Fanfic: Auch Vampire haben Gefühle

Kapitel: Die Traumweberin

So jetzt kommen wir zum dritten Kapitel und es gibt immer noch keine Vampire, die werden aber kommen, keine Sorge^^



Die Traumweberin

Träume, Spiegel der Seele werden sie genannt. Doch ist dies nur ein Teil der Wahrheit. Sie sind Bruchstücke von den anderen Teilen unserer Seele. Spiegelungen unseres Erlebten, unserer Gefühle und Gedanken aus unseren früheren Existenzen.
Ich ging zur Traumweberin, mir dessen allen bewusst, in der Hoffnung sie könne mir meinen Traum erklären, den Sinn offenbaren. Nur selten tat sie es und wenn sie es doch tat, dann nur in Rätzeln Leise trat ich an sie heran und kniete nieder. Auch wenn ich vollkommen lautlos eingetreten war, wusste ich, dass die Weberin meine Anwesenheit bemerkt hatte.
Sie stand vor einem schwarzen Altar aus Marmor. Darauf waren fünf weiße Kerzen platziert. Jeweils eine Kerze stand an einer Ecke der Marmorplatte. Die letzte weiße Kerze, die zudem mit Goldenen Fäden verziert war, stand in der Mitte. Die Weberin sang leise eine mir unbekannte Melodie und führte ihre Hände über die Kerzen. Ich konnte nicht genau sehen was sie tat, jedoch wusste ich es genau.

Es war vor mehreren tausend Jahren gewesen, als ich zu ihr gerufen worden war. Damals begegnete ich ihr zum ersten Mal und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte.
Damals flößte mir das Jenseits noch gewaltige Angst ein. Mit einem kleinen Boot wurde ich in die Stadt der Weberin gebracht, Arosa.
Man kann nur auf zwei Wegen von einer Jenseitsstadt zur anderen gelangen, entweder mit dem Boot, oder durch die Tore. Unter uns sind nur wenige dazu befähigt, und noch weniger trauen sich, die Tore zu durchschreiten. Auch die Welten werden durch Tore miteinander verbunden, nur sind diese Verbindungen dauerhaft. So ist es für uns Dämonen einfacher von einer Welt zur anderen zu wechseln. Geschaffen wurden diese Wege von dem Rat der Zeit, einem geheimnisumwitterten Zyrkel, der seit der Erschaffung der Tore nicht mehr gefunden worden war. Eine Legende besagt, dass der mit reinem Herzen, in der größten Not der Welten, den Zyrkel finden werde, um die Welten vor dem Untergang zu bewahren.
Damals glaubte ich noch an solche Dinge und da ich damals nicht genügend Macht und Mut besaß, ein Tor zu öffnen und zu durchschreiten, benutzte ich den längeren und sicheren Weg. Natürlich konnte man auch auf dieser Reise nicht ohne mit Gefahren zu rechnen reisen, aber welche Reise war schon harmlos? So konnte man, wenn man nicht aufpasste, in das Meer der Schwärze stürzen. Einmal hinein gelangt kam man nie wieder raus, so hieß es. Niemand wusste was mit einem geschah, wenn man versank. Die Einen meinten man stürbe, die Anderen meinten, man werde zu einer Gottheit. Deswegen stürzten sich manchmal Wesen in das Meer der Schwärze, entweder um zu sterben oder um unsterblich zu werden.
Ich glaubte keiner der Mutmaßungen. Eigentlich wollte ich mir darüber keine genaueren Gedanken machen und war nur heilfroh, wieder festen und halbwegs sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Die Städte thronten zwar auf Insel in diesem Meer, jedoch kam es gelegentlich vor, dass Teile von einer Insel plötzlich versanken.
Dies passiert meist in den Armen vierteln, wenn diese sich nicht mal mehr das göttliche Licht leisten können. Jedes Jahr muss jeder Schutzgeld zahlen, damit die Priester ihren Segen erneuerten, und so das Göttliche Licht weiter bestand. So war für ein weiteres Jahr gesorgt, dass das Grundstück, von dem Göttlichen Licht an der Oberfläche gehalten wird. Um es mit den Worten der Lichtpriester auszudrücken: „ Um sich und seine Lieben vor dem BÖSEN zu bewahren, welches im Dunklen des Meeres lauere, welches die Ungläubigen ins Dunkel stürze, müsse das Grundstück jedes Jahr aufs neue, vor den bösen Gedanken und Taten gereinigt werden.“ Raffgierige Fettsäcke, sich an der Hilflosigkeit und Angst der Anderen bereichern. Wasser predigen und Wein trinken. Manchmal kam es jedoch auch vor, dass Teile der besseren Stadtteile versanken, dies hatte dann aber meist weniger mit Geld, als vielmehr mit politischen Angelegenheiten zu tun.
Damals dachte ich anders, aber damals war ich auch noch unerfahren und jung.
Ich bewegte mich langsam durch die engen Straßen, immer bergan, dem höchsten Gebäude entgegen. Die Tempel der Priester des Lichts, egal in welcher Stadt, waren schwarz, so dass das Göttliche Licht noch mehr erstrahlen sollte, denn durch die kleinen Siege gegen das Dunkel, Tag für Tag gefochten in diesen Tempeln, sollte das Göttliche Licht bestärken, um das Dunkel auch im Großen besiegen zu können.
Trotzdem flößte es mir jedes Mal Angst ein solch einen Tempel zu betreten. Ich hatte Angst davor die Prüfung nicht zu bestehen, die Jeder Gast des Tempels absolvieren muss. Damals ging ich jeden Tag zum Gebet, damit mich die Finsternis in meinem Inneren mich nicht verführe und zu sich hole. Ich war mir zu der Zeit sicher, dass wir Dämonen von der Finsternis geschaffene Kreaturen waren, die sich zwar zum Lichte gewandt hatten, die jedoch das Böse immer noch in sich trugen und immer Gefahr liefen, davon erobert zu werden. Die Prüfung war eigentlich einfach und doch hatte ich jedes Mal Angst, dass ich sie nun nicht mehr bestehen würde. Man musste lediglich die Schwelle des Tempels überqueren. Es hieß, wer dem Bösen zugetan war, der werde noch auf der Schwelle von dem Göttlichen Licht vernichtet.
So war es nicht verwunderlich, dass ich es nicht eilig hatte zum Tempel zu gelangen und mir stattdessen lieber die Stadt und die Geschäfte ansah. Im Kontrast zum Tempel war der Rest der Stadt in weiß gekleidet. Wer es sich leisten konnte bemalte seine Türen und Fenster mit bunten Farben und trug bunte Kleidung. Dabei unterstrich die Wahl der Kleidungsfarbe den jeweiligen Stand. Gelb symbolisierte den höchsten Stand und dunkelblau den Niedrigsten. Niemandem war es gestattet weiß zu tragen und es galt als unheilbringende Sünde seine Türen und Fenster schwarz zu streichen. Aus demselben Grund trug auch niemand schwarze Kleidung.
Ich trug eine lindgrüne Feste, mit Aussparungen für meine Flügel, und eine braune Hose. So konnte jeder gleich erkennen, dass ich nicht vom hohem Stand war, aber auch kein Armer oder Ausgestoßener war. Eben ein ganz gewöhnlicher junger Dämon. So gewöhnlich, wie ein Dämon mit weißen Flügeln eben wirkte. Erst wenn ich älter würde, würden meine Flügel nach und nach grauer und schließlich schwarz werden. Vor dem Tag fürchtete ich mich am meisten, weil ich dachte, dies sei der Tag, an dem das Böse mich beherrschen würde. Mein Meister versuchte mir dies auszureden, jedoch gelang es ihm nicht.
Zu dieser Tageszeit, als ich so durch die Stadt schlenderte, herrschten die Rot-und Grüntöne vor, später würden es mehr die dunkleren sein. Nur Arme oder Verbrecher trugen lila oder dunkelblau. Dunkelblau war fast genauso verhasst, wie schwarz. Wer dunkelblau tragen musste, schaffte es selten wieder einen festen Fuß zu fassen. Gelb saß man meist nur an Feiertagen, wenn die bleichen Priester aus ihrem Tempel kamen. Natürlich gab es von jeder Farbe Abstufungen wie zum Beispiel Orange. Jedoch war es für jemanden Neues, wie mich, einfacher sich erst mal die Stände der sieben Grundfarben zu merken und nicht in die verzwickten Farben der Politik zu versinken. Je nachdem wie gewisse Farben kombiniert wurden, wurde signalisiert welchen Beruf man ausführte. Wurde gelb mit einer purpurroten Schärpe getragen, bedeutete dies, dass diese Person einer der sieben Hohepriester war. Braun war die sogenannte neutrale Farbe, sie sagte nichts aus bestimmtes aus.
Schließlich gelangte ich doch zum Tempel, ob ich wollte oder nicht. Ich kam in dem dunklen, von Säulen umgebenen Vorhof an. Mir schauderte bei dem Anblick. Wäre die künstlich erschaffene Kugel, die als Sonne fungierte, und die über der Stadt schwebte, nicht gewesen, so hätte ich mich in völliger Schwärze befunden. Um die Insel war es schon so finster, das Meer, der Himmel, alles schwarz. Warum musste man also noch mehr Finsternis schaffen? Solche Gedanken spukten mir im Kopf herum, als ich langsam auf die doppelte Flügeltüre zuhielt.
Beide Türen bestanden jeweils aus einem Guss. Auf ihnen waren verschiedene Kampfszenen aus der Geschichte der Priesterschaft des Göttlichen Lichts darrgestellt. Auf Augenhöhe sah man die rumreichste Schlacht. Ein Reiter durch spießte im wilden Galopp, mit seinem Speer, ein auf dem Boden liegendes Ungeheuer. Ich konnte den Schmerz förmlich in meinem Hals spüren, so als ob ich selbst von dem Speer aufgespießt würde. Das durch spießte Monster, ein Stier mit Schlangenkopf, Adlerflügeln, Skorpionsschwanz und Hirschhufen, war , die Inkarnation des Bösen. Ich kannte die Geschichte, wie Gabrielle der Erzengel, das Böse zurückschlug. Ich wollte mir das Bild nicht länger antun. So ging ich rasch auf die Türen zu, öffnete eins vorsichtig und schlüpfte hinein.

Durch die Bewegung vor mir wurde ich aus meinen Erinnerungen gerissen. Die Traumweberin richtete ihren Blick auf mich und war, als ob sie durch mich hindurch sehe
. „Düstere Gedanken beherrschen dich. Lerne SIE zu beherrschen.“
„ Ja, Weberin. Mein Anliegen besteht aber darin..“
„ Das du diesen Traum von mir erklärt bekommen möchtest. Ich weiß es, wusste es schon bevor ich dir den Traum sandte.“
„Dann könnt ihr mir helfen?“
„Nein, auch für mich bleibt der Sinn verborgen. Gewiss ist nur, dass Unheil droht und es Zeit wird für die EINE.“
„ Mit Verlaub, aber muss die EINE nicht gefunden werden, damit ihre Macht erwacht?“
„ Gewiss.“
„ Aber was hat das mi meinem..“
„ Traum zu tun? Einfach alles. DU bist ausersehen die EINE zu finden. Wie du siehst war ich gerade am traumweben, als du hereinkamst. Deine Zukunft ist verschleiert, doch gewiss ist, dass es eng mit der EINEN verwoben ist.“
„ Also muss ich sie
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