Das fünfte Element~

Die Kunst des Schattenbändigends

o1 The first step~

Gedankenverloren streifte ich durch den Wald, nun ja, so Gedankenverloren war ich nicht, ich war auf der Flucht. Auf der Flucht wovor? Vor meinem ‚Vater’ und meiner ‚Schwester’.
Ich war eine Schattenbändigerin, die einzige die es noch gab. Wir sind eine Art der Feuerbändigern, jedoch um einiges mächtiger. Lange Zeit lebte mein Volk tief unten in der Erde, fast am Erdkern, fast in Vollkommener Dunkelheit. Doch der Krieg ging nicht an uns vorbei, er erreichte uns und tötete alle. Und das nur weil wir helfen wollten. Ich konnte gerettet werden, damals war ich gerade drei Wochen alt. Na ja, ich sollte bei der Wahrheit bleiben, ich wurde nicht gerettet, nein ich wurde entführt.
Ich wurde zum Feuerlord gebracht, welcher mich aufzog. Er brachte mir das Feuerbändigen bei.
So wie Azula das Blaue Feuer Bändigt, Bändige ich schwarzes Feuer. Aber mit der Zeit, verglommen die Flammen und sie wichen Schatten. Es war für mich unmöglich, weil ich nichts von meinem Richtigen Volk wusste.
Vom Krieg wurde ich vollkommen Abgeschottet, mit aus dem Grund das meine Augen das Sonnenlicht nur sehr schlecht vertrugen. Woran es lag war für mich lange ein Rätsel gewesen. Bis ich eines Tages in der Bibliothek stöberte und alte Schriften über die Schattenbändiger fand.
Der Legende nach, entstand der erste Schattenbändiger dadurch, das ein sehr mächtiger Feuerbändiger tief in die Erde verbannt wurde. Dorthin, wo mein Volk tausende von Jahren später lebte. Er hatte nicht viel Platz da unten schaffte sich aber seinen Platz, indem er mit seinem Feuer den Stein der ihn umgab zum schmelzen brachte. Dabei verbrannte er sich stark, doch es machte ihm nichts aus, denn er musste sich etwas überlegen wie er dort raus kommen sollte.
Nach mehreren Jahren, in denen er da unten hartes Training absolviert hatte, war er zum Schattenbändiger geworden. Die Schatten hatten sich mit ihm verbunden, wie oder warum konnte ich aus den Schriften nicht entnehmen.
Natürlich, das ganze klingt sehr verrückt, ich glaubte es selbst nicht. Aber ich bin der lebende Beweis dafür, das es zumindest zum Teil stimmen muss.
Aber unsere Existenz wurde immer streng geheim gehalten, weshalb uns bei dem Schlag der Feuernation auch niemand helfen konnte.
Ich war inzwischen mächtig genug um den Krieg zu beenden, das dachten zumindest alle. Aber so war es nicht…
Ich würde niemals so mächtig sein. Trotzdem wollte der Feuerlord mich tot sehen! Und aus diesem Grund bin ich nun auf der Flucht.
Azula hatte mich bereits erwischt und ich presste meine Linke Hand an meine Rechte Seite. Es schmerzte sehr und ich konnte nicht mehr weit laufen.
Abrupt blieb ich stehen und drehte mich zu meinen Verfolgern. Mein Kopf neigte sich leicht zur Seite und meine Augen wurden tief schwarz. Meine Art zu bändigen war etwas anders als die der anderen Bändiger. Im nächsten Moment wurde es stockfinster und man sah nur noch das blassgraue Licht des schwarzen Feuers durch die Dunkelheit huschen. Im nächsten Moment ein schreien… ein weiteres schreien… und noch eins…
Dann rannte ich weiter. Meine Augen geschlossen, es war noch Dunkel um mich herum und ich sah bestens, auch mit geschlossenen Augen. Ich lief nicht lange, irgendwann brach ich zusammen. Der Schmerz benebelte meine Sinne, Azula hatte mich schon oft getroffen, aber nicht so heftig.

Als ich wieder aufwachte strahlte der Mond am Himmel, meine liebste Tageszeit, die Nacht! Vorsichtig richtete ich mich auf, der schmerz in meiner Seite ließ mich zusammen zucken.
„Verdammt!“, wisperte ich in die Dunkelheit.
„Sie ist wach…!“, hörte ich eine Stimme etwas weiter entfernt von mir.
Ich kannte ihn oder sie nicht, also sprang ich trotz der Schmerzen auf und begab mich in Angriffsposition. Als ich die Silhouette eines Menschen ausmachen konnte schoss ich eine schwarze Flamme an ihm vorbei, genau darauf bedacht ihn nicht zu treffen. Es war reine Verteidigung! Er sprang zur Seite. Mein Blick war getrübt, warum sah ich so schlecht? Verdammt eigentlich müsste ich jedes beschissene Detail in meiner Umgebung wahr nehmen...!
Der Fremde ließ es sich trotz meines Angriffes nicht nehmen Näher zu kommen.
„Ich tue dir nichts, keine Sorge!“, redete er auf mich ein, jetzt war ich mir tot sicher, es war ein Mann!
Ich gab meine Angespannte Körperhaltung nicht auf, mit finsteren Blicken fixierte ich ihn. Ich hatte Angst vor ihm, auch wenn ich spürte das er kein Bändiger war.
„Bleib wo du bist, Fremder!“, schrie ich ihn an.
„Aber-…“ – „Du sollst stehen bleiben!“
Er hielt in seinem Schritt inne, kein Grund sich zu entspannen. „Wer bist du und wo bin ich?“ – „Mein Name ist Sokka, ich komme vom Südlichen Wasserstamm. Und du bist in Sicherheit, wir haben dich im Wald gefunden. Du warst schwer verletzt und meine Schwester hat dich geheilt.“, erklärte er mir. „Du bist von der Feuernation oder?“ – „Nein!“ – „Aber… Du Bändigst Feuer…“ – „Das ist eine lange Geschichte…“, endlich gab ich meine Kampfhaltung auf, mein Blick senkte sich ebenfalls.
„Komm mit ans Feuer, du hast bestimmt Hunger…“, langsam ging ich zu ihm, ich war immer noch Misstrauisch, aber seit dem letzten Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen und wer weiß wie lange das zurück lag. Zwei Tage bestimmt.
Als ich mich setzte, natürlich mit ein wenig abstand zu Feuer und genügend Abstand zu den anderen musterte ich diese auch.
Zum eine war da ein Mädchen mit langen braunen Haaren und blauen Augen, sie schien die gewesen zu sein die mich geheilt hatte. Denn sie bändigte gerade den Flüssigen Inhalt des Kochtopfes. Dann war da noch ein Mädchen, sie war Blind und hatte schwarze Haare. Wie lang sie waren konnte ich nicht sagen, denn sie hatte sie hoch gebunden.
Dann war da dieser Sokka, er trug einen Pferdeschwanz, aber sehr lang waren seine Haare nicht. Er hatte die gleichen Augen wie das Mädchen mit den langen braunen Haaren. Und dann war da noch ein Junge, ohne Haare. Dafür hatte er aber einen blauen Pfeil auf dem Kopf. Er hatte graue Augen.
„Das sind Katara, Toph und Aang und wie heißt du überhaupt?“, ich hatte das Gefühl Sokka redete gerne.
„Ich bin Kaylin… letzte Überlebende des Volkes der Schattenbändiger…“ – „Wow! Es gibt Schattenbändiger?“, wurde ich unterbrochen bevor ich überhaupt ausreden konnte.
Dafür kassierte Aang einen hasserfüllten Blick meinerseits. „Bald nicht mehr… Ich wurde vom Feuerlord großgezogen… es ist schwer zu erklären…“, ich sah auf meine Hände, wo sollte ich bloß anfangen?
„Es dauerte lange bis ich selbst wusste das ich ein… nun ja, Schattenbändiger war. Vorher lernte ich das Feuerbändigen, mit schwarzem Feuer. Je älter ich wurde, desto besser wurde ich… und jetzt, jetzt will mein Ziehvater nur noch meinen Tot! Deshalb bin ich auf der Flucht gewesen, die Wunde, hat mir Azula zugefügt. Ich weiß nicht warum ich euch das erzähle…“, ich zog meine Beine nah an meinen Körper und umschlang sie mit den Armen.
„Du kannst dich uns anschließen. Und mir das Schattenbändigen beibringen!“ – „Das ist nicht so einfach!“ – „Dann das Feuerbändigen!“ – „Sag mal für wen hällst du dich eigentlich?“, fragte ich gereizt.
„Für den Avatar, der bin ich ja schließlich auch.“, antwortete der kleine.
Ich sah ihn an, zu überrascht um etwas zu sagen. Von allen Seiten wurde ich blöd angegrinst und ich drehte stur den Kopf weg. So was konnte auch nur mir passieren.
Ich hüllte mich voll und ganz in eine Schwarze Kugel ein. Meine Augen taten weh, irgendwas stimmte nicht.
Plötzlich spürte ich etwas feuchtes an meinem Rücken und schrak hoch. Suchend sah ich mich um. Hinter mir stand ein riesiges Bison, es hatte auch einen Pfeil auf dem Kopf. Es war schon süß. Aber warum leckte es mich ab?
Ich sah dem Bison tief in die Augen und mir wurde schwindelig und zum zweiten mal an diesem Tag verlor ich das Bewusstsein…
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