Fanfic: Im Namen des Herrn 3
Kapitel: Im Namen des Herrn 3
fleißig wie ich im augenblick bin kommt hier auch schon die nummer 3.
Kapitel 3: 2 Begegnung
Am nächste Tag wurde die Jägerin äußerst grob geweckt. Cedric hatte sie, sensibel wie er ist, von der Couch geschmissen. Wütend schaute Calisto zu ihm hoch. „Komm in die Gänge,“ sagte Cedric während er die Coach wieder herrichtete. „Wieso in die Gänge?,“ fragte Calisto verwundert. „Du musst trainieren wenn du dem meister gewachsen sein willst,“ meldete sich Willow zu Wort. „Aha. Eh’ nicht das es mich stört, aber ich habe Schule,“ bemerkte Calisto. „Ich schreibe dir eine Entschuldigung und jetzt komm endlich,“ erwiderte Cedric hektisch. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht sprang Calisto zur Tür hinaus, gefolgt von Cedric und Willow. Die drei fuhren mit des Wächters Auto ca. eine halbe stunde Richtung Süden der Stadt. Bei einem hohen Gebäude blieben sie schließlich stehen. „Was soll ich hier?,“ fragte die noch etwas schlaftrunkene Jägerin. „Na trainieren. Das hier ist ein privates Trainingcenter, wo du in Ruhe, und was noch wichtiger ist privat, trainieren kannst,“ erklärte Willow. Wenig begeistert stieg Calisto aus dem Auto aus und betrat mit den anderen das Trainingcenter. Das Gebäude war innen noch beeindruckender als von Draußen. Sie befanden sich in einer riesigen Halle welche mit roten Teppichen ausgelegt war. Und ein goldener Kronleuchter zierte die Decke. Kaum hatte sie das Gebäude betreten kam auch schon ein Angestellter auf sie zu gelaufen. „Was kann ich für sie tun?,“ fragte der ältere Herr freundlich. „Die junge Dame welche an meiner Seite ist, ist gewillt hier zu trainieren,“ sprach Cedric mal wieder übertrieben geschwollen. „Auf welchen Namen läuft die Reservierung?,“ erkundigte sich der Mann. „Cedric Tennoh“. Der freundliche Mann suchte, und fand die Reservierung auch gleich. Anschließend führte er sie in die Umkleide und zeigte ihnen alles. „Tja dann, wünsche wünschte ich der Auserwählten viel Spaß,“ sagte Cedric und ging zur Tür hinaus. Calisto schaute ihm mit offenem Mund hinter her: „Was! Ich soll hier ganz allein trainieren?! Du Arsch von einem Wächter!!!!“ „Beruhige dich. In 2 ½ Stunden holen wir dich wieder ab,“ sagte Willow bevor auch sie den Raum verließ. „Jetzt bin ich in perfektre Stimmung um auf etwas einzuschlagen,“ und mit diesen Gedanken ging sie in den Nebenraum um mit dem Training zu beginnen.
Der Raum war größer als sie erwartet hatte. Er hatte ungefähr die gleiche Größe wie die Turnhalle in ihrer Schule, nur das dieser mit allen möglichen Geräten vollgestopft war. Calisto überlegte kurz und entschloss sich dann mit dem Sandsack anzufangen. Sie blieb quer durch den Raum zu dem ausgewählten Gerät. Etwas skeptisch blieb sie davor stehen. „Hm. Hoffentlich mach ich ihn nicht kaputt. Der Sandsack schwang nach hinten, und kam wuchtvoll wieder zurück. So wuchtvoll, dass es Calisto regelrecht umwarf. Verdutzt saß sie am Boden und rieb sich den schmerzenden Hintern. „Gott sei dank dass das jetzt niemand gesehen hat,“ dachte Calisto während sie sich wieder aufrappelte. Sie schlug weiter auf den Sandsack ein und mit der Zeit hatte sie den Dreh raus.
Calisto trainierte nun schon geschlagene 1 ½ Stunden, und der Schweiß ran ihr die Stirn herunter. Die Jägerin wollte dem Sack gerade einen erneuten Tritt verpassen, als sie hinter sich ein knarrendes Geräusch vernahm. Blitz schnell fuhr sie herum, doch sie konnte nichts verdächtiges entdecken. „Cedric?,“ fragte Calisto vorsichtig. Keine Antwort. Im glauben das sie sich wohl verhört habe muss, wendete sie sich wieder dem Sandsack zu. Sie schlug ein paar Mal auf ihn ein, als sie wieder ein knarrendes Geräusch vernahm. „Verdammt! Wer ist da?! Cedric, wenn du das bist dann gnade dir Gott wenn ich dich erwische,“ schrie Calisto schon etwas aggressive. „Ich benötige Gottes Gnade nicht,“ sagte eine Stimme links von Calisto. Erschrocken drehte sich die Jägerin in die jeweilige Richtung um. Es war niemand anders als der Daywalker in seinen üblichen schwarzen Klamotten, der cool und gelassen an der Wand lehnte. „Daywalker,“ sagte Calisto abfällig. „Hat die Auserwählte schlechte Laune?,“ fragte er provozierend. „Kümmere dich um deine Angelegenheit,“ knurrte Calisto wütend zurück. „Das würde ich ja gern. Aber wenn ich mich nicht um den Meister kümmere, wer soll es dann tun? Was das Fräulein Jägerin angeht sehen ich schwarz,“ sagte der Daywalker amüsiert. „Wie darf ich das jetzt verstehen?,“ fragte Calisto während sie krampfhaft versuchte ihm nicht an die Gurgel zu gehen. „Na ja, wie willst du denn den Meister besiegen, wenn selbst ein Sandsack dich zu Boden wirft,“ erwiderte der Daywalker und richtete sich seine Brille zurecht. Das war zuviel! Wie konnte er es nur wagen! Das war es mit der Beherrschung. Calisto sprang mit einem gekonnten Salto über den Bockkasten und schlug mit der rechten Faust zu. Der Daywalker wehrte den Angriff ab und konterte gleichzeitig. Doch auch sein Angriff ging ins leere. Die Jägerin war geschickt nach oben ausgewichen, und trat nun mit dem linken Fuß zu. Der Daywalker duckte sich zur Seite hin weg und Calisto knallte unsanft zu Boden. Triumphierend sah er auf sie herab. „Hast du dir weh getan? Soll ich dir aufhelfen?,“ fragte der Daywalker als ob er mit einem Kleinkind rede. „Na warte,“ dachte sich Calisto. In seiner Überheblichkeit bemerkte er nicht wie die Jägerin ihr Bein in Stellung brachte, und dieses nun in sein Schienbein rammte. Mit einem überraschten Schrei viel er zu Boden. Genau genommen auf die Jägerin. Beim Sturz verlor der Daywalker seine Brille, und seine schönen grünen Augen kamen zum Vorschein. Ihre Gesichter waren sich so nahe, das jeder den Atem des anderen auf seiner haut spüren konnte. Erschrocken schauten sich die beiden an. Keiner wusste wie er reagieren sollte. Die röte schoss dem Daywalker ins Gesicht und auch Calistos Kopf war am überkochen. Wie ferngesteuert, als wäre er nicht er selbst, senkte er seinen Kopf. Calistos Herz war dem Stillstand nahe. So zart wie ein Frühlingsregen berührten seine Lippen dann schließlich die ihren. Ihre Gedanken waren ein heilloses durcheinander und ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Auch der Körper des Daywalkers wurde von einer warmen Welle durchflutet. Doch als ihm plötzlich klar wurde was er gerade getan hatte, ließ er erschrocken von ihr ab und stürmte davon. Verwirrt fuhr sich Calisto mit den Fingern über ihre Lippen. Der Kuss war so zärtlich und schön gewesen, dass sie eine richtige Gänsehaut bekommen hatte. Sie schüttelte den Kopf. „Gott was denk ich da eigentlich?! Er ist ein arroganter Idiot und ich kann ihn gar nicht leiden, aber...,“ Weiter kam Calisto nicht den die Tür die den Trainingsraum mit der Umkleide verband wurde geöffnet. Herein kam, wie könnte es auch anders sein, Cedric. „Na, hast du fleißig trainiert?,“ fragte er mit einem übertrieben fröhlichem Ton. „Eh’, ja,“ antwortete Calisto stotternd. „Wieso sitzt du auf dem Boden?,“ erkundigte sich Willow. „Halt so!,“ fuhr sie Calisto barsch an und wurde wieder rot. „Oh, habe wir heute schlechte Laune? Darf man fragen wieso du so rot bist?,“ witzelte Cedric. „Was geht dich das an?! Ich habe eben viel trainiert! Das war es doch was du wolltest?!,“ Fauchte Calisto ihn an und ging dann erhobenen Hauptes an ihm vorbei nach draußen. Cedric verzog beleidigt das Gesicht und Folgte ihr dann in Begleitung von Willow.
Inzwischen auf der Rückseite des Gebäudes, stand der Daywalker. Er lief wie ein Fuchs dem man eins auf die Rübe gegeben hatte, nervös im Kreis herum. „Oh, Gott. Was habe ich nur getan? Und warum habe ich das getan? Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Sie schaute mich mit ihren unschuldigen Augen an, und bei mir klinkte sich jede Form von Intelligenz aus. Ob sie sauer ist? Hätte sie dann nicht gleich zu geschlagen? Vielleicht war sie einfach viel zu überrascht um zu reagieren? Gott so was ist mir noch nie passiert, dieses Kribbeln Hört gar nicht mehr auf!,“ dachte der Daywalker völlig verwirrt und raufte sich die Haare.
In den 150 Jahren in denen er nun schon auf dieser Welt umher wandelt , hatte er es bisher immer vermieden näheren Kontakt zu Menschen zu halten. Er empfand Menschen als zu zerbrechlich für seine Welt, mit der sie unweigerlich in Berührung gekommen wären, hätte er sich ihnen Gefühlsmäßig genähert. Aber die Jägerin?
*fingerschmerz*