Demonic

Auch in dir steckt ein Dämon

Erster Auftritt

Kapitel – 1
Erster Auftritt


Ihre langen Haare wehten im Wind und ihre Farbe umspielte ihre weiche Pfirsichhaut und betonte sie noch mehr. Neben ihr stand ihr Traumprinz. Er war einfach perfekt. Er hatte wunderschöne blond-weiße Haare und seine Augen waren von einem so makellosem Blau, dass es dem schönsten Meer der Welt nicht gerecht geworden wäre. Es war einfach perfekt. In diesem Moment drehte er sich zu ihr um und kam mit seinem Köpf langsam näher. Ihre Nasenspitzen berührten sich jetzt fast.
„Ich liebe dich!“
Gerade als sie sich küssen wollten verwandelte sich das Gesicht ihres Traumprinzen. Ein markerschütternder Schrei entrann ihrer Kehle.
Mit einem Satz, der ihren Stuhl krachen zu Fall brachte sprang Nicole auf. In ihrem Gesicht waren Verwirrung und leichtes Grauen miteinander vermischt. Als sie feststellte, dass alles nur ein Traum war seufzte sie erleichtert.
„Es war nur ein Traum…zum Glück!“
„Ach wie schön, dass Sie wieder aufgewacht sind, Ms. Mitchell! Ich hoffe Sie haben sich gut erholt, in meinem Unterricht, ja?!“
Während die ganze Klasse anfing zu tuscheln und zu kichern, drehte Nicole sich langsam um und schluckte. Danach sah sie in die lila, bedrohlich funkelnden Augen ihres Geschichts- und Erdkundelehrers. Schnell dachte sie über eine Ausrede nach. Aber was erklärte schmeichelnd genug, dass sie mitten im Unterricht eingeschlafen war?
„Mr. Pryor, Sir! Ich…ich…also…ähm….“
Mr. Pryors Augen funkelnden nur noch zorniger durch Nicoles gestammelten Satz. In der Klasse war es inzwischen still geworden. Keiner wagte es Mr. Pryor noch unnötig mehr zu reizen. Denn das hatte, wie die meisten unter ihnen wussten, fatale Folgen.
Auch Nicole wusste es, hatte sie es schließlich schon einige Male zu spüren bekommen. Und natürlich war sie nicht absichtlich in seinem Unterricht eingeschlafen. Es lag auch nicht daran, dass der Stoff langweilig gewesen wäre. Es lag einfach vielmehr daran, dass…
„Mr. Pryor, Sir! Es tut mir ehrlich leid, dass es gerade jetzt passiert ist….Ich habe enfach letzte Nacht nicht schlafen können.“
Mit einer hochgezogenen Augenbraue drehte Mr. Pryor sich um und ging mit langen Schritten Richtung Pult.
Ohne weiter auf Nicole einzugehen, fuhr er mit seinem Lehrstoff fort. Erleichtert hob sie ihren Stuhl auf und ließ sich darauf singen. Fürs erste war sie gerettet.

Das Mädchen sah sich interessiert alles im Zelt genau um. Dabei machte sich leichte Enttäuschung breit. Es stimmte zwar, dieser Ort war ziemlich merkwürdig aber das war eigentlich auch schon alles was mit den wilden Geschichten übereinstimmte. Darum drehte es sich kurzerhand wieder um und weitete überrascht die Augen.
„Der Vorhang….er ist verschwunden?“
Leicht irritiert ging das Mädchen zurück und blieb kurz darauf stehen. Im dämmrigen Licht, dass von draußen durch den Stoff drang, konnte es erkennen, dass vor ihr kein Ausgang war. Auch als es sich langsam im Kreis drehte und sich wieder umsah konnte es keinen Vorhang entdecken.
Langsam stieg eine gewisse Panik in dem Mädchen auf. Sie war doch gerade durch den Vorhang gegangen. Er konnte doch nicht einfach so verschwinden, oder doch? War an den Geschichten doch mehr dran als bloß die Aura?
„Achwas, dass bilde ich mir sicher bloß ein…!“
„Was bildest du dir ein, Mensch?!“
Das Mädchen fuhr erschrocken zusammen und drehte sich dann ganz langsam um. Als sie sah, wer mit ihr gesprochen hatte, stieß sie einen kurzen spitzen Schrei aus.

Gemächlich ging Nicole den Flur entlang. Sie hatte es nicht besonders eilig zum nächsten „Unterricht“ zu kommen. Zumal sie normalerweise eine Freistunde gehabt hätte. Aber was war schon „normal“? Bei diesem Gedanken seufzte sie einmal laut.
„Nicole?“
Überrascht sah sie in ein äußerst attraktives Mädchengesicht.
„Kara? Hey! Hab dich gar nicht kommen hören.“
Das Mädchen neben ihr begann zu lachen.
„Natürlich hast du mich nicht kommen hören. Wann hörst du auch schon mal zu?“
„Hä? Hast du was gesagt? Tut mir leid, hab mal wieder nicht zugehört!“
Beide Mädchen lachten jetzt. Doch schlagartig verstummten sie wieder und sahen einander ernst an.
„Haben sie dich auch gerufen, Kaja?“
„Ja…Es scheint wohl doch ernster zu sein als vorerst angenommen. Es soll angeblich schon wieder Eine verschwunden sein! Das wäre dann ja-“
„Die 5.!“
Hinter den Mädchen näherte sich langsam ein Junge. Auch seine Gesichtszüge waren ernst und leicht besorgt.
„Die 5. innerhalb von 3 Wochen….das ist erschreckend!“
„Hoffen wir mal, dass es ihnen gut geht!“

Leicht benebelt öffnete die Frau ihre Augen. Doch sie brauchte einige Zeit ehe diese sich an die Dunkelheit um sie herum gewöhnten. Nach einiger Zeit sie Umrisse wahrnehmen, anschließend alles.
Sie befand sich in einem kleinen, sehr kahl eingerichteten Raum ohne Fenster. Das einzige Licht war ein kleiner Lichtstreifen, der unter der Tür auf den Boden fiel. Langsam setzte sie sich aufrecht auf ihrer Schlafstätte hin und versuchte zu überlegen wie sie hierher gekommen war.
Sie hatte einen Spaziergang nachts draußen im Park gemacht. Sie wollte sich erholen von dem ganzen Stress auf der Arbeit. Gerade, als sie wieder nach Hause gehen wollte, war sie von hinten gepackt worden und anschließend war ihr schwarz vor Augen geworden. Aufgeregt sah sie sich erneut im Zimmer, diesmal aber nach einer Fluchtmöglichkeit um. Doch da der Raum ja keine Fenster hatte blieb ihr nur die Tür. Doch welcher Entführer würde sein Opfer schon bei unverschlossener Tür zurücklassen?
„Püppchen….bist du wach?“
Erschrocken fuhr die junge Frau zusammen. Draußen kamen schwere Schritte näher und anschließend konnte man die Schatten der Für vor der Tür sehen.
War er gekommen um sie zu holen? Doch ehe die Frau sich darüber im Klaren werden konnte, hörte man draußen Kampfgeräusche. Nach längerer Zeit verstummten aber auch die. Anschließend öffnete sich langsam die Tür und ein rothaariges Mädchen tauchte darin auf.
„Kommen Sie! Wir müssen uns beeilen. Lange können die beiden ich nicht mehr aufhalten.“
„Wer sind denn-“
Doch da hatte das Mädchen sie schon am Arm gepackt und war mit ihr raus gerannt. Sie waren schon einige Gänge entlang gerannt, als vor ihnen zwei Jugendliche und ein Mann auftauchten. Beim Anblick des Mannes blieb der Frau die Luft weg.
An sich sah der Mann ja eigentlich völlig normal aus aber unter seinem offenen Hemd konnte man deutlich Handflächen große, herabhängende Hautfetzen erkennen und auch im Gesicht sah es ähnlich aus. Doch was noch viel schlimmer war, darunter war es schwarz! Man konnte keine Knochen erkennen.
Die Frau schluckte heftig und drohte sich zu übergeben. Ängstlich sah sie z ihrer vermeintlichen Retterin, doch anstatt eine ebenso verstörte Reaktion zu sehen, sah die Frau ein kaltes Lächeln darauf. Was geschah hier? Befand sie sich jetzt in noch größerer Gefahr?
Noch ehe sie sich vielleicht selbst eine Antwort darauf hätte geben können wurde sie unterbrochen in ihrer Grübelei.
„Nicole?! Hab ich dir nicht gesagt alle hier rauszubringen? Kannst du auch mal was richtig machen?!“
„Hör auf zu meckern Keith! Laut Plan befindet sich in dieser Richtung nun mal der einzige Ein- und Ausgang…“
„Hört auf euch zu streiten. Wir haben jetzt wichtigeres zu- NICOLE HINTER DIR!!!!“
Doch es war schon zu spät. Der Mann war hinter Nicole und der Frau aufgetaucht, hatte Nicole in die nächstgelegene Wand geschleudert und hatte sich die Frau geschnappt. Ehe diese wusste was mit ihr geschah wurde ihr schwarz vor Augen.

Entsetzt riss die Frau die Augen auf und sah an eine graue Decke.
„Gott sei Dank! Sind Sie in Ordnung? Fühlen Sie sich jetzt besser?“
Verwirrt blickte die junge Frau in die Augen eines Mannes. Hatte sie das alles etwa nur geträumt?
„Wo bin ich?“
„Sie lagen hier ohnmächtig auf der Bank! Soll ich einen Arzt rufen? Was ist denn passiert?“
Immer noch verwirrt sah die Frau an dem Mann vorbei. Genau, was war passiert?
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