Fanfic: Inochi o Sasageru

Kapitel: Der zweite große Ninjaweltkrieg

„Einmal im Leben können die Verstorbenen wiedergeboren werden. Jeder hat nur eine Chance, welches ihm zufällig gegeben wird. Lehnt man ab, so bekommt ein Anderer diese und man hat nie mehr die Möglichkeit ein neues Leben zu führen.“, leise vor sich hin lesend, stützte sich Tobirama auf seinen Schreibtisch. Ein Seufzer entkam seiner Kehle, während er sich durch seine wüsten Haare fuhr. Die wenigen warmen Sonnenstrahlen genießend, klappte er das leicht vergilbte Buch, das er vor kurzem noch gelesen hatte zu und verstaute es in der Schublade seines Arbeitstisches.

„Hokage-sama, es gibt ein Problem an der Front. Wir haben zu wenig Shinobi um gegen Kumogakure weiter anzukommen. Unsere Männer werden immer weiter zurückgedrängt.“, ein junger Shinobi platze in das Büro des Senju. Er atmete schwer und an vielen Stellen war seine Kleidung zerrissen. Das Blut, das aus seinen unzählichen Wunden floss, tropfte auf den Fußboden. Für wenige Sekunden schloss der grauhaarige Hokage seine Augen. Er musste sich etwas ausdenken. Eine Strategie musste schleunigst her und er musste so schnell wie möglich ein Team zusammen stellen. Plötzlich kam ihm eine Idee. Ruckartig öffnete er wieder die Augen und scheuchte den Ninja aus seinem Büro. Er wollte alleine diejenigen zusammenholen, mit denen er, in wenigen Stunden zusammen gegen das versteckte Dorf unter den Wolken kämpfen musste.

Sich hastig seine Rüstung anziehend betrachtete er Konohagakure. Noch konnten sie einen Großteil des Dorfes retten und die zivile Bevölkerung evakuieren. Doch er fragte sich, für wie lange? Alle Vorräte gepackt und seine Waffen verstaut, trommelte er das Team, bestehend aus Kagami Uchiha, Hiruzen Sarutobi, Homura Mitokado, Koharu Utatane, Danzo Shimura und Torifu Akimichi zusammen. Das Team brauchte nicht lange um an die Front zu gelangen, an der noch immer vereinzelnde Konoha Shinobi gegen eine Überzahl von Kumo-nins kämpfte.

Sich gut hinter dichtem Geäst versteckt, spürte Tobirama die Unruhen in seinem Team. „Hokage-sama, was sollen wir nun machen?“, fragte Kagami. Von seiner Gruppe schien der Uchiha am meisten noch die Fassung zu behalten. Seine drei Schützlinge jedoch waren unruhig, generell waren die Nerven bis zum zerreisen gespannt, weswegen jedes gesprochene Wort zuviel war. „In der Nähe ist ein Fluss mit außerordentlich starker Strömung, außerdem ist dort eine geheime Waffenkammer mit einigen tausend Kibakufuda. Das heißt jemand muss unsere Feinde dort hinlocken und die Zündungszettel aktivieren.“, betretene Stille kehrte in die Gruppe ein. Jeder war in seinen Gedanken vertieft und jeder fragte sich, wer den Köder spielen würde.

Tobirama sah jeden einzelnen in die Augen und sah überall das Gleiche. Angst. Angst vor dem Tod und Angst zu versagen, würde man sich bereit erklären. Der Senju konnte sich nicht mehr mit ansehen, wie die Angst seinen Kameraden quälte. Er hatte sich entschieden. „Hokage-sama ich mache es.“, alle Augen waren auf den noch jungen Sarutobi gerichtet, dessen dunkle Augen entschlossen in die roten Iriden des Grauhaarigen blickten. „Was? Ich werde gehen! Ich werde diese Aufgabe übernehmen!“ „Danzo ich bin für diese Mission viel besser geeignet als du.“ „Das stimmt nicht! Es ist meine Pflicht, lieber sterbe ich wie meine Eltern im Kampf, als an Altersschwäche irgendwann zu krepieren!“, Danzo konnte sich kaum in seiner Lautstärke zurückhalten. In dem jungen Shinobi brodelte es und er wollte nicht, das Sarutobi den Köder spielte, nur weil er dachte er wäre dafür besser geeignet.

„Ich werde gehen.“, Tobiramas Stimme war fest und duldete keinen Widerspruch: „Ihr seit noch zu jung zum Sterben. Hiruzen, ab Morgen bist du der Hokage. Zieh Menschen groß, denen du die nächste Ära überlassen kannst, Saru!“. Ohne sich noch einmal umzudrehen, rannte der ehemalige Hokage genau in die Richtung des Feindes. Durch eine geschickte Handbewegung, zog er den Griff seines Schwertes aus seiner Tasche. Kurz darauf leitete er sein Chakra in den reich verzierten Griff. Eine gelbe Klinge bildete sich, das Schwert des Donnergottes war komplett. Schon von weiten konnte er die Kumo-nins sehen, welche schon wieder, mindestens die Hälfte der dort noch kampffähigen Konoha-nins getötet hatten. Durch seine Wut noch weiter bestätigt, beschleunigte er noch ein wenig sein Tempo.

Das Schwert des Donnergottes noch immer gezückt, sprang er in die Luft. Sofort fiel ein Großteil der Aufmerksamkeit des Feindes auf ihn. Noch in der Luft formte er die Fingerzeichen für das Suiton: Suiryudan no Jutsu. Kurz bevor er auf den Boden wieder aufkam, entstieg aus der Erde Unmengen von Wasser die sich sogleich zu einen Drachen formten und auf seine Gegner niedersauste. Ohne darauf zu warten das die Sicht besser wurde, sauste der Senju auf einen nahe stehenden Kumo Shinobi zu, welcher noch immer die Arme schützend vor den Wassermengen, über seinen Kopf hatte.

Die gelbe Raiton-Klinge des Hokage durchtrennte mühelos die Rippen, ehe es das Herz durchstach. Leblos fiel der Getroffene auf den, noch von Tobirama durchfeuchteten Boden. Ein Kunai-Hagel kam direkt auf den Grauhaarigen zu, welches sich durch einige Flickflacks gerade noch retten konnte. Plötzlich musste der Senju aufkeuchen, denn trotz seiner schnellen Reaktion, hatten ihn sieben Kunais getroffen. Drei hatten seine Rüstung getroffen, ein anderes seinen linken Arm und die Restlich drei seine Beine. Ohne das Gesicht zu verziehen zog er alle Kunais aus seinen Gliedmaßen und der Rüstung, während er vor den Kumo-nins flüchtete.

Sein Plan schien aufzugehen, verfolgten die Meisten der feindlichen Shinobi ihn. Immer wieder musste er Kunais und Shuriken ausweichen oder sich den feindlichen Ninjas stellen, ehe er sie weiter locken konnte. Außer Atem und mit einigen neuen Wunden am Körper, erreichte der ehemalige Hokage den Fluss. Dieser war, durch den vor kurzen gefallenen Regen breiter und reizender als normal. Vereinzelte hoch spritzende Tropfen klatschten Tobirama in das Gesicht. Nah hinter sich standen die Kumo-nins, welche den Senju immer weiter Richtung Fluss trieben. Wenige Sekunden starrte der Grauhaarige in die Fluten. „Jetzt ist es soweit.“, dachte er, ehe er eine riesige Flutwelle auf seine Feinde niedersausen ließ. Noch während die Wassermassen die Sicht versperrte, sprang Tobirama hinunter in die Strömung, um sich kurz vor dem sicheren Tod an einer Felswand fest zu halten.

Mit chakradurchtränkten Schuhsohlen, rannte er schnell auf eine enge Spalte in der Felswand zu, in welche er sich hineinzwängte. Ein kleiner Raum breitete sich vor dem verletzten Senju aus. An allen vier Wänden waren Regale mit vielen kleinen Schubfächern in denen Waffen und Medikamente enthalten waren. „Es hat sich nichts verändert.“, leise flüsternd durchschritt Tobirama die in der Felswand versteckte Waffenkammer. Zügig öffnete er jedes Schubfach und holte die Kibakufuda aus diesen. Tobirama wusste das er sich beeilen musste um möglichst viele Kumo-nins noch zu erwischen, weswegen er im ganzen Raum die Zündungszettel anbrachte und sich schlussendlich in die Mitte des Raumes setzte.

Die Angst die er bis jetzt noch unterdrücken konnte, nahm immer mehr zu. Sein ganzes Leben lief noch einmal vor seinem inneren Auge ab, ehe er die Augen schloss und die Kibakufuda aktivierte. Er wusste, das sein Leben enden würde. Er hatte keine Wahl, als sich hier sitzend auf seinen Tod vorzubereiten. Die Zündungszettel waren zu alt und von dem Fluss - der an starken Regentagen die Waffenkammer überflutete - feucht, sodass diese nicht mehr von der Ferne aktiviert werden konnten. Der Grauhaarige schloss konzentriert die Augen. Einzelne Explosionen sprengten die Schränke, Steine fielen von der Decke und trafen den Senju. Doch dann war es so weit, die große Anzahl der restlichen Kibakufuda ging in die Luft. Ein helles Licht umgab den angeschlagenen Hokage und kurz bevor die Explosion seinen letzten Tribut forderte, bildete sich ein Lächeln auf Tobiramas blutigen Lippen. Das Wissen, sein Dorf beschützt zu haben und einen Grundstein für die nächsten Generationen gelegt zu haben, ließ ihn Hoffen. Ließ ihn Hoffen, irgendwann auch Wiedergeboren zu werden und sich an einem erblühten Konoha erfreuen zu können.
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