich soll euch fragen ob ihr die Ratte von einem gewissen Hamton Joe gesehen ,nein, wartet, Joe Hamton habt.“ Daraufhin seufzte sie und ließ sich auf den Sitz neben mir fallen. „Oh, Mann, nächstes Mal höre ich gleich bei ersten Mal richtig zu und blamiere mich nicht noch mal so dermaßen.“ 2 Sekunden vergingen, dann brachen wir in Lachen aus und sie sah uns nur perplex an. „Was?“ „Weißt du eigentlich, das du der Wahnsinn bist? Das musst du mal in Hogwarts bei den Lehrern bringen.“ „Denkt ihr etwa, dass hätte ich nicht drauf?“ Sie sah uns vollkommen ernst an, doch plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck als sie auf ihr T-Shirt starrte. Die Schrift hatte sich verändert. Es hatte von „Hilfe, mein Spiegelbild verfolgt mich!“[i] in [i]„Waaah! Mein Spiegelbild hat mich gefunden!“ gewechselt. Sie stöhnte auf und ich verstand die Welt nicht mehr. Keine Sekunde später stand ein Junge in der Tür, der sonnengebräunte Haut, schwarze Haare die zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden waren und graue Augen hatte. Er hatte eine graue Hose und ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Ein Zwilling kommt selten allein!“ an. Oh. Zwillinge! Jetzt verstand ich das mit dem Spiegelbild! „May, was machst du hier?!“ „Mich für meinen Mega peinlichen Auftritt entschuldigen?“ Er verdrehte die Augen. „Wir müssen uns noch umziehen.“ „Aha, und warum machst du das dann nicht?“ „Weil ich zu sehr damit beschäftigt gewesen war, meine supersüße, gerade völlig Orientierungslose Schwester zu suchen, die lieber mit ein paar Jungs quatscht.“ „Hey, nur mal so zur Info: ich bin nicht Orientierungslos. Okay, supersüß bin ich, und toll, das hast du vergessen. Aber denk mal daran wer älter ist, Süßer.“Sie zwinkerte ihm frech zu. „Oh, halt doch die Klappe. Es sind nur 2 Minuten! Und du hast mich nach hinten geschoben, denn ich wäre eigentlich zuerst dran gewesen.“ „Tja, der Stärke gewinnt. Oder in diesem Fall die Stärkere.“ Wow, konnte die gut provozieren! Ich war schwer beeindruckt. „Es reicht May.“ Damit packte er sie am Arm und zerrte sie aus dem Abteil. „Oh, Danny! Du Spielverderber!“ Dann wandte sie sich zu uns und meinte noch „Wir sehen uns dann in Hogwarts!“ Danach wurde die Tür zugeknallt und es war still im Raum. Wir saßen da und starrten auf die Tür wo gerade das beeindruckenste Mädchen verschwunden war, das ich je gesehen hatte. Naja, bis jetzt waren Mädchen mir auch noch relativ egal gewesen,ich war erst seit zirka einem Jahr aus der „Mädchen sind eklig“- Phase raus. Und bis jetzt dachte ich immer, dass Mädchen so etepetete sind und sich immer benehmen, so wie meine verzogenen Cousinen. Aber das war gerade...echt der Hammer gewesen! Sie hatte eine Kumpel-Attitüde an sich. Nachdem wir alle uns erstmal von dem Schock erholt hatten, begannen wir zu lachen und uns umzuziehen. Dann wurden wir von einem freundlich wirkendem Halbriesen nach Hogwarts geführt und die gesuchte Ratte, war vergessen.

Als wir dann in der Vorhalle standen, und eine alte Lehrerin uns erzählt hatte wie es ablaufen würde, waren alle wie geladen. Man konnte die Elektrizität förmlich spüren. „Oh Mann, seit ihr auch so nervös wie