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unheilvolle Begegnung

Hallo zusammen. Es tut mir aufrichtig Leid, dass dieses Kapitel so verspätet kommt. Ich werde versuchen das nächste wieder früher fertig zu stellen. ;O
Liebe Grüße
Greenberry


Einen Schritt nach dem anderen und zwei weitere Schritte, die sofort darauf folgten. Schon den ganzen Abend verbrachte Mimis anhänglicher Begleiter dicht an ihrer Seite. Besorgte tiefblaue Augen musterten das Mädchen, was mit einer eleganten Handbewegung ihre Haare durchfuhr. “Machst du dir überhaupt keine Gedanken darüber?” doch auf eine Antwort wartete er vergebens. Schweigend starrte sie auf die Haustür bis sie zum Eintreten geöffnet wurde “Mimi!” erklang seine Stimme vorwurfsvoll als sie sich gleich im ersten Augenblick durch den Türspalt hinein schob und ihre Mutter mit fragendem Gesicht zurückließ. Es war normalerweise nicht ihre Art, andere zu ignorieren . Doch auf die ewig gleichen Fragen ihres Bruders hatte sie nun wirklich keine Lust. Rasch huschte sie den Flur entlang, und machte sich nicht einmal die Mühe Schuhe und Jacke abzulegen, damit niemand sie einholen konnte. Ein bisschen Ruhe war alles was sie jetzt brauchte. Ruhe mit viel Schaum! Erst als die dicke Eichentür des Badezimmers fest verschlossen war, wagte es Mimi die viel zu warmen Klamotten abzulegen.
Den Abend hatte sie sich bei weitem anders vorgestellt. Sonst gab es nichts schöneres als sich mit ihren besten Freunden zum Karaoke zu verabreden. Sonst, wenn sie auf der Bühne stand und ihrer Stimme frei lassen konnte. Sonst, wenn ihr Bruder nicht mitkam. Er hatte ihr den Abend verdorben. Wie kann etwas so spaßiges nur so schief laufen? Da hatte sie einen Jungen auf die Wange geküsst, weil er sich trotz anfänglicher Gegenwehr doch auf die Bühne wagte und schon machte ihr Bruder einen riesigen Skandal draus. Seufzend setzt sich Mimi aufs den Wannenrand und drehe den Hahn auf. Einen flüchtigen Blick warf sie geradeaus in den Spiegel, der ihren Anblick nur noch bis zur Nasenspitze wiedergab. ‘Hoffentlich wird er mich nicht versuchen in eine Glaskugel zu sperren’ dachte sie belustigt. Schaumbad tropfte ins Wasser und bildete Millionen von kleinen Bläschen, die sich verliebt aneinander hefteten. Der zarte Duft von Rosen stieg mit dem Dampf des Badewassers hinauf und versetzte Mimi in ein harmonisches Trauma. Das Wasser benetzte ihre Haut und die Bläschen nahmen sie in ihre Mitte auf, hafteten genauso begehrend an Mimi wie aneinander. Der Ärger hatte sich verzogen wie trübe Regenwolken und ließ nur das sonnige Gemüt zurück. Vorsichtig hob sie ihre Hand und betrachtete das Wasser, welches einige Verehrer mit sich Richtung Boden riss. Ein sanftes Pusten hob die anderen hinauf und nach einem kindlichen Kichern verließ ein Lied Mimis Lippen.

Das Bad war wirklich beruhigend, aber nach einer Weile war das Wasser kalt geworden und hatte Mimi nach draußen getrieben. Die langen silberblauen Haare klebten an ihrem Hals und wurden in nächsten Moment durch den rauen Wind des Föns hinfort gejagt. Der Wasserdampf hatte sich auf den Spiegel gelegt und ließ nur noch matte Farbzüge hindurch. Aber auch ohne einen kontrollierenden Blick mussten ihre Haare ihren Platz finden. Ein unerwarteter kühler Luftzug lies sie in ihrem Tun inne halten. Fragend blickte sie hinter sich auf das Fenster. Es war geschlossen. Der Fön gab immer noch angenehm warme Ströme von sich. Nach dem Drücken eines Knopfs verstummte er. Ein Kamm verwandelte das wilde Gestrüb zu zahmen Aalen die glatt herunter hingen. Langsam richteten sich ihre Nackenhärchen auf. Wieder kalte Luft! Erschrocken wand sie sich um und starrte mit ungläubigen Augen aufs Fenster. Sie stand auf und kam ihm näher. Das es dicht war, wusste Mimi ganz genau. Ihre Familie wohnte jetzt schon seit Ewigkeiten in diesem Haus. Nie war da ein kühles Lüftchen eingedrungen. “Merkwürdig” murmelte sie in Gedanken versunken und merkte fast gar nicht wie sich ihre Hand durch Routine aufmachte das Fenster zu öffnen um die Feuchtigkeit aus dem Bad zu lassen. Draußen war es tiefdunkel. Nur Straßenlaternen warfen einen Lichtkegel auf das öde Gestein, zwischen ihnen 3 Meter absolute Dunkelheit. Doch Dunkelheit war niemals tot, man musste nur genau darauf achten. Leise im Hintergrund der Stille waren die Lieder der Kater zu hören. Voller Brust schmeichelten sie den rolligen Damen und worben um sie mit lautem Gejaule. Eine der samtpfotigen Wesen trat gerade aus dem Schatten und gab sein Anglitz dem Licht preis. Die stechend grünen Augen strahlten noch bis auf Mimis Straßenseite hinüber. Das dunkle Fell war ein guter Kontrast zu dem hellen Bortstein, sodass mal den schmalen Körperbau genau erkennen konnte. Ein schönes Tier. Es schien Mimi genauso zu bemerken und starte geradewegs zu ihr hinüber . Mimi streckte ihre Hand aus dem Fenster und rieb Zeigefinger und Daumen aneinander. “Miez miez~” rief sie lockend. Die Katze setzte sich und machte keine Anstallten sich zu bewegen. Ihre Augen öffneten sich weit und angespannt bewegte sich der Schwanz auf und ab. Mimi begann zu schmollen und drehte sich um. Die kühle Luft hatte den Blick in den Spiegel freigegeben. Es war nicht zu hören, aber die Katze sprang auf die Fensterbank und begutachtete Mimi weiter. Diese erschrak als sie ein raues Mautzen hörte. Diese Katze war ihr unheimlich. Da war eine Distanz die sie sich nicht erklären konnte. Die weit aufgerissenen Augen starrten sie unentwegt an. Ein irrer Blick von dem sich Mimi nicht lösen konnte. Schnell schloss sie das Fenster und musterte die dunkle Gestallt hinter dem sicherndem Glas. Auf einmal war ihr, als wäre sie nicht mehr alleine hier. Ein Schatten verschwand immer wieder in ihren Augenwinkeln. Schnell drehte sie sich um her und versuchte einen Blick zu erhaschen. Ihre Herz schlug schneller. Die Katze richtete sich auf und lehnte an der Scheibe, kratze mit ihren scharfen Krallen an dem Glas und Mautzte schrill. Die Welt begann sich um Mimi zu drehen, alles wurde lauter und erdrückte sie. Ihre Knie gaben nach und langsam sank sie in die Knie. Verzweifelt presste sie die Hände auf ihre Ohren und begann zu zittern. Immer schneller drehte sich das Bad. Sie presste ihre Augen zusammen. Dann weckte sie ein lautes Klopfen aus ihrem Alptraum. “Mimi! Ich muss mal!” jammerte ihr Bruder und klopfte wieder laut. “Mimi! Beeil dich!” Sie sah sich um und erhob sich vom Boden. Ihre Knie waren noch immer weich, gerade noch stark genug sie auf den Beinen zu halten. Was war hier eben passiert?
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