Games World I: Charlie und Pikachu (Remake)

Ankunft in einer neuen Welt

Eines Nachts wachte Pikachu auf, als er ein Geräusch hörte. Es klang, als würde jemand die Schränke durchwühlen.
„Charlie?“, flüsterte er in die Dunkelheit. Ein leises Schnarchen kam als Antwort vom Nachbarbett.
„Charlie!“, rief Pikachu jetzt lauter. Das Schnarchen erstarb und man hörte ein Gähnen. “Hä, was’n los?“, fragte Pikachus Bruder.
„Ich glaube jemand ist im Haus.“
Charlie spitzte die Ohren, doch er konnte nichts hören: „Ich glaube das bildest du dir nur ein.“
Doch dann nieste jemand und Charlie hüpfte auf.
Ein kurzes „Rumms“ ertönte und Pikachu fragte fast beiläufig: „Bist du etwa wieder gegen einen Wand gelaufen?“ „Ja.“ „Warte, ich mach das Licht an.“
Kurz darauf flammten die Deckenlichter auf. Nicht weit entfernt von Charlie stand ein braunes, pilzförmiges Geschöpf mit großen Eckzähnen, die aus dem geschlossenen Mund hervor ragten.
„Hey, ist das nicht ein Gumba aus den Mariospielen?“, fragte Pikachu, doch Charlie hatte etwas anderes entdeckt. Die Schublade, in der die goldenen Noten liegen sollten, war geöffnet und leer; der Gumba selbst hatte einen riesigen Beutel auf dem Rücken hängen.
„Oh weh, man hat mich ertappt! Nichts wie weg!“, rief der Gumba. Er benutzte einen seltsamen Gegenstand und öffnete eine Art Portal in das er verschwand.
„Bleib gefälligst hier, du Hund!“, rief Charlie und folgte ihm, bevor Pikachu ihn aufhalten konnte.
Pikachu wollte ebenfalls hinterher, doch da schloss sich das merkwürdige Portal.
„Na toll, was mache ich jetzt?“
Er sah sich um und stellte fest, dass Sparky gar nicht zu Hause war.
„Wo steckt dieses Mädchen nur schon wieder?“
***
Charlie hatte das Gefühl, als würde er durch einen Strudel gezogen werden. Er wusste nicht, wie lange er durch diesen „Strudel“ flog, aber irgendwann landete er in einem alten Gemäuer und alles drehte sich ihm. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, schüttelte er selbigen.
„Okay, also, wo bin ich hier?“, murmelte Charlie.
„Die Frage kann ich dir beantworten“, ertönte eine Stimme aus dem Nirgendwo.
„Wie, wo, was? Wer hat das gesagt?“
„Ich?“, sagte die Stimme.
„Und wer bist du? Und vor allem, wo bist du?“, fragte Charlie.
„Na ich bin Stimme.“
Jetzt wusste Charlie wirklich nicht mehr, was er sagen sollte. Irgendwie verstand er den Zusammenhang ihres Satzes nicht.
„Du bist... Stimme?“
„Ja, so lautet mein Name. Wann immer du eine Stimme aus dem Nirgendwo hörst, dass bin dann ich.“
„Oh, okay, ich habe mich bereits gewundert. Und wo bin ich jetzt also hier?“
Stimme antwortete munter: „Na in dem Schloss von Prinzessin Toadstool, Herrscherin über das Pilzkönigreich! Obwohl, momentan herrscht Bowser über das Königreich.“
Charlie musste die eben erhaltenen Informationen erst einmal verarbeiten. Noch vor einem kurzen Moment war er mitten in der Nacht aufgewacht und fand einen Einbrecher, der die goldenen Noten geklaut hatte. Als er diesem Einbrecher dann gefolgt war, musste er irgendwie in die Welt aus den Super Mario Spielen gelangt sein, aber wieso?
„Hey, äh, hör mal Stimme, ist hier ein Gumba vorbei gekommen?“, fragte er die körperlose Frau.
„Äh, warte mal, lass mich überlegen... Ja, ist aber schon ziemlich lange her.“
„Lange her? Aber ich bin kurz nach ihm in das Portal gegangen! Nagut, ich muss ihm hinterher und die Noten zurück holen.“
„Meinst du so goldene, glitzernde, die Musik von sich geben?“
Charlie blieb direkt vor der Tür stehen, die er gerade öffnen wollte.
„Ja, woher weißt du das?“, fragte er.
Stimme antwortete ihm: „Na ja, Bowsers Hofmagier Kamek hat solche Noten benutzt, um das Schloss total zu verändern und überall Türen zu versiegeln. Ich glaube hinter diesen Türen sind Portale zu anderen Welten.“
„Ah, danke für die Info.“
„Halt, warte!“
Charlie hielt wieder inne und biss wütend die Zähne zusammen.
„Was denn jetzt noch?“, fragte er knirschend.
„Könntest du nicht das Schloss retten und Bowser besiegen? Ich meine, du musst ja sowieso die Noten suchen und da könntest du gleich...“
„Ich soll was? Sehe ich aus wie ein Held. Lass das mal lieber Super Mario machen.“
„Aber“, sagte Stimme mit bebender Stimme, „er war schon hier und wollte das Schloss retten, aber er kam nicht wieder zurück. Was, wenn ihm etwas passiert ist?“
Charlie rang mit sich und kam schließlich zu dem Entschluss, dass er es ja mal versuchen könnte.
„Oh supi! Warte, lass mich dir was zum Dank geben!”, freute sich Stimme.
Auf Charlies Rücken erschien ein blauer Rucksack.
„Was soll ich mit dem Teil?“, fragte er verwirrt.
„Na ja, da kannst du Dinge reinpacken. So könntest du zum Beispiel die Noten besser transportieren.“ Charlie wollte gerade etwas erwidern, als er in seinem Augenwinkel eine vertraute Gestalt sah.
„Hey, du bist der Typ, der die Notengeklaut hat!“
Der Gumba drehte sich überrascht um und schrie lauthals: „Der Hund!“
Er flüchtete sich in die nächstbeste Tür. Charlie folgte ihm knurrend, wobei er fast vergessen hätte, die Tür zu öffnen und gegen sie gelaufen wäre.
Der dahinter liegende Raum verblüffte ihn jedoch. In dem Raum war der Boden mit dichtem Gras bedeckt und Bäume standen herum. Ein Schmetterling flatterte an ihm vorbei und landete auf einer Blume, wo er sich etwas Nektar besorgte.
Staunend wanderte Charlie durch den Raum. Irgendwo zwitscherte ein Vogel.
Das hatte also Stimme gemeint, als sie sagte, das Schloss wäre verändert worden.
Schließlich fand er den Gumba, der vor einem weiteren Portal stand, wie das, mit dem Charlie in die fremde Welt gelangt war.
„Habe ich dich endlich, du Dieb!“, schrie der Hund das kleine Pilzmännchen an, „rück sofort die Noten raus, die du geklaut hast!“
„Aber ich habe sie nicht mehr.“
„Willst du nicht hören? Dann muss ich wohl Gewalt anwenden!“
Ohne weitere Umschweife griff Charlie den armen Gumba an, biss ihn, kratzte ihn, schleuderte ihn umher und tat ihm andere unaussprechliche Qualen an.
Schließlich lag der Gumba am Boden und ergab sich.
„Und jetzt“, meinte Charlie, “rückst du die Noten raus, sonst setzt gleich wieder was.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass Kamek sie benutzt und versteckt hat, Charlie“, mischte sich jetzt Stimme ein.
Charlie sah zuerst Stimme an (oder tat wenigstens so, als könnte er es), dann den Gumba und dann den Baum neben ihm.
„Ist euch schon aufgefallen, dass dieser Baum besonders schön gewachsen ist?“
„Lenk nicht ab“, schrie Stimme wütend. Der Gumba kroch in der Zwischenzeit in das Portal, um abzuhauen.
Als Charlie merkte, dass sein Gegner verschwunden war, knurrte er Stimme an: „Na toll, jetzt ist er wegen dir entkommen! Egal, wenn er die Noten sowieso nicht hat, müssen wir sie halt suchen.“
Er betrat das Portal und landete in einem weiteren Wald, welcher jedoch sich diesmal dort befand, wo er auch hingehörte. Ein Schild wies darauf hin, dass es sich um den Gumbawald handelte und tatsächlich liefen hier einige Exemplare der braunen Pilzwesen herum. Direkt rechts von Charlie war die erste goldene Note, doch auf Stimmes drängen hin, dass er sie aufheben soll, schüttelte der Hund nur den Kopf: „Nein nein nein, das geht so nicht. Goldene Noten sind sehr empfindliche Artefakte. Wenn ich sie in dem Rucksack transportieren würde, würden sie kaputt gehen und nicht mehr funktionieren. Wir brauchen erst einen magischen Notenbeutel oder so was in der Art.“
„Der Gumba von vorhin müsste ja dann auch einen benutzt haben, sonst hätte er sie ja auch nicht tragen können.“
„Oh, stimmt, das ist mir gar nicht aufgefallen. Na dann los!“
Und so machten sich Charlie und die unsichtbare Person namens Stimme auf den Weg, den Gumbawald zu erforschen.
Suche
Profil
Gast
Style