Fanfic: Eiskalte Liebe
Kapitel: Kapitel 5 - Schicksalsschlag! - oder einfach vom Leben verraten?
So, weiter geht es :) Herzlichen Dank an meine fleißige Reviewschreiberin Yami_Danielle <3. Ich freue mich immer sehr über ein Feedback :).
Schicksalsschlag! - oder einfach vom Leben verraten?
Jelana lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Die Kopfhörer aufgesetzt, jagte sie sich lautstarken Rock durch die Ohren.
Sie hatte keine Lust über das Geschehene nachzudenken und normalerweise half ihr Musik sich abzulenken, doch diesmal schien das nicht zu funktionieren.
Also lief es doch darauf hinaus, dass sie den Tag Revue passieren ließ.
Nachdem Seto einfach verschwunden war hatte Jelana sich wieder Joey zugewandt. Am liebsten hätte sie ihn ins Krankenhaus gebracht, doch er hatte sich geweigert.
Die paar Kratzer würden ihn schon nicht umbringen, hatte er gesagt. Sie wollte darauf bestehen ihn wenigstens nach Haus zu begleiten und ihn zu verarzten, doch er wollte nicht.
Jetzt im Nachhinein viel ihr auf, dass er leicht panisch geworden war. Wollte er sie nicht bei sich haben? Verheimlichte er etwas?
Schon wieder so viele Fragen.
Sie rollte sich auf die Seite und ein lautes Seufzen kam über ihre Lippen. Ihr Blick war an die Wand gerichtet so bekam sie nicht mit, dass jemand ihr Zimmer betrat, welches tiefschwarz war.
Ihre Gedanken flogen gerade mal wieder zu demjenigen, der ihr schon zum zweiten Mal geholfen hatte, als jemand sie an der Schulter berührte. Erschrocken fuhr sie hoch und zog sich noch im selben Moment die Kopfhörer vom Kopf.
Ihre Ohren dröhnten. Die Musik war wohl doch etwas laut gewesen.
„Ich bin es nur.“ hörte sie eine klägliche Stimme. Sie brauchte etwas bis sie sie zuordnen konnte.
„Aki?! Was ist los?“ fragte sie etwas verwirrt in die Dunkelheit. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr, welche auf dem Nachttisch direkt neben ihrem Bett stand und zwei Uhr Nachts anzeigte.
„Ich kann nicht schlafen“ murmelte ihr kleiner, etwas rundlicher Bruder. „Darf ich hierbleiben?“
Jelana seufzte. Sie wusste, dass das Verhalten ihres großen Bruders, Aki sehr zu schaffen machte.
Mit einem Ruck schlug sie die Bettdecke zurück und klopfte neben sich auf das Bett. Gut, dass es recht groß war.
Ein Windzug kroch ihr über die Beine und sie war froh, als ihr Bruder sich neben sie ins Bett legte und die Decke über sich warf. Er rutschte nah an sie heran und sie strich ihm sanft über den Kopf.
„Meinst du er kommt heute Nacht noch nach Hause?“ fragte er in die Stille.
Jelana überlegte einen Moment was sie antworten sollte.
„Bestimmt, aber du solltest jetzt lieber schlafen. Du musst schließlich morgen wieder in die Schule“
Sie glaubte nicht daran, dass Takumi noch nach Hause kommen würde, doch sie wollte ihren kleinen Bruder nicht beunruhigen. Es reichte doch wohl, dass sie sich vor Sorge verrückt machte.
Wie es wohl Seto ging? Was hatte er mit ihrem Bruder gemacht? Oder hatte Takumi ihm etwas angetan? Sie konnte sich nicht erinnern ob er verletzt war, zu schnell hatte er sie mit seinen wütenden Blicken durchbohrt und ihr ihre Unfähigkeit an den Kopf geworfen.
Während ihre Gedanken wieder zu kreisen begannen hörte sie wie die Atmung ihres Bruders ruhiger wurde. Dann war er eingeschlafen.
Sie selbst lag noch stundenlang wach und dachte darüber nach was geschehen war und darüber ob und wie sie sich bei Seto bedanken konnte. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte – sie machte sich Sorgen und wollte wissen was mit ihm geschehen war.
Eine Stunde bevor sie aufstehen musste, fiel auch sie schließlich in einen unruhigen Schlaf....
Mit dem Schellen der Schulglocke erreichte sie keuchend den Schulhof. Schon wieder zu spät – das gab sicherlich ärger. Aber sie war zu müde um sich darüber Gedanken zu machen.
Eine Stunde Schlaf waren einfach viel zu wenig.
Sie nahm drei Stufen auf einmal als sie die Treppen hinauf rannte, die sie zum Klassenraum führten. Zögerlich klopfte sie an die Tür und öffnete diese einen Spalt.
„Entschuldigung“ murmelte sie. Zu ihrer Überraschung nickte der Lehrer ihr nur kurz zu und bedeutete ihr, dass sie sich schnell setzen sollte.
Was war denn mit dem los? Keine Standpauke? Wow!
Eilig setzte sie sich neben Joey, der ihr zu liebe mit ihrer unfreundlichen Sitznachbarin den Platz getauscht hatte. Offenbar hatte er sich doch verarzten lassen. Vielleicht von seiner Mutter?
An seiner linken Wange klebte ein Pflaster und um den rechten Arm hatte er einen Verband gewickelt.
„Geht's dir gut?“ fragte sie unsicher, da er schon wieder so ein erstes Gesicht machte. Erst jetzt, als er sie direkt ansah, fiel ihr auf, dass er auch ein blaues Auge hatte. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass er es gestern auch schon hatte.
Wie auf Knopfdruck erschien in seinem Gesicht ein breites Grinsen. „Joa, alles klar. Und bei Dir? Ist dein Bruder aufgetaucht?“
Jelana runzelte kurz die Stirn. Weil sie sich nicht sicher war ob mit Joey wirklich alles in Ordnung war, schüttelte dann aber langsam den Kopf.
„Ne. Keine Ahnung wo er sich schon wieder rumtreibt.“ raunte sie ihm zu um nicht vom Lehrer erwischt zu werden.
„Ach, der taucht schon wieder auf. Muss sich sicherlich erstmal von der Abreibung erholen.“ sagte er und sein Grinsen reichte fast bis an seine Ohren.
Er schaffte es immer wieder : Obwohl ihr bis vor kurzem noch überhaupt nicht danach zu mute war, musste auch Jelana grinsen.
//Armer Irrer// dachte sie. Sie hatte sich gestern wirklich um ihn gesorgt. Wie konnte er einfach so auf ihren Bruder losgehen? Klar, er wollte sie beschützen, aber ihm hätte sonst was passieren können.
Jelana hatte es die ganze Zeit vermieden nach Seto zu sehen, doch sie konnte einfach nicht mehr anders. Ihr Sitznachbar war gerade sowieso in eine Matheaufgabe vertieft, was sie sehr wunderte – sonst war ihm das Fach doch auch egal!
Ihr Blick wanderte zu seinem Platz. Da saß er. Cool wie immer. Die Aufgaben hatte er sicherlich schon fertig. Sowas machte er doch mit Links. Deswegen saß er sicherlich auch mit verschränkten Armen dort und starrte aus dem Fenster. So konnte sie sein Gesicht nicht sehen, was sie ärgerte. Sie wollte doch wissen, ob er verletzt war. Am Rest seines Körpers waren keinerlei Blessuren zu sehen. Sie schluckte. Das konnte sie durch die Schuluniform natürlich auch gar nicht sehen, aber dafür fiel ihr auf was für einen Körper er doch hatte.
Um Gottes Willen ! Was dachte sie da?
Schnell richtete sie den Blick auf ihr Aufgabenblatt und versuchte die Aufgaben zu lösen.
Letztlich lief es jedoch darauf hinaus, dass sie die Lösungen bei Joey abschrieb. Bei den Gedanken die sie hatte konnte sie sich beim besten Willen nicht auf Mathe konzentrieren, wo sie dieses Fach doch sowieso zur Weißglut brachte.
Der Rest des Schultages verging rasend schnell. Das konnte daran liegen, dass wegen irgendeiner Konferenz einige Stunden ausfielen und sie schon früh wieder gehen konnten. Dadurch hatten sie allerdings auch keine sonderlich langen Pausen, was die Chance Seto zu erwischen drastisch verringerte.
Im Unterricht hatte er den Blick immer abgewandt und sie hatte ihn einfach nicht dazu bekommen sie anzusehen und seine Aufmerksamkeit auf sie zu richten.
Niedergeschlagen schleifte sie also ihre Schultasche hinter sich über den Boden, bis Joey ihr die Tasche abnahm. Er war wohl genervt von dem schlurfenden Geräusch, das sie verursacht hatte.
Jelana war das gerade herzlich egal. Genau wie die Blicke ihrer anderen Freunde.
Der Blondschopf hatte ihnen mit ihrer Einwilligung von dem Geschehen des letzten Abends erzählt. Oh, ja und wie! Das war ja seine Chance gewesen zu prahlen wie sehr er sich eingesetzt hatte und ihren Bruder „zu Brei verarbeitet hatte“.
Dass Seto derjenige war der ihm wohl letztlich den Hintern gerettet hatte, kehrte er schön unter den Teppich und kommentierte sein Auftreten nur mit einem „Boah, und dann ist dieser Schnösel aufgetaucht. Der ging mir auf die Nerven. Wäre der nicht gewesen dann hätte Takumi locker aufgegeben.“
Er kannte ihren Bruder schlecht....
Wieder kam ihr ein Seufzen über die Lippen. „Man, zieh doch nicht so ne Schnute!“ knurrte Joey neben ihr und boxte ihr freundschaftlich gegen die Schulter. Irgendwie nervte es ihn wohl, dass sie so eine schlechte Laune hatte.
Schlechte Laune war bei ihr immer sehr heikel. Sein Glück, dass er das noch nicht zu spüren bekommen hatte. Die anderen waren da wohl feinfühliger und kapierten, dass sie sie lieber in Ruhe lassen sollten. Genau das wollte sie auch gerade Joey verklickern, als sich von hinten zwei Arme um sie schlangen und sie ein Stück zurück zogen. Sie kannte das schon, das konnte nur Sayu sein.
Langsam drehte sie sich um, mit einem Blick der wohl jedes kleine Kind zu Tode erschreckt hätte. Der Blick war Sayu bekannt. „Oh, du hast schlechte Laune. Hab ich mir gedacht. Ich hab schon von dem gehört was gestern passiert ist. Es tut mir so leid.“ plapperte sie drauf los.
Jelana dachte schon sie würde gar nicht mehr aufhören zu reden, das war ja grausig! Als Sayu endlich fertig war, rümpfte Jelana die Nase.
„Hm“ machte sie nur. Was sollte sie auch sagen? Sie hatte keine Lust alles tausendmal zu wiederholen.
„Ich geh nach Hause.“ sagte sie noch schnell, damit Sayu gar nicht erst auf die Idee kam weiter zu reden. Mit einem Ruck riss sie Joey ihre Tasche aus der Hand und machte sich stampfend vom Acker.
Erst nach einigen Schritten bemerkte sie, dass sie ja jetzt allein war und sie wusste genau, dass ihre Gedanken wieder verrückt spielen würden.
Sie wollte jetzt verdammt nochmal gerne wissen was mit Seto war. Wütend trat sie gegen eine Mülltonne, die mit einem lauten Rums umkippte, als etwas in ihrem Blickfeld auftauchte.
Es war groß und weiß und hatte Räder – eine Limousine. Na das war ja super. Sie fasste neuen Enthusiasmus und nachdem sie ordnungsgemäß die