Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (39)
Kapitel: Aiko - The Lost Saiyajin (39)
<i>Schdrastwui!
Hier bin ich wieder, das letzte Mal unter meinem alten Namen... ein historisches Ereignis! Aber für Vorbemerkungen und Antworten auf eure Kommis schaut ihr am besten unter Proxima...</i>
<center><b><u>Aiko – The Lost Saiyajin
39. Revelations</b></u>
<i>written by ProximaCentauri</i></center>
„Du hast es erfasst.“, stimmte Livo lakonisch zu. Er hatte fünf lange Jahre Zeit gehabt, um über diese dunkle Episode seines Lebens hinwegzukommen... Jetzt konnte er offen darüber reden, ohne dass die Emotionen, die er damals gefühlt hatte, sich wieder an die Oberfläche drängten. Doch für seine Schwester war alles neu- und offenbar konnte auch die harte, immerzu eiskalte Ex-Anführerin der Outcasts, an der jegliches psychisches und körperliches Leid abzuprallen schien, Schwäche zeigen... Verstohlene Tränen schlichen sich aus ihrem Augenwinkel, begleitet von einem leisen Schluchzen.
Ja, Vinéga weinte, dass erste Mal seit über fünfzehn Jahren... Vielleicht waren es auch nur zehn an der Zahl, doch es lag zu lange zurück, als dass sie sich überhaupt noch daran erinnern könnte. Tränen waren ein Zeichen der Unzulänglichkeit, wenn man Gefühle zeigte, offenbarte man gleichzeitig auch Blöße, Verletzlichkeit... Undenkbar für jemanden, der den Großteil seines Lebens im harten Überlebenskampf auf der Straße verbracht hatte. Die Schwachen starben zuerst...
Doch nun herrschten andere Umstände. Sie versuchte, die salzige Flüssigkeit hinunterzuschlucken, den Schmerz hinter die oft benutzte Tür mit der Aufschrift ‚Gefühle- zur späteren Bewältigung‘ <i>(A/P: Aw, was ich meine ist ‚to be later dealed with‘... Ich finde keine passende Übersetzung!)</i> zu sperren... Es gelang nicht. Im Gegenteil, ihr Schluchzen verstärkte sich noch. Von Trauer erfüllt, presste sie die angezogenen Beine vor ihr Gesicht... keiner sollte sie in diesem Zustand sehen. Schon gar nicht ihr Zwilling... Ob er wohl auch geheult hatte, als alle anderen verschwunden waren? Es tat so weh... Spin, Mustar, Toma, Céleri, Cabba und all die anderen waren ihre Freunde gewesen... Personen, die ihr am Herzen gelegen hatten, die einzigen, zu denen sie in der verlogenen Gesellschaft Vertrauen haben konnte. Sie war nie dazu gekommen, es ihnen zu zeigen- nein, sie hatte es sogar bewusst vermieden. Rückblickend schien dies ein großer Fehler zu sein... nun würde sie nie mehr die Gelegenheit haben, denn sie waren <i>tot</i>. Oder verschwunden, was auf das gleiche hinauslief... Eine neue Welle von Schluchzern, vermischt mit geräuschvollem Schniefen, durchschüttelte sie.
Livo, der den Zusammenbruch Vinégas mit wachsendem Unbehagen beobachtet hatte, war unsicher, wie er sich nun verhalten sollte. Seine große Schwester war immer ein Vorbild für ihn gewesen... und nun tat sie das, was sie immer verdammt hatte. Langsam beugte er sich zu ihr hinüber und legte seine Hand auf ihre Schulter- linkisch zwar, aber unverkennbar eine Geste der Freundschaft, ein Signal, dass sie nicht von aller Welt verlassen war.
Sie schreckte auf, ein unleugbarer Ausdruck von Überraschung in den Augen. Dieser verwandelte sich jedoch schnell in Dankbarkeit, die aus den Tiefen ihrer Seele durch die Augen zur Außenwelt strömte- Dankbarkeit, dass er sie nicht verlacht hatte, dass er sie auf so einfache Weise tröstete- <i>dass er einfach für sie da war.</i> Von der anfänglichen Unvertrautheit zwischen ihnen war nichts mehr zu spüren- dem Himmel sei Dank. Nicht glücklich, aber etwas zuversichtlicher als zuvor, zog sie ein paar mal die Nase hoch, die Arme immer noch fest um ihre Schenkel geschlungen.
„Wenn es dich beruhigt, Yaso hat seinen Triumph nicht lange auskosten können...“ Livo fühlte sich verpflichtet, etwas zu sagen, um die Trauer seiner Schwester zu lindern... auch wenn es ihm nur in kleinem Maße gelingen sollte.
Erschrocken blickte die Angesprochene auf, das Gesicht voller roter Flecken und einen verdächtigen feuchten Schimmer auf ihrer Netzhaut.
„Woher willst du das wissen?“
„Cabba hat es mir erzählt...“
„Cabba? Ich denke, sie ist verschwunden, nachdem <i>Yaso</i>“, Vinéga presste den Namen zwischen ihren Zähnen hervor, als würde es eine gewaltige Überwindung kosten, ihn überhaupt auszusprechen, „sie verraten hat?“
„Ich habe sie getroffen.“
„Was? Sie ist nicht tot?“ Vollkommen konfus starrte die Saiyajin ihren Zwilling an, ihr Gesicht erhellt durch einen Funken von Hoffnung.
„Keine Ahnung... Als ich sie getroffen habe, war sie es nicht.“
„Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen! Erzähl endlich!“ drängte sie, begierig, jegliche Nachricht von der Outcast zu erfahren.
„Reg dich ab“, gab ihr Bruder zurück, „ich fang ja schon an. Ein paar Tage, nachdem ich unser altes Versteck aus Angst davor, dass es noch einmal durchsucht werden würde, verlassen hatte, trieb ich mich auf den Straßen der Hauptstadt herum und sah eine Kolonne junger Saiyajins vorbeimarschieren... Unter ihnen war Cabba.“
Vinéga schnappte nach Luft. Das Mädchen, das für sie immer wie eine kleine Schwester gewesen war, schien eingezogen worden zu sein, gehörte offenbar zu den <i>Planet Cleaners</i>. Doch so zerbrechlich wie sie war... konnte sie in dieser reinen Kampf-und-Drill-Einheit überleben?
„Hat sie dich erkannt?“
Livo nickte. „Erinnerst du dich noch an unsere tolle, geheime Zeichensprache?“
„Natürlich...“ Seine Schwester erinnerte sich nur zu gut daran... Die <i>‚tolle, geheime Zeichensprache‘</i> war ein Produkt der Langeweile, dass trotzdem jedes Outcast-Mitglied beherrschen musste.
„Sie hat mir-“ Der Saiyajin vollführte ein paar einfache Gesten mit den Fingern „-das gezeigt“.
„Morgen, selbe Zeit, selber Ort...“, meinte Vinéga sinnierend. Sie wunderte sich, dass diese vollkommen nutzlosen Signale hängen geblieben waren.
„Applaus, Néga-chan... Am nächsten Tag hat sie mir dann diesen Zettel fallen lassen.“ Er kramte ein abgegriffenes, zerfleddertes Stück Papier heraus, die Buchstaben darauf kaum lesbar. Es an sich nehmend, mühte sich seine Schwester, die krakeligen Zeichen zu entziffern.
„Komm zum... kann ich nicht lesen... Kasernen in der Südstadt... zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Warum hast du es aufgehoben?“
Livo brummelte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart, was sich entfernt nach „Erinnerung“ anhörte.
„Sehr informativ... Hast du sie getroffen?“
Er bejahte. „Hör mir einfach zu...“
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In seinem Schlafraum angekommen, legte- oder warf, wie es die meisten nicht so robust gebauten Individuen bezeichnet hätten- Vegeta seine Gefährtin auf das in der Ecke stehende Bett der Marke <i>Eisenkern</i>. Die Festigkeit desselben verursachte, dass die Geworfene nicht ein einziges Mal zurückfederte, sondern mit einem lauten ‚Donk‘ auf die Matratze knallte. Eine ‚Matratze‘, die auf der allgemein anerkannten Härteskala von Steinen sicher einen Wert um die ‚2‘ erreicht hätte... Doch der Schlag gegen den Hinterkopf vermochte das, was Vegetas Anstrengungen bisher nicht zuwege gebracht hatten- entgegen dessen sonstiger Funktionsweise, den Betroffenen noch tiefer ins Reich der Träume zu schicken, holte er die Saiyajin aus demselben zurück an die Oberfläche.
Das Aufwachen wurde durch die fremde Umgebung, die sich so sehr von dem Platz unterschied, den sie zum letzten Wachzeitpunkt wahrgenommmen hatte, nicht gerade erleichtert. Hier war es kalt, trocken, und vor allen Dingen- <i>hart</i>. Ächzend rieb sich Aiko ihren Hinterkopf, an dem sich bereits eine dekorative Beule zu bilden begann. Wo in Teufels Namen war sie hier nur gelandet? Doch aller Mysterien zum Trotz kam ihr der Ort merkwürdig bekannt vor- als hätte sie ihn schon zuvor gesehen, nur aus einer anderen Perspektive. Kahle Wände, die in einem glatten Weiß gehalten waren, eine schmucklose Tür an der gegenüberliegenden Seite des Raumes, von der die Gerkino unzweifelhaft wusste, dass sie zu einem Badezimmer führte... Langsam wendete sie ihren Kopf, um auf das Objekt zu stoßen, welches den bei weitem größten Platz im Raum beanspruchte: einen überdimensionalen Tisch, an dem ein einziger Stuhl stand. Fieberhaft marterte sie ihr Gedächtnis: wo war ihr so ein Monster von Möbel nur schon einmal begegnet?
Plötzlich kam die Erkenntnis, schwappte einer Flutwoge gleich über sie hinweg: <i>Vegeta</i>. Dies war sein Zimmer, und wenn sie nicht alles täuschte, lag sie in seinem Bett. Doch kaum war Klarheit über diesen Fakt gekommen, warf sich schon die nächste Frage auf: <i>Wie war sie hier her gekommen?</i>
Ihr Gefährte, der den Übergang vom Erwachen bis hin zum Verstehen mit stiller Belustigung verfolgt hatte, trat aus dem Schatten neben ihr heraus.
„Na, munter?“
„Vegeta, was machst du hier?“
„Dumme Frage, was glaubst du, wie du hier her gekommen bist?“
Das war tatsächlich eine dumme Frage, wie Aiko nach kurzer Zeit der Besinnung feststellte. <i>(A/P: siehe auch http://users.idf.de/~fs/bart.gif *lach*)</i> Diese dauerte allerdings lang genug, um die Ereignisse des Tages in wohlgeordneter Reihenfolge ihren Platz im Bewusstsein der Saiyajin einnehmen zu lassen...
<i>„VEGETA?!?“</i>
Dieser Ausruf schaffte es auf unerklärliche Weise, Wut, Angst, Eifersucht, Vorwurf, Hilflosigkeit, Trauer und all die anderen Gefühle, die Aiko nach dem